Beitragvon Tessa » 28.06.2011, 13:13:57
"Wollen wir Damen uns dann auch ohne männliches Geleit auf unsere Zimmer begeben?",
Dieser Satz von Shareen erinnerte Helena daran, dass sich ja noch nicht mal ihr Gepäck in der Wohnung befand. Seufzend stand sie auf und sagte genauso gespielt ernsthaft wie Shareen zuvor. "Ich werde das männliche Geleit einfach durch meine Koffer ersetzen. Ihr müsst wissen, den einen Koffer habe ich Max und den anderen Moritz genannt."
Mit diesen Worten verließ sie den Raum, ging Richtung Wohnungstür, öffnete diese, ließ diese offen stehen und ging zu ihren Auto. Sie machte die Kofferraum auf, holte ihre zwei schwarzen Koffer heraus, stellte diese auf dem Boden ab und schloss den Kofferraum wieder. Nach einen Drücken auf den Autoschlüssel war das Auto nun auch ganz abgeschlossen.
Gerade als sie die Koffer wieder anheben wollte, ertönte ihr Handyklingelton. Genervt ließ sie die Koffer Koffer sein und und nahm den Anruf an. "Fuchs. Wer da?", fragte sie recht unfreundlich. "Tom hier." ertönte die Stimme ihres Bruders distanziert. "Wo bist du? Ich stehe hier vor deiner Wohnung in Oberhausen und niemand öffnet mir. Ich muss mit dir reden!", forderte er bestimmt. Helena runzelte etwas irritiert die Stirn. "Ich wohne nicht mehr Oberhausen. Ich lebe jetzt in Wien. Haben dir Mum und Dad das denn nicht gesagt?", fragte sie verwirrt. "Nein, haben sie nicht und es liegt doch auch nicht in ihrem Aufgabenbereich, mich über dein Leben zu informieren. Wieso hast du es mir nicht gesagt?", fragte er leicht ärgerlich. "Ich wusste nicht, dass du dich so für mein Leben interessiert. Schließlich hatten wir kaum Kontakt, seitdem ich Zuhause ausgezogen bin. Und außerdem..." Ein lauter Knall ließ Helena stoppen. "Was war das für ein Knall?", wollte ihr Bruder abgelenkt wissen. "Äh...ich weiß nicht...", Helena ließ ihren Blick umher schweifen und endete bei der geschlossenen Haustür, "...das war nur die Haustür, die zugeflogene ist. Ähm, Tom, dein Anruf ist gerade echt ungünstig. Schreib mir einfach eine E-mail mit deinem Anliegen. Sobald ich Zeit finde, melde ich mich bei dir, okay?"
Eine Antwort wartete Helena gar nicht erst ab und brach den Anruf ab. Ihr Bruder war so oder so sauer auf sie. Mit ihn wollte sie sich später beschäftigen.
Sie hatte gerade ganz andere und akutere Probleme. Sie hatte ihren Haustürschlüssel noch nicht an sich genommen. Folglich musste sie jetzt schellen, damit ihr jemand wieder öffnete. Dabei war es ihr doch wichtig, keine große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schicksalsergeben nahm sie also ihre Koffer mit zur Haustür, stellte diese dort ab und klingelte.
Morgen is vandaag.