
Vielleicht habt ihr ja auch mal lustige, schöne oder skurrile Erlebnisse, die ihr mal erzählen wollt.

Hier nun also unser Erlebnis in Wien:
Da wir das Schloss Schönbrunn zwar schon oft von außen gesehen hatten aber noch nie darin gewesen waren, beschlossen meine Mutter, meine Schwester und ich, auch aufgrund des saukalten Wetters, einmal wieder richtig schöne Mustertouristen zu sein und das Schloss zu besichtigen. Wir erstanden unsere Tickets und bekamen, bevor wir die Räume betraten, jeder einen von diesen Audio-Guides, die aussehen wie Telefonhörer und die überwiegend an den Ohren umherwandelnder Touristen zu finden sind.

Wir betraten also den ersten Raum und drückten den Startknopf. Gebannt lauschten wir, wie eine Stimme erst die Benutzung dieses Gerätes erklärte und dann etwas über den Bau und die allgemeine Geschichte des Schlosses erzählte.
Nur unsere Mutter blickte etwas verwirrt und fummelte an ihrem Hörer herum. Als wir sie fragend anschauten flüsterte sie: „Ich glaube, meiner spricht Türkisch!“ Dabei machte sie ein so hilfloses Gesicht, dass wir schon losprusteten. Schnell ging sie noch einmal zurück und lies sich das Gerät richtig einstellen.
Als sie zurückkam, hielt sie auch den Hörer ans Ohr und lauschte aufmerksam. Nur bald bekam ihr Gesicht wieder einen verwirrten Ausdruck und sie lief verwirrt im Raum hin und her. Sie fragte meine Schwester, die gerade in der Nähe stand, „Wo sind denn hier die Öfen?“ Meine Schwester: „Was für Öfen?“. Meine Mutter: „Na, der erzählt mir hier immer was von Kachelöfen an den Wänden!“ Woraufhin meine Schwester erneut von einem Lachkrampf geschüttelt zu Boden ging. Meine Ansage im Hörer war inzwischen auch vorbei und ich ging zu den beiden um zu sehen, was los war. Meine Mutter sagte zu mir: „Ich weiß auch nicht, ich hab hier was von Öfen gehört. Aber hier sind doch gar keine! Was hat er denn bei dir gesagt?“
Ich: „Also ich soll jetzt weiter in Raum 1, das „Gardezimmer“ gehen. Meine Mutter darauf verzweifelt: „Ich soll jetzt in ein Billardzimmer!“ Darauf ging auch ich lachend zu Boden. Die Situation und ihr Blick dazu waren einfach zu komisch! Während wir uns noch vor Lachen aneinander festhielten (ein Glück, dass es an diesem Tag sehr leer war, sodass wir niemanden störten), lief meine Mutter noch einmal zurück um herauszubekommen, was denn nun wieder falsch war.
Daraufhin kam ein Mann in Uniform mit ihr mit und versuchte ihr zu erklären, dass sie wohl einen Raum übersprungen hätte. Es war wohl so, dass sie, während wir noch die Einführung hörten, sie, aufgrund des anfänglichen Sprachproblems, schon den Text zum „Gardezimmer“ gehört hatte, in dem sich dann auch die besagten Öfen befanden. So gingen wir nun also zusammen in das Gardezimmer und meine Schwester und ich hörten uns den Text an, während unsere Mutter andächtig die Kachelöfen betrachtete. Anschließend gingen wir alle drei gemeinsam ins „Billardzimmer“ und die Welt war wieder in Ordnung…
Nachtrag: Irgendwann im Schloss, fragte meine Mutter dann, wann und von wem das Schloss eigentlich gebaut wurde. Ich erzählte es ihr und darauf kam das denkwürdige Zitat von ihr:
„Ah ja! Das muss man euch erzählt haben, als ich noch nach den Öfen gesucht habe!“ :lol: