Oh danke für eure lieben Kommis! Und diesmal geht es etwas schneller
Ich muss ja zugeben, dass ich bei der Geschichte noch nie einen Betaleser hatte. Ich lese mir immer selber alles gut durch, aber leider bemerke ich meine Schnitzerlein meistens erst nach dem dritten oder vierten Mal. Vielleicht wär ein Betaleser keine so schlechte Idee...
Vorsichtshalber werde ich das Rating wohl mal auf P18 erhöhen, damit mir hinterher keine Klagen kommen Kapitel 19Weiterhin hielt ich nach dem Grafen Ausschau, doch ich vermochte ihn in der Menge der ausgelassenen Gäste nicht mehr zu entdecken. Dann hallten die Rufe der Wachen durch den Saal, hießen alle Leute zurück zu treten und oben auf der breiten Treppe erschien König Louis in Begleitung seiner Gattin. In den prächtigen Gewändern steckte kaum mehr als ein Jüngling. Ein hübscher zwar, doch immer noch ein Milchbart, der sicher kaum eine Ahnung davon besaß, wie man ein solch großes Land regierte wie Frankreich es war. Der Kardinal vermochte ihn leicht zu lenken, ihm sämtliche Worte in den Mund zu legen, die die Geschicke aller Menschen in seinem Reich entschieden. Mein Blick glitt weiter zu der Frau, die würdevoll an seiner Seite schritt. Königin Anna war bildschön. Ihr volles dunkles Haar, das zu einer kunstvollen Frisur geflochten war, umrahmte die feinen ernsten Gesichtszüge, und klare braune Augen sahen an einen Ort jenseits des Festsaals.
Musik drang in meine Gedanken, es wurde wieder zum Tanz gespielt und die Paare begannen sich zu drehen. Hatte der König eine Ansprache gehalten? Die Worte waren mir entgangen. Meine Muskeln spannten sich unwillkürlich, als jemand vor mich trat. Es war nur einer jener verwöhnten jungen Adligen, doch ich kannte ihn.
„Guten Abend, Gräfin de Lechelle“, sagte er in einem Tonfall, der mich innerlich erschauern ließ. Robert Glénay de Briand war einer jener Männer, die ich auf Befehl Richelieus ausspioniert hatte. „Welch eine Freude, Euch zu sehen. Jammerschade, dass Ihr bei unserer letzten Begegnung so früh gehen musstet.“
„Ich hatte den Eindruck Ihr wart sehr müde, Monsieur. Deswegen ließ ich Euch schlafen“, antwortete ich kühl.
Mein Gegenüber lachte leise. „Vermutlich habt Ihr recht, denn sonst hätte ich die Gegenwart einer solch schönen Frau kaum ungenutzt gelassen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, so sagt man doch, nicht wahr? Ihr langweilt Euch auf diesem Fest, das sehe ich Euch an. Lasst uns den Abend ein wenig aufregender gestalten.“
Unwillkürlich musste ich schlucken. Ich hatte ihn mit meinen Kräutern außer Gefecht gesetzt, ehe er über mich herfallen konnte. Diesmal würde er sich bestimmt nicht so leicht abweisen lassen, er war der Meinung, dass mein Körper ihm zustand. Bevor ich zu reagieren vermochte, packte er mich am Handgelenk.
„Lasst mich sofort los“, zischte ich wütend. „Ihr tut mir weh!“
„Wir wollen doch sicher gehen, dass Ihr Euch diesmal nicht so schnell davon macht, meine Liebe“, raunte er unwirsch und wollte mich in Richtung der Saaltüren dirigieren.
„Habt Ihr die Dame nicht verstanden?“
Diese samtige tiefe Stimme gehörte niemand anderem als jenem Mann, den ich bereits gesucht hatte. Der Graf de Saint Germain war unbemerkt an uns heran getreten und seine blauen Augen durchbohrten Glénay de Briand förmlich. Dieser ließ jedoch nicht los, sondern blickte nur herausfordernd zurück.
„Ich glaube nicht, dass ich mir von Euch irgendetwas befehlen lassen müsste, und was ich mit dieser Dirne anstelle, geht Euch nichts an!“
Der Graf vertat ihm den Weg, als er sich in Bewegung setzen wollte. Sein Tonfall war immer noch ruhig, doch dadurch auch bedrohlich. „Ich wiederhole mich nur noch einmal. Lasst augenblicklich die Dame los, ganz offensichtlich wünscht sie Eure Gesellschaft nicht.“
Für einen Moment befürchtete ich, dass der Jüngere nun auf ihn losgehen würde, doch dieser sah wohl ein, dass hier kein Kräftemessen möglich war. Er löste den Griff um mein Handgelenk, wandte sich wortlos um und stapfte davon.
Ich wandte mich meinem Retter zu. „Habt vielen Dank, Graf.“
Dieser lächelte sanft. „Keine Ursache. Aber sagt, weshalb gibt sich eine edle Frau wie Ihr mit einem solchen Burschen ab?“
„Sicher nicht freiwillig“, murmelte ich. „Er schien wohl zu denken, er hätte ein Recht an mir, weil ich ihm gefalle.“
„Diesem Irrtum erliegen bei einer schönen Frau viele Männer, schätze ich.“ Der Graf reichte mir die Hand. „Hört, sie spielen zum Tanz. Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, Madame?“
Unsicher hielt ich inne, rührte mich nicht. „Ich kann nicht besonders gut tanzen, um ehrlich zu sein.“
„Das müsst Ihr nicht, so lange es gut aussieht. Lasst Euch einfach von mir führen. Nehmt die Musik in Euch auf, fühlt sie.“
Ich bemühte mich seinen Bewegungen zu folgen und es erwies sich als erstaunlich leicht. Er war ein ausgezeichneter Tänzer. Als die Musiker schließlich eine Pause machten, merkte ich, dass ich Atem schöpfen musste. So hatte noch nie ein Mann mit mir getanzt, währenddessen hatte ich völlig vergessen wo ich mich befand.
Er führte mich an der Hand ein wenig beiseite. Selbst schien ihn der Tanz kein wenig außer Atem gebracht zu haben. Seine eisblauen Augen musterten mich, es war ein Blick, der mir keine Angst machte, es mir jedoch kalt den Rücken hinab laufen ließ. Etwas Seltsames war an ihm, das ich mit Worten nicht zu erklären vermochte. Er schien direkt einer jener schönen Geschichten zu entstammen, die Mama mir erzählt hatte, als ich noch klein gewesen war. Märchen von starken mutigen Prinzen auf dem weißen Pferd, die Königstöchter aus großer Not retteten und sie dann zur Gemahlin nahmen, um für den Rest ihres Lebens gemeinsam glücklich zu sein. Nichts als dumme Geschichten!
„Ihr tanzt doch gut, ich weiß gar nicht, was Ihr habt“, sagte der Graf auf einmal. „Seid Ihr inzwischen hungrig?“
Mein Magen beantwortete diese Frage mit einem vernehmlichen Knurren, das mich erröten ließ. Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Mannes mir gegenüber, er sagte jedoch nichts. Obwohl die Tafel unter edelsten Speisen ächzte, nahm ich mir nur etwas Brot, Käse und ein Buttercroissant. Das süße Gebäck liebte ich über alles. Der Graf hielt keinen Teller in der Hand, sondern nur zwei Gläser mit Weißwein, von denen er mir eines reichte.
„Esst Ihr nichts?“ fragte ich ihn erstaunt.
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe vor dem Fest schon etwas zu mir genommen und bin nicht hungrig. Aber über Euch muss ich mich wundern, all diese feinen Köstlichkeiten verschmäht Ihr?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Escargots, Crevettes… wie kann ich davon essen, wenn ich daran denken muss, wie viele hungernde Menschen satt würden, wenn man für all das Geld Brot kaufte?“
„Ja, das ist wahr. Als Gräfin lebt Ihr im Wohlstand, aber Ihr denkt an jene, die es nicht so gut getroffen haben, das gefällt mir.“
Ich vermochte nur zu nicken. Dass ich tatsächlich eine Adlige gewesen war, eine Comtesse, lag nicht weit zurück, und doch war es inzwischen so fern wie ein Traum. Mein einziger Reichtum war die Gunst des Kardinals. Mein Blick glitt abwesend zu einem der großen Fenster hinaus.
„Es ist eine schöne Nacht heute“, bemerkte er in dieselbe Richtung sehend. „Würdet Ihr mich auf einen Spaziergang in den Park begleiten, wenn Ihr aufgegessen habt?“
Eigentlich hätte ich genau in diesem Moment argwöhnisch werden und ablehnen sollen, doch tat ich es nicht. Ich war aber wachsam, als ich schließlich mit ihm hinaus ins Freie ging.
Die Nacht war klar, es standen viele Sterne am dunklen Himmel, wie winzige Diamanten auf schwarzem Samt. Ein kühler Herbstwind wehte, der Winter näherte sich merkbar. Der Graf de Saint Germain und ich unterhielten uns über viele verschiedene Dinge, von denen die meisten freilich nicht zum gewöhnlichen Gesprächsstoff für eine Frau gehörte. Ich lauschte gespannt seinen Erzählungen über seine Reisen nach Afrika und Indien, fand immer noch mehr Dinge, die ich wissen wollte, und vergaß dabei fast meinen Auftrag. Auch merkte ich nicht wie weit wir eigentlich gingen, bis er nach einer langen Weile vor einem unscheinbaren Haus stehen blieb.
„Hier wohne ich im Moment, mein Zimmer liegt ganz oben unter dem Dach.“ Er wies auf das kleine dunkle Fenster. „Der Monsieur wird nichts dagegen haben, wenn wir uns seine Kutsche ausleihen, damit ich Euch nach Hause bringen kann.“
„Oh, das müsst Ihr nicht“, widersprach ich sofort. „Ich werde zu Fuß gehen, das macht mir nichts.“
Der Graf hob überrascht die Brauen, nickte jedoch. „Dann solltet Ihr Euch aber zunächst mit einem heißen Tee aufwärmen. Ich habe welchen aus Indien, der mit etwas Milch und Zucker hervorragend schmeckt.“
Ich folgte ihm hinauf in sein kleines Reich, das gar nicht so war, wie man sich das Heim eines reichen Comtes vorstellte, der in den bedeutenden Könighäusern ein und aus ging. Gegenstände gab es, wie ich sie nie zuvor gesehen hatte. Der Tee war tatsächlich köstlich, er schmeckte süß nach Gewürzen. Eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus, bis in meine Fingerspitzen.
„Ihr seid der erste Mann auf der Welt, der von gleich auf gleich mit mir spricht“, stellte ich nachdenklich fest. Selbst Olivier hatte sich über manche Themen niemals mit mir unterhalten.
Der Graf lächelte mich an. „Wir mögen den kräftigeren Körper besitzen, aber ihr Frauen habt zweifelsohne den helleren Kopf. Ihr fangt keine Kriege an, ihr betet, dass sie aufhören.“
Ein wenig verlegen blickte ich in meine Tee. „Ich habe es aufgegeben zu einem Gott zu beten, der nur der Schild der Männer ist, die ihm zu dienen vorgeben.“
„Sagt so etwas nicht!“ Er stellte meine Tasse beiseite, um meine Hände zu drücken. „Wenn Ihr glauben wollt, solltet Ihr Gott das sein lassen, was Euer Herz Euch zeigt, nicht das, was Euch andere sagen, gleich ob Priester oder Kardinal.“
Jäh erinnerte er mich damit wieder an meinen Auftrag. Ich hatte mich daran gewöhnt die Männer auszunutzen, um das zu bekommen, was ich wollte. Es war nicht schwer, bei diesen arroganten selbstgefälligen Adelssprossen, an die ich bisher geraten war, jedoch der Graf de Saint Germain war anders. Er behandelte mich völlig gleichwertig und ich verspürte nicht den Wunsch ihn als Dank für den schönen Abend, den er mir bereitet hatte, zu verraten. Aber ich musste es tun, um meines ungeborenen Kindes willen. Doch vielleicht konnte ich ihm vorher auch noch etwas geben.
Behutsam strich ich ihm über die Wange und begann ihn sanft zu küssen. Zunächst war er wohl überrascht, aber dann erwiderte er den Kuss, ich ließ seine Zunge in meinen Mund ein. Meine Finger glitten über seinen Bauch, suchten den Weg unter sein Hemd. Plötzlich hielt er inne, fing meine Hände ein.
„Madame… Anne, Ihr müsst das nicht tun. Ihr seid mir gegenüber zu nichts verpflichtet.“ Er sah mich eindringlich an.
Ich lächelte leicht, ehe ich ihn erneut küsste. Diesmal ließ er meine Finger ihre Wanderschaft fortsetzen, er zog mich jäh auf seinen Schoß und seine Hände begannen nun auch über meinen Körper zu gleiten. Geschickt löste er alle Bänder meines Kleides und bedeckte jede freigelegte Stelle meiner Haut mit federleichten Küssen. Es fühlte sich unglaublich gut an, ich hatte schon fast vergessen, dass ich zu solchen Empfindungen fähig war. Meine Hände befreiten ihn von seinem Hemd, seine Brust war ganz glatt und muskulös. Als er sich erhob, schlang ich die Beine um seine Hüften, ließ mich von ihm auf das Bett legen. Jetzt konnte er mir das Kleid ganz ausziehen und seine Finger glitten über meinen entblößten Bauch. Ich spürte wie er inne hielt. Hatte er es bemerkt? Nach einigen Augenblicken jedoch setzte er seine zuvor unterbrochene Tätigkeit fort und ich seufzte leise auf. Ungeduldig öffnete ich seine Hose, zog ihm das Kleidungsstück hinab, bis er sich schließlich ganz davon entledigte. Seine Hände wanderten an den Innenseiten meiner Schenkel aufwärts und ich keuchte überrascht auf. Erneut küsste er mich begehrend. Ich spürte seine Männlichkeit zwischen meinen Beinen, streckte ihm das Becken entgegen, und dann glitt er vorsichtig in mich. Seine gleichmäßigen Bewegungen wurden bald schneller, ich stöhnte leise, winkelte die Beine an, um ihn tiefer in mich zu lassen. Mein Verstand vernebelte sich, als er mich an den Gipfel meiner Lust brachte und meinen Aufschrei in einem Kuss erstickte.