Huch... letzter Beitrag war echt schon am 09.09.??? Wie die Zeit vergeht ^^
die Geschichte gibts immer noch, ich komm zwar nach wie vor nicht so ganz weiter, aber ich hab noch ein paar Teile... deswegen zum ersten Advent mal wieder einen neuen.
Danke für die ganzen Kommentare zum letzten Teil.
@Sisi: Maura war die neue Kammerzofe im Kardinalspalast... Constances Ersatz ^^
und ... weil ich grad an nem Weihnachtsteil schreibe... hat IRGENDWER eine Idee für Weihnachtsgeschenke ? (Ich nehm jetzt einfach mal an dass man 1626 schon Weihnachten gefeiert hat... wenn dem nicht so wäre, dann bitte mal drüber hinwegsehen...
Also, es geht weiter!
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Nach der planmäßig verlaufenen Vereidigungszeremonie fuhren Richelieu und Rimbaud zum Louvre. Milady war ebenfalls mitgegangen. Alles war für sie besser als mit Jeanne den ganzen Tag zu verbringen – außerdem wollte sie ja schauen, ob sie etwas neues über den Verbleib des Herzogs von Buckingham herausfinden konnte. Vielleicht lief sie ihm ja zufällig über den Weg… oder möglicherweise begegnete sie zufällig Athos… den hatte sie zwar kurz gesehen, aber zu dem Zeitpunkt war sie noch mit Marcel Rimbaud und dem Kardinal zusammen gewesen und hatte ihn nicht unter vier Augen sprechen können…
Bei ihrem Spaziergang durch die Gänge traf Milady jedoch erst einmal auf jemanden ganz anderes.
„Madame“, hörte sie eine Stimme hinter sich, „bitte wartet doch einen kurzen Moment!“
Milady drehte sich verwundert um und sah sich ausgerechnet Ihrer Majestät Königin Anna gegenüber. Sofort versank sie in einen Hofknicks, der jedoch nicht ganz so formvollendet war wie sonst immer beim Kardinal.
„Guten Morgen, Eure Majestät…“ grüßte sie.
- „Ihr seid doch Milady de Winter, nicht wahr?“ vergewisserte sich Anna und ihre Stimme klang dabei sehr unsicher. Es war fast nicht zu glauben, dass sie die Regentin von Frankreich war…
„Die Vertraute von Kardinal Richelieu, nicht wahr? Ich habe Euch gesucht…“
Vertraute des Kardinals? wiederholte Milady in Gedanken. Wie kam denn die Königin auf so eine Bezeichnung?
„Ja, ich bin Milady de Winter, Majestät“, bestätigte sie. „Worum geht es denn?“
- „Um Constance Bonacieux… ihr geht es heute gar nicht gut… sie ist gestern hier zusammengebrochen und hat die Nacht hier verbracht… und heute scheint sie sich irgendwie in einer Art Traumwelt zu befinden… als wäre sie verwirrt… sie wiederholt ständig Euren Namen.. Würdet Ihr vielleicht einmal nach ihr sehen? Vielleicht gelingt es Euch, mit ihr zu sprechen… Ich mache mir große Sorgen…“
Ach Constance ist Eure einzige Sorge? dachte Milady gehässig. Eigentlich sollte die Königin doch ganz andere Sorgen haben… na ja, was nicht war, würde bestimmt noch werden… wenn sie es geschickt anstellte und dem Kardinal dazu verhalf, seinen Plan zu verwirklichen.
Sie durfte sich allerdings nichts anmerken lassen und ging Königin Anna wortlos hinterher. Vor einem Zimmer angekommen hörten sie plötzlich ein Geräusch das sich anhörte, als würde irgendetwas in Scherben zerfallen.
„Ach du liebe Güte!“ Anna hatte sie fürchterlich erschreckt und fuhr zusammen. „Was um Himmels willen ist denn da auf einmal los? Vorhin hat sie doch noch regungslos in ihrem Bett gelegen …“ – „Ich gehe mal nachsehen, Eure Majestät… vielleicht kann ich mit ihr reden… denn sie hat mich sicherlich nicht umsonst erwähnt…“ überlegte Milady, während sie sich wieder einmal den Rat der ehemaligen Kardinalswache ins Gedächtnis rief:
Wundert Euch über nichts. „Ich hoffe, Ihr könnt sie wieder zum Sprechen bringen… nach dieser ganzen Sache hat sie auch eine Weile kein klares Wort mehr gesprochen… aber ich dachte es wäre vorbei… Ich weiß nicht mehr weiter… Constance ist doch wie eine Tochter für mich…“ – „Macht Euch keine Sorgen, Majestät…“ versuchte Milady die Königin zu beruhigen. „Ich bekomme das schon irgendwie hin…“
„Ich hoffe es…“ erwiderte Anna immer noch sehr unsicher, dann ging sie.
Milady klopfte vorsichtig an die Tür.
„Constance? Seid Ihr da?“
Keine Antwort.
„Ich bin es, Milady de Winter… ist alles in Ordnung? Was war denn das gerade? Ich bin im Auftrag der Königin hier… sie ist in Sorge um Euch… Antwortet, Constance!“
Stille.
Das war gar nicht gut… kurz entschlossen versuchte Milady die Tür zu öffnen und sie war tatsächlich unverschlossen. Constance stand mit tränenüberströmten Gesicht inmitten eines Scherbenhaufens – so wie es aussah, hatte sie den Spiegel der über der Kommode an der Wand hing zertrümmert -, … aber was Milady noch mehr alarmierte: Constance trug eines ihrer eigenen Kleider und sah mit ihren mehr schlecht als recht hochgesteckten Haaren aus wie ein Zerrbild ihrer selbst.
„Was hat denn das zu bedeuten?!“
Fassungslos schlug Milady ihre Hände vors Gesicht.
Constance sah jetzt von dem Scherbenhaufen auf und sah erleichtert aus.
„Ihr seid es… Ihr seid zurück… endlich…“, weinte sie, „jetzt hört das alles vielleicht auf… wobei, so ganz aufhören wird es sicher nicht… denn alles zu vergessen ist schwer…Erinnerungen lassen sich nicht so einfach abschütteln…“ Sie sprach einfach weiter, als wäre sie in einem Rausch. „Wisst Ihr, warum ich den Spiegel zertrümmert habe? Ich konnte mich einfach nicht mehr ansehen… jetzt wo ich gehört habe dass Ihr zurück seid, schäme ich mich einfach nur noch…“
„Weswegen denn? Was ist passiert?“ fragte Milady vorsichtig.
- „Ich bin Euch nicht ähnlich, und das war mir von Anfang an klar… aber ich hab es durchgestanden… Es wäre wohl noch eine Weile weitergegangen, aber Ihre Majestät hat alles herausgefunden und mir geholfen…“ Constance schluckte und war auf einmal ganz ruhig.
„Und wie ich hörte, war es für den Kardinal nicht schwer, Ersatz zu finden… ich war der Ersatz für Euch, und sie der Ersatz für mich…“
Sie blieb inmitten der Scherben stehen und traute sich nicht, einen Schritt nach vorne zu machen.
Milady beschlich schlagartig ein Verdacht. Das konnte doch wohl nicht wahr sein…
„Oh nein… das tut mir Leid, Constance…“ erwiderte sie. „Was habt Ihr nur durchstehen müssen… Ich bin Schuld an der ganzen Misere… ich hatte ja unbedingt den Auftrag, nach England zu fahren annehmen müssen…“
„Ihr könnt es auch nicht ändern.“ erwiderte Constance immer noch ganz ruhig. „Aber er hätte auch sonst noch einen Weg gefunden, mein Leben zu zerstören… Wisst Ihr eigentlich, warum die Königin nichts dagegen hatte, dass Maura an meiner Stelle in den Kardinalspalast zieht?“
Milady sah Constance neugierig an. Diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt… denn sie hatte ja seit der Geburtstagsfeier des Kardinals gewusst, wie sehr sich Königin Anna gegen Constances neue Anstellung gestellt hatte… und das war auch einer der Gründe gewesen, weshalb sie so erstaunt über das Auftauchen von Maura war.
„Nein… aber wisst
Ihr es vielleicht?“ vergewisserte sie sich.
Constance nickte, dann begann sie zu erzählen.
„Das ganze klingt jetzt zwar vielleicht etwas merkwürdig…“