Wicked ~ Was geschah mit mir, Glinda, der Guten?

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wickedMe
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Wicked ~ Was geschah mit mir, Glinda, der Guten?

Beitragvon wickedMe » 23.03.2008, 11:10:10

Ich hab mir schon lange Gedanken darüber gemacht, wie es denn nun mit unserer armen Glinda mit stummen "Ga" weitergehen soll... Und dann hab ich mich einfach hingesetzt und hab für meine Schwester eine Vortsetzung geschrieben.
Das kam dabei raus:



Wicked ~ Was geschah mit mir, Glinda, der Guten?

Hier stand ich nun wieder, umgeben von meiner reizenden Seifenblase und alle jubelten. Und wieder war es diese verzwickte Situation: Alle waren froh, alle jubelten, und ich machte mit, obwohl es mir eher nach lautem Brüllen und verzweifelten Schreien zu mute war.
„Nun gut, meine lieben Ozianer! Genug gefeiert für mich. Ich werde jetzt erst mal nach den geflügelten Affen sehen...

Diese armen Kreaturen hat die böse Hexe des Westen zurückgelassen, verzaubert und für ihr ganzes Leben lang gezwungen, unwillig Flügel auf dem Rücken zu tragen!“
Meine Ausrede um schnell zu verschwinden rief Bedauerungsrufe und Seufzer der Ozianer hervor. Ich zwang mich zu einem reizenden Lächeln. „Keine Sorge, ich beeile mich! Hebt mir noch ein Stück Kuchen auf!“ Ich behielt mein Lächeln auf dem Gesicht, es hätte zu künstlich ausgesehen, wenn ich irgend eine Regung von Traurigkeit gezeigt hätte.

Als ich einen Löwen brüllen hörte, suchte ich die Menge ab, bis ich etwas gelbes und pelziges entdeckte, neben einem glänzenden, silbernen Blechhaufen, auf dem die Sonne reflektiert wurde und mich blendete. Ach, dieser blöde Moq schon wieder!
Ich war mir ziemlich sicher, dass er mir nachstarrte. Ich sah das so gut wie man es nur sehen konnte, wenn man in einer Seifenblase weit entfernt über der Bodenoberfläche schwebte und wegen der Sonne tränende Augen hatte.

Elegant tupfte ich mir die Augen mit dem Ärmel meines Kleides trocken. Das hatte aus der Entfernung unmöglich jemand sehen können. Ich war mir sicher, dass dieser Moq mir nachsah, bis ich verschwunden war. Dieser Winzling war absolut vernarrt in mich. Das war allerdings nichts besonderes, wer war das nicht?

Ich bekam ein kleines, echtes Grinsen hin. Tatsächlich gab es so viele, die sich Hoffnungen machten, nur einmal mit mir tanzen zu dürfen, und dieses kleine Würstchen Moq hängt sogar bereits seid dem Glizz an meinen Rockzipfeln. Und wegen ihm habe ich mehrere Male meinen Willen nicht bekommen (zum Beispiel keinen Einzelunterricht bei Madame Akaber, die anscheinend nicht mal meinen Aufsatz über die verschiedenen Zauberstabtypen gelesen hatte, obwohl der so Aufschlussreich war!).

Doch der Gedanke an Verehrer und an das alte Glizz versetzte mit einen brennenden Stich ins Herz. Ich verlor beinahe sogar die Kontrolle über meine Seifenblase! Das holte mich zurück in die Wirklichkeit und ich versuchte mich zu orientieren.
Himmel, die feiernde Meute, sowie die Smaragdstadt war bereits am Horizont verschwunden und meine Seifenblase schien absolut automatisch auf das Schloss zuzusteuern, dass Fiyeros Familie gehörte und in dem Elphaba...

Nein, nein, da wollte ich nun wirklich nicht hin! Grantig funkelte ich die Innenseite meiner Luftblase an, so gut wie man eine Seifenblase eben anfunkeln konnte. „Du blödes, blödes, dämliches... Ding! Flieg woanders hin!“
Als ich den Satz beendet hatte, strecke ich meinen Arm demonstrativ in eine andere Richtung, woraufhin ich die Außenwand der Blase berührte. Es ertönte ein mehr oder weniger leises, unheilverkündendes „plopp“ und die Seifenblase verschwand.

Ich kreischte in einem so hohen Ton, dass jedes Glas in der Nähe zersprungen wäre. Hysterisch fuchtelte ich mit meinem Stab in der Luft herum, da ich nicht davon ausging, dass hier irgendwo ein gutaussehender Prinz herumstand, der mich retten konnte.
Kurz vor dem Erdboden hatte ich wohl zufällig die richtige Bewegung gemacht (drei mal den Stab drehen und dann eine Bewegung, als ob man den Stab wegschmeißen wolle, dazu ein ohrenbetäubender Schrei) und die Blase tauchte wieder auf und stieg augenblicklich wieder in die Höhe. Ich atmete erleichtert aus, war aber immer noch ziemlich angespannt.
„Gute Seifenblase... Brave Seifenblase...“, redete ich der Blase nervös zu.

Ich beschloss, dass es reines Können gewesen war, dass ich die Blase wieder hergestellt hatte und überlegte gleichzeitig, ob es so gut gewesen war, die Idee des Zauberers in die Tat umzusetzen und in einer Seifenblase herumzuschwirren.
Kurz überlegte ich mir, ob ich auf Pusteblumen umsteigen sollte, aber mit denen konnte man nicht so komfortabel fliegen und das Lenken würde sicherlich auch ein Problem sein. Während ich über weitere Möglichkeiten grübelte, kam ein großes, düster wirkendes Schloss in Sicht.

Als ich ein weiteres Mal bemerkte, wohin mich die Blase trug, fiel es mir noch schwerer, mich zu beherrschen. Ich stieß einen weiteren Schrei aus, nicht mehr so laut und schrill, ich wollte ja nicht heißer werden, dafür aber desto wütender.
„Du unverschämter, aufgeblasener Wichtigtuer! Vergiss nicht, wenn du mich nicht hättest beständest du nur aus Luft!“ Am liebsten hätte ich mich auf den Boden geworfen und wütend mit den Beinen gestrampelt.
Ich beschloss, es nicht zu tun, aber fest mit dem Fuß aufzustampfen. Ich hatte bereits den Fuß gehoben, bremste ihn aber vor der Seifenblaseunterfläche scharf ab und tippte nur allzu zaghaft auf den Boden.

Das müsste als Bestrafung genügen.
Ich machte ein triumphierendes Gesicht: „Na, siehst du, lass dir das eine Lehre sein!“ Die Blase stieg langsam, aber sicher, nach unten. „Ich... was... WAS TUST DU DA?“ Meine Stimme überschlug sich.
Ich wusste nicht, was ich erschütternder empfand: Das die Seifenblase nicht mehr auf meine Anweisungen hörte oder das meine Erziehungsmethoden ihr gegenüber anscheinend nicht angeschlagen hatten.
Als die Seifenblase den Boden berührte, macht es wieder ein leises „plopp“ und sie verschwand. Ich stand nun auf dem festen Boden, so war das eigentlich gedacht gewesen, also musste die Seifenblase doch irgend etwas gelernt haben.

Ich wusste nicht, wieso ich hier war. Am liebsten hätte ich vor dem großen, weit geöffneten Tor wieder kehrt gemacht. Ich atmete tief durch und warum auch immer, ich ging, Schritt für Schritt, in den Innenhof. Ich blickte mich um. Alles schien trostlos und verlassen. Niemand weit und breit... Natürlich.
Sehr zaghaft betrat ich das Schloss. Die riesige Eingangshalle war ebenso leer und meine Schritte halten in dem großen Raum wieder. Ich fühlte mich so verloren hier. Schnellt trippelte ich die große Treppe hinauf, die mich in einen Flur führte.

Ich nahm die zweite Tür rechts, dort hatte ich meine Elphi zum letzten mal gesehen...
Als ich die Tür aufstieß stiegen mir salzige Tränen in die Augen.
Meine Unterlippe zitterte eindeutig heftig, als ich mich in dem Raum umsah. Meine Augen blieben an dem Fleck hängen, wo Elphi höchstwahrscheinlich getötet wurde. Ich spurtete dorthin und ließ mich auf die Knie sinken.

„Elphi... Elphi, warum?“ Ich spürte etwas feuchtes auf meiner Backe. Tränen. Dann stand ich auf und sah die Decke an, als ob Elphi dort über mir auf ihrem Besen schweben würde. „Elphi, hörst du mich?“ Ich flüsterte, murmelte fast, niemand der in dem selben Raum wäre, hätte mich verstanden.

„Ich wollte nur... Danke!“ Ich hatte viel zu wenig Zeit gehabt, Elphi für alles zu danken, was sie für mich getan hatte. Es ging schwuppdiwupp, gerade mal für das Wichtigste (die Grundprinzipien einer wahren Freundschaft) hatte es gereicht, dann wurde sie schon... Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte krampfhaft, den Satz nicht zu Ende zu denken. Statt dessen murmelte ich weiter die Decke an.

„Danke, dass ich bei deiner ersten Party dabei sein durfte, natürlich, es war ja eigentlich ich gewesen, die dich dazu eingeladen hatte, aber nun ja, und... Und das du als so ziemlich der einzige Mensch ehrlich zu mir warst! Danke, dass du mich mit in die Smaragdstadt genommen hast... Es hatte zwar furchtbare Folgen, gewiss, aber wir hatten doch viel Spaß im Zug, als wir versucht haben, uns die Zukunft vorherzusagen...“

Ich konnte nicht anders und lächelte ein wenig unter meinen Tränen hervor. „Weißt du noch, wie falsch wir lagen? Ich habe dir gesagt, du würdest einmal einen Bauern heiraten, ein grün-weiß gestreiftes Kind bekommen und glücklich bis an dein Lebensende...!“ Ich schluchzte und war nicht in der Lage, weiterzusprechen.
Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, versuchte ich meine Stimme erneut dazu zu motivieren, etwas zu sagen, diesmal sogar etwas lauter. „Ich muss dir noch was sagen!“ Wieder unterbrachen mich meine Gedanken.

Ich hatte keine Zeit gehabt, ihr alles zu sagen, was ich ihr sagen wollte... kleine, gemeine Dorothy! Ich hatte ihre silbernen Schuhe heimlich ausgetauscht, damit sie noch ein gutes Stück laufen musste, bis sie zu Hause war. Hoffentlich bekam sie Blasen!
Ein weiteres Mal atmete ich tief durch und setzte neu an. „Ja, also... Weißt du noch, als du meinen Lieblingspulli ausgeliehen hast? Der, der rosa war, originell, einzigartig...“
Ich machte eine künstlerische Pause.
„Du weißt ja, wie toll er war. Ich schätze, du erinnerst dich daran, dass du irgendeinen blöden, blauen Saft rübergeschüttet hast! Und man konnte den Pulli nicht mehr retten und... und ich hab 3 Wochen lang nicht mehr mit dir geredet!“

Meine Stimme wurde etwas lauter, als ich das Malheur in allen Einzelheiten schilderte. Ich verstummte plötzlich und meine Stumme wurde weich. „Ich wollte dir nur sagen... Es ist mir jetzt total egal. Ich hab dir das absolut verziehen. Ich hab jetzt auch eine neue Lieblingsfarbe... grün... und einen neuen Pulli! Der sieht auch viel besser aus als der Alte... Also, danke.“

Wieder musste ich kurz nach den Worten suchen, die ich benutzen konnte. „Danke, dass du mir die Augen geöffnet hast und mir gezeigt hast, dass grün das neue pink ist... Obwohl die beiden Farben ja gut zusammen passen, ich mein pink und grün, nicht war, Elphi?“
Ich erzwang mir wieder ein Lächeln.
„Das war eigentlich alles...“ Plötzlich war ich froh, dass mich diese blöde Seifenblase hierher geführt hatte. Langsam ließ ich meinen Blick von der Decke abschweifen und als ich etwas in einer Ecke stehen sah, riss ich erstaunt die Augen auf.

Dann ging ich aber entschlossen darauf zu. Ich wusste, was mich darin erwarten könnte, könnte mich dazu verleiten, einen Schock zu bekommen.
Als ich vor dem Schrank stand, der alt und vermodert aussah, grauste es mir tatsächlich etwas davor, ihn zu öffnen. Aber dort drinnen waren eventuell die letzten Überbleibsel meiner besten Freundin.
Ich öffnete energisch die eine Schranktür, die sofort aus den Angeln fiel und mit einem lauten Knall auf den Boden fiel. Ich ließ einen erschreckte Schrei hören und machte einen kleinen Hüpfer zur Seite, um vor der Tür und aufwirbelnden Staub sicher zu sein.

Ganz schaffte ich es nicht und ich musste husten. Ich wedelte mit meiner Hand vor meinem Gesicht herum und es wurde besser.
Dann trat ich gewagt vor den nun offenen Schrank und musterte die Kleidungsstücke. Einen Schock bekam ich nicht, Elphi hatte in der letzten Zeit anscheinend eine Art Stil bekommen. Dies lag bestimmt an Fiyeros Einfluss!

„Fiyero....“ Meine Unterlippe begann wieder zu zittern. Ich griff in den Schrank und schneuzte meine Nase in das erstbeste Kleidungsstück. Dann erst bemerkte ich, welches Kleidungsstück ich gerade berührte.
Wie in Trance zog ich es heraus und starrte es an. „Wow!“ Das war der Beweiß, dass Elphi alles aufheben musste, was sie je besaß. In diesem extrem antiken Kleidungsstück war Elphi am alten Glizz erschienen.

Ich erinnerte mich noch genau daran, wie Madame Akaber Elphi in mein Zimmer steckte und ich beinahe einen Kreislaufkollaps bekommen hatte.
Und Elphi tickte auch aus, Nessas Rollstuhl zischte auf mysteriöse Art und Weise in der Gegend herum und Moq musste in eine Hecke springen um nicht überrollt zu werden... Manschkin im Busch, es war ein sensationeller Moment.
Ehrfürchtig hängte ich das Kleid zurück. Als ich das nächste Kleid herausholen wollte, fiel etwas aus dem Schrank und mir vor die Füße.
Ich bückte mich und hob es auf. Es war Elphis ebenso alberne Mütze, die sie auch auf dem Glizz getragen hatte.

Früher hatte ich mich immer über ihn lustig gemacht („Wieso trägst du nur Topflappen auf deinem Kopf?“), aber wenn man die Mütze jetzt so betrachtete, hatte sie doch eine Art von Stil.
Verzückt setzte ich sie auf, drehte mich um, um nach einem Spiegel Ausschau zu halten, und wieder wäre ich vor Schreck beinahe in Ohnmacht gefallen und ließ einen spitzen Schrei los. Da stand...
Ein Affe. Mit Flügeln.
Kein unbedingt neuer Anblick, aber doch erschreckend in einen halbdunklen, verlassenen Raum, vor allem wenn man denkt, man sei alleine und gerade Klamotten anprobierte. Ich quälte mir ein weiteres Lächeln ab.

„Oh... Hallo!“ Mehr sagte ich nicht. Der Affe kam etwas näher. „M- m -miss Gl- Glinda?” Ich holte geräuschvoll Luft. „Chistery!“, entfuhr es mir und ich ging eilig ein paar Schritte auf das Tier zu.
Ich wusste seinen Namen sofort... Chistery war der einzige Affe gewesen, der es geschafft hatte, unter Elphis Anleitung wieder sprechen zu lernen.
„Was wollen S-s-sie?“, fragte er und legte den Kopf schräg. Ich war mit dieser Frage absolut überfordert.

Ich musste kurz nachdenken. Chistery hatte mitbekommen, dass ich mich von Elphi verabschiedet hatte, also konnte das nicht als Ausrede gelten. Warum war ich hier? Weil meine Seifenblase besoffen war? Nein. Innerlich glaubte ich den wahren Grund zu kennen.
„Ich will nicht glauben, dass sie weg ist...“ Meine Unterlippe zitterte etwas, doch nicht so stark, weil ich mich nicht von Chistery trösten lassen wollte. Doch der Affe sah das anscheinend anders, hüpfte auf mich zu und breitete die Arme aus.

Kurz war ich etwas erschrocken, dann vertraute ich auf die Menschlichkeit eines Tieres und ließ mich in seine Arme fallen. „Du wirst sie auch vermissen, oder?“, fragte ich sehr leise. „Ja, wer-de... ich“ Chistery machte eine Pause. Ich war mir so sicher, dass er auch geweint hätte, wenn er ein Mensch gewesen wäre.

Also drängte mich mein gutes Herz dazu, ihn zu trösten. „Weißt du... ich weiß, was in dir vorgeht. Du denkst, es gab so viele geflügelte Affen und du fragst dich, ob sie dich gemocht hat. Natürlich weiß ich es nicht und ich kann es auch nicht vermuten, dass musst du schon selber machen.“
Ich freute mich, dass ich einem Affen einen Denkanstoß gegeben hatte. „Und wenn du darüber nachgedacht hast, könntest du deinen Gefühlen freien Lauf lassen und ein Buch schreiben! Das habe ich auch vor, in geraumer Zeit!“

Dann stockte ich allerdings, löste mich aus der haarigen Umarmung und sah Chistery fragend an. „Kannst du schreiben?“
Der Affe schien in meinen Worten nicht meinen beabsichtigten Sinn zu sehen. Er ging nicht darauf ein, sondern wich absolut dem Thema aus. „Sie leben.“ Natürlich war er erschüttert, dass ich einen Wunden Punkt getroffen hatte, aber selbst Affen tat es gut, über Probleme zu reden.
„Du kannst schreiben lernen! Ich könnte dir Unterricht geben... Nicht nur im schreiben...“ Chistery schüttelte den Kopf und ich verstummte beleidigt. „Sie, sie leben, Miss!“ Mein Kinnladen klappte herunter, ohne dass ich es wollte.

„Wer?“, hauchte ich schwach. Ich hatte natürlich eine leise Ahnung, wer noch am Leben sein könnte, und doch traute ich mich nicht, es zu hoffen. „Mr. Fiyero und Miss Elphaba, sie leben!“
Ich keuchte, ein Knoten in meinem Magen löste sich und... ich begann zu weinen. Entweder der Affe war krank oder Elphi war fies. Was für furchtbare Vorstellungen. „Wie meinst du das?“, schluchzte ich und ließ mich auf den Boden sinken.

Chistery schien bestürzt, da er eher Freudensprünge erwartet hatte und nicht noch mehr Tränen. „Sie, sie hatten einen Plan. Und M-miss Elphaba, sie, sie wol-lte es ihnen, ihnen sag-gen, aber Mr. Fiyero wol-lte das nicht. Sie sind gegangen, ü-ü-ber die große Wü-ste!“
Meine Hände zitterten, und ich hatten einen Kloß im Hals. Dann schüttelte ich den Kopf. „Nein“, hauchte ich.

„Nein, Chistery, es tut mir so leid, aber Fiyero wurde getötet, ich habe gesehen, wie sie ihn abgeschleppt haben, ich war dabei, als Elphi den Brief über seinen Tod bekommen hat! Und Elphi ist auch tot... Dorothy hat die Hexenschmelze durch einen Eimer Wasser aktiviert, es gab kein Entrinnen, es...“

Chistery schüttelte so heftig mit dem Kopf, dass seine Ohren schlackerten. „Nein, nein, ich habe es gehört, ich habe sie gesehen!“
Ich rappelte mich auf und fuhr mit meiner Hand zaghaft über Chisterys Kopf. „Armer Kleiner... Irgendwann wirst du es einsehen müssen...“ Meine Stimme brach wieder ab und ich war sicher, dass ich mit dem armen, geistig verwirrten Affen nun schnell über etwas Anderes reden musste.
„Was geschieht nun mit euch?“ Ich sah Chistery mit einer Mischung aus Mitgefühl und Verständnis an. Es war klar, dass ich über die geflügelten Affen sprach.

Natürlich wusste ich nicht, wie es sich anfühlte, verrückt zu sein, aber es war wichtig, ihm ein geborgenes Gefühl zu geben.
„Wir, wir kön-nen gehen, wo-hin wir wol-len!“ Ich lächelte, ein einigermaßen offenes Lächeln. „Ja, das stimmt. Und falls ihr je beschließen solltet, in die Smaragdstadt zu kommen... Ihr seid herzlichst eingeladen!“ Der Affe nickte dankbar.

Dann war es still. Ich und Chistery sahen uns einfach nur an. Ich traute mich nicht, etwas zu sagen, anscheinend würde er es auch nicht verstehen, wenn ich ihn trösten wollte. Plötzlich ergriff Chistery seine Chance und sagte leise erneut: „Sie leben!“
Ich lächelte einfach wieder traurig. Der Arme, er hatte es einfach nicht verkraftet.

Verständlich, ich ja auch nicht...
Nun fiel mir wie aus heiterem Himmel ein, dass in der Smaragdstadt ja immer noch eine Feier stattfand, und die Ozianer würden sicherlich nicht aufhören, bis ich wieder dazugestoßen war. „Also, Chistery, ich muss los, es wartet noch ein Stück Kuchen auf mich.“
Ich machte einen Knicks, weil ich vor geflügelten Affen doch einen gewissen Respekt hatte, und ging zur Tür. Gerade, als ich durch den Türrahmen treten wollte, rief mich Chistery noch einmal zurück.
Ich drehte mich um und lächelte erneut.

„Ja?“ „Ihre, ihre Mütze, M-miss, sie, sie steht euch... sehr!“ Dann breitete er die Flügel aus und verschwand aus einem offenen Fenster, dass mir vorher gar nicht aufgefallen war.
Ich betastete kurz Elphis Mütze auf meinem Kopf, dann lächelte ich wieder traurig und verließ den Raum.
Draußen sah ich mich noch einmal um als hoffte ich, irgendwo Elphaba auf ihrem Besen herumfliegen zu sehen, aber natürlich sah ich nichts, außer blauen Himmel. Ich beschwor meine Seifenblase herauf (drei mal den Stab drehen und dann eine Bewegung, als ob man den Stab wegschmeißen wolle, dazu ein ohrenbetäubender Schrei) und schon war ich in der Luft, auf den Weg zur Smaragdstadt.

Tatsächlich spielte ich mit dem Gedanken, Chisterys Worten ein wenig Glauben zu schenken, nur, weil sie zu schön um war zu sein waren, und selber auch den Weg über die große Wüste aufsuchen sollte...
Auf der Suche nach meiner besten Freundin und meiner waren Liebe, die nun entweder glücklich vereint hinter der großen Wüste lebten oder glücklich vereint im Tod.
Aber ich hatte nun eine Aufgabe, hier in Oz musste einiges geregelt werden, zum Beispiel mussten einige Tiere wieder sprechen lernen und ein äußerst fähiger Lehrer, Doktor Dillamonth, musste unbedingt wieder am Glizz unterrichten... und es mussten neue Modetrends nach Oz gebracht werden!

Und irgend jemand musste dies ja tun, oder? Ich beobachtete, wie die Smaragdstadt am Horizont erschien und in der untergehenden Sonne wunderbar und glühend aussah. Langsam drangen Jubelschreie und typische Geräusche eines friedlichen, ausgelassenen Festes an mein Ohr, die immer lauter wurden.
Ich drückte Elphis Mütze fest auf meinen Kopf und kurz bevor ich den Boden berührte, wurde mir klar, dass Chisterys Worte mir mehr Trost gespendet und neuen Lebensmut gegeben hatten, als meine Worte ihm. „Plopp“.




Würd mich freuen, wenn ihr sagt,w ie es euch gefallen hat =)
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Beitragvon Nala » 23.03.2008, 12:11:37

*gerührt bin*
Sooo ein schönes Ostergeschenk, die gleiche Story liegt gerade auch neben mir auf dem Schreibtisch. :D
Ich finde sie total süß, nur wie sie immer über den armen Moq denkt ist voll gemein 8)
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Beitragvon ChristineDaae » 23.03.2008, 17:14:45

Ich finde die Story super, ist sehr schön geworden :)
Nur ein paar kleine Schreibfehler sind drin, zum Beispiel schreibt man "Beweis" nicht mit "ß" ;)

Sonst ist die Geschichte aber sehr schön, man kann sich super in Glinda reinversetzen. Großes Kompliment! :D
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon wickedMe » 23.03.2008, 19:02:36

jaah, das mit den Schreibfehlern passiert mir öfters :oops:
aber danke für das Kompliment =)
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