Deutsches Musical Forum

Hallo zusammen,

ich habe ein recht großes Problem, zumindest ist es das für mich.

Ich habe vor ca. einem halben Jahr meine Leidenschaft für das Musical entdeckt und mache seitdem kaum noch etwas anderes, als singen, singen, singen. Ich nehme Gesangsunterricht bei einer guten Musicaldarstellerin und bin Teil eines semiprofessionellen Ensembles.

Nun zu meinem Problem:

Ich verspüre den extrem starken Drang, eine Ausbildung zum Musicaldarsteller zu machen. Ich habe ein sehr starkes Gefühl, das mir sagt, dass ich das einfach machen MUSS und es andernfalls sehr bitter bereuen werde! Meine Gesangslehrerin sagt, ich solle mein Ding durchziehen und es einfach machen (bzw. erst mal versuchen, die Aufnahmeprüfung zu bestehen).
Der Konflikt besteht nun darin, dass ich recht hoch qualifiziert bin, soll heißen, ich mache jetzt Abitur und hatte ursprünglich vor, an der Universität Aachen Maschinenbau zu studieren. Mit anderen Worten, ich könnte gutes Geld verdienen, wenn ich wollte. Das könnte ich mit Musical nicht unbedingt und schon gar nicht sicher!

Mein Lösungsansatz für dieses Problem ist nun, dass ich irgendwie beides unter einen Hut kriegen muss, um für die Zukunft ausreichend abgesichert zu sein und trotzdem meinem großen Ziel nachgehen zu können.
Die Frage ist nur: Wie stelle ich das an? Wie kann ich ein Studium in Maschinenbau absolvieren und zusätzlich noch eine Ausbildung zum Musical-Darsteller machen?

Hat irgendwer eine Idee, wie das gehen könnte?

Mache ich erst das Studium, bin ich am Ende zu alt. Mache ich erst die Ausbildung zum Darsteller, kann ich erst mit 29 Jahren richtig arbeiten. Mein zukünftiger Arbeitgeber wird mich auslachen.

Ich weiß echt nicht, was ich tun soll. Deswegen wäre es super, wenn jemand einen "Masterplan" parat hätte

Liebe Grüße
Remington

@veryxRV Da hast du dir aber viel vorgenommen. Das Maschinenbaustudium in Aachen ist extrem anspruchsvoll, wie ich von einigen Bekannten gehört habe. Die waren auch immer recht gut in Mathematik und sind meistens nur knapp durch die Prüfungen gekommen. Wenn du allerdings schon sehr gut in universitärer Mathematik bist, könnte dir das Studium etwas leichter fallen. Ansonsten stellt sich natürlich die Frage, ob du nicht eine andere Ausbildung nebenbei machen kannst. Möchtest du unbedingt Maschinenbau studieren oder kann es auch ein anderes Studium sein, was vielleicht zeitlich nicht so anspruchsvoll ist !? Das ist natürlich auch schon wieder relativ, denn heute ist ja so ziemlich jedes Studium stressig, da man sehr viel lernen muss.
Bezüglich des zeitlichen Umfangs einer Musical-Ausbildung kenne ich mich leider nicht aus. Es gibt hier aber bestimmt einige Mitglieder, die dir diesbezüglich weiterhelfen können. Ich könnte mir aber vorstellen, dass auch die Musical-Ausbildung sehr viel Zeit beanspruchen wird. Jedenfalls, wenn du an eine renomierte Schule möchtest. Anders dürfte es sehr schwierig sein im Musical-Business Fuß zu fassen. An den renomierten Schulen ( z.B. Wiener Konservatorium ) kann es vorkommen, dass du jeden Tag von 8 Uhr bis abends volles Programm hast.

Daher kann ich mir im Moment nicht vorstellen, dass du beides gleichzeitig realisieren kannst. Es sei denn, du bist bereit ganz auf Freizeit zu verzichten, was aber auf Dauer gesehen nicht sehr befriedigend sein dürfte. Man braucht ja auch zwischendurch mal etwas Erholung, gerade während des Studiums.
In dem Sinne finde ich deine Idee besser beides nacheinander zu realisieren, wobei es sich sicherlich empfehlen würde die Musicalausbildung zuerst zu absolvieren. Es ist doch heute auch gar nicht mehr so unüblich, dass man erst mit 29 Jahren mit dem Job beginnt, insofern man studiert hat. Vielleicht besteht für dich auch die Möglichkeit an der FH-Maschinenbau zu studieren. Da wäre das Studium eventuell etwas leichter und du könntest die restliche Zeit für deine Musical-Ausbildung verwenden.

P.s. Generell finde ich aber, dass man seinem Traum folgen sollte, egal wie realistisch die Berufschancen sind. Davon würde ich es nicht alleine abhängig machen. Wenn du bereit bist viel Zeit in die Realisierung deines Traums zu investieren, dann wirst du auch irgendwann so gut sein, dass für dich die Job-Chancen automatisch höher sind. Du musst dir halt nur einen Vorteil gegenüber deiner Konkurenz verschaffen. Also, ist es dein Traum auf Musical-Bühnen zu stehen, dann verwirkliche diesen. Ein Studium aus reiner Qualifikation für ein bestimmtes Gebiet macht sicherlich auch nicht glücklich, wenn man dann nicht das gemacht hat, was man eigentlich machen wollte.

Erst mal vielen Dank für deine ausführliche Antwort

Du hast recht, dass das Studium in Aachen sehr anspruchsvoll ist. Ich komme mit den Naturwissenschaften jedoch ganz gut zurecht und würde es denke ich mal auch schaffen, allerdings auch nur mit sehr viel Mühe und Zeitaufwand, deswegen ist es unmöglich, beides gleichzeitig zu machen.
Die Ausbildung zum Musicaldarsteller wollte ich, insofern die es auch wollen , an der JvdE in Hamburg machen. Es würde also allein von der Location her nicht funktionieren.

Es soll aber auf jeden Fall Maschinenbau sein. Es ist nämlich so, dass ich wirklich erst seit einem halben Jahr im Musical tätig bin und bis dato immer auf dieses Studium fixiert war. Nur leider muss ich jetzt feststellen, dass mir die Ausbildung zum Musicaldarsteller wesentlich mehr Spaß machen würde, als dieses Studium. Selbst im Moment verbringe ich eigentlich jede freie Minute damit, Gesang zu üben. Deswegen wäre meine Motivation für die Ausbildung erheblich höher als für das Studium. Ganz einfach auch deswegen, weil mich am Musical wirklich alles interessiert und begeistert, beim Maschinenbau hingegen nur ein paar Aspekte.

Wieso würdest du empfehlen, die Musical Ausbildung zuerst zu machen?

PS: Zur Traumverwirklichung: Ich höre immer wieder, dass man das machen soll. Allerdings hat man in der Branche ja nie ein festes Einkommen. Irgendwann werde ich jedoch wahrscheinlich mal eine Familie versorgen müssen und was mache ich dann? Ich allein könnte vielleicht davon gerade leben, aber für mehr wird es wohl nur reichen, wenn ich einen festen und zumindest halbwegs gut bezahlten Job habe.

veryxRV hat geschrieben:Wieso würdest du empfehlen, die Musical Ausbildung zuerst zu machen?

PS: Zur Traumverwirklichung: Ich höre immer wieder, dass man das machen soll. Allerdings hat man in der Branche ja nie ein festes Einkommen. Irgendwann werde ich jedoch wahrscheinlich mal eine Familie versorgen müssen und was mache ich dann? Ich allein könnte vielleicht davon gerade leben, aber für mehr wird es wohl nur reichen, wenn ich einen festen und zumindest halbwegs gut bezahlten Job habe.

Nach der Musical-Ausbildung könntest du dich in Ruhe auf dein Studium konzentrieren. Du müsstest ja nicht sofort in einer Großproduktion mitspielen, sondern könntest dich erst auf kleinere Musicals konzentrieren und Erfahrung sammeln. Damit könntest du Geld verdienen und gleichzeitig dein Studium durchziehen. Ansonsten käme nach dem Studium sicherlich das Problem des Alters für den Beginn der Ausbildung mit ins Spiel. Aber wie geschrieben, mit der Musical-Ausbildung kenne ich mich nicht so aus. Ich weiß vieles nur aus den Berichten einiger Bekannten.

Das Problem in akademischen Jobs ist aber auch, dass sie meistens auf eine gewisse Dauer angelegt sind. Es ist bestimmt schwierig gegenüber dem Unternehmer zu erklären, dass du den Job nur solange machen möchtest, bis du eine Anstellung als Musical-Darsteller/in gefunden hast. Du müsstest ja auch immer wieder zu Castings und bekämst dafür nicht ohne Weiteres frei, wenn du keinen Urlaub nehmen kannst. Gerade der Maschinebau ist ja auch eine Branche in der sich über die Jahre hinweg viel weiterentwickelt und man sich ständig fortbilden muss, um nicht schon bei der Bewerbung aussortiert zu werden. Ich könnte mir vorstellen, dass es auf die Dauer auch sehr stressig wird zwischen beiden Jobs hin und her zu wechseln.
Mit einer Darsteller-Ausbildung eröffnet sich ja bestimmt auch die Möglichkeit an einem normalen Theater zu spielen oder andere Schauspieljobs anzunehmen. Wenn du Interesse an Fernsehschauspiel hast, hättest du vielleicht auch dort Chancen. Du könntest dich auch als Dozent/in betätigen etc... . Die Musical-Darstellerin bei der du Unterricht nimmst, macht das ja wahrscheinlich auch so.
Vielleicht kannst du sie aber auch mal fragen, wenn du sie nicht schon gefragt hast, wie sie sich über Wasser hält. Sie kann dir bestimmt einige Tipps geben.

Die Frage ist sicherlich auch, ob dein Interesse an Musicals in der Form, wie es jetzt vorhanden ist, bestehen bleibt. Wenn ich dich richtig verstehe, interessierst du dich erst seit Kurzem für Musicals. Wenn sich etwa nach einem Jahr herausstellen sollte, dass es nur ein Strohfeuer war, bist du vielleicht enttäuscht nicht deine ganze Zeit in das Studium investiert zu haben.

Eigentlich dachte ich auch nicht daran, zwischen den Jobs zu springen, sondern es geht mir mehr um die Flexibilität. Wenn ich nur die Musical-Ausbildung habe, habe ich ja gar keine Alternative bzw. Notbremse für den Fall, dass es einfach nicht laufen will oder ich schlichtweg an mehr Geld kommen muss. Ohne jegliche Ausbildung bzw. jegliches Studium sind mir da ja wirklich die Hände gebunden, falls es so weit kommen sollte.

Leider interessiere ich mich wirklich nur für die Bühne und speziell das Musical, d.h. ein Job als Dozent oder reiner Schauspieler im Theater würde mich gar nicht ansprechen. Obwohl, ich sag es mal so: Wenn ich damit annähernd so viel Geld verdienen könnte, wie als Ingenieur (also indem ich Musical und Schauspiel parallel mache), wäre das Schauspiel für mich doch noch ein Zusatz, der interessant wäre. Mit Jobs á la "Lenzen & Partner" kann man mich jedoch jagen

Nach ein bisschen Recherche habe ich jedoch herausgefunden, dass die Produzenten der Musicals bei den Auditions rein gar keinen Wert auf ein Diplom legen. Ich habe einen Bericht von einem Musicaldarsteller gelesen, der meinte, er würde sein Diplom nie an eine Bewerbung heften bzw. zu einer Audition mitnehmen, weil es niemanden interessieren würde. Dasselbe meinte vor ein paar Wochen auch meine Gesangslehrerin zu mir (die es übrigens genau so macht, wie du es vermutet hast).
Deswegen habe ich mir überlegt, dass es eventuell funktionieren könnte, das Studium jetzt zu beginnen, so dass ich mit ca. 23/24 zumindest den Bachelor fertig habe und meine Ausbildung zum Musicaldarsteller anfangen kann. Während des Studiums werde ich dann zu entsprechenden Auditions gehen und schauen, ob ich evtl. etwas größeres erreichen kann. Das Studium lässt sich ja, soweit ich weiß, auch jeder Zeit unterbrechen.

Was hältst du/haltet ihr davon? Oder ist das zu naiv gedacht?

And^y^-[Duckly] hat geschrieben:

veryxRV hat geschrieben:Die Frage ist sicherlich auch, ob dein Interesse an Musicals in der Form, wie es jetzt vorhanden ist, bestehen bleibt. Wenn ich dich richtig verstehe, interessierst du dich erst seit Kurzem für Musicals. Wenn sich etwa nach einem Jahr herausstellen sollte, dass es nur ein Strohfeuer war, bist du vielleicht enttäuscht nicht deine ganze Zeit in das Studium investiert zu haben.

Ausschließen denke ich, kann ich das nicht, aber für unwahrscheinlich halte ich das trotzdem. Es ist ja nur so, dass ich mich erst seit kurzem aktiv mit dem Musical beschäftige. Ich begeistere mich jedoch schon seit ich ca. 8 Jahre alt bin dafür. Ich wusste nur vorher nie, dass ich singen kann und habe es immer nur im stillen Kämmerchen gemacht, bis der drang danach so groß wurde, dass ich einfach ein paar Gesangsdozenten nach ihrer Meinung gefragt habe.

Nach meiner Musicalausbildung habe ich erst ein Jahr lang gearbeitet und nebenher studiert, wobei sich beides nicht verbinden ließ und ich durch die Proben die Pflichttermine in der Uni nicht wahrnehmen konnte. Mittlerweile studiere ich in Vollzeit und damit geht es mir viel besser. Ich habe zwar noch zwei Nebenjobs, aber nicht am Theater, da dies einfach nicht funktioniert. Gerade durch das Bachelorsystem hat man viele Veranstaltungen, in denen es eine Anwesenheitspflicht gibt und in denen man nur ein bis zwei Mal pro Semester fehlen darf.

ABER: Ich bereue es in keinster Weise die Musicalausbildung gemacht zu haben. Die Erfahrung, die ich während der Ausbildung und später am Theater gesammelt habe, ist goldwert. Ich habe mich selbst und meine Stärken und Schwächen kennen gelernt und kann mit absoluter Gewissheit sagen, dass ein Leben nur für die Bühne nichts für mich ist. Ich stehe gerne auf der Bühne und das tue ich auch heute noch, allerdings im Amateurbereich, was mir vollkommen ausreicht. Das Positive ist, dass ich mir mit Mitte Dreißig nicht noch einmal sagen muss: "Hättest du damals nur..." Denn ich habe es ausprobiert, es war schön, doch ich möchte den Beruf nicht mein Leben lang machen
Und ich glaube nicht, dass sich die Arbeitsgeber über solch einen Schritt lustig machen würden. Gerade heutzutage hat man die Möglichkeit Vieles auszuprobieren und Ausgefallenes wird sogar oft Positiv aufgefasst. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Demnach: Just do it!

Mein Abschlusszeugnis habe ich tatsächlich nicht für die Auditions gebraucht, hatte meinen Abschluss allerdings immer im Lebenslauf erwähnt. Ich weiß nicht, ob ich ohne Abschluss eingeladen worden wäre. Aber es gibt wirklich einige, die keine Ausbildung haben. Du könntest es also auch einfach versuchen

VG Natascha

Danke für die interessante Info

Aber das Studium erst so spät zu machen war kein Problem? Auch bei der Jobsuche nicht?

So weit bin ich noch nicht
Aber wenn man das richtig verkauft, und das ist durch die Schauspielausbildung nicht allzu schwer^^, dann sollte das mit dem Job schon klappen Da bin ich sehr zuversichtlich. Und die meisten Karrieren sind heutzutage nicht mehr so gradlinig wie das früher einmal war.

Ja, ich habe mir mittlerweile für den Fall auch schon mein Konzept überlegt.

Bin mittlerweile so weit, dass ich versuchen werde die Ausbildung anzutreten bzw. die Aufnahmeprüfung in ein paar Wochen machen werde. Ich muss zugeben, ich habe schon ein wenig Bammel

Spät studieren ist, um mit eben diesem Studium was zu finden, wahrscheinlich nicht so das Wahre. Dienstgeber wollen am liebsten Zwanzigjährige mit der Berufserfahrung von Vierzigjährigen. Und Studium und Ausbildung gleichzeitig, ob das machbar ist? Eine gute Freundin von mir macht eine Musicalausbildung, das ist ein Fulltime-Job. Bei dem Pensum, das sie zu schaffen hat, nicht nur in der Schule, sondern auch daheim, wüsste ich nicht wie da zusätzlich noch ein Studium unterzukriegen ist. Sicher ist sie noch mehr eingespannt als ich mit meiner 40-Stunden-Woche, weil bei ihr auch immer außertürliche Sachen an den Wochenenden dazu kommen, zum Beispiel Auftritte, die auch vorbereitet werden wollen.

Ich bin da auch im Zwispalt. Einerseits wäre eine gesicherte Existenz toll, und so wie es momentan schulisch bei mir läuft, wäre ein Jura-Studium völlig im Rahmen des machbaren, und es wäre wohl ein Job, der mir sehr gut liegen könnte.
Andererseits habe ich oft das Gefühl, einfach in einen Probensaal mit abgestandener Luft zu gehören. Ich tanze seit ich 8 bin, spiele Theater, und möchte auch Gesangsunterricht nehmen. Meine größte Stärke liegt allerdings im Tanzen, was ich jedoch nicht professionell machen konnte (nicht mit dem miesen Turn-Out und den schlechten Füßen, geht für Klassisch gar nicht). Also bleibt Musical, und ich bin fasziniert davon. Ein Strohfeuer ist es gewiss nicht, ich bin Musicalfanatikerin seit Jahren.
Nur frage ich mich, ob es sich lohnen würde, für eine unsichere Karriere etwas einigermaßen Sicheres aufzugeben.
Beides zu machen, wäre natürlich ideal. Nur bin ich skeptisch, ob das möglich ist, und eure Beiträge haben mich in meiner Skepsis bestätigt. Mir wäre es egal, wenn ich auf Freizeit verzichten müsste, Rechtswissenschaft ist kein Bachelor-Studiengang, aber wahrlich dennoch keiner, bei dem man gute Zensuren aus dem Ärmel schütteln kann. Gesetze auswendig lernen muss man zwar nicht, Arbeit ist es dennoch. Ebenso eine Musical-Ausbildung. Eine Freundin macht ab dem Sommer eine Musical-Ausbildung, am Stadttheater habe ich einige Bekannte, die mir auch davon berichten konnten, und ein straffes Programm haben die auch. Geld ist auch so eine Sache, wann dann noch arbeiten? Nachts? Ich bins zwar gewohnt, nur 3-4 Stunden Schlaf zu kriegen, aber ich frage mich doch, ob meine Leistung da noch kontinuierlich gut bleibt.
Ich werde auf jeden Fall nächstes Jahr ein paar Aufnahmeprüfungen machen. Die sind oft ja auch im Rahmen eines Workshops möglich. Wenn's irgendwo klappt, werde ich nur ein verdammtes Entscheidungsdebakel vor mir haben. Deshalb hoffe ich irgendwie, dass es eh nicht gelingt. Ob es sich mit so einer Einstellung überhaupt lohnt? Einerseits weiß ich, dass mich das Leben für die Bühne erfüllen würde, andererseits zweifel ich daran, ob ich gut genug bin, Engagements zu bekommen.
Instant-Ratschläge gibt es bei so etwas zwar nicht, aber ich würde mich freuen, noch ein paar Gedanken zu dem Thema zu lesen

Spontan fällt mir da auf jeden Fall ein, dass alle Jura-Studenten, die ich kenne, quasi Tag und Nacht und ohne Pause am Lernen sind und selbst so froh sind, wenn sie einigermaßen passable Ergebnisse erzielen.
Also wenn eine Musicalausbildung neben einem Studium überhaupt möglich ist (was ich stark bezweifle, da eine solche auch sehr aufwändig ist, wenn sie was bringen soll), dann ganz sicher nicht neben einem Jura-Studium!

@Elphaba wo studieren denn die juristen, die du kennst?
Die Juristen, die ich kenne lernen sicher nicht Tag und Nacht ohne Pause, sondern machen auch einiges neben dem Studium (Party, Sport, Sprachkurse, sind z.T. politisch engagiert...)
ABER Zeit für eine Ausbildung nebenher, hast du wohl kaum. Außer wenn du evt dein Studium ewig in die länge ziehen würdest...aber ob das so gut ist? Und praktisch auch gut umsetzbar? Ich glaube nicht...
Hast du denn mit dem Gedanken gespielt erst die Ausbildung zu machen und anschließend zu studieren?

In Hamburg.

In der Privaten? Da kann ich mir gut vorstellen, dass sie keine Freizeit haben, aber ich habe einige Juristen und Jura-Studierende im Freundes/Bekanntenkreis, und weiß, dass die sicher nicht NUR am Lernen sind. Aber es dennoch hart ist, mit guten Zensuren durchs Staatsexamen zu kommen. Und nur, wer gut ist, hat später auch gute Berufschancen. Eben deshalb tue ich mich so schwer *seufz*
So langsam beginne ich aber endlich - wenn auch ungern - einzusehen, dass es praktisch unmöglich ist. Selbst für Leute, die Stress und fehlende Freizeit gewohnt sind, wie mich.
Erst Ausbildung, dann Studium hab ich mir auch schon überlegt. Nur will ich auch nicht schon 23 sein, wenn ich mit dem Studium beginne. Ich fühle mich eh schon gestraft durch G9 (klingt widersinnig, ich weiß, aber weil ich erst mit 7 eingeschult wurde, und die meisten schon mit 6, fühle ich mich so elendig alt .__.)
Dann noch so spät mit dem Studium anfangen? Ich würde mir wie die Campus-Oma vorkommen. In die Länge ziehen will ichs deshalb aber auch nicht. Hat dann ja wieder keinen positiven Effekt, und kostet nur Unmengen Geld.
Ich glaube, ich verbleibe dabei, erstmal ein paar Intensivworkshops im Bereich Musical zu machen. Da sehe ich ja, ob ich überhaupt mit den Anforderungen zurechtkäme, und kann mir auch Feedback holen, ob ich das Potenzial dazu hätte. An sich arbeiten muss man dann immer, das ist klar.
Und wenn mir das zugesichert wird, und ich irgendwo eine AP bestehe, dann kann ich mich immer noch entscheiden, und das Gezetere erneut beginnen. Meist verhilft einem ja (hoffentlich) der Zufall zur richtigen Entscheidung

23 ist aber wirklich nicht zu alt, um ein normales Studium zu beginnen. Ich bin durch mein FSJ auch ein Jahr älter als manche Studienanfänger, aber es gibt viele, die noch ein bisschen älter sind, weil sie eben schon eine Ausbildung abgeschlossen haben oder im Ausland waren. Die "Oma" bist du ganz bestimmt nicht, weil heutzutage auch viele Senioren noch mal studieren... Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück!

Also 23 ist wirklich nicht so alt. Wie Kitti schon sagte, ganz viele fangen erst noch später mit einem Studium an. Die Altersgruppen sind da wirklich bunt gemischt.

Oooookay... Das beruhigt mich zusätzlich
Danke