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Inhalt: eine erfolglose junge Schriftstellerin will ein neues Leben anfangen – und macht eine verblüffende Entdeckung...
Genre: wie immer – von allem etwas...
Disclaimer: Alles meins *hrhr*
Author´s Note: Viel Spaß beim Lesen, über Kommis würde ich mich freuen
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Prolog
Ich wollte schon immer eine berühmte Schriftstellerin werden. Ich wollte Bücher schreiben; nicht irgendwelche Bücher, nein, Bestseller, die sich millionenfach verkaufen und auf der ganzen Welt zitiert werden.
Leider habe ich das nicht geschafft. Wie es in dem Musical Wicked so schön heißt – I´m limited – und das werde ich wohl einsehen müssen, ob es mir passt oder nicht. Ich habe schon viele Geschichten geschrieben, lustige, traurige, Krimis, Dramen und Komödien. Theaterstücke, Drehbücher, Romane. Der erfolgreichste Roman hat sich weltweit 50-mal verkauft.
Daran werden Sie wohl sehen, wie unglaublich erfolgreich ich bin. Ich bin sicher, viele können mir nachfühlen, wie es ist, wenn Träume platzen.
Was ich jetzt mache? Nun, das Naheliegendste – ich sitze in einer kleinen Zweizimmerwohnung in einem Wolkenkratzer in New York, rege mich darüber auf, dass die Wände schimmeln und diskutiere stundenlang mit meinem Vermieter, wer die kaputte Dusche repariert beziehungsweise dafür zahlen muss.
An Fernsehabenden mit Freundinnen sehe ich mir etwa dreimal die Woche Titanic an, verbrauche durchschnittlich siebendreiviertel Packungen Taschentücher in der Woche und esse Schokolade gegen die Depressionen. Den Rest der Woche jogge ich durch den Central Park, um die lästige Nebenwirkung von Schokolade wieder loszuwerden.
Es hilft – ich schreibe nur noch, wenn mir nichts anderes einfällt – so wie jetzt, zum Beispiel. Ich habe mich daran gewöhnt, erfolglos zu sein.
Ich lebe mein Leben, verdiene mein Geld mit Zeitungsaustragen, Babysitten und dreimal die Woche als Verkäuferin in einem Buchladen.
Es geht. Ich kann davon leben. Nicht so wie ich eigentlich wollte, aber es lässt sich aushalten.
Und doch – da ist die Erinnerung. An eine Zeit, als ich von allen Seiten Komplimente bekam, für alles Mögliche. Meine tolle Ausstrahlung, meine Schauspielkunst, meine Stimme, meine Sprachbegabung, mein Mitgefühl für alles Mögliche, meine Begabung, mit Sprache zu spielen, die Wörter zu setzen, wie es die Menschen berührte und ansprach. Für meine Ideen, für mein Aussehen, für meine Musikalität und dafür, dass ich außergewöhnlich fotogen war.
Kurz, man lobte mich so sehr, dass ich mit 16 die Schule abbrach und nach New York zog, weg aus Boston aus der Wohnung, in der ich mit meiner Mutter lebte, seit mein Vater gestorben war.
Und in New York musste ich schon bald feststellen, dass man mich zu früh gelobt hatte. Ich arbeitete Tag und Nacht, schmeichelte hier und dort den zuständigen Leuten in Verlagen, ging auch mit dem einen oder anderen ins Bett, damit sie meine Bücher verlegten. Früher hätte ich nie gedacht, mich so verkaufen zu können, aber ich fand bald heraus, dass das bei meinem Aussehen eine einfache Möglichkeit war, zu bekommen, was ich wollte.
Jetzt bin ich schon 25 Jahre alt – habe also schon mehr als die Hälfte meines Lebens hinter mir, oder jedenfalls, die Hälfte dessen, was ich mir darunter vorstelle – und bin immer noch nicht das, was ich sein wollte. Ich habe einen Freund, den ich lieber nicht hätte, weil ich weiß, dass er mehrere andere Geliebte hat – das Problem ist nur, ich kann ihm nichts nachweisen, und wenn er mir mit seinem Hundeblick beteuert, ich sei das einzige und wichtigste in meinem Leben, muss ich es ihm zähneknirschend glauben, ob ich will oder nicht.
Und das schlimmste, das, was in jedem Albtraum wiederkehrt: Die Erkenntnis, dass ich nicht erfolgreich bin und es aller Voraussicht nach nie sein werde.
Aber heute früh, als ich nach einem solchen Albtraum um vier Uhr morgens aufgestanden bin und deprimiert eine Tasse Latte Macchiato in meinem Lieblingscafé – das zum Glück rund um die Uhr geöffnet hat –getrunken habe, ist mir eine Idee gekommen.
Nicht, dass die Leute das hören wollen. Wahrscheinlich langweile ich alle zu Tode. Aber ich habe schon so viel versucht, und alles ist schief gegangen. Nichts war der Welt gut genug, um es zu lesen. Romane, Sachbücher, Theaterstücke – alles war ein Flop.
Jetzt versuche ich es mit etwas anderem, einer Autobiographie:
Ich werde Ihnen meine Geschichte erzählen.