Musical - Ein Teil meines Lebens

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ChristineDaae
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Beitragvon ChristineDaae » 19.01.2008, 19:16:05

Ich kann mich Milady nur anschließen :) Ich freu mich auch schon auf den nächsten Teil! :D
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Kitti
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Beitragvon Kitti » 20.01.2008, 13:16:15

Erst mal sieht deine Signatur echt cool aus. Besonders das Bild von Maricel als Amneris ist zu genial. Dein neuer Teil ist auch wieder sehr schön geworden. Nur weiter so! :)
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Gaefa
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Beitragvon Gaefa » 26.01.2008, 12:56:34

Danke euch dreien für die lieben Kommis!

In der folgenden Woche merkte ich erst wie sehr ich doch an die ständigen Proben gewöhnt war und vor allem an die Unterhaltungen. Es war ein super komisches Gefühl, aber Leon fehlte mir, ich musste oft an ihn denken und konnte mir einfach nicht erklären warum.
Manchmal ertappte ich mich dabei, dass ich mich fragte, ob er wohl auch an mich dachte. Aber das schlug ich mir ganz schnell wieder aus dem Kopf.
Trotzdem, ich dachte sehr oft an ihn, öfter sogar als mir lieb war. Das war schon während der Proben so gekommen, ich kann es mir nicht erklären, aber es geschah einfach. Jedoch muss ich sagen, dass er mir auch einigen Anlass dazu gab.
Manchmal verstand ich nicht, was in seinem Kopf so vorging, dann fragte oder sagte er Sachen, die mich ganz durcheinander brachten und vor allem immer so plötzlich. Er gab mir gar keine Möglichkeit eine vernünftige Antwort zu finden, so überraschte er mich mit seinen Fragen.
Ein Beispiel davon ist mir noch genau im Gedächtnis, es war nach einer Probe und wir waren allein im Aufenthaltsraum des Theater. Dort war ein Billard Tisch, wir mussten schließlich auch mal entspannen, ja und wir spielten ein bisschen. Ich war nicht besonders gut, aber es war durchaus sehr lustig.
Mitten beim Spiel fragt er mich aus heiterem Himmel: „Du hast nen schönen Ring. Von wem ist der denn?“ Ich war sprachlos.
Erst einmal war ich sehr überrascht, dass ihm der Ring so aufgefallen war und natürlich entgeisterte mich diese Frage woher ich ihn hatte nur noch mehr. Ich war so durcheinander, dass ich gar nicht wirklich einen vernünftigen Satz raus bekam: „Ähm… der? Ach den hab ich nur so.“
Moment, war das wirklich die Antwort auf seine Frage gewesen? Natürlich nicht, aber in dem Moment fiel mir nichts anderes ein, sondern wir spielten einfach weiter.
Zu Hause angekommen, hatte ich noch lang darüber nachgedacht. Was fiel ihm ein eine solche Frage zu stellen? Warum tat er das? Ich war ratlos. Und warum hatte ich eigentlich keine ordentliche Antwort zustande gebracht? Es wäre doch viel besser gewesen zu sagen: Mir gefällt er auch sehr. Ich hab ihn vor ein paar Jahren von meinen Eltern zum Geburtstag geschenkt bekommen.
Das wäre eine passende, treffende Antwort gewesen und es war ja auch so und nicht anders. Das wusste ich, ja, aber ihm hatte ich das ja nicht gesagt.
Es waren noch viele mehr solcher Fragen oder einfach beiläufiger Sätze, die mich immer wieder aus dem Konzept brachten und meine Gedanken dazu führten sich im Kreis zu drehen.
Was dachte er sich dabei? Dachte er sich überhaupt etwas dabei? Ich konnte es mir nicht erklären und ich versuchte auch mich so wenig wie möglich damit zu beschäftigen, aber es gelang mir einfach nicht diese wahrscheinlich einfach so dahin gesagten Sätze zu vergessen.

Der Satz, der mich im Gespräch nach unserer nächsten Show, die wieder super gelaufen war, völlig aus dem Konzept brachte, war mit Sicherheit nicht einfach nur dahingesagt.
„Hättest du vielleicht Lust morgen nach der Show noch was Essen zu gehen oder so?“, fragte er mich. Ich war sprachloser als zuvor. Hatte Leon mich das wirklich gefragt? War das eine Einladung gewesen? Dachte er vielleicht auch an mich?
Tausend Gedanken und mindestens genauso viele Fragen schossen mir durch den Kopf. Irgendwann fiel mir auf, dass er auch noch auf eine Antwort wartete: „Ja, Ähm, sehr gerne.“ Mehr brachte ich nicht raus.
Warum musste ich mich bei solchen Antworten immer so dumm anstellen? Allerdings reichte ihm dieser kleine Satz scheinbar und sein sympathisches Lächeln strahlte über sein ganzes Gesicht.
„Ich kann dich danach auch nach Hause bringen“, bot er noch an. Auch das nahm ich dankend an.
Als ich an diesem Abend im Bett lag, konnte ich lange nicht einschlafen, zu viel ging mir durch den Kopf, so wie es im Moment auch der Fall ist. Doch damals war ich aufgeregt, aufgeregt was der nächste Tag bringen würde.
Es war Samstag und ich musste noch einiges für die Schule tun. Allerdings konnte ich mich bei all dem nicht richtig konzentrieren und brauchte bestimmt doppelt so lange für die Aufgaben.
Von einem seltsam kribbelnden Gefühl begleitet, ging ich an diesem Tag zum Theater. Für die Show riss ich mich zusammen und verdrängte für ein paar Stunden, was nach der Show auf mich warten würde. Die Vorstellungen machten sehr viel Spaß und der Chor harmonierte sehr gut, was sehr viel wert war.
Nach Beendigung der Vorstellung machten sich die meisten ziemlich schnell auf den Heimweg und diesmal blieben auch wir nicht noch etwas im Theater, sondern gingen dem Strom folgend zum Bühnenausgang, in diesem Falle.
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Beitragvon ChristineDaae » 26.01.2008, 19:42:56

Erste! :D Ich finde den neuen Teil wieder total schön :) Schnell weiter! :D
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Beitragvon Kitti » 27.01.2008, 17:30:07

Zweite! :wink: Sehr schickes Ava, Gaefa und ein schönes neues Kapitel! :)
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Beitragvon Gaefa » 03.02.2008, 15:08:37

Danke euch beiden! Hier der nächste Teil. Würde mich auch über mehr Kommentareschreiber freuen...

Draußen angelangt, warteten noch ein paar Autogrammjäger, oder konnte man sie schon als Fans bezeichnen? Leon war zu allen freundlich und gab ruhig einige Autogramme. Ich stand etwas abseits und wartete auf ihn.
Das schien niemanden weiter zu stören oder zu verwirren. Warum auch, man sah uns sowieso fast immer zusammen. Ein Wunder, dass das noch niemandem aufgefallen war.
Es dauerte ungefähr 10 Minuten bis Leon fertig war und dann gingen wir in Richtung Innenstadt. „Du kennst dich glaube ich ein bisschen besser hier aus, als ich“, begann er, „Weißt du, wo man gut essen kann oder hast du ein Lieblingsrestaurant?“
Ich schüttelte den Kopf. Ich ging nicht oft mit meiner Familie essen, meine Eltern arbeiteten ja sehr viel und seitdem meine Schwestern aus dem Haus waren, wurde auch ich mir sehr oft allein überlassen, weshalb sie auch nicht merken würden, wenn ich etwas später vom Theater wiederkam. Mir machte das nichts aus, ich mochte dieses freie Leben.
Aber zurück zum benannten Abend, wir gingen etwas durch die Straßen und fanden ein kleines, behagliches Restaurant, in dem nicht sehr viel Betrieb war. Es wurde ein schöner Abend, wir aßen gemütlich und unterhielten uns. Oft mussten wir lachen, es war ein unbefangenes Lachen und ich fühlte mich unglaublich gut. Solch einen tollen Abend hatte ich lange nicht mehr gehabt, wenn bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt.
Wie versprochen brachte er mich nach Hause. Ich wohnte nicht weit entfernt von der Stadt und mit der Straßenbahn waren wir nur wenige Minuten unterwegs. Wie immer hatte ich mal wieder nicht richtig nachgedacht und erst als wir fast bei mir zu Hause waren, fragte ich ihn wo er denn überhaupt wohne.
„Ich hab mir eine kleine Ferienwohnung nicht weit weg vom Theater genommen. Sie liegt genau am anderen Ende der Stadt.“ Er fügte noch die Straße hinzu und erst jetzt bemerkte ich, dass es ein ziemlicher Umweg für ihn gewesen war.
Natürlich entschuldigte ich mich dafür. „Ach, das macht nichts, ich bin gern ein bisschen unterwegs.“, erklärte er mir. Ich hatte nicht mehr genug Zeit, um darüber nachzudenken, ob er das ernst meinte oder nur sagte, damit ich kein schlechtes Gewissen hatte, denn wir waren schon am Haus meiner Eltern angelangt.
„Wir sind da, hier wohne ich.“ – „Na dann mal eine gute Nacht wünsch ich dir.“ Waren seine letzten Worte und mit einer kurzen Umarmung verabschiedete er sich von mir und lief wieder zurück in Richtung Bahn.
Ich stand noch ein oder zwei Minuten draußen, bevor ich ins Haus ging und meinen Eltern von der Show berichtete.

Die nächste Vorstellung fand schon am Mittwochabend statt, denn Donnerstag war ein Feiertag. Das brachte meine Eltern auch dazu über das lange Wochenende zu meiner ältesten Schwester zu fahren. Es war für mich nichts Neues ein Wochenende über allein zu bleiben, daran war ich schon ein bisschen gewöhnt.
Die Show am Mittwoch verlief mit ein paar Pannen, denn einige Apostel waren nicht da und die Cover mussten einspringen, was zu einer leicht chaotischen Show führte.
Am nächsten Abend war es schon wesentlich geordneter, wobei nun auch noch Maria Magdalena gecovert werden musste, da die umgehende Grippewelle auch sie erwischt hatte. Dennoch wurde es eine schöne Show, allerdings war es auch für uns, den Chor, anstrengender, da alle Cover ja dann dem Chor fehlten.
Nach der Vorstellung blieben wir noch eine Weile im Aufenthaltsraum und spielten in einer etwas größeren Gruppe ein wenig Billard. Langsam aber sicher löste sich aber auch diese kleine Runde auf und alle machten sich auf dem Heimweg. Leon begleitete mich bis zur Bahn, doch dort angekommen, bekam ich einen Schreck.
Der Fahrplan war aufgrund des Feiertags anders. Die nächste Bahn sollte erst in 2 ½ Stunden kommen. „Oh nein, auch das noch.“, stöhnte ich.
„So weit ist es doch eigentlich nicht bis zu dir nach Hause, oder?“, wollte Leon wissen. „Nein, es sind ja nur 3 Stationen mit der Bahn.“, antwortete ich. „Weißt du was? Dann laufen wir eben.“ – „Wir?“, ich glaubte mich verhört zu haben. „Naja“, druckste er, „Ich kann dich doch nicht mitten in der Nacht allein durch die Stadt laufen lassen.“
So mitten in der Nacht war es zwar gar nicht, aber ich war dem nicht abgeneigt. Also liefen wir los. Während wir uns unterhielten, wurde es immer dunkler um uns herum und die Sterne begannen zu leuchten und wir kamen immer weiter aus der Stadt heraus.
Es war ein wundervoller Spaziergang durch die Nacht. Alles andere schien in der Nacht zu verschwinden und ich war aus einem unbestimmten Grund sehr glücklich. Nach ungefähr der Hälfte des Weges fragte Leon: „Ist dir kalt?“ Ich schüttelte den Kopf.
Leon blieb plötzlich stehen und nahm meine Hand. „Aber deine Hände sind eiskalt.“, stellte er fest. „Ich hab immer kalte Hände“, wehrte ich mich. Dann schaute ich ihm in die Augen.
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Beitragvon ChristineDaae » 03.02.2008, 18:22:10

Wie fies, an dieser Stelle aufzuhören!! Schreib sofort weiter!!! :D :D
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Beitragvon Gaefa » 03.02.2008, 18:24:53

*gg* das ist Sinn der Sache, hihi.
Weiter geschrieben ist übrigens schon, ein paar Teile auf Vorrat zu haben ist ganz praktisch, aber ein bisschen Geduld wirst du noch aufbringen müssen ;)
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Beitragvon ChristineDaae » 03.02.2008, 18:33:30

Du bist gemein :P
Ich will unbedingt wissen wies weitergeht!! :D
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Beitragvon Kitti » 04.02.2008, 11:16:53

Hach ja, der Spaziergang ist echt schön und auch der Rest des Kapitels ist dir mal wieder sehr gut gelungen! Nur weiter so! :)
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Beitragvon Nala » 05.02.2008, 22:20:29

So, da hier so ausdrücklich um Kommentare gebeten wurde, geb ich auch mal meinen mehr oder weniger konstruktiven Senf dazu^^

Ich mag deine beiden Hauptcharaktere sehr gerne, ich finde die beiden kommen einfach sehr sympathisch und natürlich rüber.
Auch die Story gefällt mir, und du hast einen schönen Schreibstil, bei dem das Mitlesen Freude bereitet! :wink:
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Beitragvon Gaefa » 06.02.2008, 11:06:47

Danke euch beiden!

@ Nala: Freut mich sehr, dass dir meine Story gefällt :) Hab mich sehr über deinen Kommentar gefreut :D
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Beitragvon Gaefa » 13.02.2008, 18:02:07

@ Christine: Ich glaub ihr habt lange genug gewartet ;) Hier ist der nächste Teil!

Seine unglaublich schönen, tiefbraunen Augen leuchteten und auch er schaute mir direkt in die Augen.
Es war als bliebe die Zeit für diesen einen Augenblick stehen. Ehe ich begriff, was eigentlich geschah, spürte ich seine Lippen auf den meinen. Es war mein erster richtiger Kuss gewesen und in mir wurde alles aufgewühlt.
Leon stand nun ganz nah vor mir und hatte seine Arme um mich geschlungen. Er strahlte mich an und ich, ich strahlte zurück.
Plötzlich begann er ganz leise, beinahe flüsternd und sacht zu singen: „Jeder irrt durch das Dunkel der Welt. Keiner kann die Wahrheit sehn. Was muss enden und was hält? Wer lügt wann und wer liebt wen?“
Wie es das Lied verlangte führte ich es fort: „Ich will nicht sehen was zwischen uns steht, weil ich so nicht leben will.“ – „Ich will nicht sehn was zwischen uns steht, weil ich so nicht lieben will. Ich trag einen Traum in mir: Ein neues Leben…“ sang er wieder. „…nur mit dir.“, endeten wir zusammen und wieder schauten wir uns in dieser magischen Weise an, woraufhin abermals ein noch zärtlicherer Kuss folgte.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und wir standen dicht umschlungen im Dunkeln der Welt. Wie lange genau wir dort standen, weiß ich nicht, es kam mir vor wie eine Ewigkeit, wie eine herrliche Ewigkeit, die nie hätte vergehen müssen. Das erste Mal redeten wir nicht, wir brauchten nicht zu reden, wir wussten, was der andere fühlte und was wir selbst fühlten: die Liebe.

Leon durchbrach das Schweigen, indem er fragte: „Ist dir kalt?“ Ohne, dass ich es wollte, musste ich laut loslachen. Er schaute mich etwas verwirrt an. „Soll ich jetzt antworten: Du hättest wenigstens ein oder zwei Decken behalten können?“, erkundigte ich mich scherzhaft.
Jetzt lachte auch er. Beabsichtigt hatte er es nicht mit genau dem Satz, den auch Radames nach dem Lied zu Aida sagte, das Schweigen zu durchbrechen, das war mir nun klar und es war ihm erst eben bewusst geworden, was er gesagt hatte. „Nein, eigentlich nicht.“, lachte er und gab mir einen Kuss.
„Ich würde zwar gerne noch stundenlang mit dir hier stehen bleiben, aber ich befürchte wir müssen weiter, sonst kommen wir heute nicht mehr an.“, wandte er gerechtfertigter Weise ein. Ich schaute auf meine Uhr, es war kurz vor 12. „Na heute schaffen wir es auch nicht mehr, wenn wir einen Dauerlauf einlegen“, kommentierte ich seine Erklärung scherzhaft.
Es half nicht, wir mussten ja weiter gehen. Hand in Hand setzten wir nun den Weg fort. Es dauerte noch eine Weile bis wir abermals vor der Haustür des Hauses meiner Eltern angekommen waren.
„Möchtest du noch mit reinkommen, um dich etwas aufzuwärmen?“, erkundigte ich mich. Aber abermals verneinte er. Mit einem Kopfschütteln erklärte er, dass er ja auch noch einen Heimweg anzutreten hatte.
Ich war etwas traurig und er schien es zu merken. „Hey“, begann er, während er mit seiner Hand durch meine langen blonden Haare fuhr, „wir sehen uns morgen, okay? Jetzt ist langsam die Zeit da, wo normale Menschen schlafen“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Er hatte Recht und ich musste grinsen. Seine ganze Art machte mich einfach glücklich. „Morgen hab ich keine Zeit“, musste ich ihm leider mitteilen. „Oder besser heute, wenn man mal auf die Uhr schaut. Naja, jedenfalls muss ich mit meiner Gruppe noch etwas für die Deutschpräsentation nächste Woche vorbereiten.“ Diesmal schaute er traurig drein. „Dann sehen wir uns am Samstag zur Nachmittagsshow“, schloss er. Ich nickte.
Er gab mir einen Abschiedskuss und mit den Worten „Gute Nacht, mein Schatz. Ich liebe dich.“, verabschiedete er sich an diesem Abend von mir.

Als ich die Haustür aufschloss, hatte ich noch immer nicht begriffen, was in dieser Nacht geschehen war. Ziemlich durcheinander, aber mindestens genauso glücklich, setzte ich mich erst einmal aufs Sofa.
War das hier die Wirklichkeit? Ja, ich hatte es nicht geträumt. Ich machte mir noch einen schönen warmen Tee, der mich nach dieser doch etwas kalten Wanderung durch die Nacht aufwärmte. Wie kalt es draußen wirklich gewesen war, hatte ich erst jetzt festgestellt. Mit der Wärme kam auch die Gewissheit, dass alles echt war und genauso wie ich es erlebt hatte auch geschehen war.
Seine Worte klangen mir noch in den Ohren „Ich liebe dich.“ Das hatte vorher noch niemand so zu mir gesagt. Aber das Schönste daran war, dass ich wusste, dass er es auch ernst meinte.
Abermals stieg ich mit tausend Gedanken ins Bett. Aber ich konnte einfach nicht einschlafen, kein Wunder nach all dem, was gerade eben erst geschehen war. Ich setzte mich auf und schlang die Arme um meine Knie. So dasitzend dachte ich darüber nach wie alles wohl weiter gehen würde und was sich nun für mich ändern würde.
Ich summte leise die Melodie von „Durch das Dunkel der Welt“ vor mich hin. Es hatte so gut zu dieser Situation gepasst und war es nicht auch genau so Aida und Radames ergangen? Ja, es war genau die Szene, wo die beiden ihrer Liebe endlich nachgaben.
Nachdem ich lange über alles nachgedacht hatte, verfiel ich in einen tiefen Schlaf, voller schönen Träume.
Ich konnte zu dieser Zeit allerdings noch gar nicht ahnen, was sich ab diesem Zeitpunkt alles in meinem Leben ändern würde.
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Beitragvon ChristineDaae » 13.02.2008, 18:09:49

*seufz* Ist das schön romantisch... :) *träum*
Schnell weiter :D
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Beitragvon Gaefa » 23.02.2008, 14:10:43

Nur ein Kommi dieses Mal? :( Schade...
Trotzdem gehts weiter, allerdings nur mit nem kurzen Teil...


Die nächsten Tage schwebte ich auf Wolke Sieben und schon am Samstag war die nächste Show. Ausgesprochen gut gelaunt kam ich diesen Tag im Theater an. Ich betrat es wie immer durch den Bühneneingang, doch an diesem Tag war etwas anders.
Normalerweise war Leon schon immer da und ihm begegnete ich ziemlich früh, doch diesmal sah ich ihn nirgends. Ich redete mir ein, dass er einfach noch etwas zu tun gehabt hatte und noch kam, schließlich war es noch ziemlich früh. Alle liefen recht aufgeregt umher, aber warum? War irgendetwas los?
Ich setzte meinen Weg fort und kam in der Chorgarderobe an. Dort war dieselbe Anspannung zu fühlen, die sich schon im ganzen Theater verbreitet hatte. Auch hier redeten alle durcheinander und ich begriff nicht, was los war. Es wurde irgendwas von Covern erzählt, aber ich hatte den Anfang nicht mitbekommen und erkundigte mich nach dem Grund der allgemeinen Aufregung: „Was ist denn los?!“ – „Leon ist krank, sein Cover muss spielen.“, bekam ich zur Antwort.
„Krank?“, keuchte ich entsetzt. Natürlich kam mir sofort die kalte Wanderung durch die Nacht in den Sinn. „Naja, zumindest kann er nicht spielen und hat sich abgemeldet.“, berichtete eine andere. Langsam ließ ich mich auf einen Stuhl sinken.
Leon würde nicht spielen, er war krank, ging es durch meinen Kopf. Doch entsprach das wirklich der Wahrheit? Panik begann sich in mir auszubreiten. Oder wollte er mich nicht sehen, weil er vielleicht doch bereute, was er gesagt hatte? Nein! Das konnte nicht sein. Aber schuld war ich so oder so, redete ich mir ein. Wenn er nicht stundenlang durch die Kälte gelaufen wäre, wäre er sicher nicht krank geworden.
Ich machte mir noch lange Vorwürfe. Ich verspürte ein großes Verlangen mit ihm zu reden, zu fragen, wie es ihm geht, zu wissen, was los ist. Doch ich konnte ihn nichtmals anrufen, ich hatte ja nicht mal seine Handynummer. Warum eigentlich nicht?

Während der ganzen Show musste ich die Gedanken an Leon beiseite drücken und mich anstrengen mich nicht zu versingen, denn meine Gedanken kreisten immer wieder um die Geschehnisse der vorletzten Nacht und ich konnte mich nicht auf die Show konzentrieren.
Des Weiteren mochte ich den Jesus nicht, er kreischte unglaublich schrecklich. Nun ja, aber er hat seine Sache dennoch soweit ganz gut gemacht. Nach der Show schnappte ich meine Sachen und verschwand so schnell wie möglich aus dem Theater. Aber was nun?
Ich saß schon an der Bahnhaltestelle, als mir etwas einfiel. Ich hatte ihn doch mal gefragt, wo er wohnte und hatte er mir dabei nicht die Straße genannt? Ja, genau das hatte er. Sofort stand ich auf und begann in Richtung der genannten Straße zu laufen. Ich musste ihn sehen, ich musste einfach wissen, was los war.
Auf dem Weg zu seiner Wohnung gingen mir alle möglichen Versionen durch den Kopf und ich malte mir das Schrecklichste aus. Mein Herz klopfte, als ich in die Straße einbog. Hier gab es nur eine Ferienwohnung, das wusste ich genau. Eine Freundin von mit hatte mal in der Nähe gewohnt, deshalb war mir diese Gegend der Stadt recht vertraut.
Ich stieg die Treppen empor und mit jeder Stufe wurde ich nervöser. Wollte er mich überhaupt sehen oder würde er mich wieder wegschicken? Ich drückte die Klingel, auf der „Ferienwohnung“ stand und wartete angespannt. Es dauerte einige Zeit und ich gab die Hoffnung schon fast auf, als die Tür aufgedrückt wurde.
Wieder musste ich einige Stufen hochsteigen und dann sah ich auch schon die Tür. Gerade als ich ankam, öffnete sie sich und Leon erschien in der Tür. „Nora“, stieß er tonlos hervor.
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Beitragvon Theresa » 23.02.2008, 14:15:09

Ein neuer schöner Teil :D :D
Schnell weiter!!!! Grad beim spannensten Punkt hast du aufgehört :twisted: !!!

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Beitragvon armandine » 23.02.2008, 15:25:35

Das ist wirklich gemein, an dieser Stelle aufzuhören :wink:

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Beitragvon Kitti » 24.02.2008, 13:22:41

Oh ja, du verstehst es wirklich, deine Geschichte spannend zu halten! Nur weiter so!
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Beitragvon ChristineDaae » 24.02.2008, 17:33:16

Das ist wirklich spannend, wie gemein dass du an so einer Stelle aufhörst!! Ganz schnell weiter, sonst... :twisted: ;)

Nur eine Sache: "er kreischte unglaublich schrecklich" klingt sogar für einen sehr, sehr schlechten Jesus übertrieben. ;)
Sonst super – und schnell weiter :D :D :D
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Beitragvon Gaefa » 24.02.2008, 19:02:06

Wow, so viele Komims *g* Vielen Dank!
Hihi, ja, ich weiß, dass es ne fiese Stelle war, aber das kommt nun mal davon *fg* Eigentlich ist der Teil noch länger. Der Rest kommt dann im Laufe der Woche.

@ Christine: Danke für die Anmerkung. Ist beabsichtigt, dass es so übertrieben wirkt, musst ja bedenken, dass Nora ziemlich subjektiv an diese Rollenbesetzung heran geht und so auch urteilt *g*
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