Und noch einmal Milady :)

Eure musicalischen Stories oder Fanfictions könnt ihr hier posten.

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Beitragvon Marie Antoinette » 10.11.2007, 19:17:50

Danke, ihr zwei! :)

@Sisi: Ja, du hast recht, das passt irgendwie nicht... hatte da mal bei youtube ein holländisches Lied gefunden, da kam die Zeile vor und ich hab sie einfach wörtlich übersetzt. Deine Idee passt aber besser. *gleich mal abändern geht* :)

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Beitragvon ChristineDaae » 10.11.2007, 21:27:37

Super, wieder ein neuer Teil! :D Gut, dass Milady Athos wiedersieht :)

Und dieser Kardinal hat es verdient, dass Anne ihn stehen lässt, richtig so! *Holprügel rauskram* Der kann was erleben! :twisted: Bitte ganz schnell weiter! :D
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Beitragvon Marie Antoinette » 11.11.2007, 05:19:07

Danke dir, Christine! :)

Holzprügel? Gegen den helfen doch nur richtige Waffen... :wink:

Der Teil ist jedenfalls für Sisi, zu ihrem 24. Geburstag. Nochmal alles Gute an dieser Stelle!

*knuffel*

---------------------------------------------------------------------------------


Milady suchte vergeblich nach Athos, musste aber erleichtert feststellen, dass wenigstens der Kardinal nicht versucht hatte, sie wieder einzuholen. Sie lief noch etwas ziellos herum, in der Hoffnung, vielleicht doch noch irgend etwas interessantes mitzubekommen, aber vergeblich.
Zu schade, dachte sie bei sich. Denn hätte sie irgend etwas gehört, was Richelieu weitergeholfen hätte, dann hätte sie den Spieß einfach umgedreht und eine Gegenleistung dafür verlangt, bevor sie es ihm berichtete. Die Gegenleistung sollte sein, dass er ihr erlauben würde, sich einmal mit Athos unter vier Augen zu treffen…
Nach einer Weile gab sie jedoch auf. Es war zu langweilig im Zentrum der Macht. Die wichtigen Männer würden wahrscheinlich hinter verschlossenen Türen sitzen und ihre Pläne schmieden…
Deshalb machte sie sich auf den Weg zurück in den Kardinalspalast, ging in ihr Zimmer in den Westflügel und hing ihren Gedanken nach.
Alles sollte friedlich verlaufen? Die Zeiten waren wohl endgültig vorbei…
Milady konnte im Moment wieder einmal nichts anderes als Abscheu für den Kardinal empfinden. Sie war erleichtert, als es an diesem Tag auch immer später wurde und er noch nicht auftauchte.
Am Abend gab es erneut ein Unwetter über Paris, ein gewaltiger Sturm und ein Gewitter.
Das passt ja zu meiner guten Laune, dachte Milady sarkastisch, als sie wieder einmal ziellos durch die Gänge lief, wie immer, wenn sie keine Ruhe finden konnte.
Der Gedanke an Athos beherrschte sie an diesem Tag. Sie hoffte, dass sie dieses Mal glücklich werden würden… irgendwann bestimmt. Die Zeit würde kommen, wenn sie wieder vor ihm stehen würde, dieses Mal strahlend und von allen Schatten der Vergangenheit befreit. Sie würde ihr Glück in seine Hände legen und ihn nie wieder gehen lassen… dieses Mal würde sie alles mit ihm teilen, ihre Traurigkeit, seine Sorgen…
„Es dauert nicht mehr lange“, sagte sie zu sich selbst. „Alles eine Frage der Zeit. Nur noch etwas durchhalten… Dann werde ich mein Leben nicht mehr verschwenden, dann wird er mich von allem befreien…“
Dieses Mal war mit dem „er“ ausnahmsweise wieder der Kardinal gemeint.
Ein lauter Knall riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie zusammenfahren.
Das hatte sich ja angehört wie ein Schuss… wo war das denn hergekommen?!
Schnell lief sie in die Richtung. Als sie am anderen Ende des Flurs angekommen war, bekam sie gerade noch mit, dass zwei schwarzgekleidete Männer davonrannten. Und dann sah sie auch etwas anderes - an der Wand lehnte der Kardinal, seine Robe wurde an einer Stelle noch roter als sonst und sein Gesicht war schmerzverzerrt.
„Eure Eminenz!“ rief Milady jetzt doch sichtlich entsetzt und schlug vor Fassungslosigkeit die Hände vors Gesicht. War sie etwa Zeugin eines Attentats gewesen? „Was ist denn nur passiert!?“
- „Diese scheinbaren… Wachen… hatten plötzlich ihre Waffen… gegen mich gerichtet…“
„Und Euch angeschossen…“ vermutete Milady vollkommen richtig.
Richelieu nickte schwach.
„Ihr müsst mir helfen, Milady de Winter…“
Milady überlegte kurz. Warum sollte sie ihm ausgerechnet helfen, indem sie Rochefort und andere der Wachen und den Arzt alarmierte? Nach allem war es doch das naheliegendste, mit zufriedenem Gesicht das ganze zu beobachten, bis er zusammenbrach und das Bewußtsein verlor…

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Beitragvon Sisi Silberträne » 11.11.2007, 11:54:11

Oh, und gleich so ein spannender Teil! Danke *knuffel*

Hmmm, ich denke doch, dass sie nicht einfach zusehen wird, sondern Hilfe holt. Immerhin ist er ja der einzige, der sie von ihrem Stigma befreien kann..

Schnell weiter!!! :mrgreen:

P.S.: bist du ausm Bett gefallen? o_O
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Beitragvon ChristineDaae » 11.11.2007, 19:26:04

Bitte schnell weiter!!! Wie kannst du nur so fies sein, an dieser Stelle aufzuhören!!!!! *schümpf* *hupf* :D :D
Sorry, bin grade etwas überdreht :wink:
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Beitragvon Marie Antoinette » 13.11.2007, 18:44:41

@Sisi: Gern geschehen! *knuffel*

Deine Vermutung trifft mal wieder zu - ist doch selbstverständlich dass sie Hilfe holt.

Aus dem Bett gefallen bin ich am Sonntag nicht, sondern freiwillig früh aufgestanden. Ging ja etwas später nach Stuttgart ins SI - Centrum, da fällt einem das Aufstehen leicht... :D

@Christine: Dir auch danke!

Und weiter gehts!

-------------------------------------------------------------------------------

„Ich bin sofort wieder zurück“, erwiderte sie. „Haltet durch, Eure Eminenz.“
Dann beeilte sie sich, wieder zurück in einen der belebteren Sektoren des Kardinalspalastes zu kommen, um Hilfe zu holen.
So viel Zeit war ja seit dem Schuss nicht vergangen, … sie wäre bestimmt noch rechtzeitig wieder zurück. Das hoffte sie zumindest.
Bis sie mit den Wachen und dem Arzt wieder zurück war, verging doch eine ganze Weile und inzwischen hatte der Kardinal aufgrund der Schußverletzung und des Blutverlustes das Bewusstsein verloren und war zusammengebrochen. Eine Blutspur zog sich an der Wand, gegen die er sich gelehnt hatte, entlang bis zum Boden und am Boden hatte sich auch eine kleine Blutlache gebildet.
Rochefort setzte wieder seine finsterste Miene auf.
„Ihr habt aber nicht zufällig was damit zu tun, oder, Milady de Winter?“
- „Nein, ganz sicher nicht. Ich habe doch nicht einmal eine Waffe…“
„Auch wieder wahr“, erwiderte der Hauptmann, klang aber trotzdem noch zweifelnd. Denn immerhin konnte sich diese Person auch mittlerweile einfach eine Waffe beschafft und dann nach Ausführung der Tat noch irgendwo entsorgt haben. Wenn er ein paar Leibgardisten dazu ansetzen würde, den Kardinalspalast abzusuchen, würde er vielleicht fündig werden. Und dann war es vorbei mit Milady de Winter. Aus und vorbei. Er konnte ihr nach dem, was er über sie gehört hatte und vor allem der Aktion mit dem Schlafmittel im Wein nicht vertrauen.
Nur wegen ihr war Seine Eminenz auch so verändert…
„Wenn ich nicht mehr gebraucht werde, dann gehe ich mal wieder“, erwiderte Milady und machte sich auf den Weg zurück in den Westflügel.
In ihrem Zimmer angekommen setzte sie sich vor die Spiegelkommode, zog sich die Haarnadeln, die ihre Hochsteckfrisur an Ort und Stelle hielten, aus dem Haar und begann, es zu bürsten. Bildete sie sich das ein oder fing sie an, mehr Haare als gewöhnlich zu verlieren? Vermutlich lag es an diesem ganzen Durcheinander in ihrem Leben. Was heute so alles vorgefallen war… das war fast zuviel für einen einzigen Tag.
Ihre Einführung bei Hofe – na gut, unter einem anderen Namen, aber in den sauren Apfel musste sie nun einmal beißen -, ihr Wiedersehen mit Athos, die darauffolgende Auseinandersetzung und ihre Flucht vor Richelieu, und jetzt auch noch der Anschlag…
Sie schob den Gedanken an das Attentat jedoch schnell beseite. Unkraut verging nicht, lautete ein Sprichwort. Und das war auch der Grund, warum der Kardinal bestimmt überleben würde.
Lieber dachte sie weiter über Athos nach.
Ein lautstarkes Pochen an der Tür riss sie jedoch aus allen Überlegungen und Träumen von einem erneuten Wiedersehen.
„Milady de Winter?“
Die Stimme kenn ich doch, was hat der denn jetzt hier verloren?fragte sich Milady und legte die Haarbürste wieder hin.
Was wollte denn Rochefort jetzt? Sie wieder überfallen, wie an dem einen Tag mit Julien?
„Hauptmann Rochefort, was gibt es denn so wichtiges? Ich wollte gerade zu Bett gehen“, versuchte sie ihn wieder zu verscheuchen. Wobei – wenn er wieder irgendwelche finsteren Absichten hatte, würde er bestimmt nicht verschwinden.
„Es geht um Seine Eminenz“, erwiderte Rochefort von der anderen Seite der Tür.
- „Und da stört Ihr mich? Was ist denn mit dem Kardinal?“ fragte Milady ungehalten und ließ in ihrem Tonfall ganz klar erkennen, dass er absolut ungelegen kam und sie am liebsten ihre Ruhe wollte.
So wie sich der Hauptmann anhörte, war jedenfalls nichts schlimmes passiert.
„Er hat das Bewusstsein wieder erlangt… und möchte Euch sehen.“
Sag ich doch, Unkraut vergeht nicht, schoss es Milady durch den Kopf. Aber warum…
„Hat das nicht Zeit bis morgen?“
- „Nein, er wollte Euch sofort sehen, Milady. Das war das erste, was er gesagt hat. Und jetzt gebt nach und öffnet schon die Tür. Ich werde Euch dann sofort zu Seiner Eminenz bringen.“ Rochefort gab nicht auf. Er hatte sich zwar auch gewundert über den Befehl, den ihm der Kardinal gegeben hatte, aber da gab es bestimmt eine Erklärung dafür.
Milady betrachtete ihr Spiegelbild.
Es würde jetzt zu lange dauern, ihre Frisur jetzt wieder in Ordnung zu bringen, aber dann würde sie das eine Mal dem Kardinal eben so gegenübertreten wie sie war. Vielleicht würde er es gar nicht mitbekommen. Und wenn doch, war ihr das gleichgültig.
Sie nahm die Bürste noch einmal, strich sich erneut durch ihre langen rotbraunen Haare und ging dann zur Tür. Als sie auf den Gang hinaustrat, war Rochefort schon ein paar Schritte vorausgegangen.
„Da seid Ihr ja.“ bemerkte er, als Milady die Tür von außen schloss. Missmutig musterte er sie, ließ sich jedoch nichts anmerken. „Also, wenn Ihr mir dann bitte folgen würdet…“


Milady ging Rochefort hinterher durch die zu der späten Stunde fast verlassenen Gänge. Inzwischen hatte sich aber natürlich herumgesprochen, dass Unbekannte sich in der schwarzroten Uniform der Kardinalswachen im Kardinalspalast eingeschlichen und einen Anschlag auf Seine Eminenz verübt hatten, und es waren deutlich mehr Wachen unterwegs als sonst. Alle stellten sich die eine große Frage – wie hatte es dazu kommen können? Wie waren die Attentäter an die Uniformen gekommen? Wenn sie mit einer Gruppe tatsächlicher Leibgardisten kollaborierten – welche waren die Verräter oder wo war die undichte Stelle? Es herrschte auf einmal Misstrauen zwischen den alten und den neueren Wachen – aber auch bei allen Parteien Erleichterung darüber, dass der Anschlag glimpflich verlaufen war. Der Kardinal würde zu alter Stärke zurückfinden, und alles würde wieder wie bisher.
„Wo gehen wir eigentlich hin, Hauptmann Rochefort?“ wollte Milady wissen, als ihr auffiel, dass sie in einem Sektor des Kardinalspalastes waren, in dem sie sich bislang noch nicht aufgehalten hatte.
„Wir sind gleich am Ziel.“ erklärte der Angesprochene. „Das hier ist der Flügel des Kardinalspalastes, in dem sich die privaten Räumlichkeiten Seiner Eminenz befinden. Das Arbeitszimmer gehört nicht dazu, ist aber durch einen langen Geheimgang damit verbunden.“
„Es gibt einen Geheimgang vom Arbeitszimmer hierher?“ wunderte sich Milady. Soweit sie wusste, war das Arbeitszimmer doch in einem ganz anderen Trakt des Gebäudes. Oder war Rochefort mit ihr nur so lange herumgegangen, um sie zu verwirren?
„Ja, aber das ist jetzt unwichtig. Da wären wir auch schon.“
Rochefort blieb vor einer Tür stehen und klopfte. Dann steckte er den Kopf zur Tür herein und sagte: „Eure Eminenz? Milady de Winter ist hier.“
„Sie soll eintreten“, bemerkte die Stimme des Kardinals so laut, dass es Milady auch verstehen konnte. Für jemanden, der eine Weile vorher noch niedergeschossen worden war, hörte er sich schon wieder ziemlich normal an. „Und Ihr könnt wieder gehen, Rochefort. Wir unterhalten uns morgen weiter.“
„Ihr habt es gehört“, bemerkte Rochefort und trat zur Seite. „Bitte einzutreten…“
- „Das ist wirklich zu freundlich von Euch“, erwiderte Milady absichtlich sehr höflich. Und weil ihr gerade noch etwas einfiel mit dem sie den Hauptmann vielleicht ärgern konnte, fügte sie noch mit einem unschuldigen Lächeln hinzu: „Ach, Rochefort… bevor ich es vergesse… haltet doch bitte die Augen weiter nach Attentätern auf… oder nein, entschuldigt mein Versehen… ich meinte natürlich: Haltet Euer einzelnes Auge auf. Beide aufzuhalten wäre in Eurem Fall zugegebener Maßen etwas schwierig…“
Rochefort setzte an, etwas zu sagen, aber da war Milady auch schon an ihm vorbeigehuscht und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Der Hauptmann ging deshalb seines Weges. Er musste versuchen, bei der Suche nach dem Attentäter weiterzukommen…

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Beitragvon armandine » 13.11.2007, 20:37:36

Du machst es ja wieder richtig spannend! Das war wieder ein sehr schön zu lesender Teil!

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Beitragvon Sisi Silberträne » 14.11.2007, 00:45:38

So, und jetzt will ich wissen, was der von ihr schon wieder will! 8)

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Beitragvon ChristineDaae » 14.11.2007, 17:57:28

Ich will auch wissen, was der will! Schnell weiter bitte :D
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Beitragvon Marie Antoinette » 18.11.2007, 18:26:39

Danke, ihr zwei! :)

@Christine: Dir noch ein Dankeschön wegen was anderem, du weißt schon. :wink:

Und nachdem ich gerade eben eine PN bekommen hab auf die ich schon gewartet hab, wird es auch noch eine Wochenend- und nicht Wochenanfangfortsetzung. :)

Da sag ich jetzt mal gar nicht so viel dazu...

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15: Zeiten der Veränderung, Teil 2: Das Geständnis



„Ihr wolltet mich sprechen, Eure Eminenz?“ bemerkte Milady gleich darauf, nachdem sie sich von ihrem ersten Schreck erholt hatte. Sie befand sich nämlich im Schlafzimmer des Kardinals. Aber was hatte sie schon anderes erwartet? Nach so einem Attentat konnte er ja wohl schlecht wieder im Arbeitszimmer sitzen, in Akten vertieft oder nachdenklich ins Kaminfeuer starrend… Irgendwie hätte sie sich das auch schon denken können.
„Das wollte ich tatsächlich. Kommt doch näher.“ erwiderte Richelieu.
Im Gegensatz zum Rest des Kardinalspalastes war dieses Zimmer eigentlich wenig prunkvoll eingerichtet, soweit es Milady im flackernden Licht der Kerze, die auf einer Kommode brannte, erkennen konnte. Der Teppichboden und die Vorhänge waren in einem einfachen Grün gehalten, die Vorhänge an dem Himmelbett, in dem der Kardinal lag, waren rot (was auch sonst bei einem… Kardinal? dachte Milady bei dem Anblick), die Decke war rotweiß und die Kissen weiß. Es sah nicht mehr so aus wie in dem Zimmer der Eminenz in der Kathedrale vor zehn Jahren…
Da war es auch schon wieder, ein fürchterlicher Gedanke an die Vergangenheit…
Milady wurde es eiskalt. Das durfte sich nicht wiederholen… alles nur das nicht… aber warum war sie denn sonst hier? Warum hatte Rochefort ihr gar keine Zeit mehr gelassen, sich wieder zurechtzumachen? Warum hatte der Kardinal es so eilig gehabt, sie zu sehen?
Seine Reaktion auf ihr Wiedersehen mit Athos fiel ihr wieder ein.
Das merkwürdige Verhalten, dass er auf einmal gemeint hatte, sie sollte noch nicht glücklich werden und sie sollte doch auf der Stelle wieder zurückfahren… Ein möglicher Grund für das ganze kam ihr urplötzlich in den Sinn.
Eifersucht.
So unmöglich das auch im ersten Moment schien… es konnte eine Erklärung für alles sein… Er war eifersüchtig auf ihr Glück. Und nicht nur in diesem Moment. Auch schon vor zehn Jahren… alles schien auf einmal so logisch. Deshalb die „Bedigung“ für die Heiratsgenehmigung, die er danach erst nicht erteilt hatte. Deshalb hatte er Madeleine immer „Anne“ genannt. Deshalb hatte er sich erst nach ihrer Hochzeit bemüht, den Verbannungsbeschluss zu bekommen. Und deshalb war er auch höchstpersönlich bei ihr und Athos aufgetaucht… weil er vielleicht gedacht hatte, er könnte ihr junge Eheglück zerstören. Und wenn Athos in der Nacht vorher nicht die Lilie schon entdeckt hätte, wäre ihm das auch gelungen… Das konnte es tatsächlich sein. Eifersucht war die Antwort auf alles.
Aber andererseits… warum sollte er eifersüchtig auf Athos sein?
Was für ein absurder Gedanke, schalt sich Milady.
Im gleichen Moment ergriff der Kardinal ihre Hand und sie wäre fast zusammengefahren.
„Was ist los, Milady de Winter?“ fragte er.
„Nichts, Eminenz… ich habe nur nachgedacht“, beeilte sie sich zu sagen.
„Fürchtet Ihr Euch etwa?“ vermutete Richelieu.
Milady antwortete nicht, sondern sah erst einmal zu Boden. Sie ermahnte sich wieder, ruhig zu bleiben. Es würde sich nichts wiederholen... sie würde sich zu wehren wissen… sie war jetzt nicht mehr das dumme Mädchen von fünfzehn und sechzehn Jahren…
„Das braucht Ihr wirklich nicht. Ich wollte Euch wirklich nur sehen, um mit Euch zu reden. Ich wollte Euch etwas fragen.“
„Was denn?“ fragte Milady.
Der Kardinal antwortete nicht auf Anhieb. Erst nach einer Weile stellte er ihr die Frage, die ihn beschäftigte.
„Warum habt Ihr es eigentlich zugelassen, dass ich weiterlebe? Ihr hättet doch einfach weitergehen können… Ich hatte es wirklich nicht erwartet, dass Ihr die Wachen und den Arzt alarmiert… nach allem was Ihr wegen mir ertragen musstet, habe ich gedacht, vielleicht freut ihr Euch, mich krepieren zu sehen…“
Milady sah ihn entsetzt an.
„Ich bin entsetzt, Eure Eminenz! Wie kommt Ihr nur dazu, so etwas zu denken?“ rief sie. „Natürlich habe ich für einen kurzen Augenblick daran gedacht, aber dann ist mir etwas anderes eingefallen. Ich habe Euch allerdings nicht aus Sympathie geholfen… sondern um meinetwegen.“
„Wie meint Ihr das?“ wollte Richelieu wissen. Im Moment wusste er wirklich nicht, wovon Milady sprach.
„Na, immerhin wissen nur wir beide, was vor etwas mehr als 10 Jahren in der Kathedrale von Paris passiert ist … und in der Zeit danach… Und deshalb wäre es ja nicht besonders schlau von mir, Euch sterben zu lassen. Wer könnte denn auch sonst meine Ehre wiederherstellen? Niemand, natürlich. Und ich will ja nicht ewig als zu Unrecht Verurteilte, Gebrandmarkte und Verbannte leben…“
„Natürlich. Egoistisch wie immer, nicht wahr, Milady?“
Jetzt war es Milady, die nicht auf Anhieb antwortete. Ihr fiel etwas ein.
„Genauso wie Ihr selbst, Eminenz. Euch geht es auch nur darum, dass Ihr die Macht bekommt…“ bemerkte sie in einem angriffslustigen Tonfall. „Jetzt etwas anderes. Ich gebe es zu. Ich war heute nachmittag noch im Louvre nach unserer Meinungsverschiedenheit. Hätte ich jedoch noch etwas herausgefunden das Euch weiterhilft, hätte ich es von einer Bedingung abhängig gemacht, Euch davon zu erzählen.“
„So hübsch und inzwischen auch so hinterhältig…“ bemerkte der Kardinal.
- „Ich mache es nur ähnlich wie Ihr, denn ich habe gesehen, das führt oft zum Erfolg, denn was habt Ihr schon alles erreicht trotz der Sünden der Vergangenheit…“ Milady lächelte ihn unschuldig an. „Aber nachdem ich Euch das Leben gerettet habe, schuldet Ihr mir eigentlich einen Gefallen… und dieser ist genau die Bedingung, die ich gestellt hätte…“
Richelieu sah sie fragend an.
„Was verlangt Ihr für die Rettung meines Lebens? Was soll ich tun?“
Milady schöpfte Hoffnung. Vielleicht würde sie es schaffen, ihn zu überreden.
„Ihr sollt mir bei unserem nächsten Besuch im Louvre eine Gelegenheit verschaffen, mich unter vier Augen in aller Ruhe einmal mit Athos zu unterhalten. Das ist auch schon alles…“
„Das ist nicht Euer Ernst“, bemerkte der Kardinal. „Schlimm genug, dass Ihr ihn zufällig wiedergesehen habt. Wer sagt denn, dass er seine Meinung geändet hat.. nachher wird er noch jemandem erzählen, wer Ihr wirklich seid, die anderen beiden Musketiere die Euch gesehen haben werden ihm bestimmt Fragen stellen… und dann ist es vorbei mit Eurer Tarnung, … Madame de Rochefort.“
„Aber er wird mich nicht verraten…“ war sich Milady sicher. „Er wird sich doch daran erinnern, dass ich damals auf 20 Jahre verbannt wurde und sich ganz bestimmt vor den anderen irgend etwas einfallen lassen…“
Sie würde sich nicht geschlagen geben. Eine Unterredung mit Athos war doch wirklich nicht viel verlangt, und das wollte sie unbedingt erreichen. Egal was sie tun musste.
Sie fasste einen Entschluss. Wenn sie es so nicht schaffte, musste sie es anders versuchen… das mißfiel ihr zwar, aber vielleicht war das die einzige Möglichkeit, ihn davon zu überzeugen, ihr auch einmal einen Gefallen zu tun. Vorhin hatte sie sogar befürchtet, dass sie nur deswegen hier war…
„Vertraut keinem, Milady de Winter“, sagte Richelieu.
„Ich vertraue ihm auch überhaupt nicht, solange ich nicht mit ihm gesprochen habe, keine Sorge“, beeilte sich Milady zu antworten. Sie setzte sich neben ihn auf die Bettkante und begann nachdenklich, mit ihren langen Haarsträhnen zu spielen.
„Vielleicht hat er mir auch vorhin im Louvre nur etwas vorgespielt… immerhin hat er mich ja bei Bekanntgabe des Verbannungsbeschlusses auch einfach verstoßen… Eigentlich kann ich nur Euch vertrauen, … Eminenz.“
Eigentlich hatte sie etwas anderes sagen wollen, ließ es aber erst einmal sein.
„Aber gibt es nicht trotzdem irgend eine Möglichkeit, mit ihm zu reden? Ich werde ihm dann einfach sagen, dass er mir nicht im Weg stehen soll und dass ich nur auf Eurer Seite bin. Sonst nichts. Ich erkläre ihm nichts über die Vergangenheit… Wenn er mich fragt werde ich einfach antworten, dass der Tag noch nicht gekommen ist dass er es erfährt…“
Der Kardinal sah sie zweifelnd an.
„Ich weiß, das ist schwer zu glauben, aber ich kann das bestimmt.“ beteuerte Milady. „Falls es im Louvre nicht gerade etwas wichtiges zu besprechen gibt, könntet Ihr ja dabei sein. So muss er aufpassen was er sagt und ich werde mich auch daran halten…“
„Es scheint Euch wirklich wichtig zu sein, ihn wiederzusehen…“ erkannte Richelieu vollkommen richtig. Dann bemerkte er etwas anderes: „Ihr redet heute aber wieder einmal sehr viel, Milady…“
„Das mag sein“, erwiderte sie.
„… dabei ist mir nur darum gegangen, dass Ihr mir die Frage beantwortet, warum Ihr mir das Leben gerettet habt und das ist eigentlich schon zu Ende besprochen.“ fuhr der Kardinal fort. „Was hält Euch denn noch hier? Rochefort kam sicherlich ungelegen, Ihr wolltet doch bestimmt Eure Ruhe…“
„Eigentlich schon, aber ich werde bestimmt keine Ruhe finden… weil ich dann bestimmt wieder über die Vergangenheit nachdenken muss… und das stimmt mich wieder so traurig, wie dieses Regenwetter… Aber… wenn Ihr wünscht, dass ich gehe… dann gehe ich eben… Eure Eminenz…“ Sie stand langsam auf und bemerkte: „Ich bin wirklich froh, dass Ihr überlebt habt. Und nicht nur meinetwegen, das habe ich vorhin nur so gesagt… irgendwie ist heute zuviel passiert…“
Richelieu verstand in diesem Moment die Welt nicht mehr. Was war denn auf einmal mit Milady los? Auf einmal schien sie wieder so durcheinander zu sein wie an dem Tag auf dem Friedhof oder auf dem Dach des Kardinalspalastes… das schien nicht vorgetäuscht zu sein wie an dem anderen Tag, als sie das Schlafmittel in den Wein gemischt hatte.
„Ihr tut aber nichts unüberlegtes, wenn Ihr alleine seid, oder?“ fragte der Kardinal und es hörte sich danach an, als wäre er jetzt besorgt um sie. Zu Miladys großer Verwunderung fuhr er jetzt fort: „Sonst bleibt doch noch etwas hier und wir unterhalten uns noch etwas weiter. Ihr fragt Euch bestimmt immer noch, warum das passiert ist, was geschah, nachdem Ihr mir vor zehn Jahren von Eurer Verlobung erzählt habt…“
„Ich kann es mir denken“, erwiderte sie und setzte sich wieder hin.
Warum muss er jetzt damit anfangen?! Daran habe ich doch vorhin auch erst denken müssen...
„Das könnt Ihr nicht.“ widersprache Richelieu. „Aber ich werde es Euch sagen. Ich war eifersüchtig auf den Vicomte de la Fère, oder auch Athos, Musketier des Königs.“
„Eifersüchtig…“ wiederholte Milady.
Genau das hatte sie vorhin schon vermutet. Sie hatte Recht gehabt. So wie es aussah, kannte sie den Kardinal inzwischen besser, als sie gedacht hatte…
„Das stimmt. Das war der Grund. Ich war tatsächlich eifersüchtig. So unglaublich es auch scheinen mag… ich hatte mich bei unserer ersten Begegnung in Euch verliebt… Anne.“
Milady sah auf einmal drein als wäre ihr ein Schlag versetzt worden.
„Das ist doch wohl nicht wahr! Was wisst Ihr schon von Liebe, Eure Eminenz!?“ Sie sagte jetzt wieder die vollständige Anredeformel, um Distanz zu schaffen. Dann stand sie schnell auf und fuhr fort: „Sagt doch so etwas nicht… Ihr kennt die Liebe nicht. Ihr habt Liebe mit Macht und Besitz verwechselt, aber sie ist das Gegenteil… Am besten, ich gehe jetzt. Keine Sorge, ich werde mir nichts antun.“
Weil meine ganze Traurigkeit jetzt irgend einem anderen Gefühl gewichen ist… Ich bin einfach nur noch entsetzt…
Sie ging ein paar Schritte in Richtung Tür.
„Natürlich weiß ich, was Liebe ist“, verteidigte sich Richelieu. „Ich bin nicht aus Stein… Ich hatte damals Isabelle Lacroix geliebt und war damals schon eifersüchtig auf ihren Verlobten… und als Ihr mir gesagt hattet, Ihr wolltet eine Heiratsgenehmigung beantragen, hat es mich ebenfalls schwer getroffen… Dieses Mal ging das Gefühl jedoch nicht vorbei. Selbst als Eure Verbannung durchgesetzt war und Ihr in Calais das Schiff betreten habt, das euch nach England in Euer neues Leben bringt, nicht. Tage wurden zu Wochen, diese zu Monaten und zu Jahren, ich habe Euch nicht vergessen. Es hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.“
Er hielt inne.
„Was meint Ihr, warum ich Euch nicht sofort hatte verhaften lassen, als Ihr in der Kathedrale aufgetaucht seid, zehn Jahre zu früh? Warum war der Gnadenbeschluss schon entworfen, bevor ihr vorzeitig nach Paris zurückgekehrt seid? Warum habe ich Euch den Vorschlag gemacht, hier zu bleiben? Warum habe ich Euch die Akte über das Schicksal Eurer Familie gegeben? Und warum bin ich Euch auf den Friedhof und auf das Dach gefolgt?“
Milady antwortete nicht. Sie war wieder stehengeblieben.
Die Frage hatte sie ihm auch so oft gestellt… Warum, Eure Eminenz? Und der Kardinal hatte ihr Antworten gegeben, die sie anfangs nie geglaubt hatte. Ihr seid mir wichtig. Ich mache mir Sorgen…
„Ich war zwar überrascht, aber wirklich froh, Euch wiederzusehen. Ich hatte nie beabsichtigt, Euch noch mehr Schwierigkeiten zu machen. Ich habe alles nur deswegen getan, damit Ihr merkt, dass ich nicht Euer Feind bin.“
Er stand auf und ging auf sie zu.
„Geh nicht“, sagte er, und es klang zu ihrer Verwunderung nicht wie ein Befehl. „Bleib hier.“
Milady entging der Wechsel der Anrede nicht. So verwirrend das jetzt alles war, vielleicht konnte sie jetzt doch auch ihr Ziel erreichen. Hatte sie vorhin noch befürchtet, es würde sich wiederholen, war das vielleicht eine Möglichkeit…
„Alles was Ihr wollt, Eure Eminenz“, sagte sie. „Und dieses Mal meine ich es ernst.“
Richelieu nahm sie erneut in den Arm und strich mit eine Hand über ihre rechte Schulter.
„Irgendwann wird die Lilie ihre Bedeutung verlieren.“
„Deswegen bin ich ja zurückgekehrt…“ bemerkte Milady.
- „Aber dann werde ich Euch sicherlich auch wieder verlieren“, fuhr der Kardinal fort.
„Das würdet Ihr überleben… es gibt so viele andere Frauen außer mir… aber jetzt bleibe ich jedenfalls erst einmal hier. Und wie gesagt, es soll alles passieren, was Ihr wollt… Alles...“

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Beitragvon ChristineDaae » 18.11.2007, 19:28:13

Ich durfte den Teil ja schon vorkorrigieren :) Und ich finde ihn wirklich super so! :D :D Nur schnell weiter :)
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Beitragvon ChristineDaae » 18.11.2007, 19:30:38

Ich durfte den Teil ja schon vorkorrigieren :) Und ich finde ihn wirklich super so! :D :D Nur schnell weiter :)
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Beitragvon Heldin » 18.11.2007, 19:52:03

Ein wirklich toller neuer Teil, ich bin ja schon sowas von gespannt, wie es weitergeht :lol:

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Beitragvon Sisi Silberträne » 18.11.2007, 21:11:35

Oh oh... der hat wirklich eine sehr eigenartige Art seine Liebe zu zeigen...

Ein sehr interessanter Teil! Und ausnahmsweise kein so fieser Cliffie... schreib trotzdem bald weiter :)
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Beitragvon Marie Antoinette » 20.11.2007, 18:31:55

Danke, ihr drei! :D

(Hatte schon am Anfang befürchtet, wenn ich mit dieser Idee im Forum anfange, werd ich in Stücke gerissen... jetzt bin ich aber erleichtert.) :wink:

Eigentlich wär der nächste Teil erst Samstag geplant, aber der wäre dann vielleicht doch etwas zu lang geraten

(oder nicht, @ChristineDaeé? :wink: )

... deshalb die übliche Dienstagsfortsetzung ohne besondere Vorkommnisse.

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Es dämmerte bereits über den Dächern von Paris, als Milady die Tür vorsichtig einen Spaltbreit öffnete und auf den Gang hinaussah. Keiner durfte sie hier um diese Zeit sehen und niemand durfte auch mitbekommen, was geschehen war.
Die Luft schien jedoch rein zu sein. Es waren weit und breit keine Wachen zu sehen… aber im gleichen Moment hörte sie Schritte, die schnell näherkamen.
Und gleich darauf wusste sie auch schon, wer es zu einer so frühen Zeit schon so eilig hatte.
„Eure Eminenz?“ rief Hauptmann Rochefort nämlich in einer Lautstärke, die wahrscheinlich Tote aufgeweckt hätte. „Eure Eminenz!“
Verflixt, der kommt hierher… was mach ich denn jetzt?!
Sehr wahrscheinlich hatte er jetzt sogar angenommen, sie wäre der Kardinal, der aufgestanden war… denn sonst gab es ja nicht wirklich einen Grund für ihn zu denken es wäre jemand anderes gewesen.
Milady tat das einzige, was ihr in dem Moment sinnvoll erschien. Sie verwarf ihren Plan, in den Westflügel zurückzukehren und ließ die Tür wieder zufallen.
„Was ist los?“ fragte Richelieu.
Im Gegensatz zu allen anderen Tagen, an denen er vor Anbruch des neuen Tages auf den Beinen war um so früh wie möglich in einer seiner Roben ins Louvre zu fahren, war er an diesem Morgen noch im Nachthemd und Morgenmantel (der jedoch war wie die Roben rot). Aber es war ja auch kein gewöhnlicher Tag. Nicht an jedem Morgen lag ein Attentat hinter Seiner Eminenz…
Milady verdrehte die Augen. Ihr fiel gerade ein, dass es wohl nicht ganz schlau gewesen war, die Tür zuzuknallen. Das würde doch dem Hauptmann der Kardinalswachen erst recht merkwürdig vorkommen…
- „Was um alles in der Welt hat denn Rochefort schon so einen Wirbel zu machen?“ stellte sie mit gespielter Empörung eine Gegenfrage. Dann fuhr sie sicherheitshalber (sie wusste ja nicht, ob Rochefort es fertigbringen würde, an der Tür stehenzubleiben und zu lauschen) mit der üblich förmlichen Anrede fort: „Der denkt wohl nicht daran, dass Ihr Euch nach dem Attentat gestern vielleicht noch ausruhen müsst…“
„Das Attentat ist ja Gott sei Dank glimpflich ausgegangen“, erwiderte der Kardinal, der zwischenzeitlich auch aufgestanden war, „aber eigentlich hat er wirklich noch nichts hier verloren…“
„Er darf mich hier nicht sehen, er muss verschwinden… “ erwiderte Milady aufgeregt.
„Warum? Was ist dabei?“
„Das fragt Ihr noch?!“ Milady konnte nur den Kopf schütteln. Stellte er sich nur unwissend oder wusste er wirklich nicht, was sie meinte? Männer… „Ist es nicht vor zehn Jahren während Eurer … Beziehung zu meiner Schwester passiert, dass einer der Wachen es zufällig mitbekommen hat? Damals habt Ihr Euch von ihm erpressen lassen und Madeleine hatte Selbstmord begangen…“
„Das ist vorbei“, erwiderte der Kardinal gelassen, „und damals war es auch alles anders. Ich habe noch um die Macht gekämpft und etwas zu verlieren. Jetzt stellt sich mir aber keiner in den Weg. Und wenn mir jemand Schwierigkeiten machen will,…“
„Dann wird er ausgeschaltet“, vermutete Milady vollkommen richtig.
„Genau“, erwiderte Richelieu mit seinem verschlagenen Lächeln. Dann sah er sie so an wie am vergangenen Abend und zog sie wieder an sich. „Ich weiß schon, warum ich mich in Euch verliebt habe. Ihr seid schon immer eine schlaue Frau und anders als all die anderen…. Lilie meines Herzens.“
So hatte er sie gestern auf einmal angefangen zu bezeichnen. Natürlich erinnerte er sie dadurch an die Schatten der Vergangenheit und das Brandmal, aber immerhin war das nach Miladys Meinung besser als wenn er es gewagt hätte, sie „Engel aus Kristall“ zu nennen…
Im gleichen Moment klopfte jemand an die Tür.
„Eure Eminenz?!“
rief Rochefort zum wiederholten Mal vom Gang aus. „Eure Eminenz!“
„Der muss einem doch immer alles verderben“, bemerkte der Kardinal enttäuscht. „Was hat er denn jetzt schon wieder? Wenn er nur erneut wegen einem Duell zwischen Wachposten und Musketieren so einen Aufstand macht, lasse ich ihn einsperren…“ Er strich über Miladys Wange. „Verhaltet Euch ruhig, ich kläre das da draußen. Dass er endlich Ruhe gibt, dieser unmögliche Rochefort.“
„Sagt ihm doch einfach, er soll die Klappe halten“, erwiderte Milady und lächelte. Dort wo sie jetzt stand, konnte sie nicht stehen bleiben, da würde der Hauptmann sie gleich sehen.
Warum soll ich mich eigentlich jetzt doch wieder ruhig verhalten? Ich dachte, es ist egal ob Rochefort was bemerkt… fiel ihr im nächsten Moment ein. Verstehe einer Seine Eminenz Kardinal Armand Jean Duplessis de Richelieu…
Warum auch immer, sicherheitshalber ging sie zurück zum Bett und setzte sich dort hin. Das konnte man nämlich von der Tür aus nicht sehen.
„Das sollte ich ihm wirklich sagen. Eine sehr passende Bemerkung, Milady.“
„Alles in Ordnung, Eure Eminenz?“ fragte Rochefort. „Antwortet, ich mache mir ernsthafte Sorgen…“
Milady musste sich auf einmal ein Lachen verkneifen. Rochefort verhielt sich ja wirklich merkwürdig. Meinte der denn, dass der Kardinal deswegen nicht antwortete, weil ihm vielleicht was zugestoßen war und die Verletzungen doch irgendwelche Folgen hatten? Dann hätte er wohl schlecht vorher auf den Gang laufen können…
Ich denke zuviel über andere nach, sagte sie sich dann selbst. Ich sollte über mich nachdenken. Wie konnte das doch passieren? Habe ich einen Fehler gemacht? Ach, ich hoffe nur, Athos wird mir das verzeihen wenn ich zu ihm zurückkehre…
Der Kardinal war inzwischen zur Tür gegangen.
„Eure Eminenz!“ rief Rochefort gerade erneut lautstark, gerade in dem Augenblick, als Richelieu ihm die Tür öffnete. Schnell trat er ein paar Schritte zurück.
„Was hat denn dieses Geschrei zu dieser frühen Stunde zu bedeuten, Rochefort? Es besteht nicht die geringste Veranlassung, sich Sorgen zu machen. Es ist alles in bester Ordnung.“
Der Hauptmann sah seinen Vorgesetzten verwundert an. Irgend etwas schien ihm merkwürdig, er sagte aber nichts.
„Freut mich zu hören, dass Ihr wohlauf seid, Eure Eminenz“, erwiderte er deshalb nur, schlug die Hacken zusammen und salutierte. „Ich hatte mir nur Sorgen gemacht, weil Ihr noch nicht wie sonst aufgestanden seid… Werdet Ihr denn heute nicht ins Louvre fahren?“
– „Vielleicht später“, erwiderte der Kardinal. „Vergesst nicht, es ist vor nicht einmal 24 Stunden ein Anschlag auf meine Person geschehen.“ - „Ich habe es nicht vergessen, Eure Eminenz.“ versicherte ihm Rochefort. „Bleibt zu hoffen, dass wir diesen Menschen finden.“
Der Kardinal überlegte einen Moment.
„Ich denke“, antwortete er dem Hauptmann seiner Wachen dann, „den werden wir finden. Ich glaube nämlich, ich habe ihn erkannt…“
Die beiden Männer traten auf den Flur hinaus und unterhielten sich dort eine Weile unter vier Augen weiter, dann ging Richelieu zurück zu Milady.
„Ich habe gute Nachrichten für Euch. Das, was Ihr von mir wolltet, wird passieren. Ihr werdet bald Gelegenheit haben, Euch mit Eurem Ein und Alles zu unterhalten.“

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Beitragvon Sisi Silberträne » 20.11.2007, 18:38:11

Lilie meines Herzens? Klingt süß, aber von dem hört sie sowas bestimmt net gern *g* Verständlicherweise...
Ich hab mal für eine Fanfiction Rose meines Herzens gebraucht ^^

Weeeida :D
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Beitragvon armandine » 20.11.2007, 21:31:29

Bin das nur ich oder will Richelieu Athos als Attentäter beschuldigen? :wink:

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Beitragvon ChristineDaae » 21.11.2007, 10:28:26

Elektra hat geschrieben:Eigentlich wär der nächste Teil erst Samstag geplant, aber der wäre dann vielleicht doch etwas zu lang geraten

(oder nicht, @ChristineDaeé? :wink: )


Finde ich nicht... Naja, okay, vielleicht ein bisschen :wink:
Aber du kannst den nächsten Teil ja schon morgen oder so reinstellen, fertig und korrekturgelesen ist er ja :wink:
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon Marie Antoinette » 21.11.2007, 20:01:10

Sisi Silberträne hat geschrieben:Lilie meines Herzens? Klingt süß, aber von dem hört sie sowas bestimmt net gern *g* Verständlicherweise...
Ich hab mal für eine Fanfiction Rose meines Herzens gebraucht ^^



Welche FF von dir war das denn? *neugierig*

Hab lang überlegt wie er sie nennen könnte, aber mir ist nichts besseres eingefallen, und da dachte ich mir doch, das mit der Lilie wär doch eigentlich auch gleichzeitig jedes Mal eine Erinnerung an die Vergangenheit...

Natürlich hört sie das nicht gern... :) Aber was erträgt sie nicht alles damit er vielleicht doch irgendwann mal in naher Zukunft den Beschluss genehmigen lässt... :wink:


@armandine: Wie kommst du denn da jetzt drauf? *neugierig* Hab doch gar nichts in die Richtung erwähnt...


@Christine: Morgen schon ne Fortsetzung? Der 24.11. wär doch eigentlich ein besserer Tag, wenn ich doch da eh grad wieder in Stuttgart bin...
Danke jedenfalls fürs verbessern. :D

Meinst du du hättest vielleicht Zeit den nächsten Teil auch noch anzuschauen?

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MiladydeWinter

Beitragvon MiladydeWinter » 21.11.2007, 21:01:22

So jetzt hab ich es auch endlich mal geschafft alle Teile nachzulesen.
Sind alle wie immer ganz toll geschrieben. Fands auch mal interessant den Teil aus der Vergangenheit in der Ich-Form zu lesen.
Die Szene auf dem Friedhof hat mir übrigens ganz besonders gut gefallen. Hatt mich auch etwas an Phantom der Oper erinnert.
Aber aus dem Kardinal werd ich wirklich gar nicht mehr schlau. Aber ich hab da so einen bösen Verdacht was das Treffen mir Athos angeht.
Freu mich jedenfalls schon sehr auf den neuen Teil

(sorry wenn ich jetzt nich zu jedem post einen komi geben konnte)


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