Wenn Sisis Geschichte anders gekommen wäre..

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Beitragvon Marie Antoinette » 18.11.2007, 18:16:52

Oh ja, was für ein gemeines Ende... da bin ich ja noch viel neugieriger auf den nächsten Teil als bisher.

Wie ist Sisi denn eigentlich in das Haus hineingekommen? :wink: Ist mir nur so aufgefallen...

Die zwei Gedichte finde ich beide auch ziemlich gut, und auch sonst kann ich mich Christine eigentlich nur anschließen. :)

Wann gehts weiter?

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Beitragvon Heldin » 18.11.2007, 18:34:10

hm, ich verstehe gar nicht wie das passieren kann mit den Tippfehlern, ich starte jedes Mal eine Rechtsschreiung- und Grammatikprüfung, wenn ich einen Teil beendet habe. Naja, ich wusste es schon immer, das Word-Proramm mag mich nicht :lol:

Wie sie ins Haus reingegangen ist? Hm, einfach zur Türe, die durch Zufall nur angelehnt war :D


Danke für eure Kommente und schön, dass es euch wieder gefallen hat (ich habe ja als schon immer Angst, dass es euch nicht mehr gefällt, wenn es als zuerst unkommentiert bleibt :lol: ) und ich versuche natürlich so schnell wie möglich weiterzuschreiben, also morgen werde ich es nicht schaffen, da muss ich lernen, aber am Dienstag könnte ich es hinbekommen :wink:

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Beitragvon Heldin » 21.11.2007, 14:55:28

Diesmal eine etwas kürzere Weiterfürhung ;)


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5.

Ich zitterte am ganzen Körper. Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen, trat noch einen weiteren Schritt voran, ging in die Knie und schaute wieder nach unten. Ich gab einen erschrockenen Laut von mir und stolperte hastig ein paar Schritte zurück. Unten stand nicht mehr der Tod, dort stand nun ein anderer junger Herr, der aber mindestens genauso attraktiv war wie der Tod. Er war recht elegant gekleidet, also konnte er schon mal kein einfacher Bürger sein. Ob er mich wohl gesehen hat? Nicht, dass er mich erkannt hat und meiner Mutter berichtet, was er soeben gesehen hatte! Ängstlich versuchte ich so weit hinten zu bleiben, dass er mich nicht mehr sehen konnte, ich ihn aber trotzdem noch im Blick hatte.
„Du bist doch Elisabeth, oder?“ rief er von unten
Mist, er hatte mich also doch erkannt!
„Wer bist du, was willst du von mir?“ rief ich zu ihm hinunter.
„Du hattest doch nicht etwa vor hier herunter zu springen?“ fragte er, ohne auf meine Frage einzugehen.
„Und wenn, was geht es dich schon an.“
„Das hat eine so schöne Frau wie du doch gar nicht nötig!“
„was weißt du schon! Was nützt mir meine Schönheit noch?“
„Komm doch erst Mal zu mir herunter, dann können wir weiterreden!“
Nun dachte ich, Sorge und Angst aus seiner Stimme heraushören zu können, doch wieso sorgte er sich um mich? Er kannte mich doch gar nicht!
„Bitte Elisabeth, komm´ runter, du bist doch noch zu jung um dein Leben wegzuwerfen, dein Leben hat doch noch gar nicht begonnen!“
„Nein, wo bist du bloß mein schwarzer Prinz, hilf mir!“ flehte ich in die kalte Abendluft, doch vom Tod war keine Spur.
„Bitte, hilf mir,“ flehte ich weiter und sank auf die Knie.
Der junge Herr unten machte Anstalten auf die noch immer geöffnete Eingangstüre zuzugehen und zu mir hoch zu kommen.
„Bleib wo du bist,“ schrie ich ihn an, „lass mich endlich in Ruhe! Nur ich allein entscheide, was ich mit meinem Leben mache!“
In diesem Moment sprintete er los.
„Ich springe, wenn du nicht sofort stehen bleibst,“ drohte ich ihm hilflos, doch er blieb nicht stehen.

Demonstrativ trat ich wieder an den Rand des Daches, doch kaum ein paar Minuten später, kam er auch atemlos am Dach an.
„Elisabeth,“ sagte er ganz leise und kam auf mich zu, ich trat noch einen Schritt weiter vor.
Im nächsten Moment bemerkte ich, wie sich zwei starke Arme um meine Taille legten. Ich schrie und versuchte mich zu befreien, doch irgendwann gab ich auf und konnte nur noch weinen und auf einmal war es eine Befreiung, mich in den Armen des Fremden trösten zu lassen.
Ich schmiegte mich gegen seine Schuler und er fuhr mir tröstend übers Haar.
„Ich kenne deine Geschichte,“ flüsterte er.
„An unserem Hof wird von nichts anderem mehr geredet.“
Verdutzt schaute ich zu ihm auf.
„Du besitzt einen eigenen Hof?“
„Nein, mein Bruder,“ erklärte er und lächelte mich an.
Seine Augen waren schön, blau wie das Meer.
„Er st es nicht wert, dass du dein Leben für ihm wegschmeißt,“ meinte der Fremde.
In mir stieg Wut auf, wie wollte er das beurteilen?
„Ich habe mich ja noch nicht einmal vorgestellt, ich heiße Oscar,“ stellte er sich vor.
„Elisabeth,“ erwiderte ich und musste lachen und auf einem verschwand die Wut und machte einem anderen Gefühl platz.
Verwirrt löste ich mich aus seiner Umarmung und stand auf.
„Ich muss dann mal wieder gehen, meine Mutter vermisst mich sicherlich schon, vielen Dank, dass du mir das Leben gerettet hast,“ sagte ich und schritt in Richtung des Fensters, durch das ich auch hochgeklettert war.
„Elisabeth,“ rief er und stand ebenfalls auf.
„Werde ich dich wieder sehen?“
„Ich weiß nicht,“ antwortete ich ehrlich und schaute auf den Boden.
Oscar kam auf mich zu und schloss mich erneut in seine Arme und zu all meinem Erstaunen tat es gut, ich wollte mich nicht befreien.
Er schaute mir in die Augen und dann küssten wir uns.

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Beitragvon ChristineDaae » 21.11.2007, 17:35:12

Interessant... Ich rätsel gerade wer Oscar ist... Gibts den im Musical auch? *nachdenk* Oder heißt er eigentlich Luigi Lucheni? :wink: Bitte schreib bald weiter! :)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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Beitragvon Marie Antoinette » 21.11.2007, 19:48:11

Ja, wirklich interessant...

Ich denke ja, dass Oscar in deinem Teil die neue Liebe von Sisi wird, aber ich lass mich mal überraschen. Schnell weiter, bin schon gespannt auf die Fortsetzung. *anfeuer* :)

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Beitragvon Heldin » 25.11.2007, 12:51:39

So, wieder ein kleines Stück weiter :)


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6.

So standen wir eine Weile da, bis sich unsere Lippen wieder lösten, doch er hielt immer noch meine Arme fest.
Ich spürte, wie ich errötete, mist.
Oscar strich mir zärtlich mit der Hand über die Wange.
„Ich muss nun gehen und du solltest dich auch so langsam auf den Weg machen,“ sagte er.
„Werde ich dich wieder sehen?“ fragte ich.
Er lächelte leise. „Aber sicher, du wirst bald wieder von mir hören. So eine schöne junge Dame lässt man doch nicht warten.“
Ich errötete schon wieder etwas.
„Ich verspreche es,“ meinte er und ergänzte: „Aber vorher musst du mir etwas versprechen!“
„Was denn?“ erwartend schaute ich ihn an.
„Das du nicht doch noch springst, wenn ich nun weg bin.“
Ich biss mir auf die Unterlippe, auf einmal war mir mein Plan, der bevor ich Oscar traf in meinen Augen die einzigste Lösung war, furchtbar peinlich. Was sollte er nun von mir denken?
„Ich verspreche es,“ sagte ich und versuchte, seinem Blick auszuweichen.
„Dann kann ich ja nachher beruhigt schlafen gehen,“ sagte er mit einem Grinsen im Gesicht.
Er ging, aber nicht bevor wir uns noch einmal kurz geküsst hatten und ich blieb verwirrt zurück.

Ich lies mich auf den Boden sinken, mit dem Rücken gegen die Häuserwand und zog meine Knie an den Körper. Mir war ein wenig schwindelig und ich war verwirrt. Wie konnte es sein, dass ich erst mein Leben wegschmeißen wollte, weil meine große Liebe eine andere Frau geheiratet hat und später, noch am selben Abend, küsste ich einen anderen? Ich verstand mich selbst nicht mehr, auf einmal schwirrten mir 3 Männer gleichzeitig im Kopf herum.
Ich lehnte den Kopf gegen die Wand und starrte in die Ferne, von oben auf die bereits stockdunkle Stadt.
So saß ich lange da, bis ich irgendwo von unten meinen Namen hörte.

„Sisi! Sisi! Sisi, wo bist du?“
Ich trat an den Rand und schaute herunter. Unten sah ich meine Familie und noch ein paar
weitere Verwandte. Au weia, das gibt Ärger, dachte ich mir.
In diesem Moment entdeckte mich unsere Gouvernante.
„Um Himmels Willen Sisi, komm da runter!“ schrie sie aufgeregt und mir wurde klar, wie das nun von unten aussehen würde. Sie dachten alle, ich würde gleich hinunter springen.
Ich eilte auf die andere Seite und kletterte wieder rückwärts zu dem Fenster, aus welchem ich auch hochgeklettert war. Dort angekommen stürmte ich die Treppen hinunter, doch als ich raus wollte, merkte ich, dass die Haustüre inzwischen zugeschlossen war.
„So ein Mist,“ schimpfte ich vor mich hin und überlegte, wie ich nun heraus kommen würde.
Ich ging wieder ein Stockwerk höher und suchte nach einen Fenster, welches ich dort aber nicht fand, also ging ich noch ein Stockwerk höher. Dort war ein kleines und dies ließ sich zum Glück auch öffnen.
„Sisi, was hast du vor?“ rief unsere Gouvernante entsetzt. „Gehe sofort von dem Fenster weg!“
„Aber dann komme ich nicht heraus,“ widersprach ich und fing an herauszuklettern.
Als ich auf der äußeren Kante des Fensters angekommen war, rutsche ich mit dem Fuß weg
und stürzte. Unten schrieen alle wild durcheinander und ich hörte auch meinen eigenen Schrei. Doch kamen mir auch andere Gedanken in den Kopf. Ich flog, ich war frei. Bevor ich auf dem Boden aufkam fing mich ein mir wohl bekannter Mann mit längeren blonden Haaren auf.

In diesem Moment waren der Kaiser und Oscar wieder vergessen, ich ließ mich vom Tod in unser Haus in mein Zimmer tragen, wo er mich dann auf meinem Bett absetzte.
„Siehst du, du kannst nicht ohne mich leben,“ sagte er spöttisch.
„Das kann ich sehr wohl, ich habe eine neue Liebe gefunden, falls du es noch nicht mitbekommen hast,“ trotzte ich ihm.
Er lächelte. „Und wo war deine neue Liebe nun, als du ihn gebraucht hättest?“
Ich biss mir auf die Zunge. „Er kann ja nicht überall sei, er ist schließlich nur ein Mensch,“ verteidigte ich ihn.
„Du brauchst mich, auch wenn du dir noch so oft einredest, dass es nicht so wäre, Elisabeth und früher oder später wirst du das auch einsehen. Ich habe Zeit.“ Sagte er zu mir und strich mir durch die Haare.
Ich drehte meinen Kopf weg und als ich ihn wieder umdrehte, war er fort und meine Familie stand um mein Bett herum.

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Beitragvon Heldin » 30.11.2007, 16:35:45

So, obwohl keiner mehr geantwortet hatte :( trotzdem noch mal eine weiterführung, da mir das Schreiben zur Zeit solchen Spaß macht!

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7.


„Sisi, was machst du denn?“ fragte mein Vater und schaute mich besorgt an.
„Nichts als Ärger hat man mit dir zur Zeit,“ schimpfte meine Mutter.
„In die Irrenanstalt sollte man sie stecken,“ sagte unsere Gouvernante und ergänzte: „Sich wegen eines Mannes umbringen zu wollen in so einem jungen Alter, kein normal denkender Mensch würde das auch bloß in Erwägung ziehen.“
Verächtlich schaute ich sie an.
„Du kannst froh sein, dass dir nicht mehr passiert ist, Tod hättest du sein können!“ meckerte sie weiter, ohne auf meinen Blick auch nur einzugehen.
Bla, bla, bla, dachte ich mir und sparte mir die Mühe zu erklären, dass ich wirklich nur ausgerutscht bin. Es würde mir ja sowieso keiner glauben. Was wissen die auch schon?

Ich musste mir noch den ganzen restlichen Tag Vorwürfe anhören und war heilfroh, als es endlich Abend war und ich zu Bett gehen konnte.
Müde lies ich mich auf die Bettlaken fallen und dachte über den heutigen Tag nach.
„Ich kann ohne dich leben und du wirst schon sehen, Oscar wird sich bald wieder melden,“ sagte ich laut vor mich hin, wie um dem Tod noch einmal zu trotzen, dann war ich auch schon eingeschlafen.

Die nächsten Tage zogen sich mal wieder dahin, von Oscar kam keine Nachricht und so langsam fing ich selbst an, zu zweifeln, dass ich je wieder etwas von ihm hören würde. Vielleicht hatte er auch nur gesagt, dass wir uns wieder sehen, damit ich nicht doch noch springe, damit er hinterher kein schlechtes Gewissen haben muss.
Aber wieso hat er mich dann geküsst, fragte ich mich.
Da ich Helene kaum noch zu Gesicht bekam, fiel es mir wenigstens etwas leichter als vor der Hochzeit, den Gedanken an Franz-Joseph zu verdrängen, auch wenn er mich trotzdem noch täglich begleitete.

An einen der darauf folgenden Tagen wurde ich schon sehr früh von meiner Mutter geweckt.
„Sisi, steh auf, es ist ein Bote für dich da.“
„Ein Bote? Wer hat den denn geschickt?“ fragte ich und rieb mir verschlafen in den Augen.
Für einen kurzen Moment hatte ich die Hoffnung, dass der Bote von Franz-Joseph geschickt wurde, aber diese Hoffnung verflog gleich darauf schon wieder.
Er war von Oscar. Oscar hatte ausrichten lassen, dass er mich gerne wieder sehen würde, er hatte mich und meine Eltern zum Abendessen eingeladen. Er ließ noch um Verzeihung bitten, dass wir mit seinem bescheidenen Haus hier vorlieb nehmen müssen, da sich das Schloss seines Bruders leider in einem anderen Land befindet.

„Wer ist denn dieser Oscar?“ wollte meine Mutter wissen, als der Bote wieder gegangen war.
„Das geht dich überhaupt nichts an,“ blaffte ich sie an und wollte wieder in mein Zimmer verschwinden.
„Und ob mich das etwas angeht, ich bin immerhin noch deine Mutter, junge Dame, was fällt dir eigentlich ein so mir zu reden?“ schimpfte meine Mutter und stellte sich mir in den Weg.
Ich verdrehte die Augen.
„Ich habe ihn an dem Tag, als Helene geheiratet hatte..,“ mir wurde wieder schlecht, als ich das aussprach, „..kennen gelernt. Wir haben uns gut verstanden und er hatte mir versprochen, dass wir uns wieder sehen und wie du siehst, hat er es auch eingehalten.“ Erklärte ich schließlich, in der Hoffnung, dass mich meine Mutter nun in Frieden lies, aber ich sollte sie besser kennen.
„Also bist du doch endlich gescheit geworden und rennst nicht mehr deinen Seifenblasen nach,“ meinte meine Mutter und lächelte mich an.
Mein Magen krampfte sich wieder zusammen, aber diesmal vor Wut. Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
Das sind keine Seifenblasen und ich würde immer noch alles aufgeben, wenn er mich haben wollte, dachte ich mir, sprach es aber nicht aus, es verstand mich ja sowieso keiner.

Das Essen bei Oscar lief ganz gut, er gefiel meinen Eltern sofort.
„Ein richtig symphatischer junger Mann,“ sagten sie und so kam es, dass meine eigene Hochzeit genauso schnell stattfand, wie Helenes Hochzeit damals.

Am dem Tag, an dem meine Hochzeit stattfand, war ich richtig glücklich. Ich genoss die Vorbereitungen und freute mich auf die Hochzeit. Es wäre mir zwar immer noch lieber gewesen, wenn Franz-Joseph mich vor dem Traualtar erwartet hätte, anstatt Oscar, aber mit Oscar war ich auch sehr glücklich und gemeinsam mit ihm würde ich es schaffen, über den Kaiser hinweg zu kommen, dachte ich mir und da der Tod seit diesem Zwischenfall mit meinem Sturz kein einziges Mal mehr aufgetaucht war, fühlte ich mich dadurch bestätigt. Nun war ich an der Reihe Glück zu haben und gemeinsam mit Oscar würde ich alles schaffen.

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Beitragvon ChristineDaae » 30.11.2007, 17:30:57

Schön, wieder ein neuer Teil :) Tut mir Leid dass ich nicht schon zum ersten Teil was geschrieben hab, das war zu einer Zeit wo ständig dieses "Could not connect..." kam, wahrscheinlich hat das meine Nachricht nicht angenommen... :? Ich finde die Teile jedenfalls beide total super! Bitte schreib schnell weiter :D

Nur eine Kleinigkeit: "Du hättest Tod sein können", da heißt es "tot" und nicht "Tod" :wink:
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Beitragvon Marie Antoinette » 30.11.2007, 17:51:59

Ich find die zwei Teile auch wieder sehr schön. :D

Hab ich doch richtig vermutet dass Oscar erstmal ihre neue Liebe wird... das wird dem Tod aber eigentlich gar nicht gefallen, oder?

Bin mal gespannt wie es weitergeht! :D

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Beitragvon Heldin » 30.11.2007, 23:54:47

@ Chrstine..oh ja..hatte wohl wärhend des Schreibens zu sehr an den Tod gedacht :lol:


@ Elektra: Jepp, du hattest Recht und der Tod wird sich auch noch einiges einfallen lassen aber mehr verrate ich nun noch nicht :wink:



Danke für eure Comments und schön, dass es euch wieder gefallen hat :D

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Beitragvon Heldin » 22.05.2008, 23:46:32

Soo..ist nun ne Weile her, aber hier mal weider eine Weiterführung :wink:




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8.

Doch als es nur noch eine Stunde bis zu meiner Hochzeit hin war, überkam mich doch ein seltsames Gefühl. Auf einmal fragte ich mich, ob ich hier auch das richtige tat, ob alles nicht zu überstürzt war? Was, wenn ich mich nur mit Oscar ablenken will? Ach, quatsch, dachte ich mir und steckte mein Haar zu einer schönen Frisur.
„Sisi, bist du nun fertig im Bad?“ drang die aufgeregte Stimme meiner Mutter zu mir.
„Ja, Sekunde,“ rief ich, legte den Kamm beiseite, schnappte mir meine Wäsche und rannte in mein Zimmer, um mir mein Hochzeitskleid und den Schmuck anzuziehen.
Ich war total aufgeregt, so sehr, dass ich den Schmuck ein paar Mal fallen lies, bis ich ihn endlich im meinem Hals gelegt bekam.
Die Kette, die ich zur Hochzeit trug war ganz neu, ich trug sie das erste Mal. Oscar hatte sie mir gestern noch schicken lassen, als Zeichen, dass er nun bei mir ist.
Die ist aber schwer, dachte ich mir, aber freute mich, weil sie so gut zu meinem Kleid passte.
Schwungvoll rannte ich aus meinem Zimmer und wäre mal wieder beinahe mit unserer Gouvernante zusammengestoßen, die mir wieder einen missachtenden Blick schenkte.
Ich streckte ihr die Zunge raus, sobald sie mich nicht mehr sehen konnte.

„Sisi, mein Kind, du siehst toll aus, da könnte man glatt neidisch werden,“ begrüßte mich mein Vater, als ich zu ihm in die Kutsche stieg.
Ich lachte.
„Danke, Papa.“
Auf der Fahrt hielt uns noch ein Bettler auf und so kam es, dass ich beinahe zu meiner eigenen Hochzeit zu spät gekommen wäre.
Als ich mit Oscar vor dem Traualtar stand, war mir ganz schwindlig, ich wusste nicht, ob vor Aufregung oder vor Glück.
„Wenn das Euer Wille ist, so antwortet mit Ja,“ verkündete unser Pfarrer.
„Ja,“ antwortete ich sofort und erschrak, als der Raum meine Antwort wieder hallte.
Panisch sah ich mich um und auf einmal hörte ich jemand lachen.
Ich brauchte mich gar nicht erst umsehen, ich wusste wer es war.
Ich habe gewonnen, klang es in meinem Kopf, aber trotzdem beschlich mich wieder ein ungutes Gefühl.

Nach der Trauung fand noch ein Tanzfest zu unserer Ehren statt und als ich den Raum betrat, erblickte ich als erstes Franz-Joseph. Während der Trauung hatte ich ihn ganz vergessen und gar nicht dran gedacht, dass er vielleicht auch da war und nun stand er vor mir, lächelte mir zu und beglückwünschte mich zu meiner Hochzeit.
In meinem Hals bildete sich ein Kloß, vergessen war meine Selbstbeherrschung und in dem Moment bereute ich es, Oscar geheiratet zu haben.
„Danke,“ krächzte ich und versuchte gelassen zu bleiben.
„Es freut mich wirklich, dass du doch noch dein Glück gefunden hast,“ stellte Franz-Joseph fest.
Ich nickte, mir fiel nichts ein, was ich darauf sagen sollte.
In meinem Kopf schrie es: Du wärst mein besseres Glück, aber ich schwieg.
Nun quälte mich auch noch ein furchtbar schlechtes Gewissen, wie konnte ich das bloß Oscar antun, während unserer Hochzeit solche Gedanken zu haben? Wie konnte ich einen Menschen, der schon so viel für mich getan hatte, so verletzen?
Ich lies Franz-Joseph einfach stehen, mich störte es auch nicht, dass er mir irritiert nachsah.
Dieses Verhalten war nicht angemessen, aber ich fühlte mich so hilflos. Wieso konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich wollte doch nur mit Oscar glücklich werden.

Eine Weile lang durchkreuzte ich den Saal, begrüßte mal den einen, redete mal mit dem anderen und bekam tausende von Hochzeitsglückwünschen.
Irgendwann spürte ich dann zwei Arme, die mich umklammerten und mich zum Tanze zogen.
Ich sah Oscar tief in die Augen und wir küssten uns.
Seitlich hatte ich Franz-Joseph im Blick, er schaute uns an.
Ja, schau du nur, schau dir an, wie glücklich ich mit Oscar bin, waren meine Gedanken in diesem Moment und trotzig schlang ich meine Arme um Oscar und zog ihn noch näher an mich heran.

Als wir tanzten vergaß ich einen Moment die Welt um mich herum, vergaß die Hochzeitsgäste, vergaß Franz-Joseph und hätte ich nicht Oscars Hände auf meinem Rücken gespürt, ich hätte ich auch vergessen.
Ich fühlte mich so frei, als würde ich fliegen.
Doch auf einmal stoppte die Musik und es erklang ein langsamer, etwas betrüblicher Ton.
Irritiert löste ich mich von Oscar und schaute zu dem anderen Ende des Raumes, wo ein mir als bekannter Mann mit längeren blonden Haaren stand und mich höhnisch lächelnd beobachtete.

„Was willst du denn hier?“ herrschte ihn ihn an und erinnerte ihn, dass ich so eben geheiratet habe, dass ich also sehr wohl ohne ihn konnte.
Er lachte nur und meinte: „Warte es ab, Elisabeth, der letzte Tanz, ja, der letzte Tanz, der gehört alleine mir.“
Ich schnaubte verächtlich, wie konnte der Tod nun bloß noch so zuversichtlich sein?
Doch er sagte nichts mehr weiter, er war einfach weg, als hätte ich ihn mir nur eingebildet.
Seufzend klammerte ich mich an Oscars Schultern fest, es wurde mir gerade alles etwas zu viel.
Erst meine komischen Gedanken über Franz-Joseph und nun auch noch der Tod, der mich wieder verhöhnte, obwohl doch alles so gut lief gerade.
„Ich möchte gerne gehen,“ flüsterte ich Oscar ins Ohr und wie verließen das Tanzfest.
Zuhause angekommen schminkte ich mich ab, badete noch mal, weil ich während des Tanzens so viel geschwitzt hatte und legte mich neben Oscar in sein Bett, es war so vorgesehen, dass ich heute bei ihm übernachtete, bald würde ich sowieso bei ihm einziehen.
Er zog mich in seine Arme und blickte mir mit einem warmen Lächeln tief in die Augen.
„Ich liebe dich, Elisabeth,“ sagte er.
„Ich liebe dich auch,“ erwiderte ich und er presste seine Lippen auf meine.
So lagen wir ewig da.
Er begann, mich zu streicheln und auf einmal wurde mir ziemlich heiß, mein Atem ging auch etwas unregelmäßiger als zuvor.
Er fing an, mir mit seinen Händen unter mein Kleid zu fahren, um es mir auszuziehen und auf einmal bekam ich Panik.
Ich wusste nicht wieso, aber ich hielt seine Hände fest, dabei sehnte sich mein Körper in diesem Moment so sehr nach etwas Liebe und Zärtlichkeit.
„Was ist denn los?“ wollte er wissen und schaute mich besorgt an.
„Habe ich etwas falsch gemacht, tut dir etwas weh?“
Ich schüttelte den Kopf.
Ich setzte mich hin und zog meine Beine an den Körper.
„Sisi, nun rede doch mit mir, was ist los?“ flehte der Mann an meiner Seite mich an.
Doch anstatt zu antworten, lies ich nur den Kopf auf meine Knie fallen und weinte.
Was hätte ich denn sagen sollten? Ich will dich, ich will doch so sehr, aber ich kann nicht?
Irgendwann merkte ich, wie er sich neben mir resigniert hinlegte und Ruhe gab.
Ich legte mich auch neben ihn und irgendwann schlief ich auch ein, nachdem mein Körper endlich aufgehört hatte zu zittern.
Zuletzt geändert von Heldin am 23.05.2008, 01:13:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Sisi Silberträne » 23.05.2008, 01:08:13

Oh, da hast du aber schnell geschrieben, und ich merke gerade, dass ich auf die letzten Teile gar keinen Kommentar gepostet habe *schäm*

Im Großen und Ganzen finde ich es gut geschrieben, nur Manches will nicht recht in so eine Geschichte passen, nicht in die Zeit damals. Zum Beispiel eine Formulierung wie "anzicken". Und wenn Sisi wirklich ihre Mutter so angegangen wäre, hätte sie mindestens links und rechts eine gehabt, würd ich sagen. Sie ist zwar sehr frei aufgewachsen, aber früher war die Erziehung einfach noch anders.

Oscar finde ich einen interessanten Charakter, er scheint ja wirklich lieb zu sein. Hoffentlich bleibt er auch lieb, sooooonst :twisted: Ich bin jedenfalls gespannt, wie es nun weiter geht, hast ja an einer sehr interessanten Stelle aufgehört. Hoffentlich lässt du uns dieses Mal net so lang zappeln ^^

Ach ja, Zahlen bitte ausschreiben - meine Deutschprof hat darauf immer gepocht, und sie hat ja recht, es wirkt einfach besser *Deutschlehrermodus aus* ;)
Zuletzt geändert von Sisi Silberträne am 23.05.2008, 01:13:21, insgesamt 2-mal geändert.
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You will see those better days!
Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn!

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Beitragvon Heldin » 23.05.2008, 01:11:56

Danke für dein kommentar Sisi :)
Oscar wird bestimmt noch interessanter *hehe*

Oh, und danke für deinen Tipp, ich werde mir gleich noch ein anderes Wort für diese Stelle einfallen lassen, obwohl es der Tod war, den sie "angezickt" hatte, soweit ich mich erinnern kann :wink:


Edit: Habs schon geändert!

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Beitragvon ChristineDaae » 23.05.2008, 09:56:17

Eine schöne Fortsetzung :) Dieser Oscar wird mir immer rätselhafter... Aber er scheint ja ganz nett zu sein :)
Hoffentlich kommt bald der nächste Teil :)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
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