Abschließend möchte ich aber noch einen Gedankengang zum Thema loswerden. Ist jetzt allerdings mehr auf fiktive Figuren bezogen. Ein Autor, der in seinen Roman, sein Drehbuch oder sein Libretto hinein schreibt, dass diese oder jene Figur so und so aussieht, denkt sich dabei doch üblicherweise etwas, warum es eben genau so ist und nicht anders. Nehmen wir die Morgaine von MZB. Sie wird als dunkel und klein wie vom Feenvolk beschrieben und es hat im Roman seinen guten Grund, warum sie so aussieht und nicht wie ihre Mutter rothaarig und porzellanhäutig ist. Hätte man im Film auf einmal eine zarte Blonde mit blauen Augen hingestellt, wäre das wohl etwas befremdlich gewesen und als Autor würde ich mich fragen, ob mein Buch tatsächlich aufmerksam genug gelesen wurde. Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht eine Schauspielerin, die naturblond ist und helle Augen hat, die Rolle nicht spielen kann. Haare kann man färben, man kann Perücken aufsetzen, man kann Kontaktlinsen tragen oder auch digital nachbearbeiten. Letztlich geht es um das Ergebnis, das das Publikum zu sehen bekommt. Und das werden wir im Falle von Mozart erst im Herbst sehen können. Wenn man den Elphabas ihr Grün ins Gesicht zaubern kann, sollte es eigentlich auch möglich sein, Ana Milva Gomez eine "vornehme" Blässe zu verpassen. Ich bin also von meiner ersten Befremdung inzwischen abgerückt und warte gespannt auf den Herbst.
Nebenbei bemerkt, Brigitte Oelke bei Mozart, wie genial ist das denn?
