Nun kommt noch ein Teil, der ausnahmesweise keins der Lieder beinhaltet, das nächste Lied kommt wieder beim nächsten Teil dran
Ich bin mir nun nicht sicher, ob euch dieser Teil gefallen wird, oder ob ich es überhaupt einigermaßen akzeptabel umgesetzt habe, aber ich hatte diesen Teil nun schon ewig im Kopf und ich musste einfach versuchen, ihn umzusetzen, ob gelungen oder nicht.
Hier ist er nun
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Kaum war Marc gegangen, klingelte auch schon das Telefon, es war Uwe, der sich für sein plötzliches Verschwinden am Vortag entschuldigen wollte und neugierig war, wie es gestern noch weiter gegangen war, ich erzählte ihm alles.
„Pia, ich verstehe dich nicht,“ war seine Reaktion und ich konnte es ihm nicht verübeln, ich verstand mich ja selbst nicht.
„Ich muss noch was erledigen, soll ich nachher noch bei dir vorbei schauen?“ fragte er mich.
Nachdem ich sein Angebot angenommen hatte und aufgelegt hatte, ging ich zurück ins Schlafzimmer, um das Fenster aufzumachen und die Bettwäsche zu waschen, das war sowieso mal wieder dringend nötig.
Danach kochte ich mir noch einen Kaffee, ich brauchte das Koffein.
Als Uwe schließlich bei mir ankam, sah er sehr aufgeregt aus. Er begrüßte mich überschwänglich und hielt mir eine Musicalzeitschrift unter die Nase.
„Was ist denn das?“ fragte ich ihn lachend.
„Lies es,“ antwortete er nur und setzte sich grinsend auf die Couch.
Neugierig schlug ich das Magazin auf und suchte nach einem Artikel, der für mich interessant sein konnte, bald wurde ich fündig, es war ein Interview mit Katharina.
Ich fragte mich, was Uwe daran so aufregend fand und las es widerwillig durch.
„Der junge Musicalstar Katharina König erzielte bereits in Deutschland innerhalb weniger Wochen enorme Erfolge. Nun wird sie ihr Glück am Broadway versuchen. Hier das Exklusive Interview mit Katharina,“ fing ich an zu lesen und wurde stutzig.
„Katharina, was bedeutet für Sie die Chance, ganz groß am Broadway heraus zu kommen?“
„Es bedeutet mir viel, es ist einfach der Wahnsinn, ich kann es gar nicht glauben, dass mir so eine Chance zu teil wird und ich bin all den Leuten sehr dankbar, die mir dies ermöglichten.“
„Katharina, nun bedeutet ihr Umzug nach New York aber nicht eine kleine Urlaubsreise, sondern einen festen Umzug mit fester Stelle in neuen Theatern. Das bedeutet für sie doch sicherlich auch einen schweren Verlust ihres Lebens, das sie sich hier aufgebaut haben, oder?“
„Oh ja, das bedeutet es und das macht mich auch sehr traurig, so sehr, dass ich nicht einmal daran denken will. Kevin und ich hatten vor zu heiraten und ich gebe mit ihm hier viel auf, doch auf so eine große Chance kann ich einfach nicht verzichten und für Kevin ist es unmöglich mit weg zu ziehen.“
Weiter las ich erst gar nicht, Kevin wurde von seiner Neuen abserviert.
Ich wusste, dass ich mich wie ein kleines Kind benahm, aber ich musste lachen, in mir breitete sich Schadenfreunde aus, nun bekam er endlich alles zurück.
Ich diskutierte mit Uwe noch eine Weile über das Interview und dann gingen wir noch in ein Cafe. Nachdem wir dieses wieder verlassen hatte und Uwe noch einmal kurz mit zu mir kam, um sein Zeug abzuholen, verabschiedete er sich bei mir und ging. Ich machte es mir auf der Couch bequem und durchblätterte noch einmal die Musicalzeitschrift, erneut las ich das Interview mit Katharina.
In den nächsten Wochen passierte erst einmal nichts, ich begann so langsam Kevin zu vergessen und Uwe stand mir wirklich sehr viel zur Seite, er war inzwischen fast Tag und Nacht bei mir und lenkte mich so gut es ging ab. Eines Tages war er gerade gegangen, als mein Handy klingelte. Schnell stand ich auf und kramte in meiner Tasche nach dem Ding, wenn ich doch nur wüsste, wo ich es hinein geschmissen hatte. Bestimmt war es Uwe, der irgendetwas bei mir vergessen hatte, dachte ich und nahm ab.
„Ja?“
„Hallo Pia, störe ich?“
Mir verschlug es den Atem, es war nicht Uwe, wie ich erwartet hatte, es war Kevin.
„Was willst du?“ fragte ich genervt in den Hörer.
„Ich würde gerne mit dir reden, könnten wir uns bitte treffen?“ wollte dieser wissen.
In mir breitete sich wieder eine unsagbare Wut aus, was dachte dieser Kerl sich eigentlich? Das er nun einfach so wieder zu mir zurückkommen konnte, nachdem seine Katharina ihn abserviert hatte?
„Ich sehe keinen Anlass dafür,“ sagte ich ihm.
„Pia, bitte, ich weiß, dass das in letzter Zeit alles unglücklich gelaufen ist, aber ich finde, ich habe wenigstens eine Erklärung verdient.“
Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein.
„Nein, das hast du nicht,“ sagte ich erneut und legte einfach auf, bereits im nächsten Moment klingelte mein Handy erneut.
„Pia, bitte, gib mir noch eine Chance, nur ein Treffen, was kann denn passieren?“ bettelte er mich an, bevor ich wieder auflegen konnte.
„Kevin, selbst wenn ich mich noch einmal mit dir treffe, es ändert nichts.“ Ich verdrehte die Augen und fragte mich, wieso er ausgerechnet jetzt wieder anrufen musste, ausgerechnet nun, wo ich dabei war, ihn zu vergessen und wieder fühlte ich dieses vertraute Gefühl zwischen uns und die Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich wusste, würde ich nun nicht auflegen, wäre meine Chance vertan, stark zu bleiben.
„Ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt,“ erklärte ich ihm, doch er schien meiner Stimme anzuhören, dass sie nicht mehr ganz so entschlossen war.
„Komm schon, gib mir noch eine Chance, lass uns heute Abend nach der Show noch in ein Cafe gehen, bitte,“ versuchte er mich weiterhin zu überreden und diesmal gab ich nach, wir verabredeten und in einem Bistro nach der Show, sollte er mir doch sagen, was er zu sagen hatte, dachte ich mir.
Als ich an diesem Abend im Theater ankam, wurde ich bereits vor meiner Garderobe von Uwe empfangen.
„Kannst du mir bitte erklären, was das soll?“ meckerte mich dieser an.
„Was soll was?“ fragte ich verwirrt.
„Ich habe gehört von deinem Vorhaben Kevin zu treffen und ich halte das für eine scheiß Idee.“
„Ach das,“ meinte ich und lief in meine Garderobe, er folgte mir natürlich.
„Ich habe nicht vergessen, wie du vor ein paar Wochen noch weinend in meinen Armen lagst und nicht mehr wusstet, wie es weiter gehen soll wegen diesem ***,“ erinnerte er mich.
„Ich weiß selber, wie es mir vor ein paar Wochen ging, Uwe,“ sagte ich nachdrücklich.
Er kam auf mich zu und packte mich an den Armen.
„Was soll das?“ herrschte ich ihn an.
„Und nun willst du dich allen Ernstes wieder mit ihm treffen? Hast du sie noch alle?“ herrschte er zurück.
So langsam stieg Wut in mir auf, was ging ihn das eigentlich an?
„Ja will ich und falls es dich beruhigt, ich will mir nur anhören, was er mir zu sagen hat.“
Uwe lachte bitter auf. „Das glaubst du doch selbst nicht! So bald er dir wieder sein Liebesgesülze erzählt, bist du doch wieder hin und weg und gehorchst ihm aufs Wort.“
„Raus,“ schrie ich Uwe an, diesmal ging er wirklich zu weit.
„Du wirst es schon sehen,“ prophezeite er mir. „Und denk nicht, dass ich wieder für dich da sein werde, wenn du hinterher wieder heulend vor meiner Türe stehst, dann ist das deine eigene Schuld,“ schmiss er mir noch zu, bevor er meine Garderobe verlies.
Geschockt lies er mich zurück, ich konnte es nicht glauben, was sich da eben in meiner Garderobe abgespielt hatte, war das echt mein bester Freund, der mich so behandelte?
Die ganze Show über versuchte ich mich zu beherrschen und das Publikum nicht merken zu lassen, welche Wut ich auf ihren Tod hatte. Nach der Show zog ich mich gleich um, gab fleißig Autogramme und lies Fotos machen und wartete schließlich auf Kevin, der jeden Moment aufkreuzen musste, um mich abzuholen. Er fuhr mit seinem Auto zu mir vor und lies mich einsteigen.
„Hallo,“ begrüßte er mich und lächelte mir schüchtern zu, mein Herz machte einen Sprung, dummes Ding.
„Hey,“ erwiderte ich und setzte mich auf den Beifahrersitz, dann fuhren wir gemeinsam in ein Bistro.
„Hast du Hunger?“ fragte mich Kevin, als wir dort angekommen waren und unsere Plätze eingenommen hatten.
„Ein wenig,“ gab ich zu. „Aber deswegen sind wir nicht hier.“
Wir bestellten etwas zu Essen und zu Trinken und dann fing Kevin an zu erzählen. Er erzählte mir von seinen Gefühlen all die Zeit über, dass er mich noch genauso geliebt hatte, aber eben auch Katharina, dass es ihm wehtat, mich so traurig zu sehen und noch viele andere Sachen. Wir verstanden uns wirklich prächtig und ich war so glücklich, wie schon lange nicht mehr, wie damals in alten Zeiten und kaum eine Woche später waren Kevin und ich wieder ein Paar.
Mit Uwe hatte ich kaum noch Kontakt, er ging mir seit unserem Streit in meiner Garderobe aus dem Weg, er schien wohl nicht damit klar zu kommen, dass ich Kevin verziehen hatte.
Doch für mich schien es die beste Entscheidung, die ich je treffen konnte, zu sein, ich fühlte mich prächtig und es war wieder alles so wie früher, diese Vertrautheit zwischen uns, bis eines Tages Katharina vor seiner Türe stand.
Was will die denn hier? dachte ich mir und stellte mich zu Kevin an die Türe, während dieser mit ihr redete.
„Katharina, was willst du hier?“ fragte er sie überrascht.
„Ich muss mit dir reden, darf ich herein kommen?“ erwiderte diese.
Kevin ging zur Seite und lies Katharina eintreten, ich folgte den beiden und setzte mich demonstrativ nahe an Kevin auf die Couch, wo wir uns alle niederließen.
„Also, wieso bist du wieder da?“ wollte Kevin von Katharina wissen.
„Ich bin Schwanger,“ erklärte diese gleich, ohne viele Umwege zu nehmen.
„Du bist was?“ schrie Kevin sie erstaunt an und schaute dann zu ihrem Bauch, der schon eine leichte Wölbung zeigte.
„Aber, das kann nicht sein.“ Kevin stützte seinen Kopf auf seine Hände und schüttelte ihn gleichzeitig.
„Leider doch,“ sagte Katharina und schaute ihn erwartungsvoll an.
„Und was willst du nun von Kevin?“ mischte ich mich schließlich ein, was mir einen bösen Blick von Katharina einbrachte.
„Die schon wieder,“ murmelte sie vor sich hin.
„Ich möchte nicht, dass mein Kind ohne Vater aufwächst,“ erklärte sie.
Ich lachte auf.
„Ich werde für das Kind da sein, schließlich ist es auch meins,“ beruhigte Kevin Katharina.
„Ich dachte eher daran, dass wir doch noch eine kleine Familie werden können,“ gab diese nun ihren eigentlichen Plan preis.
„Katharina, du kannst doch nicht einfach so zurückkommen und denken, dass alles einfach wieder so ist wie bevor du gegangen bist.“ Kevins Stimme war voller Schmerz und das erschreckte mich.
„Das tue ich nicht,“ verteidigte sich Katharina. „Aber ich liebe dich immer noch, das ist auch der Grund, wieso ich zurückkam, nicht nur wegen dem Baby.“
Kevin schüttelte den Kopf.
„Das wird mir alles zu viel,“ meinte er.
„Bitte geht.“
Katharina stand geknickt auf und übergab ihm noch einen Zettel, bevor sie seine Wohnung verlies mit dem Worten.
„Hier erreichst du mich in den nächsten Tagen, falls du es dir doch noch anders überlegst, ich hoffe es, ich liebe dich.“ Dann war sie weg.
„Was sollte das eben?“ fragte ich Kevin.
Dieser stand auf und hielt hilflos seine Arme hoch.
„Könntest du mich bitte auch alleine lassen?“ Es war keine Frage.
„Das ist nun nicht dein Ernst?“ fragte ich ihn erschüttert, doch sagten mir seine kühlen Augen schon die Antwort.
„Wenn du mich nun rauswirfst, dann..“ doch ich sprach nicht weiter, was auch?
Wutentbrannt verließ ich seine Wohnung und ich hatte Angst, was, wenn ich ihn wieder an Katharina verlieren würde und bereits ein paar Tage später war dies auch der Fall, er hatte sich einer Verantwortung zu stellen, wie er es mir zu erklären versuchte.