Vielen lieben Dank für deine Rückmeldung, das hat mich sehr gefreut!
Hui, Verwirrung war nicht meine Absicht, ich hoffe ich kann das hier bisschen erklären
Also, Mark war nicht der Mann, der Romy etwas angetan hat und in den sie verliebt war, im aktuellen Kapitel wird das alles (hoffentlich) noch etwas klarer. Den Mann, den Romy öfters geglaubt hat zu sehen ist dunkelhaarig und Mark ist ja bekanntlich blond
Aber wie geschrieben, Romy kennt Mark schon von früher, von wo werdet ihr noch erfahren
Was alles so in Romys Vergangenheit passiert ist, erfahrt ihr mehr und mehr in den nächsten Kapiteln. So und jetzt geht es hier auch schon mit dem neuen Teil weiter! Ich bin schon sehr gespannt auf eure Rückmeldungen
4.Kapitel«So, ich wär dann soweit», Roberta hatte sich ihren Rucksack geschnappt und blickte zu ihren Kollegen, die wie angewurzelt voreinander standen. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie die beiden aufmerksam. Weder Romy noch Mark, machten Anstalten ihren Händedruck zu unterbrechen und musterten einander ohne etwas zu sagen.
Etwas verwirrte die Italienerin an dieser Szene. Es war die Art, wie Mark die Schweizerin ansah, die sie nachdenklich stimmte. Obwohl sie den Tod-Darsteller schon wirklich lange und auch gut kannte, hatte sie es noch nie erlebt, dass er jemanden so angesehen hatte.
«Kommt ihr beiden mit, oder wollt ihr so stehen bleiben?», die Stimme der Elisabethdarstellerin riss Romy aus ihren Gedanken und sie war froh, dass somit die nicht wirklich angenehme Situation zwischen ihr und Mark, nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich aufgelöst wurde. Die Garderobe wirkte mit einem Mal zu klein für sie beide. Viel zu klein.
«Ich wollte sowieso gerade los», Romy löste ihre Hand ruckartig von Marks, drückte Roberta ein Küsschen auf die Wange und blickte ein letztes Mal zu dem blonden Mann, der seinen Blick schnell von ihr abwand, ehe sie die Garderobe fast schon fluchtartig verliess.
«Bis bald», Roberta lächelte der Schweizerin hinterher, die auch schon aus ihrer Garderobe verschwunden war, ehe sie sich wieder Mark zuwandte.
«Was war das denn? Ihr kennt euch doch», wollte sie nun mit einem Lächeln von ihm wissen und sah ihn prüfend an.
«Das kann man wohl so sagen», die Worte verliessen schneller Marks Lippen, als dass er sich über deren Bedeutung Gedanken gemacht hatte.
Die unbekannte Frau von heute Nachmittag, war tatsächlich seine neue Kollegin. Doch wie konnte Roberta von ihrer Begegnung wissen? Hatte Romy ihr etwa davon erzählt?
Mark spürte einen leichten Schmerz in seinen Schläfen, der immer stärker zu werden drohte. Er musste dringend nach draussen an die frische Luft, hier drinnen war es einfach viel zu stickig.
«Wo bist du denn mit deinen Gedanken?», Roberta löschte das Licht der Garderobe und schob Mark aus dem kleinen Raum hinaus.
«Du hast gesagt, dass ich sie kennen würde?», Mark blickte die Italienerin fragend an, während er versuchte irgendwie seine Gedanken zu ordnen.
«Du erinnerst dich wirklich nicht mehr an sie?», Roberta zog ihre Augenbraue hoch während sie Mark prüfend betrachtete. Er war heute aber auch wirklich komisch drauf. Jedenfalls seit seiner Begegnung mit der Schweizerin.
«Mark, das ist Willemijns Romy».
Bei diesem letzten Satz fiel auch bei dem blonden Frankfurter endlich der Groschen und er konnte sich, wenn auch nur vage, an ihre erste Begegnung erinnern. Und die war nicht, wie gedacht, draussen im Regen gewesen, sondern in Stuttgart bei der Premiere von «Wicked – Die Hexen von OZ». Das blonde Mädchen hatte damals Willemijn zusammen mit ihrem Ehemann begleitet, und jetzt, fast zehn Jahre später, war Romy tatsächlich auch Musicaldarstellerin geworden und zudem seine neue Kollegin.
«Ich habe sie fast nicht erkannt». Mark und Roberta gingen nebeneinander Richtung Stagedoor. Heute Abend waren sie beide ziemlich spät dran, denn sonst gehörten sie immer zu den ersten, die das Theater verliessen.
«Das hab ich gemerkt», die Dunkelhaarige grinste ihn vielsagend an.
«Sie hat sich schon ziemlich verändert», fügte Mark mit ernster Miene hinzu und wand seinen Blick wieder von der Italienerin ab.
«Stimmt. Der kleine Sonnenschein ist erwachsen geworden».
In der Zwischenzeit hatte Romy so schnell wie möglich Robertas Garderobe hinter sich gelassen, und die Garderobe ihrer Mitbewohnerinnen angesteuert. Ihre Wangen glühten und sie spürte, wie sie die erneute Begegnung mit Mark ein weiteres Mal an diesem Tag aus dem Konzept gebracht hatte.
Sie konnte nicht genau sagen, wie sie sich ihr erneutes Zusammentreffen vorgestellt hatte, aber mit dem was sich vorhin abgespielt hatte, hatte sie nicht gerechnet.
Wieder hatten sie beide kein Wort miteinander gewechselt, und es hatte eine nicht definierbare Stimmung in der Luft gelegen. Und dann war schliesslich etwas vorgefallen, was sie zutiefst beunruhigt hatte.
Seine grünen Augen.
Es war ihr fast so vorgekommen, als ob diese das Versprechen, dass sie ihr heute Nachmittag gegeben hatten, gebrochen hätten.
Die Blondine, war so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie Anouk, die schon komplett bereit zum Gehen, an der Wand vor ihrer Garderobe lehnte, fast übersehen hätte.
«Da bist du ja», ein Lächeln bereitete sich auf ihrem Gesicht aus. «Mädels! Romy ist da. Wir können los», rief die blonde Niederländerin ihren beiden Kolleginnen, die sich noch in ihrer Garderobe fertig machten, zu.
Und so verliessen die vier Musicaldarstellerinnen schliesslich, genau wie Roberta und Mark ein paar Minuten zuvor, das Theater durch die Stagedoor.
Aufgrund des schlechten Wetters, warteten heute Abend nicht ganz so viele Fans wie gewöhnlich auf die Musicaldarsteller. Noch immer regnete es, allerdings etwas weniger stark als am Nachmittag und die Blondine betrachtete das ganze Treiben mit ein bisschen Abstand.
Für sie war es teilweise immer noch etwas ungewohnt, dass es tatsächlich Menschen gab, die sich über ein Autogramm freuten oder gerne ein Foto mit ihnen machen wollten. Der Austausch mit den Fans, war immer etwas sehr Schönes und die vielen lieben Worte, die hier ausgetauscht wurden, gaben jedes Mal aus Neue wieder eine Menge Energie und Motivation, um Abend für Abend auf der Bühne zu stehen.
Romys Blick glitt zu dem blonden Mann, der fleissig mit seinen grösstenteils weiblichen Fans Fotos machte und ihnen ihre Autogrammwünsche erfüllte.
Sie atmete tief die frische Luft ein, und wand ihren Blick mit einem tiefen Seufzen schliesslich wieder von ihm ab.
«Lass uns nach Hause fahren Süsse», Marle hackte sich bei ihrer besten Freundin ein und gemeinsam mit Alixa und Anouk machten sie sich auf den Weg zur U-Bahn. Beim Gehen, drehte sich Romy ein letztes Mal um, bevor sie das Theater hinter sich liess. Doch die Stelle, an der bis vor ein paar Sekunden noch Mark gestanden hatte, war leer.
Die WG der vier Musicaldarstellerinnen, lag etwa zwanzig Minuten vom Theater entfernt. Sie war der reinste Glückgriff gewesen, und lag im dritten Stock eines Altbauhauses in einem grünen ruhigen Aussenquartier und bestand aus fünf grossen hellen Zimmern, sowie einem wunderschönen Balkon.
Die Suche nach einem passenden Mietobjekt hatte sich als nicht ganz einfach herausgestellt. Schliesslich mussten gleich die Wünsche von vier Frauen berücksichtigt werden, und jede hatte da so ihre ganz eigenen Vorstellungen gehabt.
Anouk zum Beispiel hatte auf eine Badewanne bestanden, während es Alixa gewesen war, die unbedingt einen Balkon haben wollte. Ganz oben auf Marles Liste für die perfekte Wohnung, standen geräumige Zimmer mit hohen Decken und Parkettboden, die in München gar nicht so einfach zu finden gewesen waren. Einzig Romy, hatte die Wohnungssuche fast ganz ihren Mitbewohnerinnen überlassen. Badewannen, Balkone oder hohe Decken, waren ihr nicht wirklich wichtig gewesen. Für sie zählte einzig und allein, dass die Wohnung möglichst weit von ihrer Heimat entfernt lag.
In der WG angekommen waren die Frauen noch viel zu aufgekratzt um sich sofort schlafen zu legen, was der übliche Zustand einer Abendshow war. Aus diesem Grund setzten die vier sich, bereits in gemütliche Klamotten gekuschelt, ins Wohnzimmer um bei einem Glas Weisswein ihre Wohnung ganz gemütlich einzuweihen.
Anouk war die erste, die ihr Weinglas erhob und in die Gesichter ihrer Freundinnen blickte.
«Ich würd sagen: Herzlich Willkommen Romy und auf eine tolle Zeit».
«Auf eine tolle Zeit», erwiderte Alixa und stiess ihr Glas gegen die drei anderen.
«Auf Romy», Marle grinste und schaute ihre beste Freundin an.
«Auf München», meinte nun auch die Blondine mit einem Lächeln, während sie in Gedanken schnell noch ein «auf das alles besser wird», hinzufügte.
Nach einer spontanen Runde Pizza, zwei Flaschen Weisswein und vielen lustigen Gesprächen, lösten die vier Musicaldarstellerinnen die gemütliche Runde langsam auf. Zwar hatten alle bis auf Romy morgen frei, am Montag war immer spielfrei, doch sie wollten trotzdem zeitig aufstehen um noch gemütlich miteinander zu frühstücken, bevor es für die Schweizerin, dann ins Theater ging.
Die Temperaturen in München, sanken in jener Märznacht weit unter fünf Grad und es goss erneut wie aus Kübeln. Etwas ausserhalb des Stadtzentrums in einer geräumigen Altbauwohnung schreckte eine junge blonde Frau schweissgebadet aus dem Schlaf hoch.
Im ersten Moment, hatte sie keine Ahnung, wo sie sich gerade befand, und sie brauchte ein paar Minuten um sich wieder etwas zu sammeln und ihren Atem zu normalisieren.
«Es war nur ein Alptraum», versuchte sie sich selbst zu beruhigen, doch es wollte ihr nicht wirklich gelingen und an Schlaf war für die Blondine nicht mehr zu denken. Sie setzte sich in ihrem Bett auf, zog die Knie an ihren Körper und legte ihre Arme darum.
Mit einem Mal fühlte sie sich einfach nur unglaublich schwach und einsam. Es war nicht das erste Mal, dass sie von diesen quälenden Alpräumen aus dem Schlaf gerissen wurde. Und auch jetzt, wo sie weit weg von ihm war, wollte er ihr einfach keine Ruhe lassen.
Während sie es durch den Tag einigermassen schaffte, auf andere Gedanken zu kommen, so holten sie die dunklen Erinnerungen spätestens in der Nacht wieder ein. Die Erinnerungen an Tristan.
Tristan war Romys erste grosse Liebe gewesen. Hals über Kopf hatte sie sich in ihn verliebt und war bereit gewesen, ihm alles was sie hatte zu geben.
Er war der Mann gewesen, mit dem sie den Rest ihres Lebens hatte verbringen wollen. Für den sie sämtliche ihrer Träume und Bedürfnisse zurückgesteckt hatte. Doch ihre ganze Liebe war einfach nicht genug für ihn gewesen.
Statt ihr nur einen Bruchteil von dem was sie ihm gab zurückzugeben, hatte er ihr alles genommen.
Den Glauben an die bedingungslose und wahre Liebe.
Das Vertrauen in sich selbst und in das Leben.
Nur zu deutlich hatte er ihr zu spüren gegeben, wie weh die Liebe tun konnte und wie machtlos man gegen sie war. Die Erlebnisse waren für die Blondine so unglaublich schmerzhaft gewesen, dass sie sich geschworen hatte, sich nie mehr in ihrem Leben zu verlieben oder sich so sehr auf einen anderen Menschen einzulassen.
Die junge Musicaldarstellerin fröstelte, als sie ihre Augen schloss und vergeblich versuchte die schmerzhaften Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen. Romys Atem beschleunigte sich erneut und sie konnte den kalten harten Boden förmlich unter ihren nackten Füssen fühlen, als sie von einer Welle dunkler Erinnerungen eingeholt wurde.