Wie ein Falke auf der Jagd - Scarlet Pimpernel

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Wie ein Falke auf der Jagd - Scarlet Pimpernel

Beitragvon cma » 08.06.2009, 20:14:43

Titel: Wie ein Falke auf der Jagd
Autor: cma
Genre: Allgemein
Alter: 16
Hauptcharaktere: Chauvelin , The Scarlet Pimpernel
Disclaimer: Die Charaktere gehören Emmuska Orczy und die Liedtexte oder auch Zitate oder Ausschnitte aus dem Musical gehören Frank Wildhorn (glaub ich zumindest ^^°). Auf jeden Fall nicht mir und ich verdiene (leider) kein Geld damit.
Inhalt: Es geht größtenteils um die Jagd nach dem Scarlet Pimpernel und ist alles aus der Sicht von Chauvelin.
Wie ein Falke auf der Jagd

Hintergangen

„Der Marquis de Revoir!“, rief ich laut den unter mir versammelten Menschenmassen zu. Das Gemurmel, das aufkam, verstummte, als ein Mann in Handschellen zu mir geführt wurde. Er war gut angezogen und hätte man nicht den entsetzten, aber auch resignierten, Gesichtsausdruck gesehen, würde man sagen, es wäre ein Mann aus dem Adel. Doch nun war er nichts weiter, als ein gebrochener Mann, der auf dem Weg zu seiner gerechten Strafe war. Lange Zeit hat der Adel das Volk unterdrückt und auf dessen Kosten ein gutes Leben geführt, doch das ist nun vorbei!
Der Marquis de Revoir wurde an mir vorbeigeführt und kniete sich hin. Sein Kopf befand sich über dem blutbefleckten Korb. Man hörte das Schloss einrasten, als die Klappe geschlossen wurde. Ich nickte dem Henker zu und er löste den Knoten. Mit einem surrenden Laut fiel das Messer herab und enthauptete den Mann.
Ich drehte mich herum und verließ den Hinrichtungsplatz und ließ, zusammen mit dem Volk, die Guillotine hinter mir. Es hatte zu regnen begonnen und ich steuerte eiligen Schrittes das große, gelbe Gebäude am Rande des Marktplatzes an.
Wenige Minuten später stand ich in der Schreibstube und wartete auf weitere Namen von Adligen und Widersachern, deren Köpfe rollen sollte.
„Bürger Robespierre“, begrüßte ich den älteren Mann mir gegenüber.
„Bürger Chauvelin.“
„Ich habe den Auftrag ausgeführt. Der Marquis de Revoir ist tot“, erstattete ich Bericht.
„Sehr gut. Ich wusste auf Sie ist Verlass. Das war es für heute. Morgen werden Sie die neuen Namen erhalten“, erklärte Robespierre.
„Bürger Robespierre.“ Ich verbeugte mich leicht zum Abschied.
„Bürger Chauvelin.“ Ich drehte mich herum und verließ den großen, dämmrigen Raum und machte mich auf den Weg zum Theater. Ich musste mich beeilen, wenn ich nicht die erste Aufführung meiner Verlobten verpassen wollte.

Eine Viertelstunde später saß ich in der „Comedie“. Die Vorstellung hatte bereits begonnen, als ich das Theater erreicht hatte, doch Marguerites Auftritt war noch nicht gewesen. Zum Glück. Sie wäre sehr sauer gewesen, wenn ich das verpasst hätte.
Der Vorhang hob sich zum zweiten Mal und nun kam Marguerite auf die Bühne. Sie sah sich noch einmal nervös um, bevor sie den Mund öffnete und zu singen begann.

„Lasst euch von mir
Meine schillerndsten Träume erzählen.
Öffnet mir eure Seelen.
Schließt die Augen
Und traut mit mir hinaus.
Kommt lasst uns glauben,
Die Liebe sei mehr als nur Schaum.
Leb deinen Traum!

Denn im Traum da seh’ ich
Ein Märchenprinz liebt mich.
Märchenbuchliebe umgibt mich.
Nichts ist egal und ich schwebe.
Lebe märchenhaft
zwischen weinen und lachen,
doch nach dem kalten Erwachen
bleibt mir zum Festhalten nichts
als mein Traum.

Et sur mon Manège,
l’amour toujours est Chantant.
De mes rêves, c’est le commencement,
Et j’espere une fin heureuse.
Mais la fin de l’histoire ne
vient pas très Doucement,
Pour l’histoire il faut faíre semblant.
Certes je n’embrasse que mes rêves,
seuls mes rêves !“

Als sie verstummte, klatschte das Publikum begeistert. Marguerite sah sich glücklich strahlend um und als sie mich erblickte strahlten ihre Augen. Der Vorhang senkte sich und der Saal wurde wieder von den Lampen im ganzen Raum erhellt. Ich erhob mich und lief zum Ausgang, wo ich auf Marguerite wartete.
Nach einer halben Stunde kam sie aus dem Gang und lief zielstrebig auf mich zu.
„Wie war ich?“, fragte sie mich aufgeregt und noch immer über das ganze Gesicht.
„Großartig, Schatz“, antwortete ich ihr und küsste sie. Sie lächelte mich an und ich bot ihr meinen Arm dar und ich geleitete sie so nach Hause. Nur noch sieben Wochen und ich würde sie zu unserem zu Hause geleiten, sobald wir geheiratet haben, dachte ich.

Seit drei Wochen besuchte ich jede Vorführung von Marguerite, sofern es mir möglich war. Mittlerweile erwartete ich sie in der Garderobe, doch nun wartete ich schon seit einer halben Stunde und sie kam noch immer nicht. Was war nur los?
Ich wollte mich gerade von dem Stuhl, auf den ich mich gesetzt hatte, während ich wartete, erheben, um Marguerite zu suchen, als sich die Tür öffnete und Marguerite hereinkam.
„Oh, Chauvelin. Du hast auf mich gewartet?“, fragte sie völlig überrascht.
„Natürlich. So wie jeden Abend. Wo warst du so lange?“, fragte ich sie verärgert.
„Mich hat ein Bewunderer angesprochen und ich habe mich mit ihm unterhalten“, erklärte Marguerite, als sei es das normalste der Welt.
„Ein Bewunderer also“, erwiderte ich lediglich.
„Warum bist du so eifersüchtig, Chauvelin? Ich habe mich nur mit ihm unterhalten!“, entgegnete sie wütend.
„Du weißt, dass ich immer auf dich warte!“, sagte ich aufgebracht.
„Was hätte ich tun sollen? Ihn einfach stehen lassen?“
„Komm, es ist spät. Wir sollten gehen“, erwiderte ich kühl. Auf dem Weg schwiegen wir beide beharrlich.

Zwei Wochen lang kam sie später zurück, als sonst, doch heute Abend wartete ich bereits zwei Stunden auf sie. Ich hatte Marguerite suchen wollen, doch als sie weder hinter der Bühne, noch in irgendeinem Gang stand, war ich zurück in die Garderobe gegangen, um auf sie zu warten. Ich kannte mich hier nicht sonderlich gut aus, und hätte mich nur noch in dem großen Theater verlaufen.
Die Zeiger der Uhr bewegten sich unaufhörlich weiter und mittlerweile war es ein Uhr.
Als sich die Tür öffnete, schreckte ich auf. Ich musste wohl eingeschlafen ein, denn draußen dämmerte es bereits. Marguerite schien mich nicht bemerkt zu haben.
„Wo warst du?“, fragte ich sie scharf. Erschrocken drehte sich Marguerite zu mir herum.
„Ich war...“, begann sie, doch ich unterbrach sie.
„...bei einem Bewunderer deiner Kunst?“, beendete ich ihren Satz. Ich musterte sie kurz, bevor ich wütend aufstand und sie näher zu mir heranzog.
„Wohl eher ein Bewunderer deines Körpers!“, schrie ich sie zornig an.
„Lass mich sofort los!“, befahl sie eisig. Ich kam ihrer Aufforderung nach und stieß sie zu Boden.
„Was spielst du für ein Spiel?! Mit wem triffst du dich jeden Abend?“, fragte ich sie aufgebracht.
„Mit einem Bewunderer meiner Kunst! Ein durchaus charmanter Engländer, der nicht nur Robespierre und seine blutigen Pläne im Kopf hat! Der nicht hinter meinen Rücken mich dafür benutzt hat, an Adlige zu kommen! Einer, der mich liebt und den ich wirklich liebe. Bis vor zwei Wochen hatte ich nicht gewusst, was wahre Liebe ist, aber jetzt weiß ich es. Und ich weiß, dass ich diese nie bei dir gespürt habe!“, schrie sie wütend und stürmte an mir vorbei, wobei sie lautstark die Tür zuknallte und mich verwirrt und hintergangen zurück ließ. Wütend trat ich gegen den Stuhl, der polternd umfiel und verschwand schließlich auch in die Nacht, wobei ich nur schwer die Tränen zurückdrängen konnte.

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armandine
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Re: Wie ein Falke auf der Jagd - Scarlet Pimpernel

Beitragvon armandine » 17.06.2009, 22:30:40

Das gefällt mir als Anfang sehr gut, ich würde gerne mehr davon lesen :)

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Thayet

Re: Wie ein Falke auf der Jagd - Scarlet Pimpernel

Beitragvon Thayet » 27.06.2009, 18:17:46

Super Anfang, bitte weiter!
Die Geschichte gefällt mir sowohl sprachlich als auch inhaltlich sehr gut, lediglich ein paar Wörter sind mir aufgefallen, die ich als nicht für diese Zeit gängen Sprachstil empfinde; z.B. Schatz (Liebster?) und sauer (ungehalten?).

Lg, Thay


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