3 Musketiere 3.7.2010 Tecklenburg
Verfasst: 05.07.2010, 13:35:37
Und noch ein Bericht über die 3M in Tecklenburg. Eine Vorstellung, die mit Blitz und Donner begann. Eingestellt auf hochsommerliche Temperaturen erwarteten uns in Tecklenburg Blitz, Donner, heftiger Regen und Temperaturen um die 20°. Pünktlich zum Start hatte der Wettergott ein Einsehen und der Regen wurde schwächer und hörte kurz danach ganz auf. Die Bühne allerdings war aber noch recht naß, was der gute d'Artagnan (Thomas Hohler) gleich zu Beginn feststellen mußte, als er mit Schwung angelaufen kam und auf den Holzbrettern erst einmal eine kurze Flugeinlage zum Besten gab.
Ist aber nichts dabei passiert. Für die Darsteller war das kühlere Wetter sicher eine Erleichterung angesichts der hohen Temperaturen noch 1 Stunde vorher und ihren doch recht schweren Kostümen und Stiefeln. Außerdem waren die eindrucksvollen Fechtszenen (hier hat sich der Coach der RSC doch sehr große Mühe gegeben, das hat man gesehen) für die Darsteller so schon anstrengend genug, nicht vorzustellen wie die bei größerer Hitze gelitten hätten. Ich persönlich kannte 3M ja schon, hatte ich sie 2005 im TdW in Berlin gesehen, und konnte sie mit der Aufführung in Tecklenburg vergleichen. Wow, was für ein Unterschied. Allein schon diese großartige Kulisse. Die alte Burgruine ist der ideale Ort für dieses Stück. Und dann diese riesige Bühne. In welchem Theater wird schon ein richtiges Pferd (Pomme de terre) auf die Bühne geführt ? Oder der riesige Chor mit über 100 Leuten. Das war sensationell und beindruckend. Da hat der Verein in Tecklenburg ein enormes Potential. So, nun aber zu den einzelnen Darstellern:
d'Artagnan - Thomas Hohler: Ihn kannte ich schon als Rudolf in Elisabeth. Aber die Rolle als d'Artagnan ist wie für ihn gemacht. Er spielt dynamisch, komisch, naiv und vor allem sehr verliebt (in Constance). Stimmlich absolut überzeugend auch nach den anstrengenden Fechtszenen.
Milady - Femke Soetenga: Kannte ich vorher noch nicht. In Berlin hat Pia Douwes die Milady gespielt. Aber Femke hat von der ersten Szene an alle in ihren Bann gezogen. Eindrucksvoll, wie sie die innere Zerrüttenheit der Milady ausgedrückt hat. An manchen Sprechstellen hat man ihren holländischen Akzent gehört, was aber ganz lustig war. Stimmlich auch sehr gut.
Richelieu - Yngve Gasoy-Romdal: Kannte ich vorher auch noch nicht. In Berlin hatte Uwe Kröger diese Rolle gespielt. Yngve war so herrlich fies, daß er beim Schlußapplaus sogar ausgebuht wurde. Ein größeres Komliment kann man einem Darsteller nciht machen. Er war perfekt in der Rolle. Auch bei ihm hörte man an manchen Sprechstellen seinen norwegischen Akzent heraus. War aber ebenfalls recht amüsant. Stimmlich hat er mich auch sehr überzeugt.
Athos - Marc Clear: Zu ihm brauche ich nicht viel sagen. Wie von einem anderen Stern. Sein "Engel aus Kristall" ist einzigartig. Kein Anderer kriegt das so hin wie Marc. Und dann noch die Doppelbelastung als Regisseur und Darsteller. Eins + mit Stern. Mehr geht nicht.
Porthos - Enrico de Pieri: Hatte die meisten Lacher auf seiner Seite. Irre komisch wie er die Rolle rübergebracht hatte. Vor allem, wenn er mit vollem Mund gesprochen hat und Aramis "übersetzen" mußte. Hatte einen ordentlich Bums in seiner Stimme (na ja, bei dem Volumen kein Wunder
)
Aramis - Jens Janke: Für mich die größte Überraschung des Abends. Ich hatte ihn vor kurzem noch im TdW als Abahachi gesehen. Was hat der Kerl für eine Wahnsinnsstimme
. Überhaupt kein Vergleich zu seiner Rolle im Schuh des Manitu. Zusammen mit Porthos bildete er ein eingespieltes Team, die sich die "Pässe" gegenseitig zuschoben. Sehr gut gelungen. Überhaupt merkte man schon, daß die 3M zusammen mit d'Artagnan ein eingespieltes Team waren. Haben sie doch schon in der Stuttgarter Version zusammen gespielt.
Constance - Lisa Antoni: Bei ihr war ich vorher sehr skeptisch. habe ich in Berlin doch Sabrina Weckerlin in dieser Rolle gesehen (bitte jetzt nicht wieder alle über Sabrina herfallen, ich finde sie wirklich sehr gut). Doch Lisa hat mich auch positiv überrascht. Stimmlich sehr gut hat sie die doch recht kleine Rolle überzeugend ausgefüllt. Bei ihrem Tod habe ich ringsum mehrere Zuschauer schniefen gehört.
Auf die Anderen möchte ich hier nicht näher eingehen, bis auf die unvergleichliche Anne Welte und Stefan Poslovski, der einen herrlich komischen "warmen" Butler James gegeben hat.
Fazit: Wer's noch nicht gesehen hat, ab ins Auto oder den Zug und hin nach Tecklenburg. Die drei Musketiere in Tecklenburg sind in diesem Jahr die wahrscheinlich beste Inszenierung, und ich würde mich doch schwer wundern, wenn das Stück und die Darsteller nicht die eine oder andere Auszeichnung gewinnen würden. Schaut's Euch unbedingt an und vergeßt die Sitzkissen nicht.

d'Artagnan - Thomas Hohler: Ihn kannte ich schon als Rudolf in Elisabeth. Aber die Rolle als d'Artagnan ist wie für ihn gemacht. Er spielt dynamisch, komisch, naiv und vor allem sehr verliebt (in Constance). Stimmlich absolut überzeugend auch nach den anstrengenden Fechtszenen.
Milady - Femke Soetenga: Kannte ich vorher noch nicht. In Berlin hat Pia Douwes die Milady gespielt. Aber Femke hat von der ersten Szene an alle in ihren Bann gezogen. Eindrucksvoll, wie sie die innere Zerrüttenheit der Milady ausgedrückt hat. An manchen Sprechstellen hat man ihren holländischen Akzent gehört, was aber ganz lustig war. Stimmlich auch sehr gut.
Richelieu - Yngve Gasoy-Romdal: Kannte ich vorher auch noch nicht. In Berlin hatte Uwe Kröger diese Rolle gespielt. Yngve war so herrlich fies, daß er beim Schlußapplaus sogar ausgebuht wurde. Ein größeres Komliment kann man einem Darsteller nciht machen. Er war perfekt in der Rolle. Auch bei ihm hörte man an manchen Sprechstellen seinen norwegischen Akzent heraus. War aber ebenfalls recht amüsant. Stimmlich hat er mich auch sehr überzeugt.
Athos - Marc Clear: Zu ihm brauche ich nicht viel sagen. Wie von einem anderen Stern. Sein "Engel aus Kristall" ist einzigartig. Kein Anderer kriegt das so hin wie Marc. Und dann noch die Doppelbelastung als Regisseur und Darsteller. Eins + mit Stern. Mehr geht nicht.
Porthos - Enrico de Pieri: Hatte die meisten Lacher auf seiner Seite. Irre komisch wie er die Rolle rübergebracht hatte. Vor allem, wenn er mit vollem Mund gesprochen hat und Aramis "übersetzen" mußte. Hatte einen ordentlich Bums in seiner Stimme (na ja, bei dem Volumen kein Wunder

Aramis - Jens Janke: Für mich die größte Überraschung des Abends. Ich hatte ihn vor kurzem noch im TdW als Abahachi gesehen. Was hat der Kerl für eine Wahnsinnsstimme

Constance - Lisa Antoni: Bei ihr war ich vorher sehr skeptisch. habe ich in Berlin doch Sabrina Weckerlin in dieser Rolle gesehen (bitte jetzt nicht wieder alle über Sabrina herfallen, ich finde sie wirklich sehr gut). Doch Lisa hat mich auch positiv überrascht. Stimmlich sehr gut hat sie die doch recht kleine Rolle überzeugend ausgefüllt. Bei ihrem Tod habe ich ringsum mehrere Zuschauer schniefen gehört.
Auf die Anderen möchte ich hier nicht näher eingehen, bis auf die unvergleichliche Anne Welte und Stefan Poslovski, der einen herrlich komischen "warmen" Butler James gegeben hat.
Fazit: Wer's noch nicht gesehen hat, ab ins Auto oder den Zug und hin nach Tecklenburg. Die drei Musketiere in Tecklenburg sind in diesem Jahr die wahrscheinlich beste Inszenierung, und ich würde mich doch schwer wundern, wenn das Stück und die Darsteller nicht die eine oder andere Auszeichnung gewinnen würden. Schaut's Euch unbedingt an und vergeßt die Sitzkissen nicht.
