im Rahmen unseres Besuches in NYC letzte Woche war für mich klar: Ein Musical am Broadway MUSS sein

Ein Glück gibt es die "tkts"-Schalter. (Tipp: Wenn ihr Tickets möchtet, dann geht zu dem Schalter in der Fulton Street, da muss man im Gegensatz zum Schalter am Times Square keine 1,5h anstehen) Dort werden nämlich die Tickets für manche Stücke ab 15:00 Uhr zum halben Preis abgegeben, wenn man die Vorstellung am gleichen Abend besucht. Dies gilt natürlich nicht für die beliebtesten Shows wie Wicked, Spiderman etc. - aber immerin für "The Phantom of the Opera". So kamen wir für 70$ pro Nase zu dem Stück. Das sind Preise, wo man bei der Aufführung in Deutschland glaube ich nur träumen kann


Die Besetzung war wie folgt (wobei ich mich jetzt nur auf die Hauptbesetzungen beschränke):
The Phantom - Hugh Panaro
Christine Daaé - Mary Michael Patterson
Raoul Vicomte de Chagny - Jeremy Hays
Monsieur André - Laird Mackintosh
Monsieur Firmin - Tim Jerome
Carlotta Giudicelli - Michele McConnell
Madame Giry - Ellen Harvey
Ubaldo Piangi - Christian Šebek
Meg Giry - Kara Klein
...so wirklich hat mir keiner der Darsteller was gesagt, aber ist ja auch schön, wenn man mal ganz unbefangen in eine Vorstellung gehen kann

Bei der Platzzuweisung wurde gleich eine "Playbill" rausgegeben, natürlich kostenfrei. Das Programmheft konnte man inkl. roter Stoffrose für 20$ erwerben, aber das haben wir uns auch mal erspart.
Vor Beginn kam ganz amerikanisch erstmal der Erdnussverkäufer um die Ecke

Ein weiterer Minuspunkt war, dass selbst nach Vorstellungsbeginn und nach der Pause auch noch Zuschauer in den Raum gelassen wurden. Das hat mich wirklich sehr gestört und aufgeregt. Da fängt die Vorstellung schon 15 Minuten später an und trotzdem kommen so ein paar Pfeifen noch viel zu spät. Natürlich mussten diese immer direkt vor mir zu ihren Plätzen laufen

Leider kann man sich die Zuschauer rundrum auch nicht immer aussuchen. So hatte ich die größten Laberbacken der Stadt hinter mir, die jede Szene, jedes Lied und jeden Satz lautstark kommentieren mussten. Zwischen dem Chipstütengekruschbel natürlich


Aber genug gemotzt, kommen wir nun zum Stück:
Die Hauptdarsteller waren in jeder Hinsicht super. Hugh Panaro als Phantom muss man sicherlich mögen, aber immer noch um einiges besser als Herr Kröger in der Rolle

Ich war 2005 (oder 2004?) schon mal in Essen und kannte daher das Stück auf der Bühne ansich schon. Daher fiel mir das Verständnis auch relativ leicht. Sonst ist es natürlich schon eine Konzentrationssache, dass man auch jedes Wort gut versteht. Ansonsten war das Stück wie gewohnt einfach bombastisch. Mein Haupt-Gänsemoment war wieder mal der Anfang des Stückes, wenn der Kronleuchter enthüllt wird und die Melodie anfängt. Und beim Schreiben und während ich daran denke, bekomme ich eine erneute Gänsehaut

Ich kann das Stück auf jeden Fall empfehlen, besonders, wenn man ohnehin in der Musicalhauptstadt ist. Und preislich gesehen ist es zu der SE-Umsetzung natürlich auch nochmal eine ordentliche Alternative
