Beitragvon Sunny » 03.06.2011, 08:30:20
Die Hand der Vermieterin legte sich an das kalte Metall der Leiter, während sie Lukas mit einem Lächeln bedachte: „Nun, eigentlich nicht. Aber wenn Ihnen nach einem größeren Zimmer zumute ist, als diese, die hier in den ersten zwei Etagen liegen, dann ist das natürlich Ihnen überlassen. Im Grunde übernimmt der Dachboden allerdings die Funktion, die er immer hat: Er bietet Stauraum für Dinge, die nicht das ganze Jahr über oder auch kaum noch verwendet werden.“
Mit diesen Worten wandte sie sich ab und fuhr mit der Führung durch das Haus fort, zeigte den Musicaldarstellern die Zimmer, den Balkon, sagte hie und da noch etwas zum Grundstück, der Wasserversorgung, Telefon- und Internetanschluss, welche beide vorhanden waren.
Als sich die kleine Gruppe wieder nach unten begab, blieb Shareen einen Moment im zweiten Stockwerk, direkt vor dem Bücherregal im Flur verharren. Ihre Fingerspitzen strichen über einen Einband, bevor sie feststellte, dass dies nur eine Attrappe, der Verschönerung dienend, war.
„Wie in einem Möbelhaus“, sinnierte sie und lächelte.
Seufzend wandte sie sich um und ging noch einmal zum Balkon, öffnete die Tür und trat hinaus ins Freie. Wind strich ihr über das Gesicht, verfing sich spielerisch in ihrem Haar.
‚Furniture store‘, dachte sie erneut. ‚It’s just like this, the whole house. Will it change?’ Sie lehnte sich mit der Hüfte an das Geländer und betrachtete die umstehenden Gebäude. Im Grunde hatte sie kein Problem sich mit acht weiteren Menschen dieses Haus zu teilen – zumal es wirklich schön war – aber sie hatte einfach nicht damit gerechnet. Für sie begann ein vollkommen neuer Lebensabschnitt, der nun mit einem lauten Knall und dieser Überraschung begonnen hatte.
Würden sich alle gut verstehen? Es wäre unpraktisch, wenn hier in diesem Haus Feindschaften entstünden… ‚Not once again, please. I’ve had it up to here with enmities!’ (dt.: Ich hab sowas von genug von Feinschaften!)