Wie viel übersteht eine Freundschaft?

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Heldin
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Wie viel übersteht eine Freundschaft?

Beitragvon Heldin » 11.06.2009, 02:10:04

So, habe auch mal wieder Lust zu schreiben :D
Das ist mal eine ganz andere Idee und auch wenn der Anfang für so manch einen düster erscheinen wird, kann ich euch beruhigen, es wird keine rein düstere FF... :wink:

Die Personen gehören alle sich selbst und die Handlung ist frei erfunden.

Würde mich über Kommentare freuen, um zu wissen, ob ich überhaupt noch weiter schreiben brauche :mrgreen:


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„Warte mal“, rief sie mir hinterher, da ich ihr inzwischen schon einige Meilen voraus war.
„Was ist, gehts dir nicht gut?“ fragte ich besorgt und schritt sofort schnellen Schrittes auf sie zu.
Verlegen schaute sie zur Seite.
„Ist es nicht total verrückt, was wir hier gerade dabei sind zu tun“? fragte sie mich und sah mich erwartungsvoll an.
„Wieso? Dein Lebenstraum ist es doch, einmal die Welt zu entdecken, bevor du stir.... und das tun wir nun!“ gab ich entschlossen zurück und nahm ihre Hand, um sie zum weiter gehen voranzutreiben.
„Pia“, fing sie nochmal einen Satz an.
Ich blieb stehen.
„Danke“.
Ich drehte mich kurz um, um ihr zuzulächeln, dann setzten wir beide unseren Weg fort.



Ein halbes Jahr zuvor.


„Ach, ich liebe dieses sonnige Wetter,“ sagte sie und lies sich auf die Wiese fallen, die unter unseren Füßen war.
„Stimmt“, bestätigte ich und ließ mich neben ihr zu Boden nieder.
Wir schauten eine Weile den Himmel an mit seinen Wolken, die wie weiße Wattebällchen an uns vorüber zogen und genossen das herrliche Sommerwetter.
Seitdem wir uns letztes Jahr bei einer Musicalgala kennen gelernt hatte, hatten wir uns immer besser verstanden und inzwischen waren wir die besten Freunde.
Sie erhob sich kurz und presste ihre Hand auf ihre Brust.
„Was ist denn?“ fragte ich und schirmte meine Hand vor der Sonne ab, die mir ins Gesicht schien, damit ich sie sah.
„Ach nichts, ich bekomme nur mal wieder so schlecht Luft.“
„Das hast du aber in letzter Zeit ziemlich oft, du solltest endlich mal zum Arzt gehen“! tadelte ich sie.
„Es ist doch nur meine Allergie“, versuchte sie mich zu beruhigen und ließ sich wieder neben mir ins Gras fallen.
„Hmm,“ machte ich und schaute gen Himmel.

„Angenommen, du würdest todkrank werden, was ich nun nicht hoffe, was wäre denn dein letzter Wunsch“? fragte ich in die Stille hinein.
Irritiert schaute sie mich an.
„Wieso fragst du sowas nun?“
Ich zuckte die Schultern.
„Na los, sag schon, was wäre dein größer Wunsch?“
„Oh“, begann sie. „Ich würde gerne noch so viel wie möglich von der Welt sehen, bevor ich von ihr gehen müsste. Eine Rundreise, erst schön Sonne tanken auf den kanarischen Inseln, dann weiter nach Sydney, nach New York und alle Orte, die mir noch spontan einfallen würde. Ja, ich glaub das wäre das, was ich mir dann am meisten wünschen würde.“
Ich hatte ein Lächeln auf den Lippen.
„Das ist aber ein sehr schöner Wunsch“! sagte ich.
Sie lachte kurz leise auf.
„Naja, lieber wäre es mir, gar nicht erst krank zu werden“.
„Was wäre denn dein Wunsch?“
„Ich weiß nicht... ich glaub, ich würde einfach weiter machen wollen, wie bisher.. So viele Musicalrollen wie es geht spielen, meine Fans begeistern und Liebe finden, jemand, der es akzeptieren würde, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt“.
Wir seufzten gleichzeitig.
„Lass uns doch das Thema wechseln“, schlug ich vor.


Das klingeln des Telefons weckte mich.
Verschlafen rappelte ich mich auf und nahm ab.
„Ja“! hauchte ich in den Hörer.
„Pia, wo bleibst du denn!?“ erwartete mich eine aufgeregte Stimme.
„Hast du denn die Gala vergessen“?
Vor Schreck schmiss ich den Hörer zurück in die Station, zog mich in Windeseile an und rannte zu meinem Auto, mit dem ich gleich zu der Gala losfuhr, bei der sie und ich heute Abend auch mitsingen würden.
Als ich endlich ankam, wurde ich schon sehnsüchtig erwartet, man schickte mich gleich auf die Bühne zu den Proben.
Gleich die erste Nummer war ein Duett mit ihr zusammen und gleich da fiel mir auf, dass ihre Stimme heute anders war als sonst. Sie war längst nicht so kräftig, wirkte schon fast nasal.
Nach der Probe sah ich sie auf einer Bank sitzen.
Ich setzte mich dazu.
„Ist heute alles in Ordnung mit dir?“ fragte ich sie.
Sie atmete einmal tief ein, was ihr ein Hustenreiz bescherte.
„Ich weiß nicht. Das Singen strengt mich heute irgendwie an, ich bekomme wieder so schlecht Luft, dieses Jahr müssen die Gräser echt schlimm sein.“
Besorgt schaute ich sie an.
„Geh endlich zum Arzt!“
„Ja, sollte ich mal“, war ihre Antwort.
„Komm nun, die Show fängt gleich an,“ ergänzte sie und nahm mich bei der Hand.
Hand in Hand betraten wir die Bühne und bekamen gleich einen Applaus, der sich gewaschen hatte.
Die Show verlief gut, nur sie schien an dem Tag wirklich nicht ganz gesund zu sein, immer wieder machte ihr ihre Luft Probleme.

Zwei Wochen später hatte ich sie endlich überredet, dass sie zum Arzt ging und ein paar Tage danach saßen wir zusammen im Wartezimmer und warteten auf die Ergebnisse, die die Untersuchungen gebracht hatten.
„Hoffentlich ist es kein Asthma,“ sagte sie, als sie aufgerufen wurde und folgte der Sprechstundenhilfe in das Arztzimmer.
Ich wartete nervös draußen, irendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl.
Es erschien mir wie eine Ewigkeit, bis sie endlich wieder aus dem Zimmer kam.
Doch als ich sie sah, erschrak ich. Ihre Augen waren stark gerötet und voll mit Tränen.
Laut schluchzend kam sie auf mich zugestürmt und fiel mir in die Arme.
Ich strich ihr beruhigend über den Rücken und versuchte herauszufinden, was los war.
Doch sie beruhigte sich einfach nicht und weinte immer weiter, bis ich sie hinaus ins Freie führte, da uns in dem Wartezimmer schon alle Menschen mitleidig und fragend anstarrten.

Draußen standen wir noch eine Weile Arm in Arm da, bis sie sich aus meiner Umarmung löste und mir mit ihren verweinten Augen in die Augen sah.
„Wir hatten doch mal über unsere letzten Wünsche gesprochen,“ meinte sie.
„Hättest du Lust, mit mir die Welt zu entdecken?“
Zuletzt geändert von Heldin am 11.06.2009, 15:05:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wie viel übersteht eine Freundschaft?

Beitragvon Sisi Silberträne » 11.06.2009, 02:23:55

Ich mag den letzten Satz!
Ist ein interessanter erster Teil, aber ich ahne Furchtbares, halleluja -.-

Weiter und vergiss mir ja nicht deine andere FF, du weißt welche XD
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Re: Wie viel übersteht eine Freundschaft?

Beitragvon armandine » 11.06.2009, 07:48:10

Spannend, aber düster.

Kleiner Hinweis, am Ende vom ersten Absatz:

Ich drehte sich kurz um, um ihr zuzulächeln, dann setzten wir beide unseren Weg fort.


Das muss wohl "ich drehte MICH kurz um" heißen.

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Re: Wie viel übersteht eine Freundschaft?

Beitragvon Heldin » 11.06.2009, 15:05:52

Danke euch beiden für das Feedback :D

@armandine: Oh, danke, habs gleich geändert :wink:

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Re: Wie viel übersteht eine Freundschaft?

Beitragvon Musicalsternchen » 27.06.2009, 17:29:11

Hört sich schön an, freu mich schon wies weiter geht...

Bitte bitte nicht so lange warten lassen :D

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Thayet

Re: Wie viel übersteht eine Freundschaft?

Beitragvon Thayet » 27.06.2009, 18:11:35

Oh nein, wie traurig! Ich würde gerne wissen, wie es weitergeht, also schreib bitte schnell weiter!!!

Der Anfang ist dir schonmal gut gelungen, ein interessanter Einstieg, der nicht zu viel verrät und neugierig macht. Wer zum Beispiel ist die bisher namenlose Ich-Erzählerin?

Sprachlich wirkt es ab und zu ein bisschen abgehackt, aber das lässt sich schnelll richten und ist nicht besonders störend.

Jedenfalls freue ich mich sehr auf eine Fortsetzung.

Lg, Thay

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Re: Wie viel übersteht eine Freundschaft?

Beitragvon FunnyDo » 29.03.2013, 08:42:53

Spannend .. ja
Traurig ... auch ein wenig
Will ich mehr? OHHHHJAAAA bitte schreib schnell weiter ich bin gespannt wies weiter geht


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