Ich habe es heute in Wien gesehen und es sehr genossen, endlich mal wieder ein wirklich
lustiges Stück auf der Musical-Bühne zu sehen - Denn obwohl der Inhalt durchaus ernsten Hintergrund hat, ist dieses Musical dennoch durchgehend lustig.
Wenn
Don Camillo und
Peppone sich „befetzen”, fliegt auch schon mal ein Schuh über die Bühne
Einmal ist heute irgendjemand auf einer Kirchenbank fahrend, die ganze Bühne entlang gesaust - wobei ich nicht weiß, ob das so vorgesehen ist oder ein spontaner Gag der heutigen Vorstellung war.
Das Orchester befindet sich nicht wie sonst üblich unten im Orchestergraben, sondern auf mittlerer Höhe im Bühnenbild im Hintergrund - wahrscheinlich, damit sie in dem „Fluss” am vorderen Bühnenrand, der echtes Wasser führt, nicht nass werden
Die
Alte Gina (Maya Hakvoort) blieb während der gesamten Pause auf der Bühne und blieb auch in der Pause perfekt in ihrer Rolle, stand mit offensichtlicher „Mühe” auf, bückte sich nach ihren Schuhen (die sie ausgezogen hatte) und erwischte sie fast nicht usw.
Auch eine männliche, ebenso köstliche, Senioren-Rolle gibt es:
„Nonno” (Ernst Dieter Suttheimer) blieb zwar nicht in der Pause auf der Bühne, aber der alte „klapprige” und doch geistig recht aufgeweckte Mensch wurde auch sehr gut gespielt.
Die Tiere auf der Bühne sind zwar - anders als bei „Natürlich blond” - keine echten Tiere, sondern nur eine Art Marionetten ohne Fäden - aber durchaus gelungen: Besonders gut gefallen hat mir, wie die Katzen in „Bei Nacht sind alle Katzen grau” „mitsingen” durften, wobei ihre Mäuler wirklich zum Takt der Musik bewegt wurden.
Am Beginn des 2. Akts fand ich auch irgendwie lustig, dass dieser mit der Aussage, dass der Regen nie Pause mache, beginnt - obwohl grade davor Pause war und jener „Regen” auf der Bühne sehr wohl brav Pause gemacht hat während eben dieser
Weiß aber nicht, ob das eine beabsichtigte Pointe war oder sich zufällig so ergeben hat
Während der 1. Akt größtenteils aus den Streitigkeiten zwischen Don Camillo und Peppone (und deren jeweiligen Anhängern) besteht, ist der 2. Akt zum Teil eigentlich eine Art „Romeo und Julia” - Geschichte. Und doch deutlich anders - lustig eben, trotz der ganzen Dramatik. Dennoch musste ich dabei an Romeo und Julia denken - dem armen Pater Lorenzo hätte ich es gegönnt, wenn er so eine Durchsetzungsmacht hätte wie Don Camillo, sodass er einfach den Kopf des Montague-Oberhaupts und jenes der Capulets aneinanderdonnern und dadurch Frieden stiften könnte. Aber „Romeo und Julia” ist eben nunmal ein Drama.