Beitragvon Sisi Silberträne » 31.08.2013, 14:31:50
Ich habe mir beim Schreiben und auch beim Lesen jüngst ein paar Gedanken über folgendes gemacht:
Vorvergangenheit (Plusquamperfekt) - richtig einsetzen
Ist im Deutschen zwar längst nicht so gegenwärtig wie in anderen Sprachen, erzählerisch aber durchaus zu gebrauchen. Verwendet wird es bei einer Erzählung von vergangenen Ereignissen, also auch im gewöhnlichen schriftlichen Erzählstil, der sich des Präteritums bedient, um auf Dinge Bezug zu nehmen, die zeitlich noch weiter zurück gehen.
Beispiel: Müde betrat Kira ihr Quartier. Der Tag war anstrengend gewesen und sie freute sich auf ihr Bett.
Der Bezugspunkt ist hier, dass unsere Figur das Quartier betritt. Es ist Abend, sie ist müde und will ins Bett, weil der hinter ihr liegende Tag anstrengend war. Der gerade vergangene Tag liegt also vor unserem Bezugspunkt, daher wird die Vorvergangenheit angewendet, um ihn zu beschreiben.
Tipp: wenn ihr beim Schreiben nicht sicher seid, verlegt die Ereignisse gedanklich in die Gegenwart. So kann man die Zeitebenen auf jeden Fall gut auseinanderhalten. Wenn ihr dabei dann Dinge habt, die vergangen sind, müsst ihr die ins PQP setzen.
Tipp 2: schriftlich verwendet man das PQP auf keinen Fall, wenn der Bezugspunkt man selbst in der Gegenwart ist und man über etwas Vergangenes berichten möchte, auch wenn es in manchen Dialekten durchaus vorkommen kann.