Ein Musical des Altonaer Theaters Hamburg.
Ein etwas anderes Musical mal.

Ich habe vor längerer Zeit in einem Prospekt gelesen, dass dieses Musical nach Siegburg kommen soll und einen Gastauftritt hat, also habe ich es mir nicht nehmen lassen und habe es angeschaut. Habe mir die Karte erst am Tag der Veranstaltung geholt, trotzdem noch einen Platz in der 1. Reihe bekommen.

An sich sehr amüsant und hat richtig gute Laune gemacht.
Ein bisschen zur Geschichte …
Es geht um ein Show-Girl mit Namen Josephine. Sie singt in verrauchten Bars und Clubs und die Leute dort sind mehr an ihren körperlichen als an ihren gesanglichen Reizen interessiert. An einem Abend will sie gerade gehen, da wird der Pianist von einem Kommissar Rosco ermordet, weil er Kokain versteckt hatte. Klingt sehr skurril, war es auch.

Josephine findet das Kokain, steckt es ein und ist nun auf der Flucht vor dem Kommissar. Sie versucht eine alte Freundin zu erreichen, die aber mittlerweile Nonne in einem Krankenhaus geworden ist. Sie sucht sie auf und bittet sie ihr zu helfen, kurzum sie tritt den Schwestern im Krankenhaus bei. Diese Schwestern haben auch einen Chor, der aber nicht gut läuft, weil auch alle schief singen etc. Josephine – mittlerweile getarnt als Schwester Cäcilia – nimmt es in die Hand und lässt diesen Chor aufblühen.
Ja, und so nimmt dann die Geschichte des Chores ihren Lauf. Da passieren noch ein paar Kleinigkeiten.
Die Geschichte um den Chor steht dabei im Vordergrund, das was am Anfang passiert ist und um was es eigentlich geht, geht ein bisschen unter, was aber gar nicht so schlimm war, wie ich fand. Die Gospelsongs haben unheimlich viel gute Laune verbreitet und dass der Chor zum Teil vierstimmig gesungen hat fand ich sehr schön. Man musste so richtig mitmachen bei den schnellen Nummern und die langsameren gingen auch teilweise echt unter die Haut. Ansonsten ist die Story aber so oder so ziemlich dünn, was mich aber, wie oben erwähnt, nicht gestört hat.
Die Besetzung war wie folgt:
Josephine Becker – Love Newkirk
Schwester Franziska – Sonia Farke
Schwester Walburga – Annett Daus
Schwester Eugenia – Inez Timmer
Schwester Margaretha – Lisa Huk
Schwester Laurentia – Katharina Koch
Schwester Ignatia – Lillemor Spitzer
Schwester Caritas – Martina Flatau
Schwester Oda – Natasha Gwyneth Thomas
Schwester Felicitas / Benny der Pianist – Mathias Christian Kosel
Mutter Ursula / Bardame – Gisela Kraft
Benedikt Bruhns / Rocker – Peter Wohlert
Rosco – Holger Löwenberg
Ich kannte keinen von den Leuten und trotzdem waren bombastische Stimmen dabei, Wahnsinn. Sonia Farke z. B. hat mir stimmlich unheimlich gut gefallen. Schauspielerisch war Martina Flatau echt große Klasse, vor allem mit den Witzen, die sie gemacht hat etc. Mathias Christian Kosel hat fast alle Lieder nur am Piano begleitet, da sieht man mal wie man mit kleinen Dingen schon etwas Großes zustande bekommen kann. Ab und zu wurde er von den Schwestern mit Rasseln und ähnlichem unterstützt.
Die Choreografien des Chores fand ich auch ganz schön, das Gesamtbild war einfach toll umgesetzt auf diesem spärlichen Bühnenbild.
Es gab auch viel zu Lachen und ich denke es kam gut beim Publikum in Siegburg an, auch wenn es nicht ausverkauft war. Aber auch verständlich an einem Dienstag.
Was ich aber noch sehr schön fand, die Josephine-Darstellerin hat mich bei manchen Songs immer angezwinkert und mich angelächelt, warum werde aber ich immer angeschaut?

Zum Schluss gab es noch Standing Ovations und es wurde nach einer Zugabe verlangt, was ich auch sehr toll fand.

Wenn ich die Möglichkeit noch mal hätte, würde ich es mir sicherlich noch einmal ansehen, hat sich wirklich gelohnt.
Jetzt suche ich fieberhaft nach der CD, kann sie aber nirgends finden, wenn mir jemand helfen kann, bitte Bescheid geben.

Soviel dazu, wenn es mal bei irgendjemanden in die Nähe kommt, kann ich es nur empfehlen, es anzuschauen.