Hair (Amstetten, 4.8.2007)

Wie gefiel euch eine Vorstellung und was würdet ihr kritisieren?

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Theresa
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Hair (Amstetten, 4.8.2007)

Beitragvon Theresa » 20.08.2007, 20:13:11

Die Inszinierung von Kim Duddy in Amstetten weicht ein bisschen von der gewöhnlichen ab: Ihr "Tribe" ist ein Zirkusensemble, dass durch ganz Amerika tourt.
Hier eine Zusammenfassung des Inhalts (Ist ein bisschen lang geworden...)
Erster Akt:
Claude (MARK SEIBERT) wird in einer Zeremonie in das Zirkusensemble von Berger (ROB FOWLER) und dessen Freundin Sheila (SABINE MAYER-FOWLER) aufgenommen. Alle glauben fest daran, dass ein neues Zeitalter anbrechen wird. Dionne (KUDRA OWENS) singt über Harmonie und Berständnis unter den Menschen "Aquarius".
Berger begrüßt das Publikum und stellt sich als Zirkusdirektor vor ("Donna"). Woof (PHETON QUIRANTE, konnte wegen Erkrankung bei unserer Vorstellung leider nicht spielen, der Woof wurde deswegen von RAMESH NAIR gespielt, der auch die Margaret Mead spielte), der Zauberer und "Gärtner" der Gruppe, predigt seine "Religion" das Kamasutra ("Sodomie"). Ein weiteresa Mitglied des Ensembles ist Hud (RUBEN HEERENVEEN), der für die Gleichberechtigung der Schwarzen kämpft ("Colored Spade"). Unter diesen findet Claude einen Platz für sich und seine Träume ("Manchester England")
Die Zirkustruppe kämpft für die Gleichstellung der Hautfarben ("I'm black"), ein klassenlose Gesellschaft ("Ain't got no") und kollidiert dabei mit den Wertvorstellungen der Generation ihrer Eltern ("Dead end"). Besonders Sheila setzt sich unbeirrbar für den Kampf gegen politische Gewalt und für Menschenrechte ein. Ihr Glaube an die Kraft der Liebe lässt sie unermüdlich zu Demonstrationen ("Ain't Got no Grass") gegen den Krieg im Irak aufrufen.
Jeanie war es, die Claude zum Zirkus gebracht hat undsie ist hoffnungslos in ihn verliebt. Sie hat sich den Kamp gegen die Umweltzerstörung ("Air") verschrieben. Si ist schwanger, hat den Vater ihres Kindes jedoch nie wieder gesehen und ihre Eltern versagen ihr jede finanzielle Unterstützung. So findet auch sie Halt und Wärme in der Gruppe.
Claude ist zum Militärdienst einberufen worden. Seine Eltern setzenihn unter Druck und appellieren an seinen Patriotismus. Claude hingegen möchte die engen Grenzen seines Elternhauses sprengen ("I Got Life")
Während auf der Bühne die Vorstellung weitergeht ("Going Down"; toll gemacht), warten die Freunde in der Garderobe auf Claudes Rückkehr von der Musterung. Vrezweifelt darüber, dass er tauglich für die Armee ist, sucht Claude nach Auswegen und denkt daran, seine Einberufungsbefehl zu berbrenne. Berger provoziert ihn mit der Behauptung, Claude werde sich der staatlichen Autorität beugen und "plündern, vergewaltigen und töten".
Der Zirkus ist in Washington angekommen und auch dort demonstriert das Ensemble auf der Straße für den Frieden.
Während der Vorstellung auf ihre eigenwillge Lebensweise angesprochen , beharren Berger, Claued und der gesamte Zirkus auf ihr Recht auf Individualität ("Hair").
Sheila unterbricht ihren Song "IBelieve in Love") um das Publikum auf die aktuelle Kriegssituation im Irak aufmerksam zu machen. Berger ist deswegen sauer auf Sheila und stellt sie hinter der Bühne vor der gesamten Truppe bloß. Sheila ist von seiner aggressiven Art tief verletzt- sie versteht nicht, dass gerade der, der sich für die Gerechtigkeit in der Welt entsetzt, privat keine Gefühle zeigen kann- Stolz ist so einfach, Vergebung so schwer ("Easy to be hard").
Crissy (LUCCA ZUECHNER), die jüngste der Truppe, schleicht sich am Abend aus dem Zirkus. Sie ist auf der Suche nach dem ihrem Schwarm ("Frank Mills")
Die große Zusammenkungt in Washington ("Be- In") steht bevor; das friedliche Zusammensein gipfelt in der rituellen Berbrennung Verbrennung der Einberufungsbefehle. Einer nach dem anderen wirft seine Karte ins Feuer- Claude zögert: Zu präsent sind die Werte seiner Eltern und das Pflichtgefühl gegenüber der Gesellschaft ("Where do I go")

Zweiter Akt:
Der Zirkus ist nach Philadelphia weitergezogen. Der "Electric Blues" lässt alte und neue (Musik)Traditionen aufeinander prallen.
Claude hat sich lange nicht bei seinen Freunden sehen lassen. Als er wieder auftaucht, verschenkt er plötzlich persönliche Dinge und Berger wird misstrauisch. ER und Jeanie beginnen zu ahnen, was in Claude voergeht.
Woof rast auf die Bühne, um wieder einmal über die unterschiedlichen Formen der Liebe zu philosophieren und die nächste Nummer anzukündigen ("Black Boys", "White Boys").
Ende der Show. Woofs fürsorglich gezogene Pflanze Twiggy wird ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt. Ein Trip mit wirren Bildern beginnt. Scheinbar schwerelos ("Walking in Space") lassen sich alle in diesen Traum fallen, der Claude mit seinen Ängsten konfrontiert ("The War", "Three-Five-Zero-Zero", "What a piece of Work is man", "How dare they try"). in schrecklichen Szenen durchlebt er sien eigenes Schiksal und den Tod seiner Freunde.
Alle erwachen aus dem Trip, der für niemanden so schlimm war wie für Claude, der noch immer davon träumt, unstichtbar zu sein. Nachts verlassen alle den Zirkus, um gemeinsam dem Vollmond und dem Universum näher zu sein ("Good Morning Starshine"). Sie wünschen einander eine gute Nacht- am näcsten Tag soll es nach New York gehen.
Wahrend seine Freunde am nächsten Morgen unermüdlich vor der Einberufungsbehörde demonstrieren, zieht Claude in den Irakkrieg ("Ain't got no" Reprise). Seine Vorahnungen erfüllen sich ("The flesh failures")- er fällt am ersten Tag seines Einsatzes.
Berger, Sheila und der ganze Zirkus nehmen im Rahmen der Vorstellung in New York Abschied von ihrem Freund ("Eyes Look your last"). Ein Abschiwd, der trotz allem von Hoffnung, Liebe und dem Glauben an Freiden getragen ist ("Let the sunshine in").

In der ganzen Show glänzt natürlich Mark als Claude. Besonders witzig ist es, wenn er eigentlich seinen Einberufungsbefehl verbrennen möchte, dann aber immer andere wichtige Papiere verbrennt, z.B. seinen Führerschein oder seinen Büchereiausweiß ("Jetzt kann ich mir nicht mal mehr ein Buch ausleihen). Seinen Tod stellt er sehr überzeugend dar und seine Songs waren die Highligths.
Auch Rob und Sabine waren seeeeehr gut...
Auch wenn es nicht mehr in Amstetten läuft, ist "Hair" ein wunderschönes Musical und wenn es wirklich, Mark gemeint hat, nach München kommt schau ich mirs auf alle Fälle nochmal an!!!

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Beitragvon Annie » 20.08.2007, 20:50:56

@Theresa: Vielen Dank für diesen wirklich sehr gut geschriebenen Bericht und vor allem für die Inhaltsangabe! :)

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Beitragvon Elphaba » 20.08.2007, 23:54:16

Hui! Gerade mal neu im Forum und schon so ein toller Bericht! :)

Vielen Dank dafür Theresa und natürlich auf diesem Wege auch ein herzliches Willkommen hier im Forum! *wink*

Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie sie hier die "klassische" Handlung von Hair mal in ein anderes Umfeld transportiert haben! :)
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Beitragvon Theresa » 21.08.2007, 09:59:55

bidde ich hab den bericht gern geschrieben und es werden bestimmt noch ein paar folgen :lol:


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