Oh je, oh je, oh je, ich habe gerade festgestellt, wie lange ich hier schon nicht mehr online war. Bitte entschuldigt vielmals

! Ich war ewig lange im Urlaub und dann ist zu allem Überfluss noch mein Laptop im Sekt baden gegangen ( meine Mutter hatte die glorreiche Idee, eine Sektpulle neben den Rucksack zu stellen, indem der Laptop während der Autofahrt war

). Doch jetzt habe ich endlich einen neuen Laptop und es kann weiter gehen!
Ich bedanke mich natürlich herzlich für eure Rückmeldungen, das freut mich sehr, dass ihr die Fanfiction lest. Nun kommt das nächste Kapitel, ich bin mal gespannt, was ihr davon haltet

!
Lg eure Wiwi
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Kapitel 3 – Und das das Wort
Melody
,,...und dann habe ich einfach nur zu meinem Handy gegriffen, meinen Vermieter angerufen und die Wohnung fristlos gekündigt.“
Agatha und ich sitzen in ihrer kleinen, aber gemütlichen Küche, um uns herum wuseln ihre zehn Katzen und Lordi. Vor mir steht eine Tasse von Agathas selbstgemachtem Kakao. Ich habe gerade die Geschichte mit der Wohnung erzählt.
,,Ogottogott Kindchen, so etwas schlimmes. Aber wenigstens ist dein Schlagzeug verschont geblieben.“
Mir entfährt ein trockenes Lachen. ,,Ja, das Schlagzeug. Aber der Rest der Wohnung ist völlig zerstört. Ich habe keine Möbel mehr und alle meine Klamotten sind mit Wasser vollgesifft. Ich habe nur noch mein Portemonnaie, mein Handy, das Schlagzeug und Lordi, außerdem die Klamotten, die ich am Leib trage. Das ist nicht gerade viel. Und die Frage ist, wo kriege ich jetzt auf die Schnelle wenigstens ein Zimmer her?!“
Ich bin völlig am verzweifeln. Heute Morgen war doch alles gut und jetzt?! Agatha hat mir schweigend zugehört, jetzt sagt sie langsam: ,,Es gäbe da was...“
Ich sehe sie erstaunt an.
,,Wie jetzt?“
,,Vorhin war ein Mädchen hier, so eine Zarte mit blonden Haaren, wo man denkt, die kann schon ein Lufthauch umpusten. Sie hat hier mit meiner Erlaubnis einen Zettel aufgehängt. Anscheinend vermietet sie ein Zimmer.“
Ungläubig blinzele ich.
,,Wirklich?!“
,,Ja, warte, ich hole ihn dir.“
Kurze Zeit später kommt sie mit dem Zettel zurück. Sie hat Recht. Dieses Mädchen, Lillian, vermietet wirklich ein Zimmer. Ich sehe Agatha an.
,,Meinst du, ich sollte da mal anrufen?!“
,,Wieso nicht? Sie sah nicht so aus, als wäre sie gefährlich oder so.“
Ich greife nach meinem Handy und atme tief durch.
,,Okay, ich versuche es jetzt einfach.“
Lilli
Ein schrilles Läuten reißt mich von meinem Buch hoch. Ich habe gerade >>Message in a bottle<< von Nicolas Sparks gelesen – ein wunderschönes Buch. Mein Handy klingelt. Wer mag das wohl sein? Ich scheuche Stupser von meinem Schoß und gehe in den Flur zur Gaderobe, wo meine Jacke hängt, in der das Handy klingelt. Ich friemele es heraus und gehe ran.
,,Lilli Webber?!“
,,Hallo?!“, meldet sich eine selbstbewusste Stimme, ,,Hier spricht Melody Collins. Ich rufe wegen dem Zimmer an.“
Oha! Das sich am gleichen Tag, wo ich die Zettel aufgehängt habe noch jemand meldet, hätte ich jetzt nicht gedacht. Vielleicht übermorgen oder im Laufe der Woche, aber doch nicht schon heute.
,,Hallo?!“
In meiner Aufregung, dass sich heute schon jemand gemeldet hat, habe ich doch glatt meine Anruferin vergessen.
,,Oh, entschuldigen Sie...oder soll ich lieber du sagen?! Ich war in Gedanken.“
Am anderen Ende der Leitung ertönt ein symphatisches Lachen. ,,Nicht schlimm. Ja, duzen wir uns doch. Ich bin Melody. Und du bist...Lillian, stimmt´s?!“
,,Lilli, bitte.“
Den Namen Lillian verbinde ich auch mit schlechten Erinnerungen.
,,Gut, dann Lilli. Also, du vermietest ein Zimmer, ja?!“
Oh Mann, bin ich aufgeregt.
,,Ja, das ist richtig. Ein ziemlich großes Zimmer. Hast du Interesse?!“
,,Sonst würde ich ja wohl nicht anrufen?!“
Der Satz ist scherzhaft gemeint, aber ich werde noch nervöser. Mit Ironie und Sarkasmus komme ich immer nur sehr schlecht klar.
,,Ja, ich habe Interesse.“, schickt diese Melody jetzt hinterher, ,,Meine alte Wohnung ist im wahrsten Sinne des Wortes den Bach runtergegangen und ich bin aus Not bei meiner Chefin untergekrochen.“
Bei ihrer Chefin?! Ich könnte mir nie vorstellen, bei meinem Arbeitgeber zu wohnen.
,,Okay...würdest du das Zimmer gerne besichtigen?!“
Nett klingt sie ja, dass muss ich zugeben. Sofort schäumt sie fast über vor Glück.
,,Wirklich?! Ich darf?! Oh Lilli, du weißt gar nicht, wie ich mich darüber freue. Wann denn?“
Ich überlege einen kurzen Moment. ,,Hm...übermorgen?!“
Dann habe ich noch einen Tag, um mich mental darauf vorzubereiten.
,,Oh klar, super. Wo ist das dann?“
,,Stachegasse 17.“
,,Okay, das finde ich. Ach ja, ich habe einen Kater. Ist das in Ordnung?!“
Ich werfe einen Blick zu Stupser hinüber. ,,Ja, das ist in Ordnung.“
Stupser ist sehr wehrhaft.
,,Sehr schön, dann sehen wir uns also übermorgen.“
,,Genau.“
,,Super, ich freu mich. Bis dahin.“
,,Tschüss!“
Ich lege das Handy weg und schlucke. Jemand besichtigt das Zimmer – gleich übermorgen. Ich bin jetzt schon ganz hibbelig vor Aufregung. Hoffentlich geht alles gut und diese Melody ist nett...Ach was, ich schaffe das schon.
Anton
Ich sitze mit geschlossenen Augen auf meinem Bett und lausche dem Musikstück auf der CD. >>Die Schatten werden länger<<. Mein erstes Stück, dass ich in Elisabeth als Rudolf singen soll Eigentlich ein sehr schönes, emotionales Stück, was die Abgründe in Rudolfs Seele zeigt. Und genau da liegt das Problem. Es fällt mir ziemlich schwer, mich in Rudolf hineinzuversetzen. Außerdem vergesse ich ständig den Text. Als ich beim Casten vorgesungen habe, ist alles wie am Schnürrchen gelaufen und jetzt hänge ich fest. Und nächste Woche ist meine Premiere als Rudolf und ich kann es einfach nicht. Seufzend lasse ich mich auf den Rücken fallen. Es muss doch klappen. Ich habe mich doch so auf diese Rolle gefreut und jetzt bin ich schon vor der Premiere nervös und fertig. Aber ich muss jetzt aufhören mit Jammern. Ich muss üben. Ich drücke den Knopf der Fernbedienung auf Return und das Lied beginnt von neuem. Gerade, als ich auf meinen Einsatz warte, geht anscheinend Máté an meiner Tür vorbei und schmettert los:
,,*Zeit, dass wir uns endlich sprechen.
Zeit, das Schweigen zu durchbrechen.
Du kennst mich.
Ja, du kennst mich!
Weißt du noch, du warst ein Knabe,
als ich dir versprochen habe,
dass ich dir
immer nah bleib'.*“
Prompt habe ich meinen Faden verloren.
,,Anton, dein Einsatz.“, ruft Máté durch die Tür, doch ich komme nicht mehr hinein. Frustiert vergrabe ich den Kopf in den Händen.
,,Verdammter Mist!“, fluche ich. Máté steckt den Kopf durch die Tür.
,,Alles in Ordnung?! Darf ich reinkommen?!“
Máté
Anton liegt auf seinem Bett, den Arm über den Augen. Oh je, das sieht irgendwie nicht gut aus.
,,Anton, alles in Ordnung?!“, frage ich erneut. Er nimmt den Arm runter und setzt sich auf.
,,Verdammt, Máté, warum bekomme ich diesen verdammten Text nicht rein? Bei allen Musicals, die ich vorher gespielt habe, konnte ich die Texte immer und hier komme ich einfach nicht klar.“
Ich setze mich auf die Bettkante und puste mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
,,Weißt du vielleicht, woran es liegen könnte?! Ich meine, du wolltest doch immer den Rudolf spielen.“
,,Ja, wollte ich auch. Aber diese Rolle ist irgendwie schwierig für mich.“
Er streicht sich durch die Haare.
,,Máté, ich glaube das Problem liegt darin, dass ich mich überhaupt nicht in Rudolf hineinversetzen kann.“
Ich lege den Kopf schief. ,,Jetzt so gar nicht?!“
,,Ganz genau. Sieh dich an, Máté. Dir ist die Rolle des Todes in Fleisch und Blut übergegangen.“
Ich lache leise. ,,Anton, ich bin ja auch fast zehn Jahre länger als du in diesemGeschäft.“
Er grinst gequält. ,,Aber trotzdem.“
Ich schlage ihm auf die Schulter. Irgendwie muss er doch zu motivieren sein. Ich weiß, dass er diese Rolle eigentlich spielen kann.
,,Wir machen das gemeinsam, okay?!“
Er runzelt die Stirn. ,,Wie jetzt?“
,,Na, ich singe meinen Part und du deinen. Das hilft wirklich.“
Er zuckt mit den Schultern. ,,Wenn du meinst.“
,,Etwas mehr Motivation, bitte.“
,,Juchuu!“, meint er sarkastisch. Ich stelle den CD – Player auf Anfang.
,,Dann geht es jetzt los.“
Die Musik ertönt und ich setze ein:
,,*Zeit, dass wir uns endlich sprechen.
Zeit, das Schweigen zu durchbrechen.
Du kennst mich.
Ja, du kennst mich!
Weißt du noch, du warst ein Knabe,
als ich dir versprochen habe,
dass ich dir
immer nah bleib'. *“
Ich sehe Anton an, er gibt sich einen Ruck und singt seinen Part:
,,*O, ich hab' dich nie vergessen:
Meinen Freund, nach dem ich rufe,
wenn mich meine Ängste fressen... *“
Ich knurre ihn an:
,,*Ich kam, weil du mich brauchst*“
Dann greife ich nach der Fernbedienung und schalte auf Pause. Anton sieht mich perplex an.
,,Du hast Recht, Anton. Da sitzt tatsächlich ein Wurm drin. Du singst das ohne jegliche Begeisterung. Fühl dich in die Rolle ein – Rudolf ist völlig fertig mit der Welt und läuft zum einzigen Freund, den er hat – zum Tod, also mir.“
,,Ich weiß nicht, ob ich das kann.“, gibt er zu bedenken, doch ich tue so, als wollte ich ihn ohrfeigen.
,,So ein Unsinn. Du kannst das, Anton. Etwas mehr Optimismus, bitte.“
Wir fangen von vorne an und diesmal klappt es, wenn auch nicht einwandfrei, aber besser. Ich schlage ihm auf die Schulter.
,,Na, siehst du, geht doch. Und jetzt machst du so weiter und dann geht alles.“
Er strafft die Schultern. ,,Okay.“
Gedanklich klopfe ich mir selbst auf die Schulter. Was bin ich gut!