Wenn Glinda wüsste…

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wickedMe
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Wenn Glinda wüsste…

Beitragvon wickedMe » 25.05.2008, 16:06:19

Alternatives Ende ~ Wicked ~

Wenn Glinda wüsste…


Ich rannte mit Fiyero, Hand in Hand, durch die Dunkelheit. Wir waren nicht mehr weit von der Wüste entfernt, doch wir mussten uns hin und wieder verstecken, da sogar abseits der Straße oft jemand herumlief. Vor allem heute, da jeder meinen Tod feierte…

Was für ein eigenartiges Gefühl. Ich lebte eindeutig, ich hörte die Nachtgeräusche um mich herum, und ich fühlte, fühlte Fiyeros Hand. „Fiyero?“ Ich konnte nicht gehen – nicht einfach so. „Später Liebes, es ist nicht mehr weit, gleich haben wir Zeit…“, murmelte Fiyero vor sich hin und eilte weiter voraus. „Fiyero… bitte!“

Fiyero verlangsamte seinen Schritt etwas, blieb aber nicht stehen. Also tat ich es. Ich sah, wie er sein Gesicht zu mir wandte.
Schnell sah ich auf meine Schuhe, ich wollte jetzt nicht sehen, wie er mich mit seinen hübschen, fragenden Augen ansah.
„Alles in Ordnung? Geht es dir nicht gut?“ Fiyero stricht mit der einen Hand eine Strähne aus dem Gesicht, mit der anderen hob er mein Gesicht am Kinn an, bis ich gezwungen war ihm in die Augen zu sehen. „Mir fehlt nichts!“, sagte ich sofort, um ihn zu beruhigen.
„Aber…“

Ich atmete die kühle Nachtluft ein und versuchte, die richtigen Worte zu finden. Eine kurze Stille trat ein. Nach einigen Sekunden hatte ich mich genug gesammelt, um die kurzen Worte herauszulassen, die mir schon seid unserer Flucht auf der Zunge lagen.
„Wir müssen zurück!“
Er sah mich Fassungslos an. Deswegen hatte ich ihm nicht in die Augen sehen wollen. „Bist du verrückt?“ Ja, das hatte ich auch erwartet. Fiyero drehte sich von mir weg. „Schatz, bitte… Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, das…“

Fiyero war kurz vorm explodieren, als er sich zu mir umdrehte. Sein schönes Gesicht war gerötet und seine Stimme bebte leicht.
„Ich bin zu einer furchtbaren Vogelscheuche geworden, um dich zu retten! Du wurdest fast geschmolzen, durch ein gemeingefährliches Kind! Wir haben das Glück, nicht verfolgt zu werden, da wir für tot gehalten werden… Und das willst du aufs Spiel setzen? Ich kann das nicht glauben!“
Er wollte sich noch mehr von mir wegdrehen, doch ich hielt ihn am Handgelenk fest. „Nein, bitte, hör mir zu!“ Ich lief um ihn herum, so das ich ihn jetzt zwang, in meine Augen zu sehen. „Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, das Glinda denkt, wir wären tot!“ Fiyero ließ ein spottendes Zischen hören.

Er verstellte sich also immer noch. Er spielte immer noch die Rolle des reichen Schnösels, der Glinda geliebt hatte. Aber das würde er sich schon abgewöhnen, irgendwann. „Wie würde es dir gehen, wenn ich sterben würde?“ Ich sah ihn offen an. Sein Blick wurde weicher und traurig.
„Ich würde nicht mehr leben wollen, es gäbe keinen Sinn mehr.“ Mein Herz machte einen Sprung, egal in welcher Situation wir waren, er verzauberte mich wie mit Magie. „Und wie würde es dir dann gehen, wenn dazu noch deine beste… dein bester Freund sterben würde?“
Fiyero sah mich immer noch mit diesem traurigen Blick an.
„Worauf willst du hinaus?“, fragte er unsicher und zögernd. Als ob du das nicht wüsstest, dachte ich mir. Ich schwieg, doch er schien tatsächlich eine Antwort zu wollen. Ich seufzte. Männer. „Fiyero, ich kann sie nicht einfach so zurücklassen. Nicht so.“




Wenn erwünscht geht's weiter, freu mich über Komentare/Kritik =)
Zuletzt geändert von wickedMe am 25.05.2008, 16:30:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Sisi Silberträne » 25.05.2008, 16:25:01

Oh cool, eine Wicked Geschichte =)
Ein interessanter Anfang, so far, bitte mehr davon!

wickedMe hat geschrieben:Wir haben das Glück, nicht verfolgt zu werden, da wir für Tod gehalten werden…

„Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, das Glinda denkt, wir wären Tod!“ Fiyero ließ ein spottendes Zischen hören.

tot sein ist nicht gleich der Tod ;)

für tot gehalten werden
wir wären tot

Ansonsten nur weiter weiter weiter!!!
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Beitragvon wickedMe » 25.05.2008, 16:29:25

öhm... ja. Ich geh dann mal editieren :oops:
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Beitragvon Sisi Silberträne » 25.05.2008, 16:48:29

Ach ja, was ich vergessen hab, der Titel ist gut! Macht sehr neugierig, und ich muss gestehen, irgendwie hab ich da nun eine andere Art von Geschichte erwartet :oops: :lol: Aber die Idee mit dem alternativen Ende find ich sehr gut, ist verlockender Stoff =) Hab mich auch schon an einem alternatives Ende versucht.
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Beitragvon Nala » 25.05.2008, 16:50:24

böses wickedMe ;)
Hast du keine Rechtschreibprüfung am PC? :P

Ist aber nett von Elphie, dass sie Fiyeros Gesicht immer noch schön findet, auch wenn er jetzt aus Stroh ist :D

Wenn ich jetzt nur den ersten Teil lese, tut mir Fiyero irgendwie leid ... schick mal den zweiten Teil, den mag ich viel lieber :lol:


@ Sisi: Hast du dein alternatives Ende nicht auch hier gepostet? War das das, wo Elphie am Schluss erstochen wird? *grübel*
Zuletzt geändert von Nala am 25.05.2008, 17:06:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon wickedMe » 25.05.2008, 16:52:08

wär doch langweilig, wenn ich niemanden zappeln lasse ^.-
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Beitragvon ChristineDaae » 25.05.2008, 17:04:08

Ich finde die Geschichte super :) Ich bin gespannt, wie es weitergeht... :D
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Beitragvon Sisi Silberträne » 25.05.2008, 17:25:15

Nala hat geschrieben:Ist aber nett von Elphie, dass sie Fiyeros Gesicht immer noch schön findet, auch wenn er jetzt aus Stroh ist :D

Elphaba: You're still beautiful.
Fiyero: You don't have to lie to me.
Elphaba: It's not lying... its looking at things another way.

@ Sisi: Hast du dein alternatives Ende nicht auch hier gepostet? War das das, wo Elphie am Schluss erstochen wird? *grübel*

Ja, genau ^^
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Beitragvon wickedMe » 25.05.2008, 20:58:46


~



Fiyero schwieg weiterhin. Ich ließ ihm Zeit nachzudenken, ließ ihm Zeit zu verstehen, das es mir so wichtig war.
„Nein.“ Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt. „Nein, wir werden nicht zurück gehen.“ Ich seufzte noch einmal. Er hatte tatsächlich nicht verstanden. „Weißt du… Ich werde nicht weiter gehen. Ich werde nicht weiter gehen, bis Glinda die Wahrheit weiß!“ Das war wohl ein Schock von ihm, denn er trat einen Schritt zurück, so das wir uns überhaupt nicht mehr berührten.

„Du willst dein Leben riskieren, nur um Glinda zu sagen, das wir noch Leben?“ Ich nickte. Anscheinend hatte er doch begriffen. Nun verdrehte er übertrieben die Augen und fuhr sich mit der Hand durch sein wunderbar weiches Haar.

„Weißt du, was wir dann tun würden? Wir würden Glinda den Mut geben, weiterzuleben, aber wir würden dabei sterben! Wie stellst du dir es vor, einfach in die Smaragdstadt zu marschieren?“ Ich trat einen Schritt vor, damit die Lücke zwischen uns verschwand und legte meine rechte Hand auf seine Brust.

„Ob du es glaubst oder nicht – ich bin eine Hexe!“, sagte ich mit etwas ironischem Unterton. Über Fiyeros Lippen huschte ein kurzes Lächeln. Dann beugte er sich herunter und gab mir einen kurzen Kuss. Ich schloss die Augen und wartete einige Momente, bis ich sie wieder öffnete. „Ist es dir so wichtig?“, fragte er mich. Ich nickte. Er holte tief Luft. „Dann tun wir’s!“ Ich wusste nicht, ob ich Angst haben oder mich freuen sollte.
Als erstes gelang die Flucht, aber nur um wieder zurück in die Höhle des Löwens zu kehren. „Wie sieht dein Plan aus?“

Er hatte sich auf den Boden gesetzt und trank einen Schluck aus seiner Wasserflasche, die er am Gürtel befestigt trug. „Ähm... Plan…“ Ich begann, vor ihm hin und herzulaufen und überlegte. „Am besten wir fliegen mit meinem Besen.“ Ich sah Fiyeros ungläubigen Blick. Natürlich dachte er, das und dann jeder sehen würde. Wer flog schon auf einem Besen außer mir?

„Wir fliegen nachts, dann sieht uns niemand!“, beteuerte ich ihm. „Und wir landen ja auch nicht mitten in der Smaragdstadt, sondern… davor.“ Fiyero sah immer noch skeptisch aus. „Und dann? Ich meine… Mich erkennt man nicht unbedingt wieder, wenn du mich mit einem Zauber belegst. Aber – du bist grün. Und erzähl mir nicht, das du nie versucht hast, dir das wegzuhexen!“ „Ja, natürlich bin ich grün, aber in der Smaragdstadt trägt man auch grüne Brillen, man sieht also sowieso alles grün!

Es würde niemanden auffallen, das ich in echt… na ja.“ „Du hast es schon auf den Punkt gebracht.“ Er sah mich Ernst an und diesmal verstand ich nicht, was er meinte. „In der Smaragdstadt finden wir einen Weg zu Glinda, da bin ich mir sicher. Aber wie willst du in die Smaragdstadt reinkommen, wenn du nicht fliegst?“

Ich hatte eine Idee. Sie war absolut absurd, aber sie könnte funktionieren. ich lächelte und sah hinauf zu den Sternen. „Wir fahren mit dem Zug.“
„Ja, natürlich, mit dem Zug. Du nimmst deinen Besen, klemmst ihn dir unter den Arm, läufst zum Bahnhof und sagst: Hallo, ja, ich bin die Bösigkeit in Person – und ich will bitte in die Smaragdstadt zur Glinda.“
Ich musste lachen, da das einfach zu absurd klang. „Mich muss doch niemand sehen!“, grinste ich ihn frech an. „Und wie willst du das in einem Zug anstellen?“ Seine Stimme war besorgt, aber in seinen Augen sah ich einen Schimmer von Vorfreude auf das riskante Abenteuer, auf das wir uns begeben wollten.

„Ich bin eine Hexe!“, antwortete ich, und das müsste für den Moment Antwort genug sein. Er öffnete den Mund, um nachzufragen, doch ich unterbrach ihn bevor einen Ton herausbrachte. „Wir müssen los, solange die Nacht uns noch hilft.“
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Beitragvon ChristineDaae » 26.05.2008, 16:35:55

Also gehen sie zurück... Na Mahlzeit^^
Das kann ja was werden... Bin gespannt, was für eine Idee Elphie hat :)
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Beitragvon Sisi Silberträne » 26.05.2008, 17:23:34

Darauf bin auch gespannt.
Die Wahl der Ich-Perspektive gefällt mir übrigens =)
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Beitragvon wickedMe » 26.05.2008, 21:22:32

Ich schreeb immer in ich-perspektive, dadurch bekommt das ganze was Persönliches, finde ich :wink:

~

Besorgt sah ich zu den Sternen. Lange würden sie uns nicht mehr Schutz bieten. Ich nahm meinen Besen, der auf dem Boden lag, und hielt ihn Fiyero hin. „Steig auf!“, sagte ich, als wäre das das natürlichste auf der Welt. Fiyero glotzte nur blöd auf den Besen.
„Wie?“

Ich runzelte die Stirn und sah ihn ungläubig an. „Du weißt nicht, wie man auf einem Besen sitzt?“ Er zuckte entschuldigend mit den Schultern. Woher sollte er es auch wissen? „Du kannst aber reiten… auf Pferden, meine ich?“ Fiyero nickte langsam. Ich schwang mein Bein über den Besenstiel, damit Fiyero sah, wie das aussehen sollte. „Komm, hinter mir ist noch Platz!“

Fiyero, immer noch skeptisch, kam langsam an den Besen heran, setzte sich hinter mich und schlang seine Arme um meinen Bauch. „Gut festhalten!“, warnte ich ihn, säuselte die Zauberformel, stieß mich ab und schoss in die Höhe. Fiyero klammerte sich an mich und keuchte vor Schreck auf.

Er hatte wohl nicht so ein Tempo erwartet. Ich schloss die Augen und genoss den Wind in meinem Gesicht. Leben heißt zu lernen wie man fliegt… Wie wahr! „Fiyero, jetzt lebst du!“, lachte ich. Fiyero ließ nur ein schwaches

„Was? Ich hab dich nicht verstanden!“ verlauten, dann lenkte ich den Besen in die Gerade und Fiyero wusste nicht mehr, wo er hinsehen sollte – auf die Landschaft unter uns oder den noch nie so nahen Sternenhimmel über uns.

Ich fixierte den grünen Lichtfleck am Horizont. Sie machten dort wohl nie die Lichter aus. Ich lehnte meinen Oberkörper etwas nach Vorne und ließ meinen Besen nach losschießen – Fiyero gab ein schluckaufartigen Laut von sich – und raste auf den nun schnell größer werdenden grünen Punkt zu.

Bald steuerte ich den Besen etwas weiter nach links, damit keine Gefahr bestand, das wir gesehen wurden. Ich ließ meinen Besen etwas sinken und sah mit meinen Hexenaugen einen Bahnhof, etwa einen Kilometer von der Smaragdstadt entfernt. Wie es der Zufall mochte war genau neben dem Bahnhof ein Wald. Perfekt, dachte ich und machte einen Sturzflug auf die Bäume zu.

Natürlich konnte ich uns sicher aus den Waldboden steuern. Fiyero stand eindeutig wacklig auf den Beinen. Er taumelte etwas und stützte sich an einem Baum ab. „Achtung, nicht erschrecken, ich zaubre jetzt ein wenig!“
Er nickt geistesabwesend und zuckte trotz der Warnung zusammen, als ihm ein furchtbarer Schnurrbart wuchs. Außerdem verpasste ich ihm buschigere Augebrauen und Hüftlange Haare.

Fiyero sah unzufrieden an sich herab. „So würde ich nie aussehen!“ Mit einem geschickten Wink mit der Hand bekam Fiyeros Kleidung die Farbe von Glindas Kleid – ein wunderschönes Zitronengelb, das Fiyero überhaupt nicht stand. „Elphie, das ist doof!“, schmollte er.

„Jetzt musst du aufpassen, Fiyero, das ist jetzt wichtig!“ Fiyero hörte sofort auf zu schmollen, richtete sich auf und blickte gespannt auf mich. Ich murmelte konzentriert meine Formel und begann langsam zu schrumpfen. Fiyero sah eher entgeistert aus. „Elphie… Was tust du da?“ Ich antwortete ihm nicht und zauberte weiter, bis ich so klein war, das man mich in die Tasche stecken konnte.

Fiyero suchte fiebrig den Waldboden ab, kniff dabei sogar die Augen zusammen, was komisch aussah, vor allem mit den buschigen Augenbrauen. „Elphie?“, flüsterte er. Ich kämpfte mich durch die Tannennadeln, die mir den Weg versperrten, bis ich direkt vor ihm stand. „Ich steh vor deinen Füßen!“ Fiyero sah herunter und direkt in mein Gesicht. „Jetzt nimm mich schon hoch!“, befahl ich freundlich.
Gehorsam bückte sich Fiyero und ich stand auf seiner Handfläche. „Hast du eine Brusttasche oder so was?“ Ohne eine Antwort wurde ich in eine warme und kuschelige Brusttasche verfrachtet. „Und jetzt?“
„Jetzt ab zum Bahnhof. Kauf dir ein Ticket zur Smaragdstadt.“ Fiyero brummte zustimmend und setzte sich in Bewegung. Es schaukelte weniger als ich gedacht hatte, Fiyero hatte einen sehr aufrechten Gang.
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Beitragvon Sisi Silberträne » 26.05.2008, 21:43:01

Liebling, ich hab die Hexe geschrumpft :lol:

Das ist eine fiese Stelle, an der du aufgehört hast, schnell weiter!
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Beitragvon armandine » 26.05.2008, 21:54:47

coole Idee!

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Beitragvon ChristineDaae » 27.05.2008, 16:14:06

Die Idee ist toll :D Ich bin gespannt, wie die beiden das jetzt machen, und ob sie Glinda finden... Schreib schnell weiter :D
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Beitragvon wickedMe » 27.05.2008, 16:31:10

Danke für eure Komis, freut mich, wenn es euch gefällt =)


~


Ich sah durch die Brusttasche ein Licht näher kommen. „Vermassle es bloß nicht!“, sagte ich mehr zu mir als zu ihm. Fiyero brummte nur wieder zustimmend, wobei seine Brust etwas vibrierte, was sich eindeutig gut anfühlte.

„Hallo. Ich hätte gerne zwei Tickets.“, sagte Fiyero mit einer etwas raueren Stimme. Ich seufzte innerlich und draht gegen seine Brust. Er vermasselt es! Zwei Tickets… Für wen? Für ihn und seinen Unsichtbaren Freund? Oder für ihn und seiner grünen Hexe in der Brusttasche?
„Wie bitte? Ich habe sie nicht verstanden?“ Die Stimme war hoch und piepsig, jedoch eindeutig von einem Mann. „Eine Karte… Ich will zur Smaragdstadt.“ Ich atmete leise aus. Glück gehabt, das ein Halbtauber vor dir sitzt Fiyero!

„Ah, ja, zur Smaragdstadt! Wollen sie auch den Tod des Bösem feiern?“ Er lachte lauthals auf. Er war eindeutig betrunken. Fiyero lachte nervös mit. „Ja, klar.“ „Wissen sie was? Ich geb’ ihnen die Karte gratis. Heute ist alles gratis!“

„Danke.“ Fiyero entfernte sich von dem lauten Lachen des Kartenverkäufers. „Wann geht unser Zug?“, raunte ich leise. „In einer Minute!“, antwortete Fiyero leise. „Beeil dich!“, mahnte ich ihn.
Fiyero legte noch einen Schritt zu.

Bald saß er in einem rüttelnden Zug und ich hatte es mir in seiner Brusttasche bequem gemacht. Wir trauten uns nicht, mit einander zu sprechen, es war zu riskant. Die Fahrt dauerte zum Glück nicht lange, und schon bald stand Fiyero mit einer grünen Brille in der Hand auf dem Bahnsteig. „Such dir eine dunkle Gasse!“, flüsterte ich ihm zu.
Er gehorchte wie eine Marionette.

In einer „dunklen“ Gasse, die nur einen leichten grünen Schimmer hatte, konnte ich mich wieder auf meine normale Größe zaubern, sowie eine Kopie von Fiyeros Brille erstellen, damit ich nicht auffiel.
„Dann lass uns das ganze Mal angehen.“ Ich machte einen Schritt auf den Gassenausgang zu. Dann blieb ich stehen, drehte mich wieder zu dem langhaarigen Fiyero um. „Hast du einen Plan? Einfach reinspazieren geht wohl nicht.“ Fiyero sah sich um. Dann deutete er auf etwas schwarzes, das sich an der Wand befand. Ich trat näher hin und erkannte – eine Leiter. „Meinst du, die führt bis aufs Dach?“

Fiyero antwortete nicht, sondern hatte sich bereits ans klettern gemacht. Ich versuchte, ihm in dem gleichen Tempo zu folgen das er vorgab, aber irgendwie war er einfach sportlicher als ich. Die Treppe führte uns tatsächlich bis aufs Dach. Fiyero wartete bereits oben und sah über die Dächer der Smaragdstadt. Es war laut hier, überall feierte man meinen Tod.
Ich schluckte.

„Duck dich.“ Fiyeros Stimme klang ruhig, aber angespannt. Er legte sich auf den Boden und verschränkte die Arme über seinen Kopf. „Was?“ Ich sah ihn verdutzt an. Das meinte er jetzt doch nicht im Ernst? „DUCK DICH!“ Sein Ton war so scharf und befehlend, das ich mich augenblicklich auf den Boden fallen ließ.
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Beitragvon Sisi Silberträne » 27.05.2008, 16:49:29

Ein interessanter Teil! Was kommt da auf die beiden zu??

Achte darauf, dass die förmlichen Anredeformen groß geschrieben werden, und auch auf dass mit ss. Glück gehabt, dass... so scharf und befehlend, dass...
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Beitragvon wickedMe » 27.05.2008, 17:03:21

öhm, ja... ich und die Gramatik... :oops:
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Beitragvon ChristineDaae » 28.05.2008, 14:40:56

Eine schöne Fortsetzung :) Du hörst immer an so spannenden Stellen auf!! *schümpf* Schreib schnell weiter :D
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon wickedMe » 28.05.2008, 16:15:36

Ich muss doch spannend aufhören, sonst wirds langweilig =D Das ist jetzt so ziemlich der Schluss, ein oder zweimal schreib ich noch weiter, das wars dann :wink:

~


Einige Sekunden passierte nichts, doch dann schwirrte eine Seifenblase über uns hinweg. Langsamer als mein Besen, aber doch in einem ganz schönen Tempo.

Als ich sicher war, das sich die Blase nicht mehr über meinem Kopf befand, setzte ich mich auf und beobachtete, wo die Blase landete.
Zwei Gebäude weiter war ein riesiger Palast. Er war natürlich höher als die normalen Dächer, aber ich konnte gut beobachten, wie Glinda ihre Blase platzen ließ. Ich versteckte mich sicherheitshalber hinter einem Schornstein.

Ich spähte dahinter hervor und soweit ich Glindas Gesichtsausdruck deuten konnte, sah sie niedergeschlagen aus. Ich wusste es – es war richtig, noch einmal zu kommen! Glinda verschwand durch eine Art Dachluke. Diese wurde bestimmt bewacht. „Fiyero, komm, beeil dich!“
Ich wagte mich bis zum Rand des Daches vor und schätzte den Abstand zwischen den beiden Häusern ein. Ein Meter. Das müsste ich schaffen. Ich holte Anlauf und schaffte es mit Leichtigkeit. Fiyero folgte mir.

Vor der Palastmauer standen wir allerdings auch vor einem Problem. „Da kommen wir nie hoch!“, gestand Fiyero. Ich wusste, das er Recht hatte. So nah und doch so fern. Wir standen vor dem Palast in Oz, die Sterne funkelten immer noch am Himmel und wir waren unsrem Ziel so nah.. und doch so fern. Ich lief planlos ein wenig an der Mauer entlang – ich musste auf einem riesigen Haus stehen.

Plötzlich stand ich vor einem Fenster. Es war eindeutig ein Fenster, ich konnte nur nicht hineinsehen, weil es ein Fenster war, das mich widerspiegelte… Von der anderen Seite hätte ich allerdings freien Blick gehabt. „Fiyero, komm!“, rief ich ihn. Ich legte vorsichtig die Hand auf die Scheibe und drückte.

Tatsächlich war das Fenster offen – was für ein Zufall. Fiyero kam angerannt und wir starrte beide auf das halb geöffnete Fenster.
„Ich geh vor!“, entschied er und noch bevor ich irgendetwas sagen konnte war er schon in den Raum geschlüpft. Ich kam schnell hinterher. Ein vertrauter Geruch kam mir entgegen. Eine Mischung aus Vanille, Kokosnuss und Walnuss. Es roch furchtbar, aber es war Glindas Lieblingsparfum, weiß der Geier wieso.

Fiyero schien den Duft zu mögen, auf jeden Fall rümpfte er nicht die Nase wie sonst immer, wenn er etwas nicht mochte. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewohnt hatten, erkannte ich einen Kleiderschrank. Nein, nicht einen… zwei, drei, vier… mindestens 6 Kleiderschränke, alle nebeneinander aufgestellt.

Ich ging etwas näher hin und bemerkte, das auf jeder eine Aufschrift hatte. Da gab es ‚Gestern’ ‚Vorgestern’ ‚Schon vergessenes’ ‚Der Trend von heute’ ‚Morgen’ ‚Übermorgen’ und so weiter.
„Psssst, Elphie!“ Ich sah mich um und entdeckte Fiyero, der an einer Tür lauschte. ich schlich auf Zehenspitzen zu ihm rüber und stellte mich neben ihn. Ich war absolut aufgeregt und hoffte einfach nur, das wir hier jemals lebend wieder rauskommen würden.

„Das ist die einzige Tür im Raum – entweder hier durch oder zurück.“ Ich atmete tief ein, dann nickte ich. „Mach sie auf. Aber leise!“
Die Tür quietschte zum Glück nicht, sie ging ganz normal auf. Wieder ging Fiyero vor. Das nervte mich echt, immer musste er den Helden spielen, dabei war ich mir ziemlich sicher, das er auch ängstlich war! Ich beeilte mich also wieder, ihm schnell nachzukommen. Wir gingen sozusagen dicht an dicht in den neuen Raum. Es war weniger ein Raum, eher ein Saal. Und ganz am Ende dieses riesigen Raumes… War ein Bett. Ein einziges Bett, das absolut verloren aussah.

Leise pirschten wir uns an das Bett heran. Darin lag tatsächlich Glinda. Jetzt war es nur die Frage, wie wir es schafften, sie leise aufzuwecken, ohne das sie sich erschrak, da sie eindeutig schlief. Ich war aber so froh, sie wieder zu sehen. Ruhig und friedlich wie sie dalag erinnerte sie mich automatisch an unsere gemeinsame Zeit im Glizz.
„Glinda!“, flüsterte ich und kniete mich neben ihr Bett. Ich hatte sie in den letzten Tagen so sehr vermisst, das ich sie am liebsten nur noch gedrückt hätte.

Aber noch schlief sie selig.
Ich rief ihren Namen noch einmal, doch sie wachte nicht auf.
Nun ergriff Fiyero die Initiative und piekste Glinda in die Seite. Die wachte auf und – schrie.
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