Männerbeschaffungsmaßnahmen, Hamburger Kammerspiele, 7.8.08
Verfasst: 10.08.2008, 04:43:23
Männerbeschaffungsmaßnahmen, Hamburger Kammerspiele, 7. 8. 2008, 20.00 Uhr
Das Stück trägt den Untertitel „Ein Liederabend von Dietmar Loeffler“ und ist somit nicht direkt als Musical ausgewiesen. Da es am Theater jedoch als „unser Sommer-Musical“ gehandelt wird, hab ich gedacht, ich schreibe jetzt, nach meinem bereits zweiten Besuch mal einen kleinen Bericht darüber.
Besetzung:
Christiane Pschorsch, Seminarleiterin: Susanne Pollmeier
Franz Finkwerder, Seminarpianist: Dietmar Loeffler
Angela Richter-Steppelbeck, Scheidungsanwältin: Ulla Meinecke
Chantal Lübke, Flugbegleiterin: Tommaso Cacciapuoti
Laura Peiskow, ??? : Jasmin Wagner (Ja, genau die! ^^)
Sabine Kurzmeyer, Pharmareferentin: Meike Kircher
Die Handlung (sofern man sie so nennen kann
) ist schnell erzählt:
Bei dem Seminar mit dem Titel „Männerbeschaffungsmaßnahmen“, sollen die Teilnehmer lernen, wie sie ihre inneren Stärken und Qualitäten mittels der Kraft des Gesanges entdecken und herauszubringen um somit endlich einen Mann für eine ernsthafte Beziehung zu finden, frei nach dem Motto: „Der Mann ist das Ziel!“. An dem Seminar nehmen die unterschiedlichsten skurrilen Typen teil: Die naiv-verklemmte Schwäbin Sabine, die schon zum x.ten Mal von einem Mann verlassen wurde, die total durchgeknallte, punkige Laura, vor deren Temperametsausbrüchen alle nur in Deckung gehen können, die frustrierte Scheidungsanwältin Angela, die schon alle Illusionen verloren hat und „die“ attraktive Chantal, die eigentlich ein Mann ist (aber pssssst!
). Auch die Seminarleiterin ist psychisch ziemlich am Ende und fragt sich selbst, warum sie immer wieder das Seminar mit diesen ganzen kaputten Existenzen leitet.
Ja, das ist eigentlich auch alles, was passiert und zwischendrin (mehr oder weniger in die Handlung passend) wird eben immer wieder gesungen. Die Songauswahl besteht aus mehr oder weniger (aber eher mehr
) bekannten Songs aus Pop- und Schlagerbereich, die man z.T. mit deutschen Texten versehen hat. Dabei sind z.B.: der „Shoop shoop-Song“ von Cher, „Out of the Dark“ von Falco, „Nur nicht aus Liebe weinen“, „Somewhere over the Rainbow“, „This is a Man`s World“, „Ich will keine Schokolade“ und vieles mehr.
So flach die Handlung auch ist, ein muss man dem Stück lassen: Es ist durchaus unterhaltsam und man kann auch manchmal wirklich schmunzeln über die (zugegeben teilweise ziemlich blöden) Witze. Und: Die gesangliche Qualität war durchweg gut! Alle Darsteller überzeugten mit kräftigen, schönen Stimmen und ließen zudem mit ihren Interpretationen gute Laune, bzw. in manchen Fällen auch eine etwas nachdenkliche Stimmung entstehen. Dietmar Loeffler (er spricht nur ganz zu Anfang des Stückes und singt nur sehr selten selbst mit) begleitet alles souverän auf dem Flügel und hat auch manche Stücke mit tollen A capella- Arrangements versehen, sodass die Begleitung nur aus von den Darstellern selbst produzierten Geräuschen besteht. Die musikalische Qualität war also rundherum topp, an dieser Stelle auch mal ein ganz dickes Lob an unseren Ton-Techniker Burna!

Das lässt den mangelnden Anspruch (oder besser den nicht-vorhandenen Anspruch
) in den Hintergrund treten. Für einen kurzweiligen, netten, leicht-plätschernden Theaterabend ist dieses Stück auf jeden Fall gut! Und wenn man auch nicht mehr erwartet, ist es einfach nette Unterhaltung! 
Nun noch kurz was zu den einzelnen Darstellern:
Susanne Pollmeier: War als abgenervte Seminarleiterin Sabine ständig extrem präsent, auch wenn sie nur im Hintergrund ihre „Schäfchen“ beobachtete. Das macht eine gute Schauspielerin aus! Und gesungen hat sie auch ordentlich! Besonders beeindruckt hat mich ihre Fähigkeit wahnsinnig schnell zu sprechen und ihr komödiantisches Timing!
Dietmar Loeffler: Hat wie gesagt weder viel geredet noch gesungen, aber er hat hervorragend am Klavier agiert und schließlich hat er ja auch noch Regie geführt (und das Stück geschrieben, wobei das wohl weniger schwer war…:lol: ). Besonders süß fand ich, wie er am Schluss bei der Zugabe mit Tommaso alias „Chantal“ geflirtet hat.
Ulla Meinecke: Ist von früher wohl auch als Schlager (?)- Sängerin bekannt (jedenfalls wirbt das Theater immer mit ihrem Namen
). An diesem Abend war sie zwar stimmlich nicht ganz so gut drauf (war z. T. heiser und hat ein paar Töne nicht gekriegt) aber sie kann auch anders! Davon konnte ich mich bei einer vorherigen Vorstellung schon überzeugen! Sie hat eine interessante rauchige Stimme. Besonders berührt hat mich ihr Lied „Die Einsamkeit“ mit der sie den zweiten Akt eröffnete. Lustig war ihr Zusammenspiel mit Meike alias „Sabine“, mit der sie sich ständig gekabbelt hat. 
Tommaso Cacciapuoti: Hach ja… Ihn kenne ich schon aus anderen Theaterstücken, wo er mich als Schauspieler schon wirklich überzeugt hat. Und: Er sieht wirklich unverschämt gut aus!
Und nun, was für eine Verschwendung!, tritt er als Frau auf! *heul*
Aber ich muss sagen: Hier hat man sich wirklich von seinem komödiantischen Talent überzeugen können!
Und: Alle Achtung! Auf den hohen Schuhen hätte ich niemals laufen können!
Meine Mutter (die mit mir in der Vorstellung war) meinte nur: Mensch, der sieht sogar als Frau gut aus!
Was ich vorher noch nicht wusste: Er kann auch noch singen! Er hat wirklich eine tolle Singstimme (er hat seine Stimme nicht als Frau verstellt. Gott sei Dank!). Sein „I Found My Love in Portofino“ war hinreißend und als Zugabe hat er noch einen Song auf Italienisch gesungen (sein Vater ist Italiener, seine Mutter Finnin) und das hat echt gerockt! Er zählt (nicht nur wegen seiner gesanglichen Qualitäten) schon seit einiger Zeit zu meinen Lieblings-Theaterschauspielern und ich hoffe, ich werde ihn noch recht oft auf der Bühne sehen können (vorzugsweise aber nicht unbedingt als Frau verkleidet
)
Jasmin Wagner: Ja, richtig! „Blümchen“!
Aber das Wort darf man unter keinen Umständen mehr im Theater erwähnen!
Na, hin oder her, als ich hörte, dass sie mitspielt, war ich zunächst doch ziemlich skeptisch… Aber siehe da: So schlimm war es gar nicht! Im Gegenteil: Sie hat ihre Lieder mit kräftiger, durchaus nicht unangenehmer Stimme wirklich schön gesungen. Klar, eine Schauspielerin ist sie nicht, aber ihre Rolle als durchgeknallter Irrwisch, der wie ein Tornado über die Bühne fegt und dabei alles, was ihr in die Quere kommt umnietet (inklusive Mit-Darstellern
), hat sie wirklich gut gemeistert. Ihr aggressives „Ich will keine Schokolade“, dass z. T. gebrüllt vorgetragen wurde, verlangte mir allein schon wegen der hineingesteckten Energie Respekt ab. Und ihr Lied „Homebanking“ war einfach nur zum piepen komisch! 
Meike Kircher: Allein ihre Rolle als naive, verklemmte und dazu noch schwäbelnde Brillenträgerin war schon echt zum Eierlegen. Aber wenn sie dann loslegte mit dem Singen! Donnerwetter! Die hat eine Power in der Stimme, Wahnsinn! Gut, bei „Hopelessly Devoted to You“ hat sie an diesem Abend manchmal in den Höhen nicht so ganz den Ton getroffen, aber ihr „Somewhere Over the Rainbow“, dass sich immer mehr steigerte, hat mich echt umgehauen! Sie hat wirklich eine schöne, kräftige Stimme, die so wunderbar im Gegensatz zu ihrer „trutschen“ Rolle stand! Ich könnte mir gut vorstellen, sie auch mal in anderen Musicals zu sehen.
Also wie gesagt: Die „Männerbeschaffungsmaßnahmen“ sind insgesammt nix Anspruchsvolles, aber doch ganz unterhaltsam!
Das Stück trägt den Untertitel „Ein Liederabend von Dietmar Loeffler“ und ist somit nicht direkt als Musical ausgewiesen. Da es am Theater jedoch als „unser Sommer-Musical“ gehandelt wird, hab ich gedacht, ich schreibe jetzt, nach meinem bereits zweiten Besuch mal einen kleinen Bericht darüber.
Besetzung:
Christiane Pschorsch, Seminarleiterin: Susanne Pollmeier
Franz Finkwerder, Seminarpianist: Dietmar Loeffler
Angela Richter-Steppelbeck, Scheidungsanwältin: Ulla Meinecke
Chantal Lübke, Flugbegleiterin: Tommaso Cacciapuoti
Laura Peiskow, ??? : Jasmin Wagner (Ja, genau die! ^^)
Sabine Kurzmeyer, Pharmareferentin: Meike Kircher
Die Handlung (sofern man sie so nennen kann

Bei dem Seminar mit dem Titel „Männerbeschaffungsmaßnahmen“, sollen die Teilnehmer lernen, wie sie ihre inneren Stärken und Qualitäten mittels der Kraft des Gesanges entdecken und herauszubringen um somit endlich einen Mann für eine ernsthafte Beziehung zu finden, frei nach dem Motto: „Der Mann ist das Ziel!“. An dem Seminar nehmen die unterschiedlichsten skurrilen Typen teil: Die naiv-verklemmte Schwäbin Sabine, die schon zum x.ten Mal von einem Mann verlassen wurde, die total durchgeknallte, punkige Laura, vor deren Temperametsausbrüchen alle nur in Deckung gehen können, die frustrierte Scheidungsanwältin Angela, die schon alle Illusionen verloren hat und „die“ attraktive Chantal, die eigentlich ein Mann ist (aber pssssst!

Ja, das ist eigentlich auch alles, was passiert und zwischendrin (mehr oder weniger in die Handlung passend) wird eben immer wieder gesungen. Die Songauswahl besteht aus mehr oder weniger (aber eher mehr

So flach die Handlung auch ist, ein muss man dem Stück lassen: Es ist durchaus unterhaltsam und man kann auch manchmal wirklich schmunzeln über die (zugegeben teilweise ziemlich blöden) Witze. Und: Die gesangliche Qualität war durchweg gut! Alle Darsteller überzeugten mit kräftigen, schönen Stimmen und ließen zudem mit ihren Interpretationen gute Laune, bzw. in manchen Fällen auch eine etwas nachdenkliche Stimmung entstehen. Dietmar Loeffler (er spricht nur ganz zu Anfang des Stückes und singt nur sehr selten selbst mit) begleitet alles souverän auf dem Flügel und hat auch manche Stücke mit tollen A capella- Arrangements versehen, sodass die Begleitung nur aus von den Darstellern selbst produzierten Geräuschen besteht. Die musikalische Qualität war also rundherum topp, an dieser Stelle auch mal ein ganz dickes Lob an unseren Ton-Techniker Burna!


Das lässt den mangelnden Anspruch (oder besser den nicht-vorhandenen Anspruch


Nun noch kurz was zu den einzelnen Darstellern:
Susanne Pollmeier: War als abgenervte Seminarleiterin Sabine ständig extrem präsent, auch wenn sie nur im Hintergrund ihre „Schäfchen“ beobachtete. Das macht eine gute Schauspielerin aus! Und gesungen hat sie auch ordentlich! Besonders beeindruckt hat mich ihre Fähigkeit wahnsinnig schnell zu sprechen und ihr komödiantisches Timing!
Dietmar Loeffler: Hat wie gesagt weder viel geredet noch gesungen, aber er hat hervorragend am Klavier agiert und schließlich hat er ja auch noch Regie geführt (und das Stück geschrieben, wobei das wohl weniger schwer war…:lol: ). Besonders süß fand ich, wie er am Schluss bei der Zugabe mit Tommaso alias „Chantal“ geflirtet hat.

Ulla Meinecke: Ist von früher wohl auch als Schlager (?)- Sängerin bekannt (jedenfalls wirbt das Theater immer mit ihrem Namen


Tommaso Cacciapuoti: Hach ja… Ihn kenne ich schon aus anderen Theaterstücken, wo er mich als Schauspieler schon wirklich überzeugt hat. Und: Er sieht wirklich unverschämt gut aus!


Aber ich muss sagen: Hier hat man sich wirklich von seinem komödiantischen Talent überzeugen können!




Jasmin Wagner: Ja, richtig! „Blümchen“!




Meike Kircher: Allein ihre Rolle als naive, verklemmte und dazu noch schwäbelnde Brillenträgerin war schon echt zum Eierlegen. Aber wenn sie dann loslegte mit dem Singen! Donnerwetter! Die hat eine Power in der Stimme, Wahnsinn! Gut, bei „Hopelessly Devoted to You“ hat sie an diesem Abend manchmal in den Höhen nicht so ganz den Ton getroffen, aber ihr „Somewhere Over the Rainbow“, dass sich immer mehr steigerte, hat mich echt umgehauen! Sie hat wirklich eine schöne, kräftige Stimme, die so wunderbar im Gegensatz zu ihrer „trutschen“ Rolle stand! Ich könnte mir gut vorstellen, sie auch mal in anderen Musicals zu sehen.

Also wie gesagt: Die „Männerbeschaffungsmaßnahmen“ sind insgesammt nix Anspruchsvolles, aber doch ganz unterhaltsam!
