
Hello everybody..
Ich bin endlich zuhause und wieder ausgeschlafen und werde jetzt den Versuch starten, dem Wochenende mit einem kleinen großen Bericht gerecht zu werden.
Also..Freitag gings also endlich los zur JCS-Premiere nach Magdeburg. Nach der Inszenierung in Kassel und den im Netz aufgetauchten Magdeburg-Fotos war unsere Erwartungshaltung doch ziemlich hoch. Und – das kann ich hier schonmal vorwegnehmen – wir wurden nicht enttäuscht

Also um 11 los mit Auto nach Osnabrück, wo ich mein Auto im Parkhaus stehen lassen wollte und dann mit IC weiter nach Magdeburg. Verlief auch alles gut. Züge waren pünktlich und so war ich ziemlich genau 15 Uhr in Magdeburg am Bahnhof, wo Sabine schon auf mich wartete und ich dann unser super Pensionszimmer in Augenschein nehmen konnte. Dann fix was essen und dann auch schon schick machen fürs Theater.
Jou..Theater ist sehr schön. Nicht soooo riesig, aber für ein Stadttheater wirklich schick. Von meinem Platz in der 5. Reihe hatte man auch uneingeschränkte Sicht auf die Bühne. Wo fang ich denn jetzt an? Okay..Cast..ist am einfachsten..
Patrick Stanke – Jesus: Brauch ich nicht zu erwähnen, dass er klasse war oder? Stimmlich meiner Meinung nach sogar noch besser als in Kassel. Gethsemane hab ich so gut noch nicht vorher von ihm gehört. Das die Jesus Rolle in Magdeburg doch aktiver und teilweise auch aggressiver ausgelegt ist, als in Kassel kam Patrick sehr entgegen. Passte einfach wie Faust aufs Auge. Und ja: Pudelmütze find ich besser als lange blonde Haare. Auf der anderen Seite ist es ja auch abhängig von der Inszenierung. Pudelmütze in Kassel wäre auch fehl am Platz. Aber mal Spaß bei Seite, mich hat er wirklich überzeugt und schauspielerisch und stimmlich fand ich ihn einfach noch besser als in Kassel.
Oliver Polenz – Judas: Mmh..ich muss ja jetzt ne bissl vergleichen zwischen Kassel und Magdeburg. In Kassel war ich ja ne bissl schauspieltechnisch von Darius Merstein enttäuscht. Das Schauspiel von Oliver Polenz fand ich besser. Er hat irgendwie mehr Emotionen transportiert, dafür ging leider doch der ein oder andere Ton daneben. Aber grundsätzlich hat er ne gute Stimme.
Tabea Scholz – Maria Magdelena: Das was mir in Kassel an „Nuttenhaftigkeit“ fehlte, war mir hier in Magdeburg zuviel. Aber Tabea war klasse in der Rolle. Sie hat ne schöne tonsichere Stimme und hat die Rolle gut rübergebracht.
Josip Culjak – Simon: Schauspielerisch und auch optisch passt er gut in die Rolle – keine Frage. Stimmlich hat er mich leider nicht überzeugt.
Patrick Schenk – Petrus: Irgendwie hat er mich manchmal entfernt an Jeremy erinnert. Ich fand ihn sehr gut. Stimmlich sehr klar. Hat mir wohl gefallen.
Nikolaus Meer – Kaiphas, Michael Mohr – Annas, Herodes – Manfred Wulfert, Pilatus (stehen leider 2 Namen im Programmheft und ich hab keine Ahnung welche der beiden gespielt hat): Fand ich im Großen und ganzen gut. Aber manchmal kamen bei dem ein oder anderen halt son paar Töne nicht wirklich sauber rüber. Aber ansonsten von allen eine gute Leistung.
Ja..kommen wir zur Inszenierung. Ich denke in meiner typischen JCS-Manier..also arbeiten wir und Szene für Szene durch.
Ouvertüre: Geil. Patrick kam mit E-Gitarre rein und hat Teile der Ouvertüre gespielt. Fand ich ne wirklich richtig gute Idee.
Heaven on their minds war sehr emotional und aggressiver inszeniert als in Kassel. Zusätzlich zu Judas und Jesus wurde Simon auf der Bühne platziert mit der Aufgabe Jesus davon abzuhalten auf Judas loszugehen. Na ja, war insgesamt mehr Aktion drin und dadurch wurde die Wichtigkeit des Songs noch hervorgehoben.
What's the buzz/Everything's alright : Ja...ne bissl machomäßig inszeniert. Aber ich fands toll und musste doch an der ein oder anderen Stelle schmunzeln.
This Jesus Must Die: Ja..für die Jungs gabs scheinbar bei dem Perückenkauf ordentlich Rabatt. Alle hatten als die gleiche Perücke. Hat natürlich den Zusammenhalt der Männer mehr als deutlich symbolisiert und es passte auch gut ins Bild, ich fand einfach nur die Perücke nicht schön, aber das ist ja Geschmackssache.
Hosanna fand ich insgesamt auch gut inszeniert. Diese Szene fand ich durch den Detailreichtum in Kassel allerdings besser.
SimonZealotes/Poor Jerusalem: Mmh...ich steh ja immer auf die Kampfszenen in diesem Abschnitt. Die gab es zwar nur angedeutet und trotzdem kam die Message gut rüber. Da wurde ein passender Mittelweg gefunden um die Szene trotz fehlenden richtigen Kampfes aussagekräftig umzusetzen.
Pilate’s Dream: War gut.
The temple/Everything’s alright : Oh fand ich gut. Links und Rechts, sowie direkt hinter der Bühne waren Leinwände angebracht, wo bei einigen Szenen filmische Einspielungen kamen. Bei der Tempelszene hat man die einzelnen Jünger gesehen, wie sie – ich bin mir nicht sicher – aber irgendwas doch eher gesetzwidriges gemacht haben. Schön fand ich da vor allem die Einspielung von Judas, wie er mitmachte – wie alle die anderen Jünger – aber dabei immer darauf achtete nicht erkannt zu werden. Macht natürlich den späteren Verrat noch größer. Die Bedrängung durch die Alten/Kranken/Schwachen war auch – trotz der sehr modernen Inszenierung – konventionell dargestellt. Fand ich gut.
I don’t know how to love him war sehr gut von Tabea gesungen. Die Szene war auch interessant. Eigentlich gab es bei jedem Solo so eine Art tänzerisches Alter Ego. Hier auch. Diese Ballettstücke waren durch die Bank sehr sehr gut. Was ich interessant und durchaus gut fand war folgendes. Am linken Bühnerand lag am Anfang des Liedes Patrick am Ende des Liedes aber plötzlich Oliver. Den Austausch der beiden hab ich ganz ehrlich nicht wirklich mitbekommen. Hab zwar gemerkt, dass da Bewegung war aber durch Tabea und der Ballettnummer hat man das nicht zwangsläufig wahrgenommen. War irgendwie von der Intention her total geil gemacht. Und war natürlich bezüglich der Entwicklung der Konfliktsituation zwischen Judas und Maria sehr gut dargestellt. Es kam hier der Verdacht auf, dass Judas nach dem Song der Meinung war, dass Maria das Lied nicht für Jesus sondern für ihn gesungen hat, als sie aber seine Annäherung nicht erwidert verrät er Jesus. Fand ich irgendwie mal ne neue und interessante Auslegung der Szene.
Damned for alle time/Blood Money war okay. Hier hat mir allerdings ne bissl Emotion von Oliver gefehlt. Vor allem am letzten Stück als er Jesus verrät. Und nein..danach kam keine Pause.
The last supper : Danke Magdeburg. Ich hab keine Ahnung, wie viele Zuschauer es gemerkt haben, aber das Abendmahl wurde nach Vorlage von DaVinics Gemälde “Das letzte Abendmahl” inszeniert. Es gab sogar kurz ein 1:1 Standbild des Gemäldes. Total toll. Wer Dan Browns „Sakrileg“ gelesen hat, der weiß was ich meine. Auch Maria war an Jesus Seite und auch die Handgeste zur linken von Jesus war vorhanden. Auch das V-Zeichen, welches die Weiblichkeit und damit Marias Bündnis mit Jesus symbolisieren soll, wurde berücksichtigt. Erst dachte man auch, dass zur Rechten Jesus ein Mann sitzt und dann plötzlich saß da Maria. Fand ich toll. Entsprechend dazu gab es auch keinen Kelch im eigentlichen Sinne. Ui..ich war begeistert.
Ich weiß nicht mehr genau, ob es hier war oder bei Hosanna. Aber einmal lief im Hintergrund ne Kurzfilm, der scheinbar vor dem Theater gefilmt wurde. Hier wurden Gewaltszenen der Jünger gezeigt und wie Jesus dieses schockiert beobachtet. Fand ich sehr stark.
Gethsemane : Alter Schwede, was war das? Ganz ehrlich: ich hab Gethsemane noch nie soo genial von Patrick gehört. Da saß jeder Ton, die Höhen kamen sehr klar. Ich war begeistert. Auch hier gab es wieder ein tänzerisches Alter Ego. Ich fands super. Es war einfach stimmig. Auch wenn ich kurz zusammengezuckt bin, als Patrick auf den Altar gesprungen ist. Gethsemane kann scheinbar auch alles andere als langweilig sein.

The Arrest/Peter’s Denial war auch gut ebenso wie Pilate and Christ. Ich hatte ja schon ne schlechte Vorahnung, als ich das Netz auf der Bühne sah, was ich ja dann auch bewahrheitet hat. Jesus wurde halt mal nicht so ganz typisch unter Arrest gestellt, sondern quasi wie ein Tier im Netz gefangen und ca. auf Augenhöhe von Pilatus gezogen. Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob das beabsichtig war, aber mich hat die Szene sehr an eine Standuhr erinnert, bei der die Zeit abläuft (Pilatus vorne und hinter ihm schwang das Netz). Mal ne andere Auslegung der Szene.
King Herods Song: Hah..sehr witzig. Ganz im Sinne von „Retten was..“ Zu geil. Also meistens find ich zu witzige Szenen bei JCS absolut nicht gut – aber bei Herodes darf man das machen. Also..Herodes war ne kleine Kopie von Thomas Gottschalk, das „Wetten dass“-Logo wurde in „Retten was“ umgewandelt und über die Leinwände eingeblendet. Zu geil..die Tänzer symbolisierten auch alle irgendwelche Figuren. Da gab es Schneewittchen, ne Zwerg, Micky Mouse, Superman und und und..Ich fands witzig.
Could we start again, please? Schön gesungen. Gut rübergebracht.
Judas Death: War irgendwie komisch. Also wenn man nicht weiß, dass Judas sich erhängt, dann weiß man nach der Szene so wenig wie vorher. Die Erhängung an sich fehlt komplett. Also man muss ihn ja nicht wirklich aufhängen, aber ne leichte Andeutung hat mir doch irgendwo gefehlt. Ansonsten war auch die Szene gut.
Trial before Pilate: War mir zu unblutig..*gg* Nein, mal im Ernst. Das Auspeitschen wurde durch Tontechnik symbolisiert. Also der „Schläger“ hat die Schlagbewegungen ausgeführt und man hörte über den Ton Peitschenschläge. Zudem wurde die Bühne mit Nebel gefüllt. Wobei ich ja gedacht hab, dass wenigstens ne bissl Kunstblut fließt, wenn der Nebel sich wieder verzieht. War aber nicht so. Aber mal ehrlich: Mit den Peitschenschlägen über Ton, das kam schon wirklich gut. Gut..Kunstblut fehlte mir, aber was solls. Man kann nicht alles haben.
Superstar fand ich leider nicht gut gesungen. Hat mich nicht so vom Sitz gehauen. Witzig waren die Einspielungen über die Leinwände, die Herodes und co. bei Wassergymnastik gezeigt haben (vermutlich im Magdeburgder Schwimmbad). Irgendwie witzig.
John Nineteen: Forty One: Tja..ein Kreuz in dem Sinne gab es nicht. Es gab halt wieder das tänzerische Alter Ego, der Patrick nach hinten gezogen hat und mit ihm das Kreuz bildete, wobei noch Bühnenelemente dies unterstrichen haben. Es war unspektakulär, aber symbolisch natürlich große klasse. Allerdings zieh ich da die konventionelle Kreuzigung doch irgendwie vor. Schlussbild war auch stange, passte aber ins Gesamtkonzept der Inszenierung. Während der Tänzer nach der Kreuzigung vor Maria lag, schulterte Patrick seine E-Gitarre und verlies die Bühne zur anderen Seite. Strange aber durchaus stimmig mit der Inszenierung, obwohl ich doch ne bissl schmunzeln musste.
So..schon wieder zu viel geschrieben. Ganz wesentlicher Vorteil gegenüber Kassel war der Ton. Den fand ich in Magdeburg wesentlich besser. Insgesamt fand ich die Inszenierung ziemlich gut. War zwar ähnlich modern und strange wie in Essen, was mir ja gar nicht gefiel, aber im Gegensatz zu Essen wurde das Buch und die Charaktere an sich nicht verändert und die Message ist vollrübergekommen.
Jou..soweit zur Show. Hinterher kurz zur Premierenfeier. Sich ausgetauscht. Hier geschnackt, da geschnackt und Sabine und ich waren dann irgendwie von unserer Gruppe die letzten. Also ausgetrunken und Laptop-Stunde im Hotel eingelegt..*gg*
Am nächsten Tag wollten wie uns dann ja Magdeburg ansehen, wobei wir feststellen mussten, dass Magdeburg eigentlich nichts zu bieten hat, außer gefühlte 1000 JCS-Plakate..*gg*. Also nach unserem genialen Frühstück in die Stadt, wo aber auch nichts los war. Noch 4 Stunden im Alex gesessen und dann am Bahnhof gewartet bis dann unser Zug kam.
Als ich dann wieder pünktlich in Osnabrück ankam kam dann der letzte Schreck des Wochenendes. Mein Auto tat mal so gar nix mehr. Son paar Männer im Parkhaus gefragt, aber die hatten auch keine Ahnung. Also hab ich das erste mal in meinem Leben die „gelben Engel“ gerufen. Der kam dann auch 40 Minuten später und es war gott sei dank nur dir Batterie. Ich glaube die Innenbeleuchtung war an. Ich bin mir nicht sicher. Der vom ADAC meinte, ich sollte vielleicht mal die Batterie austauschen lassen. Mmh...mal gucken. Tja..und als ich dann zuHause war erst mal heia machen.
Schön wars!
Liebe Grüße an Sabine, Willi & Petra, Patrick & Sabrina, Steffi & Olli und Tanja.
Und wie Sabine sagen würde „Da hängt er schon wieder!“

Ich freu mich jetzt wieder aus Kassel. Sind ja nur noch 3 Wochen. Tschaka.
So..ein Bericht fertig setz ich mich jetzt mal an den Gemeinschaftsberich von Sabine und mir zum Vergleich Kassel - Magdeburg. Vielleicht krieg ich da ja noch einiges zusammen. Bis dahin..alles gute und Frohe Ostern.