Wicked, London, 20.7.2007, 19.30Uhr

Wie gefiel euch eine Vorstellung und was würdet ihr kritisieren?

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Wicked, London, 20.7.2007, 19.30Uhr

Beitragvon Elphaba » 29.07.2007, 00:59:30

Hier ist er also, mein Bericht (inclusive hoffentlich nicht zu verwirrender Nacherzählung):

Nun werde ich mal versuchen meine Eindrücke von diesem wirklich „zauberhaften“ Musical-Besuch zu schildern. Da ich mal annehme, dass das Stück hier im Forum noch nicht so viele gesehen haben, versuche ich so gut wie möglich alles zu umschreiben in der Hoffnung, dass es dann auch noch gut lesbar und nicht zu anstrengend ist.:D
Wir machten uns an diesem Abend schon ziemlich früh auf den Weg, da man, wenn man in London mit dem Bus unterwegs ist, eigentlich immer im Stau steht. :roll: Wir kamen dann auch tatsächlich noch so früh an, dass wir das Theater noch bei Licht fotografieren konnten.
Eigentlich hatte sich das Foyer nicht wirklich viel verändert, seitdem ich das letzte mal dieses Theater von innen gesehen hatte (das war vor etwa 15 Jahren, als dort Starlight Express aufgeführt wurde), nur dass eben andere Souvenirs an den Ständen angeboten wurden. :wink:
Aber der Saal selbst! Der war nicht wiederzuerkennen: Es ist ein wahnsinnig großer Saal (mit den Rollschuhbahnen im Publikum bei StEx ist mir das gar nicht so groß vorgekommen:o). Wenn man hereinkommt blickt man auf eine sehr große und vor allem hohe Bühne. Als „Vorhang“ ist eine Landkarte von Oz (wie sie auch im Buch „Wicked“ vorne drin ist) mit der (durch grüne Glühbirnchen) leuchtende „Emerald City“ in der Mitte vor die Bühne gespannt. Dieser wird umrahmt durch große ineinander greifende Zahnräder an den Seiten undoben drüber ist ein riesiger „Drachenkopf“ mit Flügeln (er sieht aus wie eine Art „Roboter-Drache“) angebracht (der sogenannte „Time Dragon“, der ja im Roman eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt).
Wir haben schnell unsere super Plätze gefunden (Reihe G, also die 7. Reihe, im rechten Seitenblock zum Mittelgang hin), ich habe noch schnell ein paar Fotos von der Bühne gemacht (das schien dort erlaubt zu sein, denn es fotografierten ziemlich viele Leute und die Angestellten schauten zu) und dann ging auch schon das Licht aus und die Ouvertüre begann.

Der Drache begann den Kopf hin und her zu bewegen, seine Augen glühten rot und aus seinen Nüstern qualmte es.
Von der ersten Sekund an hatte ich Gänsehaut! Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ich tatsächlich in diesem Stück saß!
Schon nach ein paar Tönen der Ouvertüre kamen von den beiden Seiten die „geflügelten Affen“ die im Buch „Der Zauberer von Oz“ der bösen Hexe des Westens gehören, die Zahnräder von oben heruntergeklettert, wobei sie wie Affen kreischten und sich auch so bewegten, die Kostüme erinnerten mich (bis auf die Flügel natürlich) ein wenig an die Ausstellung „Körperwelten“ da auf die hautengen Anzüge rötliche Strukturen wie von Muskeln und sehnen aufgemalt waren. Sie wirkten auf mich schon irgendwie gruselig:oops:!
Unten angekommen turnten sie noch etwas mit Salti und FlickFlacks herum und kurbelten dann an den Zahnrädern woraufhin sich der „Vorhang“ bzw. die Landkarte zu heben begann. Auf der Bühne stand schon ein teil des Ensembles, als Bewohner von Oz in einem Pulk in der Mitte. Bei ihren ersten Worten „Good News!“ drehten sie sich zum Publikum und aus der Richtung der Bühne wurden bunte Papierluftschlangen ins Publikum geschossen. Eine habe ich aufgefangen und mir natürlich gleich als „Souvenir“ eingesteckt.:lol: Die „Ozians“ tanzten und feierten den Tod der bösen Hexe des Westens. Von links oben kam dann die gute Hexe Glinda in ihrer „Seifenblase“ (sie stand in einer Art Metall-Reifen, der von oben herabgeschwebt kam und aus dem unzählige kleine Seifenblasen blubberten) zu ihnen herunter und sang mit ihnen „No one mourns the wicked“. Während des Liedes gibt es eine „Rückblende“ zu Elphabas Eltern, wo deutlich wurde, dass der Vater oft unterwegs, seine Frau genervt und daher auch fremden Männern nicht abgeneigt war. Man sah einen mysteriösen unbekannten, den das Publikum fast ausschließlich von hinten zu sehen bekam (er trug zudem einen Hut, der sein Gesicht in Schatten hüllte), der Elphies Mutter verführte und ihr aus einem grünen Fläschchen etwas zu trinken gab. Anschließend sah man Elphies Geburt wobei deutlich wurde, dass schon der Start in ihr Leben alles andere als einfach war, da sie von ihrem Vater ganz abgelehnt wurde.
Auf die Frage hin, ob Glinda wirklich mit Elphie befreundet gewesen war, gab diese es zögernd zu und fing an über ihre gemeinsame Schulzeit zu erzählen:
Das Licht auf der Bühne veränderte sich und nach und nach kam ein Teil des Ensembles mit Schuluniformen auf die Bühne. Ganz zum Schluss öffnete sich im Hintergrund (die Rückseite der Bühne war wie ein großes Ziffernblatt einer Uhr gestaltet) eine Tür und Elphaba kam auf die Bühne gelaufen. Schon hier wurde deutlich dass die anderen Schüler voll Angst, bzw. Abscheu vor ihr zurückwichen, wovon sie sich aber nicht einschüchtern lies. Gemeinsam sangen die Schüler die Hymne der „Shiz“-Universität. Gegen Ende des Liedes wurde Galinda auf einem Berg von Koffern in einem weißen Kleid mit passendem Hut hereingeschoben, was im Publikum für einen Lacher sorgte.
Elphies Vater kam mit ihrer Schwester Nessarose im Rollstuhl herein, ermahnte Elphie streng auf ihre Schwester aufzupassen. Für Nessarose hatte er ein paar wunderschöne silberne Schuhe, während Elphie leer ausging. Durch ein Missverständnis wurden Elphie und Galinda in ein Zimmer eingeteilt, obwohl Galinda, wie sie sagte, „ein Einzelzimmer gebucht“ hatte und Elphie ihrem Vater versprochen hatte, mit ihrer Schwester in einem Zimmer zu schlafen, um sich um sie zu kümmern. Aus Wut darüber murmelte Elphaba ein paar Verwünschungen und plötzlich flackerte das Licht und Nessas Rollstuhl fuhr von selbst im Kreis, riss sich von Madame Morrible (die Schuldirektorin, die sich höchstselbst um die behinderte Tochter des Gouverneurs, also Nessarose, kümmern wollte) los und fuhr zurück zu Elphie. Alle waren sehr erschrocken, Nessa schimpfte mit ihrer Schwester, sie hätte doch versprochen, dass so etwas in der Schule nicht mehr vorkommen werde. Mme Morrible bekam dies mit und war begeistert über „soviel Talent“ von Elphaba. Sie werde dem großen Zauberer von Oz von ihr erzählen und ihr höchstpersönlich Sonderunterricht in Zauberei geben, um sie zu fördern. Vielleicht, wenn sie hart arbeiten würde, würde sie Elphie eines Tages dem Zauberer vorstellen. Elphie war begeistert von dieser Aussicht und nahm sich vor, hart zu arbeiten.(„The wizard and I“).
Die beiden unfreiwilligen Zimmergenossinnen konnten sich absolut nicht riechen und gifteten sich an, wobei die gesammte Schülerschaft geschlossen zu Galinda hält. („What is this feeling?“).
Anschließend gab es eine Szene im Klassenzimmer zu sehen, in der der Lehrer „Dr. Dillamond“ (ein sprechender Ziegenbock) eine Geschichtsstunde abhalten will (Elphaba zeigte sich hier als besonders belesen und Galinda als ziemlich dusselig: „Ich finde, sie sollten uns endlich mal Geschichtsunterricht geben anstatt ständig über die Vergangenheit zu reden!“ :lol: ). Die Stunde brach er allerdings vorzeitig ab, da auf der Tafel in roter Farbe gekritzelt stand: „Tiere sollten gesehen werden und nicht gehört!“ Elphaba blieb erschüttert von soviel Gemeinheit zurück und Dr. Dillamond erzählte ihr, dass schon mehrere Tiere in Oz erst ihre Menschliche Stimme und dann ihren Job verloren hatten. Und auch bei ihm waren schon Anzeichen zu merken: „Somethig bad“ klang bei ihm wie „Something bähähäääääd“ (eben wie bei einer Ziege). Elphaba versuchte ihn zu beruhigen. Niedlich fand ich, dass sie ihm anbot, ihr Frühstücksbrot mit ihm zu teilen: Er nahm das Einwickelpapier und biss ein Stückchen davon ab, sagte dann aber, der Appetit sei ihm vergangen.:)
In der folgenden Szene war der „Schulhof“ zu sehen, in dessen Mittelpunkt eine Statue stand. Ein paar Bedienstete zogen in einem goldgeschmückten Wagen einen schlafenden jungen Mann mit Sonnenbrille herein: Fiyero. Elphaba, empört von soviel Faulheit, weckte ihn unsanft auf. Er blieb cool und machte sofort klar, dass Schule ihm sowieso nicht so wichtig sei, er lieber das Leben genieße („Dancing through life“). Die anderen Schüler (außer Elphaba), besonders Galinda sind begeistert von ihm. Galinda verabredet sich mit Fiyero zum Tanzen im „Ozdust Ballroom“ wo sich am Abend alle Schüler vergnügen. Galindas glühender aber nicht besonders schlauer Verehrer Boq bat Galinda mit ihr zum Ball zu gehen, diese jedoch brachte ihn dazu, sich („Ihr zuliebe“) mit Nessarose zu verabreden, worauf er prompt hereinfiel. Somit waren sie und Fiyero ihn erstmal los. Und Nessarose, die nie zu hoffen gewagt hatte, dass sich ein Junge mit ihr verabredet, war selig. Sie erzählte ihrer Schwester Elphaba davon. Diese war sofort misstrauisch, als sie hörte, dass die Verabredung von Galinda eingefädelt worden war und ging zu ihrer Erzfeindin. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, überraschte sie Galinda mit einem Geschenk: Sie hatte zuvor von ihrer Tante einen, wie sie sagte, „furchtbaren Hut, den sie nur jemandem weitergeben würde, den sie abgrundtief verabscheut“ bekommen. Diesen wolle sie nun Elphie aus „reiner Herzensgüte“ schenken. Elphie war erst etwas perplex, war dann aber erfreut und nahm das Geschenk an. Die Szene „schwenkte“ nun zum Ozdust Ballroom, wo eine Gruppe ganz in schwarz-weißen Kostümen steckender Ensemble-Mitglieder eine tolle Tanzszene hinlegte. Auch Galinda und Fiyero sowie Nessa (natürlich mit ihrem Rollstuhl) und Boq waren dort. Boq schien einmal versucht, Nessa die Wahrheit über seine Verabredung mit ihr zu erzählen, traute sich dann aber doch nicht. Plötzlich trat Mme Morrible auf und übergab Galinda einen „Übungszauberstab“ und teilte ihr mit, sie werde nun auch sie in Zauberei unterrichten (mit Elphaba zusammen), obwohl sie nicht glaube, dass sie etwas tauge. Elphaba habe ihr gedroht, ansonsten die Schule zu verlassen. Da merkte Galinda, dass sie diese Erfüllung ihres Wunsches, in Zauberei gefördert zu werden, ihrer Erzfeindin zu verdanken hatte und bekam ein unheimlich schlechtes Gewissen. Als Elphie mit ihrem seltsamen schwarzen Hut auf der Party auftauchte, wurde sie natürlich von allen ausgelacht. Sie versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen und tanzte ganz allein in der Mitte der Tanzfläche. Galinda, von ihrem schlechten Gewissen getrieben, ging schließlich zu Elphie auf die Tanzfläche und fing an, ihren seltsamen Tanz mitzutanzen. Die anderen Schüler waren erst perplex, fingen dann aber auch an, mitzutanzen und Elphie war endlich in die Schulgemeinschaft aufgenommen. Dies alles passierte während des Liedes „Dancing through life“, eine meiner Meinung nach großartige Tanz- und Spielszene.
Im Anschluss sah man die beiden frischgebackenen Freundinnen auf ihrem gemeinsamen Zimmer sitzen. (Sehr witzig: Auf der einen Seite stand Elphies Bett mit einer eher schlichten, abgewetzten Decke, auf der anderen Seite war Galindas, mit rosa Rüschen geschmücktes Bett und daneben ein riesiger Schuhständer mit zig Paar Schuhen darauf.:D). Galinda meinte jetzt, wo sie Freundinnen währen, müssten sie sich auch ihre intimen Geheimnisse erzählen. Sie selbst verriet Elphaba, dass sie demnächst Fiyero heiraten würde (Er wisse es nur noch nicht:D). Nach einigem Zögern verriet Elphaba ihrer neuen Freundin dann den Grund, warum ihr Vater sie so hasste: Als ihre Mutter ein zweites mal schwanger wurde, wollte Ihr Vater um jeden Preis verhindern, dass das zweite Kind auch grün würde. So gab er ihrer Mutter während der ganzen Schwangerschaft massenweise Milchblumen zu essen. Dadurch gab es aber bei der Geburt von Nessa Schwierigkeiten: Sie kam mit total verdrehten und nicht bewegungsfähigen Beinen zur Welt. Ihre Mutter wachte anschkließend nicht wieder auf. Für all dies gab ihr Vater Elphaba die Schuld…:(
Galinda machte es sich nun zur Aufgabe, Elphie umzustilen und ihr zu zeigen, wie man bei den Jungs ankommt („Popular“- Eine sehr witzige Szene!).
Elphie fühlte sich ebenfalls zu Fiyero hingezogen und auch er schien sich ihr gegenüber nicht abweisend zu verhalten, jedoch war er nun einmal mit Galinda zusammen. Elphie sang daher in einer unheimlich rührenden Szene unter einer mit Lichtern geschmückten Brücke, auf der kurz zuvor Galinda und Fiyero gestanden hatten „I´m not that girl“ (durch Lichteffekte wurde hier noch Regen auf die Szenerie projeziert, was die traurige Stimmung sehr gut unterstrich.)
Mit entsetzen nahmen Elphie aber auch Galinda und Fiyero die Nachricht auf, dass Dr. Dillamond, der Ziegenbock vom Schuldienst suspendiert wurde. Aus Solidarität beschließt Galinda ihren Namen (auf dessen richtige Aussprache sie immer größten Wert gelegt hatte) in „Glinda“ umzuändern, da Dr. Dillamond ihren Namen immer so ausgesprochen hatte.
Von Mme Morrible erfuhr Elphie, dass sie nun endlich den Wizard of Oz treffen könnte. Sie freute sich sehr packte ihre Sachen und bat Glinda mit ihr in die „Emerald City“ und zum Zauberer zu kommen. Diese willigte begeistert ein und beiden verlebten bevor sie den Wizard trafen einen wunderschönen „One short day“ in der Smaragd-Stadt. Dort hatten alle Bewohner und dann auch die beiden Mädchen grüne Sonnenbrillen auf und die Kostüme der Bewohner, sowie das Bühnenbild strahlten in allen nur möglichen Grüntönen. In der Emerald City sahen die beiden sich auch eine Art Show an, in der kugelrunde, puppenartige Wesen herumhüpften (die sahen ein wenig so aus wie dieses wandelnde und sprechende Ei aus „Alice im Wunderland“). Allgemein war diese Szene sehr aufwändig gestaltet, vor allem, was die Kostüme betrifft!
Endlich beim Wizard angekommen, sahen sich die beiden erst mal einem riesigen roboterartigen Kopf auf einem Thron gegenüber, der mit glühenden Augen und einer donnernden (Wirklich Furcht einflößenden!) Stimme zu den beiden sprach. Glinda hatte hierbei wesentlich mehr Angst als Elphie, die erklärte warum sie dorthin gekommen waren. Als der „Kopf“ hörte, wen er da vor sich hatte, war er sehr überrascht (Es sah irgendwie total niedlich aus, wie der Kopf so verblüfft die Augenbrauen hob :lol:) und hinter dem Thron kam ein kleiner, unscheinbarer Mann im grauen Anzug hervor, der sich als der „Wundervolle Zauberer von Oz“ vorstellte. Schon hier merkte Elphaba, dass dieser Mann, den sie so glühend verehrt hatte mehr Schein als Sein war. Er erklärte, die Nummer mit dem großen mechanischen Kopf, ziehe er nur ab, um die Ozians einzuschüchtern. Er übergab der überwältigten Elphie das berühmte Zauberbuch „The Grimmerie“ (eine große Ehre, wie man aus dem aufgeregten Quietschen Glindas schließen konnte), dessen Schrift kaum jemand, und wenn dann nur nach jahrelanger Übung, lesen könne. Elphie nahm das Buch, blätterte darin und fing gleich an darin zu lesen. Auf einmal fing das Licht an zu flackern und Chistery, der bedienstete Affe des Zauberers fing an wie unter Schmerzen herumzutoben. Schließlich „entsprangen“ aus seinem Rücken (d.h. er klappte sie aus seinem Kostüm heraus) ein paar Flügel und er flüchtete sich kreischend auf die Lehne des Throns. Elphaba war vollkommen geschockt und fühlte sich schuldig. Der Wizard jedoch und Mme Morrible (die auch dort war) feierten ihren Triumph, denn in Elphaba hatten sie endlich jemanden gefunden, der in der Lage war die Schrift im Grimmerie zu lesen und mit deren Hilfe sie die totale Macht über alle Wesen in Oz bekommen könnten, d.h. auch alle Sprechenden Tiere die Sprache zu nehmen und sie zu unterjochen. Als Elphaba diese bösen Pläne durchschaute, floh sie mit dem Buch und mit Glinda auf den Dachboden des Palastes. Gefolgt von den Palastwachen, die ihnen der Wizard hinterhergeschickt hatte, denn sie wussten ja schon zuviel. Auf dem Dachboden verzauberte Elphie schnell mit Hilfe des Grimmerie einen Besen, der sogleich zu fliegen begann. Glinda versuchte sie zu überreden doch umzukehren und sich dem Wizard anzuschließen, jedoch Elphie machte ihr klar, dass sie das mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren konnte. Fast hatte sie Glinda soweit mit ihr in den Westen zu fliehen, Glinda besaß aber nicht den Mut dazu und entschloss sich auf der Seite des Wizards zu bleiben. Die beiden wünschten sich gegenseitig viel Glück und jede hoffte für die Andere, dass sie ihre Entscheidung nicht irgendwann bereuen würde.(Diese Stelle der Trennung zwischen den Beiden fand ich wahnsinnig ergreifend :schnief:). Als die Wachen die Tür des Dachbodens aufbrachen rannte Elphie mit dem Besen schnell nach hinten an den hinteren Rand der Bühne. Die Wachen stürmten herein und ergriffen Glinda, doch da rief Elphaba von hinten, dass sie die jenige sei, die sie suchten und hob ab. Dies alles passierte während des Liedes „Defying Gravity“, eine unheimlich eindrucksvolle Szene! Sobald Ephie anfing, zu schweben und die Wachen unter sich zu lassen, sah man ihr langes schwarzes, wehendes Kleid, welches so lang war, dass es noch wie ein wallender Schleier den Boden berührte. Zusammen mit den Lichteffekten und dem Nebel ein wirklich eindrucksvolles Bild! :o

- PAUSE -

Der Beginn des zweiten Aktes machte deutlich, dass inzwischen einige Zeit vergangen war. Die Ozians sangen über die schlimmen Gräueltaten, die die böse grüne Hexe des Westens schon verübt hatte und dass sie Angst davor hatten, wo sie wohl als nächstes zuschlagen würde („No One Mourns the Wicked (Reprise)“). Auch bei Glinda hatte sich etwas geändert: Sie trat nun mit einem sehr schicken weißen Kleid mit Hut auf (das so gaaaaaar nicht an Evita erinnerte:wink:). Auf einer feierlichen Veranstaltung sollte Glinda von Mme Morrible offiziell als „Glinda the Good“ ernannt werden. Gleichzeitig, so plante es Glinda sollte dies die Verlobungsfeier zwischen ihr und Fiyero (der inzwischen zum obersten Befehlshaber der Palastwache ernannt worden war) werden. Davon wusste er allerdings bis zur Feier noch nichts und sah auch nicht gerade glücklich darüber aus. Er fügte sich jedoch in sein Schicksal und versuchte krampfhaft zu lächeln, als er hinter Glinda stand die von einem Podest aus an einem Mikrophon und mit erhobenen Armen (gaaaaaaaar nicht wie bei Evita :wink: ) eine Rede an das Volk von Oz hielt („Thank Goodness“).
In der folgenden Szene sah man wie Nessarose in einem mit Gold und Schnörkeln besetzten Rollstuhl in ihrem Zimmer (offenbar im hochherrschaftlichen Haus ihres Vaters, der ja immerhin Gouverneur war), Boq war inzwischen so etwas wie ihr Diener geworden, wobei sie sich von ihm wünschte, er würde sie bei ihrem Vornamen nennen und mit ihr freiwillig zusammen leben. Er jedoch schien wirklich nur aus Schuldgefühlen ihr gegenüber bei ihr zu bleiben. Elphaba kam völlig unerwartet zu ihrer Schwester (sie hatte sich in ihren Schrank gezaubert und trat nun daraus hervor) und sagte , sie müsse ihren Vater um Hilfe bitten. Dieser, so erzählte ihr Nessarose, sei jedoch schon vor einiger Zeit aus Kummer über seine „böse“ Tochter Elphaba gestorben. Nun war Nessa die Gouverneurin und zu einer verbitterten Frau geworden. Sie bat Elphaba darum, ihr wenigstens mit Hilfe des Zauberbuches zu helfen. Elphie kam auf die Idee, die silbernen Schuhe, die ihr Vater ihr bei Schulbeginn geschenkt hatte, zu verzaubern, sodass ihre Schwester mit ihnen wieder laufen könnte. Dies gelang ihr tatsächlich und Nessa konnte ihre ersten zunächst etwas unbeholfenen Schritte selbst machen. Boq, der Nessa bis dahin wie eine Art Sklave gedient hatte, sah dies als eine Art Befreiung an, denn nun brauchte er nicht mehr nur aus Mitleid und schlechtem Gewissen bei ihr zu bleiben, sondern er werde nun endlich, so verkündete er, Glinda seine Liebe gestehen. Nessarose, außer sich vor Enttäuschung, schnappte sich das Buch von Elphie und versuchte Boq mit einem Zauber zum Bleiben zu zwingen. Da sie nicht wusste, was sie tat, wand sich Boq bald vor Schmerzen und schrie, sein Herz würde sich anfühlen, als schrumpfe es. Da man einen Fluch aus dem Grimmerie nnicht rückgängig machen, sondern nur durch einen anderen Zauber abändern und erträglicher machen kann, versuchte Elphaba, Boqs Leiden durch einen weiteren Zauber zu lindern. Dies führte jedoch dazu, dass Boq nun zwar keine Schmerzen mehr im Herz hatte, jedoch war er nun vollständig aus Blech und hatte überhaupt kein Herz mehr (hierbei mal ein großes Lob an die Kostümabteilung! :)). Er war also nun zu dem bewussten „Blechmann“ aus der Geschichte „Der Zauberer von Oz“ geworden.:wink:
Schreiend lief er davon. Nessarose, die von nun an die „Wicked Witch of the East“ war, blieb verzweifelt zurück und gab Elphaba an allem die Schuld.
In der Folgenden Szene kehrte Elphaba noch einmal zum Wizard zurück (warum weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr genau :oops:). Dieser versuchte sie zu überreden, doch mit ihm zusammen zu arbeiten, er habe Fehler gemacht und wolle doch eigentlich gar nichts Böses. Elphaba glaubt ihm, nach einigem Zögern („Wonderful“) und verspricht unter einer Bedingung wieder mit ihm zusammen zu arbeiten: Er solle die fliegenden Affen (außer Chistery waren noch andere Affen verzaubert worden) freilassen. Dies tat der Wizard zähneknirschend. Im Tumult der flüchtenden Tiere, entdeckte Elphaba ein Wesen, das unter einer Decke am Boden kroch. Als sie die Decke anhob, war darunter Dr. Dillamond, der sie (wenn er sie überhaupt erkannte) nur mit einem „Määääh“ begrüßen konnte. Elphaba war davon so schockiert, dass sie dem Wizard wieder den Rücken kehren und zurück in den Wald fliehen wollte. Der Zauberer jedoch rief seine Wache. Fiyero an ihrer Spitze erkannte Elphie und half ihr zur Flucht, woraufhin er natürlich auch zum Gejagten wurde.
Glinda, die die beiden zusammen sah, musste sich nun eingestehen, dass Fiyero nicht sie sondern in Wirklichkeit Elphaba liebte („Im not that girl (Reprise)“). Sie verriet dem Wizard und Mme Morrible, dass sie nur Nessarose zu bedrohen brauchten, um Elphaba in eine Falle zu locken. Daraufhin beschwor Mme Morrible (deren Spezialität Wetterzauber sind) einen Sturm herauf. Dies stellte sich später als DER Sturm heraus, der das Häuschen der kleinen Dorothy (aus „The Wizard of Oz“) in die Luft riss und nach Oz trug.
Nach ihrer Flucht gestanden sich Fiyero und Elphaba in einer einsamen Lichtung im Wald ihre Liebe und versprachen sich, diesen kurzen Moment, den sie zusammen hatten (denn dass ihre Lage aussichtslos war, wussten sie wohl beide), für immer festzuhalten („As long as your mine“) .
Am nächsten Tag erfuhr Elphaba, dass ihre Schwester in großer Gefahr war. Sie eilte zu ihr, kam aber zu spät: Das Häuschen von Dorothy war genau auf Nessarose gelandet. (Auch hier gab es ein wunderbares Bühnenbild: Ein rötlicher Himmel mit dem Schattenriss eines Holzhäuschens, das schräg im Boden steckte und im Vordergrund ein Maisfeld, angedeutet durch mehrere Büschel von Maispflanzen).Nur noch Nessas silbernen Schuhe guckten noch hervor. Diese Schuhe, so erfuhr Elphie am Ort des „Unfalls“ von „Glinda der Guten“, habe diese der kleinen Dorothy geschenkt. Die beiden gerieten in einen heftigen Streit. Genau so lange, bis die Falle zuschnappte und von mehreren Seiten die Wachen des Wizards herankamen um Elphie festzunehmen. In dem Moment kam aber auch Fiyero mit einer Waffe in der Hand an. Er drohte den Wachen die gute Glinda zu erschießen, wenn sie Elphaba nicht gehen ließen. Die Wachen ließen Elphie los und nahmen dafür nun allesamt Fiyero aufs Korn. Gegen diese Übermacht hatte er keine Chance und ließ sich festnehmen. Elphaba, die sich verzweifelt geflüchtet hatte, versuchte mit Hilfe des „Grimmerie“ Fiyero so zu verzaubern, dass er keine Schmerzen fühlen konnte und niemand ihn töten oder sonstein Leid zufügen konnte. In ihrer Verzweiflung wusste sie nicht, ob das, was sie gesprochen hatte auch irgendeinen Sinn machte. So warf sie das Buch beiseite.(Später stellte sich heraus, dass sie ihn in eine Vogelscheuche aus Stroh verwandelt hatte.- Vermutlich eben jene, die in dem Kinderbuch vorkommt :wink: ) Sie gab sich für den Tod ihrer Schwester, den Zustand von Dr. Dillamond und für Fiyeros Schicksal die Schuld und schwor auf ewig, nie mehr zu versuchen eine gute Tat mittels Zauberei zu bewirken, da daraus bisher nur Unheil entstanden war („No good deed“).
Inzwischen hatten sich die Bewohner von Oz, angeführt von Boq, dem „Blechmann“, der „noch eine persönliche Rechnung mit der Hexe offen“ hatte, zur Hexenjagd zusammengerottet („March of the Witch Hunters“).
Glinda fand Elphie in ihrem Versteck wo sie die kleine Dorothy gefangen hielt. Auch hier gab es wieder eine lustige Anspielung auf das Ursprunngsbuch „The Wizard of Oz“. Man hörte laut ein Kind weinen, Elphaba öffnete eine Klappe im Boden und rief hinein: „Wenn du deinen Onkel und deine Tante jemals wieder sehen willst, dann zieh die verdammten Schuhe aus!“. Zu Glinda machte sie dann noch eine grimmige Bemerkung wie: „Die muss wohl in ner Scheune aufgewachsen sein!“ :lol:.
In Glindas Beisein bekam Elphie dann einen Brief, überbracht von einem der fliegenden Affen. Sie las ihn und man sah, dass sie einen Entschluss fasste. Glinda vermutete wohl richtig, dass der Brief eine schlechte Nachricht Fiyero betreffend enthielt. Elphaba schin nun den Entschluss gefasst zu haben, aufzugeben und sich ihrem Schicksal zu stellen. Sie holte einen Eimer, mit dem die kleine Dorothy Wasser über sie schütten sollte, denn so sagte man in Oz „Ihre Seele sei so schlecht und schmutzig, dass sie durch reines Wasser zum schmelzen gebracht werden könnte“. Bevor es jedoch soweit war, nahmen die beiden Freundinnen, die „gute“ und die „böse“ Hexe voneinander Abschied. Elphaba gab Glinda das Buch „The Grimmerie“. Nun sollte Glinda den Kampf gegen die bösen Pläne des Wizards fortführen. In einem sehr ergreifenden Abschiedslied, sagten sie sich beide, dass sie froh waren, einander getroffen zu haben. („For Good“). Dann war es so weit: Chistery, der seit seiner Befreiung Elphaba diente, zog einen Vorhang vor die Szenerie und schattenrissartig konnte man sehen, wie ein Mädchen mit Zöpfen und einem kurzen Kleid, einen Eimer über Elphabas Kopf ausschüttete und diese daraufhin schreiend zerschmolz, bis nur noch ihr spitzer Hut (der, den sie damals von Galinda bekommen hatte) übrig war.
Im Hintergrund hörte man nun wieder die Anfangsklänge des Musicals, die feiernden Ozians („Good news! She`s dead!“), wodurch deutlich wurde, dass hier die Rückblende, die das (fast das ganze) Stück gewesen war, endete. Glinda, zutiefst traurig über den Tod ihrer besten Freundin, konfrontierte den Wizard nun, mit dem einzigen was Elphaba (außer dem Hut) zurückgelassen hatte: Einem grünen Fläschchen, welches Elphaba noch von ihrer Mutter gehabt hatte. Schlagartig wurde ihm klar, dass es das Fläschchen war, dass er damals Elphabas Mutter gegeben hatte, bevor er eine Nacht mit ihr verbrachte: ER war also der wirkliche Vater Elphabas gewesen. Völlig am Boden zerstört über diese Erkenntnis, ließ er sich ohne große Gegenwehr von Glinda aus dem Land jagen. Mme Morrible wurde auf den Befehl Glindas hin verhaftet und weggesperrt. Den letztendlichen Schluss, der mir bevor ich das Stück sah auch unbekannt war, lasse ich jetzt weg, da ich euch die Überraschung, die er für mich doch ein wenig darstellte, nicht nehmen will. Manche von euch werden ihn schon kennen (er ist auch bei Wikipedia nachzulesen), aber wer wie ich, bisher nur die Musik und die grobe Story kannte, sollte sich den Schluss nicht schon vorwegnehmen lassen.:wink:
Daher hat meine Nacherzählung hier ihr (vermutlich schon sehnlichst erwartetes :lol:)
ENDE

Wie ich eingangs schon erwähnte, war die Show an sich der absolute Hammer! Musik Bühnenbild und die sagenhaften, aufwändigen Kostüme, sowie die Leistung der Darsteller: Alles stimmte! Gut fand ich auch, dass es in dem Stück so viele Anspielungen auf die Geschichte „Der Zauberer von Oz“ gab, allerdings fürchte ich, dass in Deutschland, wo das Märchen ja nicht jedem Kind bekannt ist, viele Witze einfach im Sande verlaufen werden…:(
Bei aller Begeisterung muss ich jedoch schon anmerken, dass ich mich immer noch nicht so richtig mit der Sitte der Briten anfreunden kann, vor der Vorstellung und in der Pause (IM Theatersaal!) Popcorn, andere Süßigkeiten und Getränke zu verkaufen, die dann, wie im Kino, während der Vorstellung verzehrt werden. Ich finde immer noch, dass da schon so ein bisschen was von Missachtung der Leistung der Darsteller drinsteckt! :( Aber gut, andere Länder, andere Sitten… :roll:

Der Vollständigkeit halber möchte ich jetzt noch kurz was übder die Leistung der einzelnen Darsteller schreiben (dann seid ihr auch erlöst!:wink:)

Elphaba: Kerry Ellis
Ja, ich glaube, ich hab es schon mal geschrieben. Die Frau ist der Wahnsinn! Ich habe ja jetzt nur den Vergleich mit Idina Menzel auf der CD, aber da braucht sich Kerry überhaupt nicht vor zu verstecken! Sie hat nicht nur eine mörder Stimme, sie spielt auch wirklich klasse! Sie spielt die Elphaba nicht wie ein armes benachteiligtes Mädchen, dass keiner mag und daher mit ihrem Schicksal hadert. Sie spielt sehr gut, dass Elphie durchaus selbstbewusst ist: Besonders bei der Ankunft in der Schule, wo Elphaba gleich offensiv auf die anderen Schüler zugeht: „Ja, ich bin grün! Ja, ich sehe seit meiner Geburt so aus! Nein, ich habe als Kind nicht zuviel Grünzeug gegessen!...“:D Elphaba ist eine starke Perönlichkeit, die sich durch nichts und niemanden verbiegen lässt. Das bringt Kerry durchaus glaubwürdig rüber! Aber auch die leiseren Momente, wo sie Fiyero mit Glinda zusammen sieht oder wo sie am Schluss an sich selbst zweifelt, nimmt man ihr voll und ganz ab! Also: Ich kann mir nicht vorstellen, das Idina das auf der Bühne besser gemacht hätte! Ich war wirklich zufrieden mit dieser Besetzung!:)

Galinda/Glinda: Dianne Pilkington
Als sie anfing zu sprechen dachte ich: „Oh mein Gott, was für eine furchtbar quäkige Stimme!“ Allerdings muss das bei der Glinda ja auch ein Stück weit so sein. Jedoch fand ich es manchmal schon etwas übertrieben. Nichts desto trotz finde ich es bewundernswert, dass sie diese Art Stimme konstant durchgehalten hat. Sie hat nämlich, das hörte man immer dann, wenn sie so richtig beim Singen loslegen konnte, ein ganz tolle und kräftige Stimme. Aber Glinda ist eben Glinda. Und das hat Dianne wirklich gut gemacht! Das nötige komische Talent für diese Rolle hat sie auf jeden Fall! Das naive Blondchen nimmt man ihr wirklich ab!:) Aber auch ihr „I´m not that girl“ als sie einsah, dass Fiyero nicht sie sondern Elphie liebte, konnte einen wirklich zu Tränen rühren.

Fiyero: Oliver Tompsett
Das erste was ich dachte, als er auftrat: „Gott, ist der groß!“ Er ist ziemlich lang und sehr schlank. Irgendwie nicht so richtig mein Typ. (Vor allem weil ich von den Bildern immer Norbert Leo Butz gewohnt bin):oops: Was ich ihm zu gute halten muss: Er hat eine sagenhafte Mimik. Wie er teilweise das Gesicht verzogen hat als er hinter Glinda auf dem Podest stand… Zum piepen!:lol: Er hat eine schöne Stimme und harmonierte bei „As long as your mine“ sehr gut mit Kerry, aber dennoch muss ich sagen, dass ich die rauere Stimme von Norbert lieber mag. Aber den arroganten Schnösel am Anfang hat er sehr gut und seine anschließende Wandlung zum mutigen und verantwortungsbewussten jungen Mann immer noch recht anständig rübergebracht!

Boq: James Gillan
Viel zu singen hatte er ja nicht. Aber er hat seine Sache gut gemacht. Den tollpatschig-verknallten „Dorftrottel“ hat er sehr gut gespielt auch seine hin und hergerissenheit, dass er eigentlich Glinda liebt, aber aus schlechtem Gewissen bei Nessarose bleibt, war sehr überzeugend. Und schließlich den hasserfüllten „Blechmann“ hat er sehr glaubwürdig (sofern das bei einem „Blechmann“ möglich ist :lol:) dargestellt.

Madame Morrible: Susie Blake
Sie war so richtig schön böse! Erst tut sie ganz freundlich mit Elphaba als ihre große Mentorin und dann zeigt sie ihr wahres Gesicht! Sie war wie eine Mme Morrible zu sein hat.

The Wonderful Wizard of Oz: Nigel Planer
Im Grunde ist der Wizard gar nicht der schlimmste Bösewicht des Stückes. Er steht schon ganz schön unter Mme Morribles Fuchtel. Er ist einfach jemand, der es genießt, bewundert zu werden, obwohl er so gar nicht das ist und kann, was er vorgibt. Das wurde durch sein Spiel schon gut deutlich! Besonders seine Betroffenheit, als er feststellte, dass die soeben geschmolzene Elphaba seine Tochter war- da konnte man schon fast Mitleid mit ihm haben!

Doctor Dillamond/Witch`s Father: Andy Mace
Als Elphabas Vater ist er nicht wirklich aufgefallen. Er hat den Vater, der seine eine Tochter liebt, während er die andere verabscheut gut dargestellt.
Als Dr. Dillamond hatte er ja etwas mehr zu tun und war auch mit seiner aufmerksamen Schülerin Elphaba zusammen sehr niedlich. Das einzige, was mich etwas störte, war sein „Bääääääähhhhd“ („Bad“). Das klang für mich weniger wie eine Ziege, als einfach nur etwas zu laut… Aber ich sollte vielleicht nicht so viel mit der CD vergleichen….:wink:

Witch`s Mother: Lucie Waugh
Eine nur sehr kleine Rolle im Prolog, aber gefallen hat mir, wie sie ihrem Ehemann gegenüber immer ganz herzig und treu getan hat und wenn sie das Gesicht zum Publikum wandte eine Fratze zog von wegen „der Alte nervt mich“ und dann konsequenter weise ja auch mit einem anderen rummachte.

Midwife: Kerry Washington
Eine winzige Rolle, ebenfalls im Prolog: Elphabas Hebamme (übrigens auch eine Ziege:)). Es gibt nicht viel über sie zu sagen. Ich fand es nur sehr rührend, wie sie das kleine grüne Baby liebevoll an sich drückte, nachdem der Vater das Kleine verstoßen hatte.

Nessarose: Katie Rowley Jones
Für mich die (positive) Überraschung des Abends! Sie hat ja auch eine recht kleine, aber dennoch nicht unwichtige Rolle in diesem Stück. Aber was sie daraus gemacht hat, war großartig! Wie sie erst das schüchterne, aufgeregte Mädchen spielte, das sich auf seine erste Verabredung mit einem Jungen freut und seiner Schwester davon erzählt, später dann die verbitterte junge Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht, als dass der Junge, der nur aus Pflichtgefühl bei ihr bleibt, ihre Liebe erwidert und die, als sie merkt, dass sie niemals seine Liebe bekommen kann, durchdreht, und nahezu wahnsinnig wird: Das fand ich wirklich beeindruckend! Da hat diese Schauspielerin mal anschaulich gezeigt, wie man aus scheinbar undankbaren, kleinen Rollen eine Menge machen kann! Also sie hat mich an diesem Abend echt begeistert!:)

Chistery: Christopher Mitchell
Eine weitestgehend stumme aber dafür sehr akrobatische Rolle. Der „Affe“ hat seine wohl recht qualvolle Wandlung zum geflügelten Affen sehr eindrucksvoll dargestellt. Es war richtig niedlich, wie er Elphaba am Schluss das Buch überreichte, damit sie es Glinda geben konnte. Aber nicht nur er, auch die anderen Ensemblemitglieder, die geflügelte Affen gespielt haben, haben ganze Arbeit geleistet! Toll, was die am Boden oder auch in der Luft für akrobatische Kunststücke vollführt haben! Auch wenn ich ihre Kostüme schon recht gruselig fand...

Monkeys, Students, Palace Guards, Denizens of the Emerald City and other Citizens of Oz:
Gary Amers, Nicola Brazil, Nadine Cox, Mark Evans, Ashleigh Gray, John Hicks, Dougal Irvine, Caroline Keiff, Latoya Laijan, Christian Mitchell, Sean Parkins, Michael Pickering, David Stoller, Lindsay Taylor, Hannah Toy, Kerry Washington, Lucie Waugh, Gary Wood

Das Ensemble war, wie schon erwähnt, ebenfalls wirklich durchgehend in Höchstform! Alle waren sehr präsent und haben perfekt getanzt! Da merkte man schon, wie hoch die Standards da im Londoner Westend gesetzt werden! :o

Fazit: Ein wirklich perfekter Musical-Abend! Ich kann jedem nur empfehlen, sollte er mal in London sein, sich Karten für dieses Stück zu besorgen! Denen, die schon geplant haben, nach Stuttgart zu fahren kann ich nur sagen: Freut euch! Wenn die Show (zumindest weitestgehend) so übernommen wird, dann steht euch ein großartiges Erlebnis bevor!:)


P.S.: Wenn in dem Bericht irgendwas zu unklar oder verwirrt geschrieben ist, bitte fragt mich ruhig. Ich hab immer die Befürchtung, ich kann mich manchmal nicht so geschickt ausdrücken. :oops:





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jellimmy

Beitragvon jellimmy » 29.07.2007, 01:47:33

danke für deinen bericht, elphaba!
ich finds toll, dass du ihn hier veröffentlicht hast.
ich kenn den schluss und ich find ihn unglaublich gut. :D
aber eine kleine kritik hab ich noch: ich glaube, du hast die rettungsaktion ausgelassen, bei der elphie und fiyero sich näher kommen. wo sie den löwen aus dem klassenzimmer retten, oder?
aber sonst hast du das wirklich toll gemacht und mich ziehts inzwischen immer mehr nach london! :(

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Beitragvon Elphaba » 29.07.2007, 01:58:19

Danke Jelly! :)

Ja, das mit dem Löwen ist mir auch schon aufgefallen! Aber ich hatte nicht mehr so richtig in Erinnerung an welcher Stelle genau das mit der Rettungaktion war, da hab ich es vorsichtshalber weggelassen... :oops:
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Beitragvon Netty » 29.07.2007, 09:39:33

Toller, ausführlicher Bericht, Elphaba.
Macht richtig neugierig auf Stuttgart.

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Beitragvon Beteigeuze » 29.07.2007, 10:17:35

Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht :)
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Beitragvon Killerqueen » 29.07.2007, 11:11:14

Danke, für dieses super ausführlichen Bericht.
Als ich ihn las, kammen wieder die ganzen Erinnerungen hoch... :cry: :D

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Beitragvon Kitti » 29.07.2007, 11:47:38

Wow, vielen Dank für diesen eindrucksvollen Bericht! :D

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Beitragvon Marie Antoinette » 29.07.2007, 12:11:04

Ein wirklich toller ausführlicher Bericht, Elphaba! Danke dafür! :)

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Beitragvon June » 29.07.2007, 14:24:36

Wirklich ein klasse Bericht. Vor allem hast du die Story wirklich sher gekonnt und detailiert nacherzählt. Echt klasse. Ich kenne zwar die Musik und die Story hab ich mir auch schon 2x irgendwo durchgelesen, aber durch deinen Bericht bin ich nochmal ein bisschen schlauer geworden und weiß noch mehr...
Ich wette ich bestell mir in der nächsten Woche noch irgendwann Karten für Stuttgart, weil ichs nicht mehr aushalt. Das Musical muss so genial sein. Nach London schaffe ich es ja leider nicht. :? Hoffe nur, dass die Übersetzung, das Bühnenbild und natürlich auch die Darsteller in Stuttgart ebenso toll sein werden.
Also nochmal danke für den genialen Bericht, du hast Talent solche Berichte zu schreiben.
lg June

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Annie

Beitragvon Annie » 29.07.2007, 23:20:23

@Elphaba: Vielen liebe Dank für den ausführlichen und toll geschriebenen Bericht! :) Das Theater scheint sich ja sehr verändert zu haben, war vor 9 Jahren auch dort!
Dein Bericht macht wirklich Lust auf dieses Musical! :wink:

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Beitragvon Elphaba » 30.07.2007, 01:50:57

Danke euch allen für die lieben Kommis! :oops: :)
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