Tja, dann man ein Bericht aus etwas anderer Sicht
Ich bin noch ganz high von den tollen Aufführungen und kann es noch nicht glauben, dass es schon vorbei ist – jetzt sollte es doch erst losgehen... Zwei Shows sind entschieden zu wenig, da kann man gar keine Dernierenspäßchen machen
Langer Rede, kurzer Sinn – die beiden Musicalaufführngen sind rum. Heute Abend ist noch After-Show-Party und dann wars das
Story
Berlin, Sommer 1989: Doreen Beetz, Die Tochter eines Schuldirektors in Ostberlin, entdeckt beim heimlichen West-Fernsehen mit ihren Freundinnen Heike und Maike ihren angeblich 1953 erschossenen Stiefonkel im Fernsehen. Sie schreibt an die angegebene Adresse in den Westen, um mehr herauszufinden, und gerät dabei an Markus Pacinksi, den Sohn ihres Stiefonkels.
Zwischen den beiden entwickelt sich per Post eine tiefe Freundschaft – Katja, Markus´ beste Freundin, und auch Heike und Maike sehen das Ganze sehr kritisch.
Im Oktober treffen sich die beiden im Pergamonmuseum. Sie wollen, dass ihre Väter sich wiedersehen, aber das Treffen endet in einem Fiasko – die beiden Brüder wollten sich nicht treffen und dass Herr Beetz seinen Bruder, der Verräter und Flüchtling ist, wiedersieht, kann katastrophale Auswirkungen auf seine Stellung haben.
Es kommt, wie es kommen muss: Herr Beetz wird suspendiert; er verliert die Stellung, für die er jahrelang gearbeitet hat.
Im Westen gesteht Katja Markus ihre Liebe. Der aber hat sich in Doreen verliebt, obwohl sich die beiden nur einmal gesehen haben.
An Doreens 18. Geburtstag, dem 9. November 1989, kommen sämtliche Verwandten zu Besuch und nerven sie fürchterlich. Sie interessiert nur ein möglicher Besucher – Markus, der versprochen hat, sie an ihrem 18. Geburtstag besuchen zu kommen.
Zu allem Überfluss kommt auch Enrico, Doreens Cousin, der bei der Stasi arbeitet. Im Lauf der Feier stellt sich heraus, dass Enrico Herrn Beetz an die Staatssicherheit verraten hat, als er seinen Bruder getroffen hat.
Markus währenddessen kann nicht zu Doreen kommen – sein Vater verbietet ihm, in den Osten zu gehen. Er hat Angst um seinen Sohn, weil es in dieser Nacht gefährlich ist in der Nähe der Grenze – noch gefährlicher als sonst. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auf die demonstrierenden Menschen geschossen wird.
Aber Markus geht trotzdem – er und Doreen treffen sich an der Grenze, als die Mauer schließlich fällt.
Sonntag, 13.4.2008; 17:00 Uhr
Cast
In der Reihenfolge, in der sie mir eingefallen sind^^ Also nicht nach Wichtigkeit der Rolle oder so...
Herr Beetz – Ulrich Berger
Frau Beetz – Sarah Höppner
Doreen Beetz – Elisa Haralampides
Heike – Ursula Herrmann (das bin ich^^)
Maike – Alexandra Dasch
Enrico – Matthias Winckhler
Herr Pacinski – Johannes Wendler
Frau Pacinksi – Raphaela Doblinger
Thomas Pacinski – Johannes Berger
Markus Pacinski – Fabian Schulz
Katja – Hannah Müller
Erzähler – Martin Berger
Tante Jana – Esther Chase
Tante Anne – Hannah Müller
Onkel Erhard – Johannes Berger
Dance Captain – Esther Chase
Was kann ich sagen? Es ging gut los, auch wenn sie Menschen nicht wie erhofft auf die extrem hyperaktiven Figuren Heike und Maike reagiert haben. Aber mit der Zeit sind die Leute dann doch aufgetaut – in der zweiten Szene hatten wir sie endgültig
Es sind nur Kleinigkeiten schiefgegangen; kleine Versprechen und so weiter, das hat man ja fast immer. Alles in allem lief die Vorstellung aber sehr gut.
Ich hatte zunächst ziemliche Sorgen wegen der Beleuchtung und dem Ton, weil zum einrichten üben nur die Generalprobe ging – vorher waren wir auf der Probebühne. Aber zum Glück ging alles relativ gut.
Jetzt aber zum Stück: In der ersten Szene entdeckt Doreen ihren Stiefvater im Fernsehen. Es lief gut; Elisa hat sehr überzeugend gespielt und ich hoffe, Alex und ich auch
Es ist nicht leicht, einen Charakter zu spielen, der einem selbst überhaupt nicht entspricht, aber anscheinend hat es gut geklappt
Gegen Ende der Szene ist das Publikum langsam aufgetaut; vorher waren alle noch sehr ruhig. Aber ab da war alles gut
In der zweiten Szene bekommt Markus im Westen den Brief, den Doreen ihm geschrieben hat. In dieser Szene muss ich später in anderer Verkleidung tanzen, deshalb konnte ich von hinter der Bühne zuschauen. Die Szene ging sehr gut, Hannah hat Katja absolut perfekt gespielt und ihr Song, "Im wilden Osten", war super gesungen. Bei diesem Song musste ich dann auch tanzen
Und Fabian, der Markus spielt, muss in der Dancebreak ein paar Takte Geige spielen. Er hat toll gespielt – zum Glück! Die Stütze, die an der Geige ist, damit er sie richtig ansetzen kann (ich weiß gar nicht, wie dieses Ding heißt
) ist runtergefallen, als er in aller Schnelle die Geige geholt hat...
Wir mussten alle aufpassen, dass wir nicht draufsteigen und er musste ohne Stütze spielen^^ Aber er hat das zum Glück auch so super gemacht.
In der dritten Szene bekommt Doreen ziemlich Ärger, weil sie in den Westen geschrieben hat, und Herr Beetz ist verständlicherweise wütend, als er Markus´ Brief entdeckt. Zum Glück schreibt Markus unverfänglich, sodass Doreens Eltern denken, sie hätte einen Jungen kennengelernt, mit dem sie sich treffen will. Diese Szene war auch gut – nur leider hat man Ulrich alias Herrn Beetz nicht sehr gut verstanden, als er gebrüllt hat, weil das Mikro übersteuert hat^^ Alles andere ging aber gut.
Die vierte Szene spielt an der Grenze zwischen der DDR und Westdeutschland. Die Familie Pacinski reist in die DDR ein, um ins Pergamonmuseum zu gehen. Herr Pacinski freut sich zwar, dass Markus sich plötzlich für Kultur interessiert, aber mit dem Pergamonmuseum ist er nur teilweise einverstanden – der Osten ist ihm suspekt. Ich habe diese Szene nicht gesehen, weil ich mich für die nächste umziehen musste, aber laut meinen Eltern, die die Vorstellung ja gesehen haben, war sie sehr lustig.
In der fünften Szene treffen sich die beiden Väter – und auch Doreen und Markus. Die beiden sind sofort fasziniert voneinander und verlieben sich ineinander. Katja ist eifersüchtig und auch Heike und Maike sind sehr misstrauisch gegenüber den "Wessis". Das ist die Szene, in der ich zum ersten Mal solo singe. Es ist nicht viel, nur eine Strophe in einem Chrostück ("Pscht!") – aber immer hin...
Ich habe vorher schon immer wieder Chorstücke, aber solo singe ich erst dann. Es lief gut, glaube ich, jedenfalls haben mir das mehrere Leute gesagt.
Die Haupt-Solo-Partien haben in dieser Szene aber natürlich Markus und Doreen alias Fabian und Elisa, die beide sehr schön gesungen haben.
Nach der Pause ging es mit der sechsten Szene weiter, der ersten, die parallel im Osten und Westen spielt. Vorher wird immer nur links bzw. rechts von der Mauer in der Mitte der Bühne gespielt; in dieser Szene zum ersten Mal auf beiden gleichzeitig. In dieser Szene bekommen Doreen und Markus großen Ärger, weil sie die Väter dazu gebracht haben, sich wieder zu treffen. Doreen erfährt, dass ihr Vater suspendiert wurde.
Ich habe die Szene nicht gesehen, weil ich bis zu Szene acht in den Garderoben bleibe, aber nach allem, was ich gehört habe, war es gut gespielt von allen.
In der siebten Szene sind nur Katja und Markus beteiligt – Katja sagt Markus, dass sie ihn liebt. Er ist bestürzt darüber; Katja ist schließlich seine beste Freundin, aber er liebt Doreen. Die Szene war wundervoll gespielt. Gegen Ende der Szene stand ich auf Auftritt hinter der Bühne und Katjas Ballade "Wenn Träume platzen" hat mich fast zum Weinen gebracht. Zum Glück nur fast; schließlich musste ich in der Szene danach wieder hyperaktiv sein.
In der achten Szene hat Doreen Geburtstag. Das ist die zweite Szene, in der ich solo singe, und zwar, um ihr zu gratulieren. Das lief auch ziemlich gut. Ich muss zusammen mit Maike sehr quietschig singen – wie eine Mischung aus Ente und Alien
Es soll halt nervig klingen...^^
Wir haben jedenfalls alle großen Applaus für diese Stück gekriegt
Danach kommt Enrico dazu – der, wie sich langsam herausstellt, die Familie vorher an die Staatssicherheit verraten hat. Er singt auch noch einen Song, "Staatssicherheit", der super war. Er singt toll und kann auch gut spielen
Der Song kam super an.
Dann folgt die letzte Szene – der Mauerfall. Also abgesehen davon, dass die Mauer schneller weg war, als sie sein sollte, und der Tatsache, dass der Dirigent nach 2 Takten Vorspiel noch einmal angefangen hat, lief das auch gut
Das Publikum war absolut begeistert. Ich freu mich schon auf die Kritiken und werd die nächsten Tage mal die Zeitungen wälzen
Hm, und jetzt tun mir die Hände weh vom Schreiben und ich muss in einer halben Stunde los zur After-Show-Party. Der Bericht von der Schulvorstellung heute folgt bald – wenn noch Interesse besteht