Was war das?

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Re: Was war das?

Beitragvon Marie Antoinette » 09.08.2008, 22:13:24

Oh, das ist spannend... bin ja mal gespannt was da als nächstes passiert, ein fröhliches Wiedersehen wird das ja wohl nicht zwischen "sie" und ihrem "Freund" (denn das ist der Besucher doch wahrscheinlich)...

Der Teil ist wieder sehr gut geworden, Sisi! Bin mal gespannt auf die Fortsetzung, schnell weiter! :)


kommentierst du meine Milady-FF eigentlich auch noch? *liebguck* :wink:

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Re: Was war das?

Beitragvon Elphaba » 10.08.2008, 02:03:36

Au weia! Na mit so einer Wendung hatte ich ja wohl überhaupt nicht gerechnet! :shock:
Vielen Dank für die neue Fortsetzung!

Mensch, das könnte ja böse ins Auge gehen! :( Ich kann auch kaum abwarten, wie es weitergeht!
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Re: Was war das?

Beitragvon Sabi » 10.08.2008, 22:49:39

wow damit hätte ich jetzt nun wirklich nicht gerechnet :o


schnell weiter!!! das ist grade soooo spannend *auf stuhl hin und her rutscht und ungeduldig mit dem fuß wipp* xD :^^:
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Re: Was war das?

Beitragvon Sisi Silberträne » 11.08.2008, 13:22:12

Damit der Cliffie nicht allzu groß ist, gibts gleich mal den nächsten Teil!

Elektra> hatte ich ganz übersehen :oops:



Er war bereits im Wohnzimmer, packte sie grob am Arm. „Du kommst sofort mit, dich werde ich lehren einfach abzuhauen!“ keuchte er wütend.
Weil mir nichts Besseres einfiel, warf ich mich mit meinem gesamten Gewicht gegen ihn, sodass er von den Beinen gerissen wurde. Rasch griff ich nach dem Telefon und stellte mich schützend vor sie, ehe er erneut auf sie losgehen konnte.
„Raus aus meiner Wohnung, oder ich rufe die Polizei!“ schrie ich ihn an. Das ließ ihn zumindest innehalten, doch scheinbar war er der Meinung, ich würde meine Drohung nicht in die Tat umsetzen. Er stieß mich mit voller Wucht beiseite, sodass ich zu Boden fiel, doch ehe er zu ihr gelangen konnte, machte sie ein paar Schritte an mir vorbei. Sie funkelte ihn zornentbrannt an, kalte Verachtung war in ihren sonst so schönen Augen.
„Verschwinde!“ rief sie, ihre Stimme überschlug sich beinahe. „Ich will dich nie wieder sehen, ich hasse dich!“ Plötzlich hielt sie die schwere gläserne Obstschüssel in den Händen, die sonst auf dem Tisch stand. Wenn sie ihn damit attackierte, würde sie ihn mit Sicherheit ernsthaft verletzen. Dieser Gedanke kam wohl auch ihm, er trat den Rückzug an, schmiss ihr nur noch ein abgewetztes Adressbüchlein vor die Füße.

Als hinter ihm die Tür ins Schloss fiel, nahm ich ihr behutsam die Schüssel aus den zitternden Händen und schloss sie in die Arme. „Es ist gut… jetzt ist er weg, er kann dir nicht mehr tun.“ Ich schluckte beklommen. „Es war meine Schuld, ich habe mich von ihm täuschen lassen.“
„Mach dir keine Vorwürfe, du konntest es ja nicht wissen“, sagte sie leise, sie klang fast wieder wie immer, nur ihr Herzschlag ging noch schnell. „Vielleicht hat er jetzt eine Ahnung davon wie es ist Angst zu haben…“
„Hättest du wirklich zugeschlagen?“ wollte ich wissen.
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht… Ja, vielleicht. Als er dich angriff, sah ich plötzlich rot.“ Sie drehte das kleine Buch zwischen den Fingern. „Er ist nur hergekommen, weil deine Adresse hier drin steht.“
„Der legt sich nicht noch einmal mit dir an, wenn ihm seine Gesundheit etwas bedeutet.“ Ich schmunzelte für einen Moment, wurde dann jedoch wieder ernst, weil ich merkte, wie traurig und nachdenklich sie war. „Willst du darüber reden?“
Stockend begann sie zu erzählen, was vorgefallen war, nachdem sich die rosarote Brille der ersten Verliebtheit gehoben hatte. Er war furchtbar eifersüchtig, weshalb es zu einer heftigen Diskussion wegen der Einladung zum Geburtstagsfest eines ihrer Kollegen gekommen. Dabei hatte er sie das erste Mal geschlagen. Zur Party war sie mit ihrem geschwollenen Gesicht danach nicht gegangen.

Während sie sprach, musterte ich sie betrübt. Der Bluterguss auf ihrer Wange würde in ein paar Tagen spurlos verheilt sein, doch sie war verletzt und enttäuscht, solche inneren Wunden benötigten viel mehr Zeit um zu genesen. Ich wollte ihr dabei helfen, wollte für sie da sein, wenn sie jemanden an ihrer Seite brauchte. Da kam mir eine Idee, ich lächelte leicht. Wieso eigentlich nicht?
Rasch holte ich den Reisekatalog vom Balkon, dessen traumhafte Bilder von den griechischen Inseln bei mir schon einen Anfall von Fernweh ausgelöst hatten, und wedelte damit vor ihrer Nase. „Lass uns Urlaub machen! Eine herrliche ruhige Woche am Meer, nur wir beide. Kein Theater, keine Männer…“
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 11.08.2008, 16:30:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was war das?

Beitragvon Heldin » 11.08.2008, 15:00:52

schöne neue Teile, Sisi :D

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Re: Was war das?

Beitragvon Kitti » 11.08.2008, 19:06:47

Wow, das hast du spannend gelöst. Urlaub hätte ich jetzt auch gerne... Bin gespannt, was du weiter geschehen lässt.
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Re: Was war das?

Beitragvon Marie Antoinette » 11.08.2008, 21:32:11

Ein toller Teil... das mit dem Urlaub ist auch wieder eine schöne Idee... bin schon wieder neugierig wie es wohl weitergehen wird... :)

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Re: Was war das?

Beitragvon Elphaba » 14.08.2008, 01:24:21

Ach da komm ich aus Stuttgart zurück und finde wieder einen sooo schönen neuen Teil vor! :D
Danke, dass du uns nicht so lange hast warten lassen Sisi!

Na, ich bin ja mal gespannt, ahne aber auch schon wieder Bauchweherregendes (im spannenden Sinne :wink: ), was alles bei einem gemeinsamen Urlaub der Beiden passieren könnte! :shock:
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Re: Was war das?

Beitragvon Sisi Silberträne » 15.08.2008, 17:53:24

Und weiter gehts! Viel Spaß =)


Sie willigte sofort ein, damit hatte ich nicht gerechnet. Letztlich war das Ziel, für das wir uns kurzfristig entschieden, aber weder Korfu, noch eine andere griechische Insel, sondern Madeira, wir hatten Glück ein preiswertes Last-Minute Angebot zu finden. In zwei Wochen ging es auch schon los. Von nun an verbrachten wir wieder viel Zeit zusammen, planten was wir im Urlaub alles unternehmen und erkunden wollten, mit jedem Tag wuchs die Vorfreude. Schließlich war es so weit, meine Reisetasche stand fertig gepackt im Flur und nachdem ich meine Pflanzen noch einmal gegossen hatte, ging es los. Wir trafen uns in Wien Mitte, von dort aus nahmen wir die Schnellbahn zum Flughafen. Ein Elisabeth-Plakat in der Station entlockte uns gleichzeitig ein breites Grinsen, über das sich daneben stehende Leute nur wundern konnten.

Jetzt im Sommer war Madeira zwar nicht mehr so üppig und farbenfroh blühend wie im Frühjahr, aber dennoch wunderschön. Von der Hotelanlage konnte man bis zum Meer sehen, zu dem ein steiler Abhang hinab führte. Für einen Badeurlaub war die Insel ungeeignet, es gab nur Felsküsten, keine Strände. Unsere Bikinis hatten wir trotzdem dabei, zum Garten des Hotels gehörte auch ein Pool. Gebucht hatten wir zwar ein Zweibettzimmer, doch etwas war offenbar falsch gelaufen, drinnen stand nämlich ein großes Doppelbett, was den skeptischen Blick des Angestellten erklärte, der uns hergebracht hatte. Wir würden uns zu arrangieren wissen.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Auspacken und am Pool. Ihr weinroter Bikini enthüllte ihren perfekt geformten Körper mehr, denn er ihn verdeckte, ich konnte mich kaum an dem geschmeidigen Spiel ihrer Muskeln satt sehen, wenn sie sich bewegte. Ich ertappte mich bei der Vorstellung mit zärtlichen Berührungen diesen Körper zu erkunden, bestimmt war ihre Haut weich und glatt wie Seide. Dagegen kam ich mir in meinem schwarzen Zweiteiler sehr unattraktiv vor, meine Beine, meine Hüften, irgendwie war alles an mir seltsam und passte sowieso nicht zusammen.
Am Abend stärkten wir uns mit einer portugiesischen Spezialität, die nicht unbedingt ein Essen für warme Tage, aber sehr lecker war. Tomatensuppe mit Zwiebeln und pochiertem Ei. Eine Weile saßen wir dann noch auf der Terrasse unseres Zimmers, genossen die frische Seeluft, die vom Meer herwehte. Weil wir am nächsten Tag dann einiges von der Insel sehen wollten, legten wir uns früh schlafen. Zunächst drehte ich ihr den Rücken zu, doch als ich ihr tiefes Atmen hörte, wandte ich mich um. Sie wirkte so entspannt und friedlich. Behutsam strich ich ihr über den bloßen Arm, ohne dass sie es bemerkte.

Wir hatten uns ein Leihauto genommen, ein rotes Cabrio, mit dem wir am nächsten Tag begannen, Madeira zu erkunden. Prompt bekamen wir beim ersten Tunnel eine Ladung Wasser über den Kopf. Mit dem Wagen kamen wir auch bis zum anderen Ende der Insel, doch Madeira war vor allem eins, ein Wanderparadies. Wir unternahmen an den Levadas, den Bewässerungskanälen ausgedehnte Spaziergänge durch grüne Wälder, rasteten an kleinen Wasserfällen. Die Gegend war wie aus dem Märchen.
Einmal kauften wir köstlichen Käse und bei einem Stand an der Straße zum Hotel herrliches frisches Kartoffelbrot, um anschließend damit ein Picknick auf der Terrasse zu halten, während langsam die Sonne sank.
„Dieser Urlaub war eine phantastische Idee“, meinte sie schließlich. „Ich glaub ich mag gar nicht mehr zurück.“
Ich grinste leicht. „Freut mich das zu hören. Der Rückflug wird uns nicht erspart bleiben, aber wenn es dich tröstet, ich hätte auch nichts dagegen ein oder zwei Wochen länger zu bleiben.“
Sie seufzte verträumt, auf ihren Lippen lag ein leichtes Lächeln. Es war so schön, dass sie ihre Lebensfreude offenbar wieder gefunden hatte, und nicht mehr allzu viel über die vergangene Enttäuschung nachdachte.
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Re: Was war das?

Beitragvon Kitti » 15.08.2008, 19:02:09

Hach, ist das eine schöne Fortsetzung. Da bekommt man ja glatt Fernweh und die Schnellbahn in Wien kenne ich mittlerweile auch. ;) Warum glaube ich nur, dass in diesem Urlaub noch etwas geschehen wird? Spann uns also nicht zu lange auf die Folter!
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Re: Was war das?

Beitragvon armandine » 16.08.2008, 00:54:12

Prima, wieder einer schöner neuer Teil! Danke!

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Re: Was war das?

Beitragvon Elphaba » 16.08.2008, 02:55:09

Ich kann meiner Kollegin nur zustimmen! Fernweh hoch zehn! :)

Und warum nur habe ich das leise Gefühl, dass da jemand ein bisschen aus eigener Reiseerfahrung geschrieben hat? :D
Da kann man richtig neidisch werden!

Ich glaube aber auch, genau wie Kitti, dass da auf Madeira noch irgendetwas aufregendes passieren wird! :o
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Re: Was war das?

Beitragvon Sisi Silberträne » 19.08.2008, 01:02:15

Und schon gehts weiter ;) Kurz, ich weiß...

Hehe, beim Schreiben des vorigen Teils hab ich auch Fernweh bekommen, vor allem, weil ich mir ein paar Bilder von Madeira angeschaut habe *sfz*



Auch nach dem Essen blieben wir noch eine Weile draußen sitzen. Am Horizont verlosch der letzte rotgoldene Schimmer und am klaren Himmel zeigten sich schon vereinzelte Sterne, mit jeder Minute wurden es mehr. Ein leichter Wind glitt sanft durch meine Locken, ich atmete die salzige Meeresbrise tief ein, das würde mir daheim in Wien fehlen. Diesen Gedanken schob ich sofort beiseite, ich wollte den Augenblick genießen, hier mit ihr gemeinsam. Unsere Blicke trafen sich, meine Mundwinkel deuteten ein nervöses Lächeln an, ich konnte mich nicht von ihr lösen. Jetzt oder nie! Scheu nahm ich ihre Hand in meine, drückte sie sanft. Die Worte existierten in meinem Geist, aber ich wusste nicht, wie ich sie aussprechen sollte.
„Ich… da ist etwas…“, begann ich zögernd und biss mir im nächsten Moment auf die Zunge. „Verdammt, ich liebe dich!“

Sie sah mich ungläubig an, als ob sie ihren Ohren nicht traute. Verübeln konnte ich ihr das nicht. Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, zog ich sie in meine Arme und küsste sie zärtlich, ich fühlte mich wie eine Ertrinkende, die verzweifelt nach der lebensrettenden Luft in Form ihrer Liebe schnappte. Verblüfft spürte ich, wie sie den Kuss erwiderte und unsere Zungen ein neckisches Spiel begannen. Ich sehnte mich so danach ihr endlich zeigen zu können, was ich für sie empfand. Wie sehr ich sie liebte.
Als wir uns wieder trennten, entdeckte ich auf ihren Wangen den gleichen erhitzten roten Schimmer, den ich auf meinen spürte. Sie lächelte unsicher, beinahe schüchtern, aber in ihrem Blick lag eine stumme Bestätigung, sie würde mich nicht zurück stoßen. Erneut versanken wir in einen langen innigen Kuss. Meine Lippen glitten behutsam über ihren schlanken Hals, sie schloss die Augen. Doch dann war sie es, die sich von mir löste, mich bei der Hand nahm und mich mit sich ins Zimmer zog. Als wir zusammen aufs Bett sanken, wollte ich am liebsten die Welt anhalten, die konnte sich später weiter drehen. Ich genoss jeden Moment, den ich damit verbrachte endlich ihren Körper behutsam und voll Hingabe entdecken zu dürfen.

You don’t have to question,
there is no need to cry.
But I cannot deny that you are
oh oh
my shining star,
my naked desire.


Diese Nacht schlief ich mit einem Lächeln auf den Lippen ein. Ich hielt sie zärtlich fest, mein Gesicht halb in ihrem weichen duftenden Haar verborgen. Es war wie einer dieser wunderbaren Träume, mit denen stets die leise Furcht einher ging, am nächsten Morgen zu erwachen und nur Leere vorzufinden, wenn die Bilder langsam aus der Erinnerung verblassten. Ich wollte sie nicht mehr hergeben, wollte sie für immer in den Armen halten.
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Re: Was war das?

Beitragvon Elphaba » 19.08.2008, 02:22:33

Hach endlich! :) Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen! :D

Wie schön, dass Ichs Liebe offenbar erwidert wird! Ich hab`s ihr so gegönnt! :)

Wunderbar poetisch geschrieben! (Vor allem das mit dem "Ertrinken" fand ich klasse! :oops: )

Na, aber wie ich dich kenne, ist das noch nicht das Ende vom Lied. Da kommt bestimmt nochmal ne Wendung in der Geschichte, oder? Naja, also wenn`s nach mir ginge, könnte es auch ruhig so bleiben... :D
Trotzdem freue ich mich natürlch auch über eine Fortsetzung, klar! Aber bitte wieder so schön geschrieben! :wink:
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Re: Was war das?

Beitragvon Kitti » 19.08.2008, 18:11:23

Oh, das ist ja wunderschön. Eine richtig tolle Liebesszene ohne dabei kitschig zu werden! Trotzdem traue ich dem Braten nicht. Schnell weiter!
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Re: Was war das?

Beitragvon Sisi Silberträne » 23.08.2008, 00:55:23

Und ein bissl Urlaub und Romantik geht noch ;) Porto Santo konnte ich leider nicht aus eigener Erinnerung beschreiben, wir sind nicht rüber gefahren damals.


Das klare Licht des neuen Tages hob sich über den Zauber der vergangenen Nacht, doch es vermochte ihn nicht zu durchbrechen. Sie lag noch in meinen Armen, als ich erwachte, es war kein Traum gewesen. Es war so viel mehr. Nach ein paar Minuten, die ich damit verbrachte sie zu betrachten, regte sie sich, öffnete verschlafen die Augen.
„Guten Morgen, mein Herz“, flüsterte ich und küsste sie liebevoll.
Sie lächelte unsicher zurück. „Habe ich geträumt?“
Meine Antwort bestand in einem leichten Kopfschütteln. „Bereust du es?“
„Nein…“, sagte sie nur und gab mir einen federleichten Kuss auf die Stirn, ehe sie aus dem Bett stieg.

Zu schnell floss die Zeit dahin, ich bedauerte es, sie nicht in eine Flasche füllen zu können, die Erinnerung in einem kristallenen Flakon zu hüten, als meinen größten Schatz. Die verbliebenen Tage des Urlaubs verbrachte ich wie auf Wolken schwebend, ich ging darin auf, meine Liebe endlich mit ihr teilen zu dürfen.
Ehe es nach Hause gehen würde, entschlossen wir uns mit der Fähre einen Ausflug nach Porto Santo zu machen, um nach den Wanderungen an den Levadas zur Abwechslung weichen Sand unter den Füßen zu haben. Während sich die meisten anderen Leute einen Platz unweit der Bootsanlegestelle suchten, gingen wir Hand in Hand lange am Strand entlang, ließen das Meer unsere nackten Zehen umspielen. Sie trug ein luftiges knielanges Sommerkleid, ich eine Dreiviertelhose und ein Trägertop.
Plötzlich stupste sie mich in die Seite und rief lachend, „Du bist!“
„Na warte, du!“ Sofort stürmte ich ihr hinterher.
Wir rannten kreuz und quer Haken schlagend durch das seichte Wasser. Schließlich gelang es mir, sie zu fangen, ich schloss die Arme um ihre Taille und ließ mich zurück fallen, sodass sie mit einem Überraschungslaut auf mir landete. Die Wellen umspülten unsere Körper und durchnässten unsere Kleidung, als wir einander leidenschaftlich küssten.

Mit unserer Rückkehr nach Wien hatte uns der Alltag wieder. Jeder folgte seinem eigenen Lebensrhythmus, doch wann immer wir es einrichten konnten, verbrachten wir Zeit miteinander. Oft genossen wir die sonnigen Tage an der Alten Donau, die Texte, die ich zu lernen hatte, nahm ich einfach mit, ließ sie mich abfragen. Schon, wenn wir uns ein paar Tage nicht sahen, vermisste ich sie. Dieser Sommer gehörte uns, ich wollte jeden Moment mit ihr genießen. Dafür wimmelte ich auch meinen besten Freund ab, der sich für mich freute, glücklicherweise ohne zu ahnen, wem meine überschäumende Liebe galt. Das war unser beider Geheimnis und nicht einmal er sollte es erfahren.

Da war jedoch etwas, das ich nicht mehr länger zu verdrängen vermochte. Meine Blutung war bereits seit zwei Monaten ausgeblieben. Ich dachte an den Abend nach der Derniere zurück, und die Begegnung mit jenem Mann in der Bar. Der Alkohol hatte mir den Verstand so vernebelt, dass mir entscheidende Dinge entfallen waren. Ich hasste mich selbst für diese bodenlose Dummheit. Alles was vielleicht noch auf mich zukam, geschah mir nur recht. Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend ging ich schließlich zum Frauenarzt.
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Re: Was war das?

Beitragvon Elphaba » 23.08.2008, 03:24:08

Hui, da ist sie ja schon die Wendung! :shock:

Danke für die schnelle Fortsetzung! Na das kann ja noch aufregend werden! Aber die zwei und ein Baby? Warum eigentlich nicht? :) :wink:

Ach ja aund das Urlaubsfeeling hast du wieder toll rübergebracht! Also irgendwann möchte ich da auch mal hin! *seufz* Du schreibst aber auch wirklich verlockend! :D
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Re: Was war das?

Beitragvon Kitti » 23.08.2008, 19:26:25

Schön, dass es so schnell weitergeht. Toll ist auch, dass du das Zitat mit der Zeit in einer Flasche so geschickt eingebaut hast. Es passt einfach sehr oft... Ansonsten macht die Wendung das Ganze noch spannender, also schnell weiter!
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Re: Was war das?

Beitragvon Sisi Silberträne » 25.08.2008, 18:15:39

Danke euch, ihr zwei treuen Seelen =)
Was ist mit den anderen Reviewern geschehen, gefällt euch die Geschichte nicht mehr? :(



Im Untersuchungszimmer riss mich die Realität mit aller Härte aus meinem schönen Traum. Ich war schwanger. In mir wuchs das Kind eines Mannes, von dem ich nichts wusste, abgesehen von seinem Namen, und dass er einen Ehering am Finger trug. Was sollte nun werden? Noch war es zu früh, um mir die Schwangerschaft anzusehen, aber zwei Monate vergingen schnell, und dann würde ich es nicht mehr verbergen können. Ich hatte doch noch so viel vor, reizvolle Rollen und Auftritte kamen auf mich zu. Wie sollte ich da für ein Baby sorgen? Allein würde das nie schaffen. Ob sie mir helfen würde? Wie sollte ich es ihr überhaupt beibringen? Sie musste mir zwangsläufig jeglichen Verstand absprechen, was ich selbst allerdings auch tat.

Ein paar Tage später genossen wir wieder einmal die Sonne auf unserer angestammten Schilfinsel an der Alten Donau. Es war das erste Mal, dass ich sie seit der Untersuchung sah. Wir kamen zeitig genug, um die ersten zu sein, aber lange blieben wir bei solch herrlichem Wetter natürlich nicht allein. In der Gegenwart von anderen Leuten hatten wir unsere Gefühle noch nie offen gezeigt, wir tauschten nur immer wieder kleine Zärtlichkeiten, die wie zufällige Berührungen anmuteten.
Um die Mittagsstunde flüchteten die meisten Badegäste zur Abkühlung entweder ins Wasser, oder zum Essen an einen schattigen Platz, und die, die noch da waren, dösten in der Sonne vor sich hin. Ich cremte ihr den Rücken ein, wo sie nicht selbst hinkam, als sie sich zu mir herum drehte und mich liebevoll küsste. Für einen Moment war ich überrascht, doch dann legte ich die Arme um sie, zog sie dichter an mich.
Das unangenehme Gefühl beobachtet zu werden, ließ uns jäh aufsehen. Direkt neben uns stand ein kleiner höchstens vierjähriger Bub mit Schwimmflügeln, der uns neugierig musterte.
„Na du…“, sprach ich ihn ein wenig peinlich berührt an.
Der Knirps starrte uns unverändert an. „Ihr dürft das doch nicht“, sagte er in altklugem Tonfall. „Das dürfen nur Mamas und Papas.“
Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. „Vielleicht bin ich ja auch bald eine Mama.“
„Ohne Papa?“ Er schaute von mir zu ihr. „Du bist doch kein Papa…“
Bevor ich noch etwas erwidern konnte, wurde er von einer Frauenstimme gerufen und rannte zu seiner Mutter hinüber. Zum Glück. Zwar mochte ich Kinder sehr, ich kam normalerweise auch gut mit ihnen zurecht, aber wie sollte man so einem Zwerg begreiflich machen, dass es nichts Schlimmes war, wenn zwei Frauen einander liebten? Das bereitete schon genügend Erwachsenen Unbehagen.

„Süß, der Kleine“, kommentierte sie grinsend. „Und was meintest du eigentlich damit, dass du vielleicht auch bald eine Mama wärst, hm?“
Ihr entging nun wirklich nichts, ich schluckte. „Irgendetwas musste ich ja sagen, oder nicht? Und außerdem möchte ich irgendwann Kinder haben.“
Sie berührte mich spielerisch am Oberschenkel, was sofort jenes vertraute warme Schauern in mir auslöste. „So so, irgendwann… oder doch eher bald?“
„Wer weiß.“ Ich zwang mich zu einem unverfänglichen Grinsen. „Willst du eigentlich auch mal Kinder?“
Touché. Sie hielt inne in ihrer Fragerei. „Ja schon… Aber da werden wir wohl ein kleines Problem haben, befürchte ich.“ Ein schalkhaftes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Oder auch nicht…“ Ich griff nach ihrer Hand, wollte sie bei mir halten, falls sie bei meinen nächsten Worten das Bedürfnis verspürte die Flucht zu ergreifen. „Ich werde nicht nur vielleicht bald eine Mama sein…“ murmelte ich kaum hörbar.
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Re: Was war das?

Beitragvon Kitti » 25.08.2008, 18:40:31

Wow, das ist ja eine schnelle Fortsetzung. Meinetwegen kannst du gern so schnell bleiben! :D Die Begegnung mit dem Kind ist eine sehr interessante Idee, gerade, weil sie oft Dinge aussprechen, die man als Erwachsener vielleicht nicht mehr so direkt sagen würde. Ich bin sehr gespannt, wie sie die Nachricht aufnehmen wird.
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