Sunset Boulevard

Eure musicalischen Stories oder Fanfictions könnt ihr hier posten.

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Ariliana
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Beitragvon Ariliana » 09.08.2007, 12:07:08

ChristineDaae hat geschrieben:Mit einem Seufzen stand ich auf und räumte auf.


da hat sich auch eine Wiederhoölung eingeschlichen. :wink:

aber ansonsten gefällt es mir gut.


:P na gut, um jetzt eine etwas nutzgebendere Kritik zu schreiben. es war zwar ein wenig kitschig, aber dennoch realistisch. klar ist für einen dann alles rosarot. Richitg nett geschrieben, viele leute würden es lieben, wenn sie fans von Liebesromanen wären.

Auch das mit der kalten Dusche klingt plausibel...

" just that appartment,..."

Muss dich loben.

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ChristineDaae
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Beitragvon ChristineDaae » 09.08.2007, 15:28:08

Oh, danke :oops: De Wiederholung besser ich gleich aus.
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Beitragvon ChristineDaae » 31.08.2007, 13:03:38

6. Kapitel

Ich betrat Schwab´s Drugstore und sah auf die Uhr. Es war kurz nach sechs abends. Gut, ich war also noch ziemlich pünktlich, obwohl mich Sheldrake erst ziemlich spät hatte gehen lassen. Eigentlich hatte ich im Moment gar keine Lust, mich mit Joe Gillis zu treffen, aber ich musste ihn dazu bringen, mit mir an Blind Windows zu arbeiten. Verdammt, warum wehrte er sich nur so dagegen? Begriff er nicht, dass dieses Drehbuch seine Chance war, wieder richtig ins Geschäft einzusteigen? Dass er Geld brauchte, sah man ihm an.
Nun ja, aus reiner Nächstenliebe handelte ich allerdings nicht. Auch ich wollte hoch hinaus. Ich hatte nicht vor, mein Leben lang Sekretärin zu bleiben. „Blind Windows“ konnte auch mir zum Aufstieg verhelfen...
Ich blieb stehen und sah mich um. Am Tresen stand Artie und redete mit – Joe?!? Das konnte nicht sein. Ich hatte nicht gewusst, dass die beiden sich kannten, und doch unterhielten sie sich wie alte Freunde.
»Ich hab hier ein Meeting mit so ner verschnupften Studiozicke«, erklärte Joe Artie gerade. Wie bitte? Ich hoffte, das gerade falsch verstanden zu haben, während ich weiter hörte, wie Artie Joe erzählte, dass er frisch verliebt war. Ich musste lächeln. Wenn ich jetzt dazukam...
»Klingt ja super«, entgegnete Joe gerade und schien sich ehrlich mit Artie zu freuen. »Gibt´s irgendeine Möglichkeit diese Frau mal kennenzulernen?« »Sicher«, erwiderte Artie und lächelte, »sie trifft sich hier mit einem ziemlich zerlumpten, hochnäsigen Großkotz, wie sie es ausgedrückt hat...«
Ich musste ein Grinsen unterdrücken, als ich mich zu ihnen setzte. Volltreffer!
»Hallo, Mr Gillis.«
»Was, ihr beide kennt euch?« Artie wirkte überzeugend überrascht.
»Ja.« Joe Gillis grinste. »Ich bin der Großkotz.«
»Oh, tut mir Leid.« Auch Artie musste lachen. »Und sie ist die Zicke?«
Ich überging das und wandte mich an Joe.
»Hatten Sie irgendwelche Ideen, wie man „Blind Windows“ in ein Drehbuch verwandeln könnte?«
Joe dachte einen Moment nach und lehnte sich zurück.
»Sie trifft Ihn ist immer ein guter Anfang, glaube ich.«
»Wird das ein Western?«, warf Artie ein. »Ich liebe die Landschaft in Westernfilmen...«
Ich musste lächeln.
»Nein, sie leben in der Stadt.«
»Also ein Thriller«, folgerte Artie. »Wie wär´s damit: Die Straße glüht, wenn es regnet. Oder es gibt einen Starpianist, der bei Vollmond nur spielen kann, wenn er vorher Jungfrauenblut getrunken hat...«
Ich verdrehte die Augen und lachte.
»Vielen Dank auch. Bitte hinterlassen Sie Ihre Rufnummer...«
Artie erwiderte mein Lächeln und küsste mich sanft auf die Stirn.
»Dir fällt schon was ein. Ich sehe dann die Premiere...«
Damit stand er auf und ging zu einigen Freunden.
»Sie trifft ihn...«, wiederholte ich nachdenklich. »Wie war das in der Originalstory noch gleich? Ach ja – Sie ist eine junge Lehrerin und er ein Reporter. Hass auf den ersten Blick...«
»Aber das wird sich nicht verkaufen«, unterbrach Joe mich. »Heutzutage wollen sie nur Glamour. Etwa so: Eine Filmdiva trifft einen netten Typ in Hollywood. Das Problem ist: Sie denkt, dass er sie bestohlen hat. Wer würde es glauben – am Schluss heiraten sie...«
Ich seufzte und betrachtete ihn unverhohlen mitleidig. »Muss es denn so geschmacklos sein? Schreiben Sie doch aus Ihrer Erfahrung. Etwas wirklich bewegendes, vielleicht eine wahre Geschichte...«
»Das Problem, junge Dame«, unterbrach er mich, »ist, dass niemand so etwas haben will. Wer braucht denn die Wahrheit und wer, zur Hölle, will etwas Bewegendes?«
»Ich zum Beispiel«, warf ich eisig ein, aber er überging das.
»Etwas Bewegendes heißt hungern und wenn du die Wahrheit schreibst, bekommst du nur Löcher in den Schuhen.«
»Das stimmt nicht!«, hielt ich dagegen. »Es gibt immer noch gute Filme. Halten Sie fest an ihrer Story, sie ist wirklich gut!«
»Okay, Miss Schaefer.« Er zuckte die Achseln und ich triumphierte innerlich. Jetzt hatte ich ihn soweit.
»Sie können sie haben.«
»Was?« Damit hatte ich nicht gerechnet. »Wie meinen Sie das?«
»Genau, wie ich es gesagt habe. Es gehört Ihnen. Ich habe das Schreiben aufgegeben, also machen Sie es.«
»Aber –« Er unterbrach mich.
»Wir können über Artie in Kontakt bleiben, so können wir wenigstens sprechen.«
»Hören Sie, Mr Gillis, ich kann nicht...« Er ließ mich wieder nicht ausreden.
»Ich wünsche Ihnen viel Glück, Miss Schaefer.«
Damit drehte er sich um und ging hinaus. Ich starrte ihm fassungslos nach.
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Ariliana » 01.09.2007, 17:37:46

Na sowas! Ich dachte, dass er ihr nocht die Grundregeln beibringt :o haut der Feigling einfach ab!

Aber was mir aufgefallen ist: ich dachte schwabs Drugstore schließt morgens... aber andererseits sie verabreden sich schon für abends... Bisher hatte ich das so im Kopf, das Betty mit Artie die ganze nacht auf Joe wartet und das der viel zu spät ankommt. Aber streiten wir uns nicht darum.
Teilweise könntest du die Dialoge nochmehr ausarbeiten. Klar ist in der Szene das meiste schon von der Bühnenversion übernommen, aber das liest sich etwas abgehackt ohne die Musik

Hallo, Mr Gillis.«
»Was, ihr beide kennt euch?« Artie wirkte überzeugend überrascht.
»Ja.« Joe Gillis grinste. »Ich bin der Großkotz.«
»Oh, tut mir Leid.« Auch Artie musste lachen. »Und sie ist die Zicke?«
Ich überging das und wandte mich an Joe.
»Hatten Sie irgendwelche Ideen, wie man „Blind Windows“ in ein Drehbuch verwandeln könnte?«
Joe dachte einen Moment nach und lehnte sich zurück.
»Sie trifft Ihn ist immer ein guter Anfang, glaube ich.«
»Wird das ein Western?«, warf Artie ein. »Ich liebe die Landschaft in Westernfilmen...«
Ich musste lächeln.
»Nein, sie leben in der Stadt.«



Was mir besonders gut gefällt ist dass man bei deiner story merkt wie clever Betty ist, z.B. dass sie Joe anmerkt, dass er geld braucht und sich allgemein über so einiges Gedanken macht.

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Beitragvon ChristineDaae » 02.09.2007, 13:18:35

Dankeschön :)

Danke auch für deine Tipps, wenn ich Zeit dafür habe, werde ich vielleicht noch was ändern, damit es sich flüssiger liest. :)
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Beitragvon Ariliana » 06.09.2007, 13:55:06

Bitte bitte! Ich helfe immer gern ;-)

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Beitragvon ChristineDaae » 14.09.2007, 13:01:15

So, wieder mal Zeit für einen neuen Teil. Der ist für Ariliana, weil sie immer so fleißig liest und kommentiert :) Und es wäre sehr nett, wenn andere, die hier mitlesen (falls das jemand tut) sich auch mal dazu äußern könnten, wie sie die Story finden :wink:


7. Kapitel

Es vergingen mehrere Monate, bis ich Joe wieder sah. Artie hatte ihn auf unsere Silvesterfeier eingeladen, da die beiden, wie ich jetzt wusste, alte Freunde waren.
Die Feier begann und ich traf, seit Monaten zum ersten Mal, alte Freunde wieder, junge Frauen, die vor Jahren mit mir zur Schule gegangen waren und auch frühere Liebhaber. Es tat so gut, nach Monaten ununterbrochener Arbeit wieder einen Abend lang mit Bekannten zu reden, zu lachen und einfach Spaß zu haben.
Joe Gillis tauchte allerdings zunächst nicht auf. Wahrscheinlich war das klüger von ihm, denn ich war alles andere als begeistert, dass er mich mit „Blind Windows“ allein gelassen hatte. Dieses Drehbuch war der Hauptgrund für die harten Arbeitszeiten meiner letzten Wochen. Aber meine Ausdauer hatte sich gelohnt: Sheldrake hatte meine Vorarbeit zu lesen bekommen und war ganz begeistert von der Story. Wenn ich Glück hatte, konnte ich Joe doch noch von einer Zusammenarbeit überzeugen, aber da gab es einen Haken: Die letzten Wochen hatte ich mehrfach versucht, ihn zu erreichen, aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Langsam war ich mit meinem Latein am Ende, wie ich ihn erreichen sollte. Aber wütend war ich trotzdem noch auf ihn – mich einfach mit dem Drehbuch sitzen zu lassen! Er konnte gar nicht so viel zu tun haben, dass eine Zusammenarbeit unmöglich gewesen wäre. Schließlich hatte ich ihn seit Monaten nicht in den Paramount Studios gesehen.
»Hey, Gillis!«, rief Artie plötzlich. »Wir hatten dich schon aufgegeben!«
Ich drehte mich um und sah Joe im Eingang stehen. Noch vor einer Minute wäre ich in dieser Situation zu ihm gegangen und hätte ihm gründlich die Meinung gesagt, aber auf einmal war ich einfach nur froh, ihn zu sehen.
Erleichtert lächelnd ging ich auf Artie und ihn zu, um meine Pflicht als Gastgeberin zu tun und ihn zu begrüßen.
Artie musterte gerade Joes Mantel und pfiff anerkennend durch die Zähne.
»Wow, Joe, woher ist das denn?«
Joe lächelte nur und antwortete mit einem geheimnisvollen Schulterzucken. Als er den Mantel auszog, kam ein ebenfalls brandneues, modisch geschnittenes Hemd zum Vorschein. Artie hob anerkennend die Augenbrauen.
»Und von wem hast du das geliehen? Adolphe Menjou?«
Joe lachte.
»Fast, aber ohne Zigarre.« Er sah sich um und wechselte abrupt das Thema. »Es ist ziemlich voll hier dieses Jahr!«
Artie nickte bestätigend. »Ich habe alle eingeladen, die in meinem neuen Film mitspielen und noch eine Menge anderer Leute...«
Ich mischte mich in das Gespräch ein.
»Joe, wo hast du gesteckt? Ich habe in deiner Wohnung angerufen, bei deinem Ex-Agent... Beinahe hätte ich dich schon übers Detektivbüro suchen lassen«, fügte ich scherzhaft hinzu.
Joe grinste und zwinkerte mir zu. »Gute Idee. Die wissen immer, wo ich bin...«
Aber auf meine Frage antwortete er nicht.

Später am Abend begann ich wieder ein Gespräch mit Joe und erzählte ihm von meinem ersten Erfolg mit „Blind Windows“ bei Sheldrake.
Joe atmete erleichtert aus. »Halleluja!«
Ich lächelte ironisch.
»Während du dir Vicuna-Hemden gekauft hast«, mein Blick blieb an seinem Hemd hängen, »habe ich zumindest die Vorarbeit geleistet. Jetzt hätten wir eine Menge Arbeit, wir müssen–«
Joe unterbrach mich.
»Betty, du vergisst etwas: Ich habe dir die Rechte gegeben. Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun.«
»Nichts damit zu tun?«, echote ich ungläubig. »Du hattest jedenfalls die erste Idee. Bitte, Joe! Wir könnten damit so einen Erfolg landen...«
Joe schüttelte den Kopf.
»Du erinnerst mich ziemlich an mich, früher, als ich gerade hier angekommen war. Ich war auch so optimistisch, so voller Ideen und Hoffnung. Ich dachte, ich gehe jetzt einfach in ein Studio und werde über Nacht berühmt. Aber es hat nicht so geklappt, wie ich es gern gehabt hätte. Außerdem habe ich zu viele Optimisten so schnell wieder von hier verschwinden sehen, wie sie gekommen sind. L.A. ist knallhart, Betty. Das habe ich als harte Lektion lernen müssen und das wirst du auch lernen müssen, wenn du „Blind Windows“ wirklich weiter bearbeiten willst. Es ist alles nicht so schön einfach, wie es bisher scheint.«
Ich seufzte. »Joe, ich weiß genau, dass es nicht einfach ist. Ich habe jetzt monatelang gearbeitet, um zumindest eine erste Anfangsarbeit zu schaffen. Aber zu zweit können wir es machen! Wir haben wirklich eine Chance.« Mein Blick blieb an ihm hängen. »Du bist zu gut, um einfach aufzugeben. Du kannst es, ich weiß das. Du musst es nur versuchen.«
Joe erwiderte meinen Blick und zum ersten Mal sah ich so etwas wie Hoffnung in seinen Augen. Das machte seine Augen viel schöner... Nein. Das sollte ich nicht einmal denken. Ich war schließlich mit Artie verlobt! Ich schüttelte diese Gedanken ab und ergriff die Chance, ihn weiter zu überreden.
»Ich liebe „Blind Windows“, aber ich weiß, dass ich es allein nicht schreiben kann. Ich bin einfach nicht gut genug. Bitte hilf mir, Joe! Meinetwegen auch per Telefon. Oder ich kann zu dir kommen. Ich habe fast jeden Abend frei...«
»Moment«, unterbrach Artie uns lachend. »Weißt du noch – ich bin der Typ, der den Ring gekauft hat!«
Ich lächelte. »Schon klar. Das hier ist rein geschäftlich. Aber es ist sehr wichtig für mich...« Ich unterbrach mich und sah Joe fest in die Augen. »Bitte – als Neujahrsgeschenk für mich?«
Joe zögerte. Wir sahen eine Weile dem Treiben um uns herum zu.
Schließlich seufzte er ergeben.
»Weißt du – im neuen Jahr habe ich etwas mehr Zeit.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Genau genommen habe ich richtig viel Zeit. Ab sofort.«
Ich lachte erleichtert.
»Das ist super, Joe, vielen Dank!« Ich fiel ihm um den Hals, ließ ihn aber schnell wieder los, als ich Arties Blick bemerkte. Um meine eigene Verwirrung zu überbrücken, stellte ich mich neben Artie und nahm seine Hand.
»Artie, kann ich bei dir mal telefonieren?«, fragte Joe. Artie nickte.
»Klar. Das Telefon ist unter der Bar.«
»Danke.« Joe drehte sich um, zögerte aber noch kurz. Sein Blick wanderte von mir zu Artie. »Könnte ich vielleicht für ein paar Wochen bei euch bleiben, bis ich eine neue Wohnung habe?«
»Wenn es dir nichts ausmacht, auf der Couch zu schlafen...«
Joe lächelte dankbar. »Kein Problem.«
Damit drehte er sich um und ging, um zu telefonieren. Ich sah ihm nach. Wen er jetzt wohl anrief?

Joana, eine alte Freundin, riss mich as meinen Gedanken. »Nur noch zwei Minuten bis Mitternacht!«, rief sie übermütig und ich lief mit Artie und den anderen nach draußen, um die Feuerwerke nicht zu verpassen.
Alle Augen wanderten zwischen der Uhr und dem klaren Dezembernachthimmel hin und her. Aus dem Augenwinkel sah ich Joe drinnen an der Bar stehen. Er wirkte beunruhigt. Ich runzelte die Stirn und wollte hineingehen, um den Grund zu erfahren. Aber dazu kam es nicht.
»Drei – zwei – eins – frohes neues Jahr!«, rief es plötzlich von irgendwoher und im gleichen Moment schien der Himmel zu explodieren in einem Regen von Feuerwerken. Es sah wirklich fantastisch aus. Artie drückte mich an sich und flüsterte mir etwas ins Ohr, das ich nicht verstehen konnte, so laut waren alle anderen. Ich erwiderte seinen Kuss und kämpfte mich anschließend zwischen allen anderen durch, wünschte jedem ein frohes neues Jahr und schaffte es schließlich ins Wohnzimmer. Dort war jetzt niemand – bis auf Joe. Er stand neben dem Telefon. Ich hatte ihn noch nie so bleich gesehen. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht.
»Joe?«, sprach ich ihn an, etwas unsicher, wie er reagieren würde. Er schien mich gar nicht gehört zu haben. Ich ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Arm. Er zuckte zusammen und sah mich an.
»Alles in Ordnung?«, fragte ich. Die Antwort war mir längst klar, ohne dass er etwas sagte. »Was ist passiert, Joe?«, wollte ich wissen. Er gab keine Antwort und starrte mich an, als hätte er mich noch nie gesehen. Plötzlich, zu meiner Überraschung stieß er mich zur Seite, sodass ich fast gegen die Bar fiel, griff sich seinen Mantel und eilte hinaus. Ich sah ihm ungläubig nach. Was war nur passiert?
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Beitragvon tropicana » 15.09.2007, 21:34:31

Ich melde mich auch mal wieder :)

Ich finde die neuen Teile richtig gelungen und werde auf jeden Fall weiter dabei bleiben, ach das Ende deines 7. Kapitels erinnert mich so an den gesammten Schluss...du magst nicht zufällig ein "was geworden wäre wenn"-Ende schreiben? :)

Lg, Janette

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Beitragvon ChristineDaae » 16.09.2007, 17:55:10

Danke :)
Ja, ich hab mein Ende schon fertig... eins nach der Original-Musical-Fassung und eins, wos gut ausgeht. Ich finde aber, mir ist das traurige Ende besser gelungen... :wink:

Ich kann ja beide posten, wenns soweit ist. :)
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Beitragvon Ariliana » 18.09.2007, 14:22:31

HI!!! :D

Zunächst wolte ich mich ganz, ganz herzlich bedanken, dass du mir den Teil sozusagen gewidment hast. *knuffel*
Und ich muss sagen, der ist wirklich sehr gut geworden! Die Atmosphaere an dem Silvesterabend ist wirklich gut eingefangen. ICh kann mir gut vorstellen wie es Betty da ergangen ist udn irgendwie wir dman im neuen Jahr ja meistens euphorisch.
Ich find eauch toll,dass du den TExt leicht umgeschrieben hast, die Dialoge wirken jetzt echt realistisch und vorallem was Joe sagt über seine Vergangenheit passt einfach zu ihm.
EIne sache noch: das " well halleluja" ist glaube ich weniger ausdruck von erleichterung sondern eher sarkasmus, aber auf diese art interpretiert wirkt Joe sympatischer.

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Beitragvon ChristineDaae » 19.09.2007, 20:54:58

Danke :)
Hab ich doch gern gemacht! :)

Das mit dem "Well, Hallelujah" ist so eine Sache... Ich hab das Stück ja nie gesehen, ich hab zwar eine Gesamtaufnahme, aber da sind die Dialoge nur gekürzt... Und im Libretto steht eben nicht, dass das sarkastisch gemeint ist. Aber danke für den Hinweis :)
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Beitragvon Ariliana » 20.09.2007, 14:21:19

in der kurzen Version hört man das ganz gut. Die highlightsaufnahme im englischen.

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Beitragvon ChristineDaae » 21.09.2007, 15:30:55

Aha, danke für den Tipp... muss mal schaun ob ich eine finde, hab nur eine Gesamtaufnahme und da ist das nicht drin.
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Beitragvon ChristineDaae » 21.10.2007, 17:35:46

So, jetzt kommt hier auch mal wieder eine Fortsetzung. Kommis sind immer gern gesehen :)


8. Kapitel

Ich hörte lange Zeit nicht von Joe. Wenn ich versuchte, ihn anzurufen, war er nicht da und sein Manager konnte mir nicht sagen, wo er sich aufhielt. Ich gab es irgendwann auf und ging nur noch meinem Alltagstrott nach.
Artie war nach Clinch gereist, um dort einen Film zu drehen.
Ich wusste nicht, wen ich mehr vermisste, Artie oder Joe. Für die Sehnsucht nach Artie konnte ich mich rechtfertigen, schließlich waren wir verlobt und würden heiraten, sobald er zurückkam.
Aber die noch verzehrendere Sehnsucht nach Joe Gillis konnte ich mir nicht erklären. Es fühlte sich falsch an; ich hatte das Gefühl, als würde ich Artie in Gedanken betrügen und zugleich wusste ich nicht, was ich fühlte. Vielleicht war ich wirklich in Joe verliebt... Ich flüchtete mich in die Kompromisslösung, meine Gefühle zu ignorieren, mich immer wieder daran zu erinnern, dass ich mit Artie verlobt war und für Joe nichts fühlen durfte.
Und außerdem – das versuchte ich mir jedenfalls einzureden – würde er sich nie in mich verlieben. Oder?

Eines Abends läutete mein Telefon und ich hastete vom Küchentisch zum Telefon, wobei ich einige Spritzer Tomatensauce auf meinen weißen Pullover machte. Ich hab den Hörer ab und fluchte leise.
»Hallo?«
Ich bekam beinahe einen Herzinfarkt, als ich die Stimme am anderen Ende erkannte.
»Hallo? Hallo?«
Jetzt wurde mir erst klar, dass ich noch nichts gesagt hatte.
»Ja...«
»Betty? Hier ist Joe Gillis. Tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe... Wie geht es dir?«
Ich hatte meine erste Überraschung überwunden und war endlich in der Lage, einen zusammenhängenden Satz zu formulieren.
»So, wie es einem eben geht, wenn der Verlobte hunderte Kilometer entfernt ist und ein Drehbuchautor, der Zusammenarbeit versprochen hat, sich monatelang nicht rührt...«
Ich konnte förmlich spüren, wie er schuldbewusst das Gesicht verzog.
»Ich sage ja, es tut mir wirklich Leid. Ich weiß, ich hätte mich melden müssen, aber ich hatte in den letzten Monaten wirklich wenig Zeit. Aber jetzt wäre ich ab und zu abends frei... Wenn du noch Interesse an mir hast...?«
Ich versuchte, die unabsichtliche Doppeldeutigkeit seiner letzten Frage zu überhören.
»Ja, allerdings«, antwortete ich, »viel weiter bin ich in den letzten Monaten nicht gekommen und lange wird Sheldrake sich nicht mehr hinhalten lassen...«
»Verstehe.«
Er machte eine Pause.
»Wir müssen also möglichst schnell arbeiten?«
»Nur keine Hektik«, erwiderte ich schnell, »wir haben keinen großen Druck. In ein paar Wochen werde ich ihm einige erste fertige Szenenentwürfe zeigen müssen, das ist alles.«
Ich hoffte, dass ihm das nicht zu hektisch wurde. Wenn er absprang, würde ich ihn womöglich nie wiedersehen und dann war Blind Windows verloren – genau wie ich. Hastig wischte ich die Gedanken beiseite.
»Verstehe«, sagte er wieder. »Naja, also... Hättest du was dagegen, wenn ich gleich bei dir vorbeikomme? Heute Abend habe ich nichts vor, und wir müssen ja mit dem Drehbuch weiterkommen...«
Ich ließ den Blick durch meine Wohnung wandern. Die letzten Wochen hatte ich aus Langeweile immer wieder aufgeräumt, sodass die kleine Wohnung relativ ordentlich aussah.
»Klar, passt mir super«, sagte ich erleichtert zu.
»Okay. Ich bin dann in einer Stunde da, geht das?«
Ich nickte.
»Hallo? Betty?«
Mir fiel etwas verspätet auf, dass er mein Nicken nicht sehen konnte.
»Ja... Ja, kein Problem. Bis dann.«
Er wartete noch einen Moment, als wäre er unsicher, ob er noch etwas sagen sollte, legte dann aber auf.
Ich senkte langsam den Hörer auf die Gabel. Er hatte sich gemeldet...
Einige Sekunden später rastete etwas bei mir ein. Er würde kommen! Ich raste in die Küche, warf den Rest meiner Spaghetti weg und ging ins Schlafzimmer, um mir einen anderen Pullover zu suchen.
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Beitragvon Ariliana » 22.10.2007, 14:08:51

Gut.

ICh kan das sehr gut versthen mit dem Hoffenlich ist ihm dasnciht zu hektishc udn hoffentlich springt er doch nicht ab...Ziemlich genau so sehen die gedanken einer Projektleiterin ( in diesem fall Black windows) aus.

Ich findeesecht gut geschriebenudn fnd es gut dass der Konfliktnochmal ruakommt. Besondersshcön fand ich den satz :
Ich wusste nicht, wen ich mehr vermisste, Artie oder Joe. Für die Sehnsucht nach Artie konnte ich mich rechtfertigen, schließlich waren wir verlobt und würden heiraten, sobald er zurückkam.
Aber die noch verzehrendere Sehnsucht nach Joe Gillis konnte ich mir nicht erklären. Es fühlte sich falsch an; ich hatte das Gefühl, als würde ich Artie in Gedanken betrügen und zugleich wusste ich nicht, was ich fühlte.
Das bringt das ganze gut auf den punkt,auch wenn ich mich frage ob es für Betty zum verlieben nciht noch etwas zu früh ist denn die beiden haben sich bisher ja noch kaum gesehen.

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Beitragvon ChristineDaae » 22.10.2007, 16:41:02

Vielen Dank :)

Naja, ein bisschen gesehen haben sich die beiden ja schon... :wink: Und ich will auch nicht allzu viele Kapitel machen, in denen es nur darum geht, dass sie sich langsam in ihn verliebt. Ich fürchte, es wird sonst zu langweilig... Deswegen geht das ganze jetzt ein bisschen schneller. :wink:
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Beitragvon Ariliana » 25.10.2007, 13:25:25

Okay, das kann ich nachvollziehen... Aber ich denke so richtig funken tut es bei den beiden erst wenn sie zusamen an dem Buch arbeiten und entdecken wie ähnlich sie sich eigentlich sind.

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Beitragvon tropicana » 26.10.2007, 23:08:51

*seuftz* Das Kapite ist echt gut geungen, das bringt mich wieder auf die Frage warum Sunset abgesetzt wurde- die Story ist doch so toll. Aber wenigstens schreibst du deine FF :)

Ich finde diesen Zwiespalt Betty's super beschrieben und der Satz gefie mir auch gut. Ich finde aber nicht das es viel zu schnell geht, da im Orginal Betty auch schon an Silvester ANspielungen macht, díe man so interpretieren könnte ;)

Wenn es dir evt um die deutsch Fassung der Silvesterparty geht, kannst du dich ja einmal per Pn, Mail, oder Icq (202-202-119), melden.

lg

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Beitragvon ChristineDaae » 04.11.2007, 17:36:52

So, Zeit für einen neuen Teil :) Viel Spaß! :)


9. Kapitel

Knapp eine Stunde später läutete es an meiner Wohnungstür. Ich hastete hinüber und in der Eile stolperte ich über ein Paar Winterstiefel, das noch im Flur stand. Mit einem unterdrückten Fluch kickte ich die Stiefel beiseite und raste zur Tür, um sie Sekunden später aufzureißen.
»Guten Tag, Miss, ein Paket für Sie. Ich bräuchte eine Unterschrift, bitte...«
Mist, falscher Alarm! Ich bemühte mich, tief durchzuatmen, und setzte eine etwas zittrige Unterschrift auf den Zettel, den mir der Postbeamte hinhielt. Ich nahm das Paket mit in die Wohnung und ließ es erstmal in der Ecke stehen, weil es in diesem Moment erneut läutete. Diesmal ging ich langsam und ruhig zur Tür; so langsam und ruhig, dass es gleich ein zweites Mal klingelte.
Ich öffnete die Tür – und diesmal stand wirklich Joe draußen.
»Joe!« War das wirklich meine Stimme, die so überrascht klang? Anscheinend ja, denn Joe runzelte verwundert die Stirn.
»Wir hatten doch telefoniert, oder?«
»Ja, natürlich... Ich bin nur im Moment ein bisschen... nicht so wichtig«, stammelte ich. »Komm doch rein!«
Joe betrat meine kleine Wohnung und ich folgte ihm.
»Sehr aufgeräumt«, bemerkte er anerkennend. »Bei mir sieht es fast nie so schön aus... Herzlichen Glückwunsch.«
Ich zuckte verlegen die Achseln. »Mir war eben langweilig, wenn ich in den letzten Tagen Feierabend hatte. Meine Freundinnen müssen Überstunden machen, mit Blind Windows komme ich nicht weiter, Artie ist nicht da, du meldest dich auch nicht...«
Erschrocken stockte ich. Das war wohl die falsche Reihenfolge gewesen, um die Gründe für meine allabendliche Langeweile aufzuzählen... Aber zum Glück schien sich Joe nichts dabei zu denken.
»Tut mir Leid. Ich habe ja gesagt, ich war sehr beschäftigt. Aber jetzt bin ich ja da...«
Er sah mich an, und plötzlich überkam mich das Gefühl, er hätte sehr wohl meine unabsichtliche Doppeldeutigkeit bemerkt.
»Also, wollen wir anfangen... Mit „Blind Windows“, meine ich?«, stotterte ich und Joe grinste plötzlich. »Ja, mit „Blind Windows“ natürlich... Immer mit der Ruhe, ich tu dir schon nichts.«
Ich biss mir auf die Lippen und bemühte mich, mir meine Wut nicht anmerken zu lassen. Jetzt kam er her und machte auch noch Witze auf meine Kosten!
»Freut mich«, erwiderte ich kalt, als hätte er eine Bemerkung über das Wetter gemacht, und kramte aus dem Regal meinen Ordner mit den Vorarbeiten zu „Blind Windows“. »Also, fangen wir endlich an. Wir brauchen einen anderen Anfang als im Original. Wir hatten ja schon gesagt, Sie trifft Ihn ist immer gut. Aber wie genau machen wir das?«
Joe lehnte sich in meinem Sessel zurück. »Wie wär´s damit: Sie kennen sich nicht. Er arbeitet Nachschicht und sie arbeitet den ganzen Tag.«
Ich sah ihn skeptisch an. »Was ist daran so besonderes?«
Sein Lächeln wurde breiter. »Pass auf: Sie wohnen im selben Haus, in derselben Wohnung. Aber sie wissen nichts voneinander. Und dann treffen sie sich auf einmal – zum Beispiel kommt er von der Arbeit heim und sie hat verschlafen...«
Ich lachte leise. »Oje. Hoffentlich steht sie nicht gerade unter der Dusche...« Er fiel in mein Lachen ein. »Darüber könnte man nachdenken.«
Ich schrieb die ersten Notizen auf und Joe sah mich nachdenklich an.
»Wie geht´s Artie?«, wollte er plötzlich wissen. Ich seufzte und hob die Schultern.
»Er sitzt in Tennessee fest. Es regnet die ganze Zeit und sie können nicht weiterdrehen. Keine Ahnung, wann er wiederkommt.«
»Gut«, murmelte Joe, mehr zu sich selbst.
»Was ist daran gut?«, wunderte ich mich. »Ich vermisse ihn – irgendwie...«
Joe schrak zusammen und schien einen Moment überrascht, dass ich ihn gehört hatte. Er hatte wohl nur laut gedacht.
»Nein, ich meine... na ja... ähm, also... Ich dachte eigentlich, dass... Tja, diese Idee gerade eben war wirklich gut.« Das klang nicht sehr überzeugend.
»Was –«
Er unterbrach mich.
»Zurück zur Arbeit!«
»Okay.« Überrascht ging ich darauf ein.
»Also... Was, wenn er vormittags als Lehrer arbeitet?«
»Was bringt das?« Er schien nicht überzeugt.
»Wäre das nicht gut, wenn sie dieselbe Arbeit haben? Aber nein, warte... Dann können wir die Fabrikszenen nicht mehr machen.«
»Doch, er kann ja auch ein Arbeitsgenie sein«, lächelte Joe. »Und wenn sie so viel gemeinsam haben, verlieben sich ineinander – würdest du das nicht?« Ich spürte, wie ich rot wurde und versteckte mich schnell hinter meinen Notizen.
»Ja, nein – wahrscheinlich. Ich weiß nicht«, murmelte ich.
Ohne Hinzusehen wusste ich, dass sein Lächeln breiter wurde.
»Wenn man zusammenarbeitet, kann man sich leicht verlieben«, flüsterte ich und malte kleine Kreise an den Rand meiner Aufzeichnungen.
Er lachte leise.
»Es macht Spaß, zu zweit zu arbeiten. Das sollten wir öfters machen...«
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon armandine » 07.11.2007, 02:47:55

Gefällt mir auch sehr gut, und ich bin gespannt auf Weiiteres!


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