~Radu~ hat geschrieben: Die Handlung hab ich jetzt nicht so ganz mitbekommen, aber es fiel sehr oft das Wort "***" (in seiner ursprünglichen Bedeutung)
Naja, so oft fällt das Wort in dem Stück auch wieder nicht.
Die Handlung:
Akt I Im Traininglager der Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Provo, Utah, der junge, gutaussehend und übereifrige Kevin Price leitet die Vorführung der Tür-zu-Tür-Bekehrungsmethode ("Hello!") seiner Klasse. Sein Klassenkamerad Arnold Cunningham, eine fette, chaotische Brillenschlange und Gewohnheitslügner, ist allerdings darin äußerst unbeholfen: Er klingelt zu stürmisch und improvisiert die Dialogen, anstatt sich an die Vorlage zu halten.
Price glaubt, dass er nach Orlando, Florida, auf seine 2-Jahre-Missionierungsreise geschickt wird, wenn er dafür lange genug betet, und ist schockiert, als er erfährt, dass er stattdessen auserwählt wurde, für zwei Jahre mit Cunningham nach Uganda zu reisen ("Two By Two"). Die zwei verabschieden sich am Flughafen von ihren Familien (um den Jungs Afrika schmackhafter zu machen, hat Kevins Vater eine Nachbarin angeheurt, die dort in Rafiki-Kostüm auftritt

). Price ist sich sicher, er wird in Afrika Wunder vollbringen (allein), während Cunningham einfach glücklich ist, endlich einen besten Freund (den er aber nur am Tag davor kennengelernt hat) gefunden zu haben, der - gemäß Missionsregel Nr. 72 - ihn wortwörtlich nicht allein lassen darf, es sei denn, um aufs Klo zu gehen ("You And Me (But Mostly Me)").
Gleich nach der Landung in Uganda werden die Missionare von den schwerbewaffneten Soldaten des Kriegsherrn General Butt-Fucking-Naked (ein General Butt Naked gibt es übrigens wirklich: Er heißt eigentlich Joshua Milton Blahyi und ist ein bisher nicht verurteilter liberianischer Kriegsverbrecher und Kannibale) beklaut und bedroht.
Als sie später das Dorf, wo sie missionieren sollen, erreichen, werden sie eher unbegeistert vom Dorfchef Mafala Hatimbi und einer Gruppe von Dorfbewohnern empfangen. Sie erklären den Missionare, dass keiner im Dorf richtig Zeit hat, sich intensiv mit Religion auseinanderzusetzen, da es dort tagtäglich gilt, Probleme wie Hunger, Armut und AIDS zu bewältigen. Außerdem wird das Dorf vom General und seinen Männern ständig überfallen, da der General will, dass alle Frauen beschnitten werden. Um ihr Leben scheinbar besser zu machen, wiederholen die Eingeborenen ständig den Satz "Hasa diga eebowai" und singen diesen Satz auch als Lied ("Hasa Diga Eebowai"). Price und Cunningham singen mit, müssen dann aber entsetzt feststellen, dass "Hasa diga eebowai" übersetzt "Fick dich, Gott" heißt und, dass die Dorfbewohner ständige Gotteslästerung begehen, um sich aufzumuntern.
Danach zeigt Nabulungi, Hatimbis Tochter, Price und Cunningham ihre Unterkünfte, wo sie die anderen Missionare treffen, die in der Region stationiert sind, und die bisher nicht in der Lage waren, auch nur einen einzigen Einheimischen dazu zu bringen, zum Mormonentum zu konvertieren. Elder McKinley, der Gebietsleiter, lehrt Price und Cunningham eine allgemein akzeptierte Methode für den Umgang mit negativen und unangenehmen Gefühlen, die durch die Anforderungen des mormonischen Lebensstils hervorgerufen werden (einschließlich sein eigener verdrängter homosexueller Gedanken), nämlich "schalte es aus wie einen Lichtschalter" ("Turn It Off"). Die anderen stimmen zu, dass ihre Gefühle um jeden Preis verborgen bleiben müssen. Price wird von Ängsten gequält, aber Cunningham versichert ihm, dass er (Price) die Eingeborenen erfolgreich in die Kirche holen wird ("I Am Here For You").
Price ist jetzt sicher, dass er Erfolg haben wird, wo die anderen Mormonenältesten versagt haben, und unterrichtet die Eingeborenen über Joseph Smith, den Gründer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, durch ein Lied, das als eine Hommage an Smith beginnt, aber schließlich in einer Huldigung von Price an sich selbst endet ("All-American Prophet"). Die Eingeborenen zeigen nicht das geringste Interesse, da sie Religion nutzlos und Price arrogant und lästig finden. Kurz nach Prices Versuch, die Eingeborenen zu verblüffen, trifft General Butt-Fucking-Naked ein und fordert die Beschneidung der weiblichen Dorfbevölkerung am Ende der Woche, was die Dorfbewohner sehr in Wut bringt und schließlich dazu führt, dass der General wahllos einen Dorfbewohner exekutieren lässt, um die Proteste der Einheimischen zu ersticken. Sicher nach Hause zurückgekehrt, träumt Nabulungi, bewegt von Prices Versprechen von einem irdischen Paradies, von einem besseren Leben in einem neuen Land ("Sal Tlay Ka Siti").
Im Missionshauptquartier gerät Elder McKinley in Panik, nachdem er die Nachricht erhalten hat, dass der Missionspräsident einen vollständigen Bericht über den derzeitigen Stand ihrer extrem erfolglosen Mission verlangt, und seine Angst wird noch verstärkt, nachdem er von Prices und Cunninghams Scheitern erfährt. Schockiert von der Exekution und von der dunklen Realität Afrikas beschließt Price seine Mission aufzugeben, die Versetzung nach Orlando zu beantragen, während Cunningham – loyal wie immer – ihm versichert, er werde Price überall hin folgen ("I Am Here For You (Reprise)"). Price jedoch trennt sich kurzerhand von seinem Missionsbegleiter. Allein und mit gebrochenem Herzen findet Cunningham den Mut, die Leitung zu übernehmen, als Nabulungi (dessen Namen er allerdings nie richtig aussprechen lernen wird) zu ihm kommt, um mehr über das Buch Mormon zu erfahren ("Man Up").
Akt 2Da Cunningham viel Wissen über das Buch Mormon fehlt (er hat das Buch nie gelesen), denkt er sich Geschichten aus, in denen er das, was er über die mormonischen Lehren weiß, mit Versatzstücken aus Science-Fiction und anderen kulturellen Ideen kombiniert ("Making Things Up Again"). Cunninghams kreative Geschichten beziehen sich sogar auf die Probleme des Lebens in einem vom Krieg zerrissenen Uganda, was die Eingeborenen zum Zuhören bringt. Cunningham fühlt sich schuldig, dass er gegenüber den Eingeborenen die Wahrheit verdreht, aber er sagt sich, wenn er damit Menschen hilft, kann es nicht falsch sein. Price, der sich auf seine Abreise vorbereitet, sinnt über die Vergehen nach, die er in seiner Kindheit begangen hat, zum Beispiel, dass er oft die Schuld auf seinen Bruder Jack abgewälzt hat. Er erinnert sich an die Alpträume über die Hölle, die er als Kind hatte und gerät in Panik, als seine Alpträume wieder beginnen ("Spooky Mormon Hell Dream").
Price erwacht aus seinem Alptraum und stellt fest, dass es falsch war, seinen Posten aufzugeben; er teilt seinen Missionars-Kollegen mit, dass er sich wieder seiner Mission verpflichtet fühlt. Cunningham kommt und verkündet, dass zehn Afrikaner begierig an der Kirche interessiert sind. Da der Stachel von Prices Ablehnung noch in seinem Fleisch steckt, ist er nicht bereit, Price zurück in sein Leben zu lassen. Durch die vielversprechenden Nachrichten vom Erfolg in der Region ist Price jedoch inspiriert und begibt sich auf die "Mission, für die er geboren ist". Price tritt dem General mit dem Buch Mormon in der Hand gegenüber, entschlossen, ihn zu bekehren ("I Believe").
Cunningham beendet seine Predigt und die Dorfbewohner sind begeistert: Sie lassen sich taufen und akzeptieren das Mormonentum. Nabulungi und Cunningham teilen einen gemeinsamen zärtlichen Moment, als er sie tauft ("Baptize Me"). Die Mormonen-Missionare empfinden Gemeinsamkeit mit den Menschen in Uganda und feiern ("I Am Africa"). Prices Versuch, General Butt-Fucking-Naked zu bekehren, ist leider misslungen, und er endet damit, dass ihm sein Exemplar des Buches Mormon buchstäblich in den Arsch geschoben wird. Nachdem das Buch operativ aus seinem Rektum entfernt worden ist, ertränkt Price seinen Kummer in vielen Tassen Kaffee in einem Café in Kitguli, wo Cunningham ihn findet. Er erzählt dem verbitterten Price, dass sie zumindest so tun müssen, als seien sie Missionsgefährten, weil der Missionspräsident und andere hochrangige Führer der Mormonen kommen wollen, um das ugandische Missionsteam zu besuchen und ihnen wegen ihres Erfolges zu gratulieren. Nachdem Cunningham weg ist, reflektiert Price voller Bitterkeit über all die gebrochenen Versprechen, die die Kirche, seine Eltern, seine Freunde und das Leben im Allgemeinen ihm gemacht haben ("Orlando").
Bei der Feier werden Price und Cunningham als die erfolgreichsten Missionare in ganz Afrika gefeiert. Kurz darauf platzen Nabulungi und die Dorfbewohner herein und bitten darum, ein Schauspiel aufführen zu dürfen, um sie mit der "Geschichte von Joseph Smith, dem amerikanischen Moses" zu ehren ("Joseph Smith American Moses"). Das Schauspiel stellt allerdings die Verzerrungen der gängigen mormonischen Lehre dar und enthält überdies die "Verzierungen", die Cunningham hinzugefügt hat. Der Missionspräsident ist entsetzt und befiehlt allen Missionaren, nach Hause zurückzukehren. Er sagt zu Nabulungi, sie und ihre Landsleute seien keine Mormonen. Cunningham ist deprimiert, weil er den Dorfbewohners letztendlich mehr Ärger als Segen gebracht hat und weil er das Gefühl hat, dass er eine Enttäuschung für die Kirche ist. Price jedoch erkennt, dass Cunningham Recht hatte: Dass, obwohl die Schriften wichtig sind, es noch wichtiger ist, dass die Religion den Menschen hilft. Price und Cunningham versöhnen sich und versichern sich gegenseitig, dass sie in Afrika bleiben und gemeinsam den Ugandern helfen wollen und dass sie beste Freunde sind ("You And Me (But Mostly Me) (Reprise)").
Als die desillusionierte Nabulungi hereinplatzt, um den Dorfbewohnern mizuteilen, dass die Missionare gelogen haben und, dass sie nie nach "Sal Tlay Ka Siti" kommen werden, ist sie erstaunt zu erfahren, dass ihre Landsleute die Geschichten, die Cunningham ihnen erzählt hat, nie wirklich wörtlich genommen haben, sondern schon immer als Metaphern, die ihnen im täglichen Leben helfen sollen (auch das Mormonentum betreffend), verstanden haben. Durch Prices wiederhergestellte Zuversicht gewinnen sie sogar genug Selbstvertrauen, um dem Despoten zu widerstehen (Cunningham droht ihm, durch die Kraft Jesu aus ihm eine Lesbe zu machen). Die Missionare schließen sich mit den Dorfbewohnern zusammen und alle kommen zusammen, um "The Book of Arnold" zu evangelisieren. Price bringt die Mormonen und die Ugander dazu, sich zu verbünden, um die Erde zu ihrem Paradies-Planeten zu machen, denn schließlich sind sie doch alle Heilige der Letzten Tage ("Tomorrow Is A Latter Day").