Sister Act, Samstag, 25.8.2012, 20.00 Uhr

Wie gefiel euch eine Vorstellung und was würdet ihr kritisieren?

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serena
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Sister Act, Samstag, 25.8.2012, 20.00 Uhr

Beitragvon serena » 28.08.2012, 22:35:03

Sister Act
Samstag, 25.8.2012, 20.00 Uhr


Wo ich schon mal da bin, und das Musical auch noch, gucke ich mir das Stück auch noch an. Dank Sommerangebot war´s Ticket auch bezahlbar. ;-)
Das Thema Ticket war dann auch gleich das erste interessante Thema, den in der Reihe vor mir hatten wirklich zwei Paare Karten für exakt die selben Plätze! Das bereits sitzende Paar wurde dann mit zur Kasse gebeten, durfte ganz kurz vor Vorstellungsbeginn wieder Platz nehmen, was von den Reihen 12 bis 14 mit Applaus bedacht wurde. :) Was aus dem anderen Paar geworden ist, weiß ich nicht. Das andere Paar sagte, dass es eine größere Diskussion an der Kasse gäbe. Wen wundert´s?

Vor der üblichen Ansage kam die Ankündigung, dass sich „Dät- ähh, Detlef Leistenschneider“ mit dieser Show verabschiede. Zudem dirigiere Tobias Vogt zum letzten Mal, was vom hinter dem Vorhang wartenden Nonnenchor mit einem laut hörbaren „Ooohhh!“ quittiert wurde. :)
Am Ende gab es interessanterweise erst dann im ganzen Saal Standing Ovations, als der Dirigent Applaus bekam! Vorher standen nur ein paar vereinzelte Wesen.

Ich persönlich finde das Musical super! Tiefsinn sollte man nicht gerade erwarten, aber zur Unterhaltung ist alles bestens geeignet.
Mir gefallen die Lieder des Musicals deutlich besser als die des Films. Ohrwürmer gibt es genug, auch wenn leider manchmal die Textverständlichkeit des Chores nicht gegeben ist.
Einige Rollen sind rein als „Schießbudenfiguren“ angelegt (die 3 Gangster-Helfer) oder völlig unterentwickelt (Monsignore Howard). Manche Entwicklungsschritte passieren „einfach so“, hauptsache es gibt ein Happy End. Klasse finde ich die Idee, wie zum Schluss der Papst auftritt. Wo hat man sonst einen mitspielenden Dirigenten? :D

Die Entwicklung des kirchlichen Bühnenbildes von einer Ruine mit Baugerüst und Netzsicherung zur renovierten Luxuskirche finde ich klasse. Das Spendenbarometer im Hintergrund ist auch eine tolle Idee. Den Vorhang in der Pause mit dem aufgedruckten Zeitungsbericht finde ich auch toll. Hinter mir in der Reihe gab es glatt eine Diskussion, ob auf dem Foto „auch die Nonnen von hier“ seien (Na, wer denn sonst?).
Keine Ahnung, ob´s eine Panne oder inzwischen Absicht war, jedenfalls drehte sich im Finale die Heiligenfigur nicht (zum Glück). Aber wäre ich der Papst, hätte ich nicht im Finale segnend die Hände gehoben, sondern erstmal nach einer Sonnenbrille verlangt! Das glitzert und funkelt wirklich jedes Kostüm um die Wette! Sogar die Heiligenfigur im Hintergrund ist mit Glitzer-„Lametta“ bedeckt, so dass man nur noch die Konturen erkennen kann. Furchtbar! Das war echt zu viel des Guten!

Die Besetzung:

Deloris van Cartier: Zodwa Selele
Manchmal wirkte sie, vor allem stimmlich, trotzig wie ein kleines Kind, besonders bei der Ankunft im Kloster. Egal, ob die Möchtegern-Star-Diva, die überhebliche Zeugin, die nette Klosterschwester oder Kloster-Revolutionärin ist, sie hat alle Facetten glaubwürdig dargestellt. Lediglich das abschließende Knutschen mit dem Polizisten war eher dem Zwang zum Happy End geschuldet denn eine erkennbare Entwicklung. Aber Tiefsinn ist in dem Stück meist eine Randerscheinung. ;-)

Mutter Oberin: Barbara Krabbe
Sie hat neben Monsignore Howard die einzige Rolle, die ernsthaft angelegt ist, und die man auch ernst nehmen kann. Ihre Verbissenheit in die alte Tradition (Altersstarrsinn???) bietet nicht gerade eine Chance zur Weiterentwicklung, stellt dafür eine zuverlässige, feste Größe in dem Stück dar. Dass sie am Ende doch noch mit rockt, liegt am „umgelegten Schalter“ zwecks Happy End. Bis dahin hat sie die Rolle so gut rüber gebracht, dass sie glatt sympathisch dabei wirkte.

Curtis Shank: Cusch Jung

Überheblich, selbstsicher, schmierig, clever... Ein Bilderbuch-Fiesling, also. ;-) Und dabei ist er noch so geschmeidig, dass man ihm gegenüber gar nicht abgeneigt sein kann. Das dürfte auch an seinem Spiel mit seinen 3 „Mitarbeitern“ liegen, die ihn mit ihren „Trottel“-Rollen erst recht intelligent wirken lassen.

Eddie Fritzinger: Mathieu Boldron

Nein, wie süß! :D Sorry, aber mit den Locken und dem Akzent wirkte er sowas von niedlich auf der Bühne. Das brachte ihm im Publikum so einige Sympathien ein – und Gelächter, als er in seinem Song bzw. am Ende des Stücks mit tiefer Stimme „männlich“ wirken wollte. Das passte nämlich gar nicht zu dem schüchternen Charakter der Rolle. Herrlich, was er aus der Rolle raus geholt hat!

Schwester Mary Robert: Lisa Habermann
Der „Kleinen“ merkte man die ganze Zeit über an, dass sie mit dem Kloster-Leben nicht so glücklich war. Naja, wer ist schon glücklich, wenn man ständig nur als „Kleines“ angeredet wird? ;-) Der Ausbruch aus der Welt war da nur eine Frage der Zeit. Die schüchterne Seite wirkte die ganze Zeit über sehr natürlich, genau so wie der Wandel. Toll!

Schwester Mary Patrick: Yvonne Köstler

Herrlich abgedreht, vorlaut und etwas hyperaktiv. :D Wie sie von Anfang an auf Schwester Mary Clarens abfliegt und in jedem von ihr etwas Positives sieht, ist irre. Und diese Stimme! Wow!

Schwester Mary Lazarus: Sonya Martin

Holla, Schwester, wie geht die denn ab? Ihre Hiphop-Solo-Einlage gab prompt Szenenapplaus, genau so wie ihr Verschlingen des Abendessens. :D Mit der Reibeisenstimme war sie eine klasse rüstige Seniorin.

Bones: Tobias Weis

Der dumme Trottel vom Dienst, der sich auch noch für attraktiv hält, kassierte natürlich bei seinem Solo entsprechendes Gelächter. Sah auch zu schräg aus, als er sich mit der Größe und dem Gewicht herum räkelte! :D

TJ: Dave Mandell

Noch so´n Trottel-Typ, der genau das bestens über die Rampe brachte. Und ich glaube, in der nächsten Zeit kann ich gut auf einen Besuch bei einer gewissen Fast-Food-Kette verzichten. ;-)

Dinero: Pedro Reichert

Ok, ca. 90% von dem, was er sagte, habe ich nicht verstanden. Aber das dürfte bei der Rolle fast (?) Absicht sein. Wenn´s so ist, hat er´s bestens hinbekommen. Die schauspielerische Komik dieser „Trottel“-Rolle inklusive „Quietsche“-Stimme kam auf jeden Fall bestens rüber. :D

Monsignore Howard: Detlef Leistenschneider (Abschiedsshow)

Er hatte in der Rolle die Ruhe weg, zumindest, bis sich der „Paaa, der Paaa, der Heilige Vater“ ankündigte. Ansonsten bestand seine Rolle aus Ruhe, Erstaunen, Nachrichten mitteilen und Begrüßen der Kirchgänger. Das ist mithin die flachste Rolle des Stücks. Schade, aber das hat er gut gespielt!

Kay-T: Peti van der Velde
LaRosa: Erdmuthe Kriener
Es ist ja nett, dass die beider der Vollständigkeit halber erwähnt werden, aber viel mehr kann ich nicht über sie sagen. Sie tauchen ja nur zu Beginn in zwei Szenen auf. Einen großen Rollenumfang haben die beiden wirklich nicht. ;-)

Ensemble:
Kristina da Costa, Henriette Grawwert, Karen Helbing, Sonja Herrmann, Anne Hoth, Erdmuthe Kriener, Martina Lechner, Anja Mattner, Stephanie Sturm, Katrin Taylor, Peti van der Velde, Vanessa Wilcek
Victor Hugo Barreto, Claudio Goncalves, Sandro Di Lucia
Schöne Stimmen, schöne synchrone Choreografien und doch seeehr kleine Parts für die drei Herren, die außer mal Messdiener sein nicht viel zu tun hatten.

Dirigent: Tobias Vogt (Abschiedsshow als Dirigent)
Über die musikalische Seite kann ich nicht klagen. Schiefe Töne oder verpatzte Einsätze habe ich nicht gehört. Der Sound kam sehr schmissig aus dem Orchestergraben, oder ruhig, je nach Situation. Klang gut! Und am Ende kann das Orchester auch einige Takte ohne Dirigent spielen. ;-)

Mein Fazit: Lustig, klasse gemacht und vorsicht, Ohrwürmer! Dementsprechend toll war die Stimmung im Theater. Da wurde oft gelacht, geklatscht, gerufen, einfach mitgegangen. :D Und es gab doch noch Leute, die überrascht waren, nicht die Lieder aus dem Film zu hören. Nun ja... ;-)

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Re: Sister Act, Samstag, 25.8.2012, 20.00 Uhr

Beitragvon Mim » 05.02.2013, 18:58:14

Mir fehlt die Show sooo sehr... Ich habe viel zu lange gewartet, um sie mir anzusehen. Und ich habe sie auch nur gesehen, weil Sandro (Darsteller) mich mit nem Ticket versorgt hat... Hach, es war so toll. Ich war kurz drauf nochmal dort... Bevor es ging. Schade. Stuttgart is sooo weit. :(


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