Dernier Jekyll und Hyde in Bad Hersfeld am 03.08.08
Verfasst: 09.08.2008, 07:21:59
Guten Morgen zusammen,
anbei nur ein sehr kurzer Zusammenschnitt vom Dernier in Bad Hersfeld, denn das meiste ist ja eh schon bekannt:
Es war soweit, das Dernier von Jekyll und Hyde in Bad Hersfeld stand an. Wir waren gespannt, ob Jan Ammann sich gesteigert hatte, und ob die Inszenierung in Teilen vielleicht verbessert worden war. Das Wetter an diesem Tag war herrlich und bis in den späten Abend sehr mild, wenn auch sehr schwül, dadurch brauchte wir keine Jacken oder Decken.
Die gesamte Inszenierung hatte leider keine Steigerung
, im Gegenteil, eine gute Szene wurde zum Nachteil verändert. Ging Jan in der Premiere bei Dies ist die Stunde noch die Stufen hoch und in die hinterste Ecke der Ruine und wurde beim Nachvornegehen immer mehr mit Licht angestrahlt, damit dieses Lied und er mehr Ausdruck erhielten, blieb er beim Dernier in seinem Labor stehen und begann das Lied anzusingen, als wäre es ein Kinderschlaflied. Die Verwandlung selber war klasse und auch seine Stimme änderte sich diesmal sehr gut und wir dachten, hoppla, das könnte was werden, aber leider zu früh gefreut. Absolutes Grauen war die Konfrontation, mal davon abgesehen, dass wir in dieser Szene kaum ein Wort verstanden haben, nein er verfiel auch an einigen Stellen innerhalb der Rolle des Hyde stimmlich in den Part des Jekyll, sehr unglaubwürdig. Das Gefährliche Spiel glich erneut einem Nachlaufen im Gerüst, und wo bitte war das überhebliche, fiese Lachen, als er Lucy ermordet. Toll dagegen war diesmal die Szene Nur sein Blick, sehr stimmgewaltig und perfekt harmonierend mit dem Orchester zeigten die beiden Damen ihr Optimum, hier kam zum ersten Mal so etwas wie Gänsehaut auf. Einziger Vorteil des schwülen Wetters war, dass Jans Haare diesmal nicht so abgeleckt aussahen, sondern etwas wilder um den Kopf hingen (so konnte man wenigsten etwas wildes und grauenhaftes des Hyde erkennen). Ansonsten gibt es nicht viel mehr zu berichten. Der Schlußapplaus war an diesem Abend nicht so euphorisch wie noch zur Premiere, ebenso sprangen die Zuschauer nicht direkt auf, sondern erhoben sich erst nach und nach. (Beim Rausgehen hörten wir noch zwei Mädels, die wohl auch über diese Darbietung am Meckern waren).
Hinter uns saßen ältere Herrschaften, die nach der Erschießung von Jekyll/Hyde nur noch meinten „... und jetzt noch den Dirigenten ...“ kleines Gelächter, welches sich durch die Reihen durchfraß, so dass während der Sterbeszene von Jekyll etwas lauter gelacht wurde. Das tat mir für die Darsteller sehr leid.
Als Abschluß erhielt Jan den Publikumspreis und war mehr als erstaunt darüber, bedankte sich artig, dankte seinen ganzen Kollegen und betonte, dass ein sehr großer Dank seinem Ersatzmann gilt, denn dieser hätte immer Gewehr bei Fuß gestanden um einzuspringen und schließlich erwähnte er noch so etwas wie, ... ja und das obwohl es auch Unstimmigkeiten gab, man hätte sich vertragen ...
Krönender Abschluß war das obligatorische Feuerwerk, sehr schön anzusehen, aber leider nur für die vorderen Reihen.
Am Rande erfuhren wir noch, dass in diesem Jahr die Auslastung bei knapp 82% lag, eigentlich zu wenig. Hinzu kommt, dass wohl der Bürgermeister seine Finger viel zu viel im Bereich der Inszenierungen haben muß und seinen Senf dazu beisteuert, was es für den Regisseur natürlich sehr schwer macht seine Gedanken und Vorstellungen umzusetzen.
Fazit:
Wir hätten uns das Dernier schenken können und es ist fraglich, ob im nächsten Jahr die Macher etwas Gutes auf die Bühne bekommen werden. Tecklenburg läuft Bad Hersfeld zur Zeit eindeutig den Rang ab, vor allem was die Besetzungen angeht. Im letzten Jahr wurde ein sehr guter Ersatz mit Olegg Vynnyk für den leider damals erkrankten Yngve Gasoy Romdal geholt, aber in diesem Jahr wurde die Besetzung erst sehr spät bekannt gegeben und mit Jan leider auch nicht das Optimale geholt.
Dennoch wünsche ich Jan alles Gute für die Zukunft und er wird mit Sicherheit in einer anderen Rolle perfekt besetzt sein.
In diesem Sinne
anbei nur ein sehr kurzer Zusammenschnitt vom Dernier in Bad Hersfeld, denn das meiste ist ja eh schon bekannt:
Es war soweit, das Dernier von Jekyll und Hyde in Bad Hersfeld stand an. Wir waren gespannt, ob Jan Ammann sich gesteigert hatte, und ob die Inszenierung in Teilen vielleicht verbessert worden war. Das Wetter an diesem Tag war herrlich und bis in den späten Abend sehr mild, wenn auch sehr schwül, dadurch brauchte wir keine Jacken oder Decken.

Die gesamte Inszenierung hatte leider keine Steigerung

Hinter uns saßen ältere Herrschaften, die nach der Erschießung von Jekyll/Hyde nur noch meinten „... und jetzt noch den Dirigenten ...“ kleines Gelächter, welches sich durch die Reihen durchfraß, so dass während der Sterbeszene von Jekyll etwas lauter gelacht wurde. Das tat mir für die Darsteller sehr leid.
Als Abschluß erhielt Jan den Publikumspreis und war mehr als erstaunt darüber, bedankte sich artig, dankte seinen ganzen Kollegen und betonte, dass ein sehr großer Dank seinem Ersatzmann gilt, denn dieser hätte immer Gewehr bei Fuß gestanden um einzuspringen und schließlich erwähnte er noch so etwas wie, ... ja und das obwohl es auch Unstimmigkeiten gab, man hätte sich vertragen ...
Krönender Abschluß war das obligatorische Feuerwerk, sehr schön anzusehen, aber leider nur für die vorderen Reihen.
Am Rande erfuhren wir noch, dass in diesem Jahr die Auslastung bei knapp 82% lag, eigentlich zu wenig. Hinzu kommt, dass wohl der Bürgermeister seine Finger viel zu viel im Bereich der Inszenierungen haben muß und seinen Senf dazu beisteuert, was es für den Regisseur natürlich sehr schwer macht seine Gedanken und Vorstellungen umzusetzen.
Fazit:
Wir hätten uns das Dernier schenken können und es ist fraglich, ob im nächsten Jahr die Macher etwas Gutes auf die Bühne bekommen werden. Tecklenburg läuft Bad Hersfeld zur Zeit eindeutig den Rang ab, vor allem was die Besetzungen angeht. Im letzten Jahr wurde ein sehr guter Ersatz mit Olegg Vynnyk für den leider damals erkrankten Yngve Gasoy Romdal geholt, aber in diesem Jahr wurde die Besetzung erst sehr spät bekannt gegeben und mit Jan leider auch nicht das Optimale geholt.
Dennoch wünsche ich Jan alles Gute für die Zukunft und er wird mit Sicherheit in einer anderen Rolle perfekt besetzt sein.
In diesem Sinne