Der Inhalt:
1794 begegnen sich in der Arktis zwei Männer. Captain Robert Walton, besessen von dem Wunsch als erster Mensch den Nordpol zu erreichen und dabei sogar bereit, das Leben seiner Besatzung aufs Spiel zu setzen, und Victor Frankenstein, auf der Jagd nach seinem Lebenswerk, das er zerstören will.
Victor erzählt dem Captain seine Geschichte.
Sein Vater, Baron Frankenstein ist ein berühmter Arzt in Genf, der sich um die Armen kümmert und als Victor 10 Jahre alt ist, die 8jährige Waise Elisabeth in sein Haus aufnimmt.
Aus der kindlichen Zuneigung der Beiden wird Liebe.
Victor beschliesst, wie sein Vater Arzt zu werden. Dieser Wunsch wird zur Besessenheit, als seine Mutter bei der Geburt seines Bruders Wilhelm stirbt.
An ihrem Grab gibt er ihr das Versprechen, dass kein Mensch mehr sterben muss.
Bevor er zum Studium nach Ingolstadt geht, verlobt er sich mit Elisabeth.
Dort treibt er seine Forschungen weiter voran, um das Unmögliche möglich zu machen. Seine einzigen Vertrauten während dieser Zeit sind sein Kommilitone Henry Clerval und das blinde Zimmermädchen Justine.
Henry hilft ihm auch widerwillig, auf dem Friedhof das „Material“ für sein Vorhaben zu beschaffen.
Über seiner wissenschaftlichen Arbeit verliert Victor den Kontakt zu seinem Zuhause und deshalb macht sich Elisabeth auf den Weg nach Ingolstadt, wo sie erkennen muss, dass er nicht mehr der Mensch ist, dem sie ihr Herz geschenkt hat. Er stellt seine Arbeit über seine Liebe zu ihr und schickt sie fort.
Während eines schweren Gewitters nutzt Victor die Energie eines Blitzeinschlags von unermesslichem Ausmaß und erweckt seine Schöpfung zum Leben, wobei er selbst durch die gewaltige Kraft ohnmächtig wird.
Justine, die von dem Lärm geweckt wurde, trifft in Viktors Labor auf die Kreatur. Sie fühlt, dass dieses „Wesen“, das sie ja nicht sehen kann, nichts Böses will, kann aber nicht verhindern, dass ihre Mutter es vertreibt.
Die Kreatur begegnet verschiedenen Menschen, die ihre guten Absichten nicht erkennen wollen, sondern sie überall verjagen und sogar verletzten. Von Hass erfüllt macht sie sich auf den Weg nach Genf, um sich an der Familie Frankenstein zu rächen.
Dort treffen auch Victor, Henry und Justine, die aus Ingolstadt vor der Cholera geflohen sind, gerade in dem Moment ein, als der kleine Wilhelm bei einem Unfall von der Kreatur getötet wird.
Victor steht zum ersten Mal seiner Schöpfung gegenüber und verspricht, ihr eine Braut zu erschaffen, wenn sie dann seine Familie in Ruhe lässt.
Der Schmerz über den Tod seines Sohnes bringt Victors Vater ins Grab. Vorher nimmt er ihm und Elisabeth das Versprechen ab, sich zu versöhnen und zu heiraten.
Am Altar und bei ihrer Hochzeitsnacht werden sie von der Kreatur beobachtet. Aus Hass, weil Victor sein Versprechen nicht gehalten hat, ihm eine Braut zu erschaffen, tötet die Kreatur Elisabeth, um sie dann wieder zum Leben zu erwecken und sie Victor streitig zu machen.
Um sich nicht zwischen den Beiden entscheiden zu müssen, wählt Elisabeth, jetzt selbst nicht mehr „menschlich“, den Freitod und reisst sich das Herz aus der Brust.
Die Kreatur flieht nach Norden und wird von Victor verfolgt, der entschlossen ist, sein Werk zu töten.
Captain Walton glaubt Victor seine Geschichte nicht, ist aber nun bereit, sein Vorhaben abzubrechen und mit seinen Männern umzukehren.
Im ewigen Eis stehen Victor und die Kreatur sich gegenüber und es kommt zum Kampf. Die Kreatur verlangt von seinem „Vater“ Antworten und Erklärungen, die Victor ihr nicht geben kann.
Victor stürzt vom Gletscher und verblutet in den Armen der Kreatur und diese stellt sich die Frage, wie Gott es zulassen konnte, dass jemand wie sie existieren muss. Sie entschwindet in den Weiten der Arktis.
Besetzung:
Victor Frankenstein: Christian Müller
Die Kreatur: Artur Ortens
Elisabeth: Gloria Wind
Justine: Silke Braas
Henry Clerval: Markus Neisser
Baronin Frankenstein/Wirtin: Patricia Nessy
Baron Frankenstein: Werner Wulz
Capt. Robert Walton: Hannes Wiesinger
Marie: Sandra Maria Miklautz
(die weiteren Mitwirkenden unter
http://www.frankenstein-musical.at/inde ... =besetzung)
Ich weiss gar nicht recht, wie ich anfangen soll.
Der Vorhang ging hoch und von da an vergaß ich alles um mich.
Das Stück ist faszinierend, beklemmend, atemberaubend, ich finde kaum Worte, meine Gefühle auszudrücken.
Es gab auch ein paar Stellen zum Schmunzeln, aber im Grunde überwogen die ernsten Szenen.
Was diese Cast mit dem Autor/Regisseur Karsten Kammeier und dem Komponisten Johannes Grill in nur 12 Tagen auf die Bühne gebracht hat ist wirklich unglaublich.
Das Stück ist nicht durchkomponiert. Neben den wunderschönen Liedern gab es sehr viel Text, aber gerade hierbei zeigte sich mMn, dass alle Akteure nicht nur sehr gut singen können, sondern auch hervorragende Schauspieler sind.
Jede Rolle war so perfekt besetzt, angefangen von den beiden Kindern, bis zum Ensemble, es stimmte einfach alles.
Zu einigen der Darsteller werde ich noch etwas ausführlicher schreiben. Dazu brauche ich aber ein bisschen Zeit.
Die dritte Show wurde übrigens gefilmt, um eine Demo für etwaige Interessenten zu haben.
Der Saal in Mistelbach mit ca. 500 Plätzen war bei allen 3 Shows nahezu ausverkauft und das Publikum hat FRANKENSTEIN mit Begeisterung und Standing Ovations aufgenommen.
Ich hoffe sehr, dass dieses wunderbare Stück bald in größerem Rahmen und für längere Zeit auf die Bühne gebracht wird.