Vier Jahre nach dem tollen Dezemberkonzert in Essen war es wieder soweit: endlich konnte ich ein weiteres Mal ein solches Konzert erleben. Ich hoffe mal, dass ich keinen Song vergessen habe
habe vergessen mir das Programm mitzuschreiben.Das Programm des Konzerts sah wieder sehr ähnlich aus.
Im ersten Teil präsentierte Pia Douwes die “Dezemberlieder”. Begleitet wurde sie am Flügel, wie bereits in Essen, von der grandiosen Marina Komissartchik. Es war schön, nach einer solch langen Zeit die “Dezemberlieder” wieder live erleben zu dürfen. Mir kommt es schon fast so vor, als ob es bei diesem Liederzyklus wie bei einem guten Wein ist: er muss reifen. Die Präsentation in Saarbrücken war bereits phantastisch, und dennoch gefällt mir der Zyklus von Jahr zu Jahr zu besser. Bei diesem Konzert war es absolut spitze.
Pia hat nicht nur wunderbar gesungen, sie hat ihn auch wieder wunderbar dargestellt. Marina am Flügel ist eh eine Koryphäe. Alleine durch ihr wunderbares Klavierspiel habe ich regelrecht die Schneeflocken vor meinem geistigen Auge und höre den Fluss beim vorletzten Lied vor sich hin fließen. Sie wird nicht ohne Grund als das “1-Mann-Orchester” bezeichnet.
Im zweiten Teil wurden dann Musicalsongs und Weihnachtslieder präsentiert.
Es begann mit einem kurzen Intro aus “Der kleine Horrorladen”, was aber nicht ganz zu Ende gesungen worden ist
Der Grund war, dass Pia irgendwie “merkwürdig” sang (was aber zur Show gehörte), um dann abzubrechen mit der Aussage, dass sie ganz am Anfang ihrer Karriere in Wien genau dieses Lied genauso gesungen habe. Damals sei sie noch Swing gewesen und habe noch eine ganz sanfte, zarte Stimme gehabt.Nach und nach hat Pia musikalisch die Stationen ihrer Karriere präsentiert:
- “Cats”-Medley bestehend aus: Gus bzw. Koos (das hat sie in Niederländisch gesungen), Macavity, Growltigers letzte Schlacht, Mr. Mistoffelees (hier hat sie Marina das Mikrofon vor den Mund gehalten und diese hat einen Refrain in Russisch gesungen: die Frau kann nicht nur wunderbar Klavier spielen, sie kann auch gut singen) und Memory.
- “Ich hab geträumt” aus “Les Misérables”. Bei der Publikumsumfrage ob sie denn lieber “Nichts, nichts, gar nicht” oder “Ich gehör nur mir” aus Elisabeth singen sollte, hat sich das Publikum klar für Letzteres entschieden.
- Musical-Medley bestehend aus: There are worse things I could do” (Grease), Buenos Aires (Evita), Play the game (We Will Rock You), Happiness (Passion), Life is just a bowl of cherries, Mein Herr (Cabaret), Touch-A Touch-A Touch Me (The Rocky Horror Show), All that Jazz (Chicago).
Dann war es soweit: der Special Guest des Abends, Ethan Freeman, wurde angekündigt und er startete mit der
“Die Musik der Nacht” – wunderbar gesungen. Bei einem kurzen Blick zu Marina am Flügel ist mir aufgefallen, dass sie das Stück anscheinend komplett ohne Noten gespielt hat. Sie war laut Biographie lange Zeit Repetitorin beim Phantom der Oper in Hamburg und wird es daher “in den Fingern haben”. Trotzdem finde ich es bemerkenswert.
- “Jetzt hast du Seymour” (Ethan und Pia)
- “Wenn ich einmal reich wär” (Ethan)
- “Rebecca” (Pia)
- “Mir fehl’n die Berge” (Pia)
Zwischendurch hatte auch noch der Notenumblätterer von Marina, Sascha Kurth, ein Solo gesungen.
Anschließend ging es in den Weihnachtsteil über:
- “Oh holy night” (Ethan)
- “Santa Baby” – Pia hat sich hier erst einen Mann im Publikum gesucht, der nicht verheiratet ist und alleine ist und diesen dann auf die Bühne geholt
keine Ahnung, ob er so begeistert war - “Somewhere out there” (Pia und Ethan)
- Santa Clause is coming to town (Pia und Ethan)
- Weihnachtsmedley von beiden (Jingle Bells Rock, Have yourself a merry little Christmas, Rudolph, White Christmas, Let it snow uvm.
- “Stille Nacht” (Pia auf Niederländisch, Ethan auf Englisch, Sascha auf Deutsch und kann mit dem Publikum zusammen).
Zwischendurch wurde Sascha noch durch das Publikum geschickt, um Plätzchen zu verteilen.
Ich möchte an dieser Stelle noch etwas los werden, was mir an diesem Abend nicht gefallen hat: das Verhalten einiger junger Damen aus der “neuen Generation” der Pia-Fans. Muss man allen Ernstes sich über zwei Reihen hinweg mit Leuten darüber unterhalten und sich synchron mit lautem Lachen nach vorne werfen, nur weil Pia einen Song aus “Passion” singt? Was da direkt vor mit in meiner Reihe abging, war schon bemerkenswert und ich habe mich öfter gefragt, ob ich denn in einem Kindergarten sitze.